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Machu Picchu - Die Stadt des Friedens. Martin FieberЧитать онлайн книгу.

Machu Picchu - Die Stadt des Friedens - Martin Fieber


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steht und in die Richtung des Steinbruches sieht, dann zum Fluss in das Tal hinunterschaut, weiß ein logisch denkender Mensch, dass dies bei der Entfernung und der Steigung unmöglich ist. Und auch in Ollantaytambo ist wieder von Göttern die Rede, zu deren Ehren diese Tempel erstellt wurden.

      Der zweite Ort, der mich fasziniert hat, ist Chinchero. Chinchero gehört nicht direkt zum Heiligen Tal der Inka, lag aber auf der Rückreise nach Cusco und befindet sich in einer Höhe von 3.800 Metern. Ich muss mich korrigieren. Nicht der Ort hat mich fasziniert, sondern ein Platz, der ziemlich ähnlich dem von Sacsayhuaman war. Eine riesige, fast gelbe Wiese mit einer größeren Mauer dahinter, natürlich im alt bewährten Megalith-Stil. Groß, verwinkelt und ein Rätsel der Baukunst. Der große Platz lag wie Sacsayhuaman oberhalb von Cusco, wieder geschützt durch grandiose Mauern und wieder hatte dieser Platz eine heilige majestätische Atmosphäre. Das schöne war, dass gerade ein Volksfest stattfand und geschmückte Menschen auf diesem Platz tanzten. Ich war sprachlos und ließ mich einfach in die Freude hineinfallen. So als ob gerade die Götter angekommen wären ...

      Es war ein schöner Tag. Doch bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass es nicht die Inka waren, die diese vielen Gebäude an den prachtvollsten und unzugänglichsten Stellen errichteten, sondern die Götter viele Tausende Jahre vorher. Ja, wahrlich ein schöner Tag im Heiligen Tal der Inka, oder besser im Heiligen Tal der Götter.

      Die Geschichte Perus

      Mögen Jahre auch entrinnen

      In der Ewigkeit des Seins –

      Sieh’, was außen, das ist innen

      In der Gegenwart des Eins ...

      Nun ein kurzer Abstecher in die Geschichte Perus und die der Inka. Es soll kein Geschichtsbuch werden, deshalb fasse ich mich sehr kurz. Dies sind die offiziellen Daten, die man in den Geschichtsbüchern findet und die sich teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Denn ein Problem gibt es: Man weiß nichts genaues, wenn es um die Geschichte von Peru und den Inka geht.

      Die erste Besiedelung Perus scheint vor ca. 20.000 Jahren gewesen zu sein. In der Zeit und schon viel früher gab es auf der Erde nur Sammler und Jäger. Alle Menschen waren damals Nomaden und zogen die ganze Zeit umher. Steinwerkzeuge und Knochenfunde bei Ayacucho (ca. 300 km südöstlich von Lima gelegen) belegen dies. In den Jahrtausenden danach entwickelte sich einfacher Ackerbau und eine begrenzte Viehzucht, und ca. um 3000 v. Chr. entstanden die ersten Siedlungen.

      Zwischen 1.400 und 200 v. Chr. kristallisierte sich die Chavín-Kultur heraus mit der Hauptfundstätte Chavín de Huántar, ca. 300 km nördlich von Lima. Fast gleichzeitig entwickelte sich unter ganz anderen ökologischen Bedingungen südlich von Lima auf der Halbinsel Paracas eine gleichgenannte Kultur (ca. 1.300 bis 100 v. Chr.). In den Jahren von ca. 400 v. Chr. bis 600 n. Chr. bildeten sich die Nazca-Kultur an der Südküste, die Mochica-Kultur an der Nordküste, die Lima-Kultur an der Zentralküste, die Recuay-Kultur im Hochland und die Tiahuanaco-Kultur am Titicaca-See.

      Um ca. 600 bis 1000 n. Chr. vergrößerte sich der Einfluss der Tiahuanaco-Kultur, die in dieser Zeit zusammen mit der Huari-Kultur die Zivilisation am Anden-Hochland nachhaltig formte. Ungefähr ab dem Jahr 1000 bis zum Jahre 1438 herrschten die späten Regionalkulturen der Chimú mit ihrer Hauptstadt Chan-Chan an der Nordküste, die der Chancay an der Zentralküste, die der Chincha an der Südküste und die der Inka um Cusco.

      Die Geschichte der Inka

      Was sind alle Erdenjahre

      Vor der Unermesslichkeit –

      Was ist Irrtum, was das Wahre

      Vor der Unergründlichkeit?

      Die mündliche Überlieferung der Inka (Inka bezeichnet zum einen den Stamm und zum anderen das Oberhaupt) erzählt von der Niederlassung dieses Stammes in Cusco. Da die Inka nichts Schriftliches hinterlassen haben, ranken sich logischerweise Legenden über Legenden um die Inka, und deren ersten Inka, Manco Capac. Eine lautet wie folgt:

      Der Sonnengott Inti erschuf Manco Capac zusammen mit seiner Schwester Mama Ocllo auf einer Insel im Titicaca-See. Inti trug ihnen auf, nach Norden zu reisen, bis sie zum ersten fruchtbaren Tal gelangen, und sich dort niederzulassen. Wenn dann der Goldstab, den sie von der Sonne erhalten hatten, in der fruchtbaren Erde versinken würde, dann seien sie im gelobten Land angekommen und sollten dort sesshaft werden. Manco Capac und seine Schwester Mama Ocllo traten aus einer Höhle ans Tageslicht und reisten also nach Norden und gelangten in das Tal von Cusco, wo sich die Prophezeiung erfüllte. Die beiden wurden sesshaft und Cusco erhielt seinen Namen. Cusco war nun der Nabel der Welt.

      Um 1438 eroberten die Inka das Hochland um Cusco bis zum Titicaca-See und unterwarfen das Chimú-Reich. Daran kann man jetzt schon erkennen, dass die Inka ein Kriegervolk waren. Und alles, was man bis zum Untergang dieser Kultur hört, ist immer von Krieg geprägt. Deshalb legten die 13 aufeinander folgenden Inka-Herrscher, von denen erst Pachacutec als neunter und Gründer des großen Reiches historisch belegt ist, großen Wert auf die Beherrschung der Kriegskunst. Schon mit 15 Jahren mussten sich die Kinder damals im Umgang mit der Waffe beweisen. Zur Zeit des vorletzten unabhängigen Inka Huayna Cápac (1493-1527), umfasste das Inka-Reich Teile der heutigen Länder Peru, Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Chile und Argentinien. Wie viele Kriege müssen sie geführt haben, um ein solch großes Reich zu schaffen?

      Aber alles, was mit Gewalt erlangt wird, muss einem wieder mit Gewalt genommen werden. Dies ist ein kosmisches Gesetz. Deshalb steht nun der Niedergang des Inka-Reiches kurz bevor. Huayna Cápac hatte zwei Söhne, Atahualpa und Huáscar, die 1531 um das Erbe ihres Vaters kämpften. Atahualpa triumphierte, ließ sich aber von den Spaniern, die zur gleichen Zeit mit 200 Mann in Nordperu an Land gingen, in eine Falle locken. Er wurde gefangen genommen und musste hilflos zusehen, wie in einer einzigen Nacht mehrere seiner tapfersten Krieger von den Spaniern getötet wurden.

      Aber alles, was mit Gewalt erlangt wird, muss einem wieder mit Gewalt genommen werden

      Francisco Pizarro, der Anführer der spanischen Abenteurer und Eroberer, forderte für die Freilassung von Atahualpa von dessen Volk ein ganzes Zimmer gefüllt mit Gold. Hinzufügen muss man nun, dass Gold für die Inka sehr wichtig war, denn die meisten Gebäude und Tempel waren mit Gold verziert. Gold hatte bei ihnen allerdings nicht den Stellenwert, wie es bei den Spaniern und allen anderen Europäern der Fall war. Das Gold wurde herangeschafft, doch Pizarro hielt sein Wort nicht. Er ließ Atahualpa 1533 hinrichten. Somit endet die Herrschaft der Inka, die Kolonialisierung durch die unersättlichen Spanier begann. Der allerletzte Inka, Manco Inka, so heißt es in mehreren Legenden, hätte sich mit seinem übriggebliebenen Volk nach Vilcabamba zurückgezogen.

      Dies sollte als geschichtlicher Überblick genügen. Denn, war es wirklich so? Wer weiß dies so genau.

      Auf dem Weg nach Machu Picchu

      Im Schnittpunkt der Unendlichkeit

      Gehst du, dem Licht dich schenkend,

      in eine neue Wesenheit ...

      Die Zukunft ist Vergangenheit,

      in Raum und Zeit sich senkend.

      Der zweite ganze Tag in Peru endete damit, dass wir nach unserer Busreise durch das Heilige Tal der Inka in unser Bett fielen, denn am nächsten Morgen früh um sechs Uhr fuhr der Zug nach Machu Picchu.

      Heute, an unserem dritten Hochzeitstag, würden wir auf Machu Picchu ankommen. Ich konnte es kaum erwarten und war froh, als der Zug endlich losfuhr. Es wurde langsam hell und wir fuhren am Anfang ungefähr eine halbe Stunde durch die ganzen Armenviertel von Cusco. Auch hier sah man viele herrenlose Hunde in einer Dumpfheit versunken durch die Schlammgassen marschieren. An jeder Ecke standen zusammengeflickte Fußballtore. Kinder, vielleicht vier Jahre alt, schleppten Körbe, die größer waren als sie selbst.

      Wir fuhren


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