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Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden. Selma LagerlöfЧитать онлайн книгу.

Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden - Selma Lagerlöf


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eben nur solche Bäume wachsen, die genügsam sind und die Kälte in dieser Höhe vertragen, also Weißbirke und Faulbaum und Fichte. Wie karg und ärmlich es dort ist, erkennt man am besten an den kleinen Hütten, die sich die Leute hier errichten, an den winzigen Ackerstückchen und an den großen Entfernungen zwischen den Kirchen.

      Auf der mittleren Stufe ist der Boden wieder besser und leidet auch nicht so unter strenger Kälte. Das sieht man sofort an den Bäumen, die höher und von vornehmerer Art sind. Da wachsen Ahorn und Eiche und Linde, Hängebirke und Haselnuss, jedoch kaum Nadelbäume. Noch deutlicher erkennt man es an den vielen Äckern und schönen, großen Wohnhäusern der Menschen. Diese mittlere Stufe, auf der es zahlreiche Kirchen gibt, nimmt sich in jeder Weise besser und prächtiger als die darüber aus.

      Doch am besten ist die unterste Treppenstufe. Sie ist reichlich mit guter Erde bedeckt, und wo sie im Meer badet, ist von der Småland-Kälte überhaupt nichts zu spüren. Hier unten gedeihen Buchen und echte Kastanien und Walnussbäume, und sie erreichen eine solche Höhe, dass sie die Kirchendächer überragen. Hier liegen auch die größten Äcker, aber die Leute ernähren sich nicht nur von Forstwirtschaft und Landwirtschaft, sondern beschäftigen sich auch mit Fischerei, Handel und Seefahrt. Deshalb sieht man hier die prächtigsten Wohnhäuser und die schönsten Kirchen, und die Kirchdörfer haben sich zu kleinen und größeren Städten ausgewachsen.

      Damit ist aber noch nicht alles über die drei Stufen gesagt. Man muss nämlich auch an das Wasser denken, das irgendwohin fließen muss, wenn es auf das Dach des großen Småland-Hauses regnet, und ein Teil stürzt natürlich die große Treppe hinunter. In der ersten Zeit strömte es wohl über die ganze Breite, dann aber entstanden Risse, und allmählich gewöhnte sich das Wasser daran, in einigen gut ausgearbeiteten Rinnen zu fließen. Und Wasser ist Wasser, was man auch damit anstellt – es hat niemals Ruhe. An einer Stelle gräbt und feilt und trägt es ab, und an einer anderen spült es an. Es erweiterte die Rinnen zu Tälern, bedeckte die Talhänge mit Erdreich, und später klammerten sich Büsche und Ranken und Bäume daran fest, so dicht und üppig, dass sie den Wasserlauf, der in der Tiefe strömt, jetzt fast verdecken. Doch wenn die Flüsse zu den Absätzen zwischen den Treppenstufen kommen, müssen sie sich kopfüber hinunterstürzen. Dabei gerät das schäumende Wasser so in Fahrt, dass es mit seiner Kraft Mühlräder und Maschinen antreiben kann, und Mühlen und Fabriken wurden auch an jedem Wasserfall errichtet.

      Doch damit ist noch immer nicht alles über das Land mit den drei Treppenstufen gesagt. Man muss nämlich auch erwähnen, dass dort oben, im großen Haus von Småland, einst ein ergrauter Riese wohnte. Den verdross es, dass er auf seine alten Tage die lange Treppe hinuntersteigen musste, um Lachse im Meer zu fangen. Viel besser hätte es ihm gefallen, wenn der Lachs zu ihm in seine Wohnung gekommen wäre.

      Darum stellte er sich auf das Dach seines großen Hauses und schleuderte riesige Steine in die Ostsee. Er warf sie mit einer solchen Kraft, dass sie über ganz Blekinge flogen, bevor sie ins Wasser fielen. Da bekam es der Lachs so mit der Angst, dass er das Meer verließ, in die Flüsse von Blekinge schwamm, die Fluten durcheilte, mit hohen Sprüngen die Wasserfälle überwand und erst tief in Småland, bei dem alten Riesen, haltmachte.

      Dass diese Geschichte wahr ist, kann man an den zahlreichen Inseln und Schären sehen, die vor der Küste von Blekinge liegen und nichts anderes sind als die vielen großen Steine, die der Riese dorthin geschleudert hat.

      Man merkt es auch daran, dass der Lachs noch immer die Flüsse von Blekinge hinaufsteigt und sich durch Wasserfälle und ruhiges Gewässer bis nach Småland arbeitet.

      Darum verdient dieser Riese von den Leuten in Blekinge nur Dank und Ehre, denn noch heute können sich viele von der Lachsfischerei in den Flüssen und der Arbeit in den Steinbrüchen der Schären ernähren.«

      Am Ronneby-Fluss

      Freitag, den 1. April

      Weder die Wildgänse noch Fuchs Smirre hatten geglaubt, dass sie sich je wieder begegnen sollten, nachdem sie Schonen verlassen hatten. Doch nun hatten die Wildgänse ihre Flugroute ja über Blekinge verlegt, und dorthin war auch Smirre gewandert.

      Als er eines Nachmittags ein einsames Waldgebiet im mittleren Blekinge durchstreifte, sah er in der Luft eine Schar Wildgänse fliegen. Sogleich bemerkte er, dass eine von ihnen weiß war, und da wusste er ja, mit wem er es zu tun hatte.

      Smirre nahm unverzüglich die Verfolgung auf, nicht nur weil er Appetit auf eine gute Mahlzeit hatte, sondern auch um sich für all den Verdruss zu rächen, den ihm die Wildgänse bereitet hatten. Er sah, dass sie ostwärts zum Ronneby-Fluss flogen, dann die Richtung änderten und dem Flussbett nach Süden folgten. Da wurde ihm klar, dass sie sich am Ufer einen Schlafplatz suchen wollten, und er dachte sich, er könnte dort ziemlich leicht ein paar erwischen.

      Doch als der Fuchs endlich den Ort fand, an dem sich die Gänse niedergelassen hatten, da war dieser Platz so gut geschützt, dass er nicht an sie herankam.

      Zwar ist der Ronneby-Fluss kein besonders großer oder mächtiger Wasserlauf, doch er wird seiner schönen Ufer wegen viel gerühmt. An mehreren Stellen zwängt er sich zwischen steilen Bergwänden hindurch, die senkrecht aus dem Wasser ragen und über und über mit Geißblatt und Faulbaum, Weißdorn und Erle, Eberesche und Weide bewachsen sind. Es gibt kaum etwas Angenehmeres, als an einem schönen Sommertag auf dem schmalen, dunklen Fluss zu rudern und all das sanfte Grün zu betrachten, das sich an den schroffen Hängen festklammert.

      Jetzt aber, als sich die Wildgänse und Smirre am Fluss aufhielten, war es kalter, ungemütlicher Vorfrühling. Alle Bäume waren nackt, und niemand hätte sich wohl darüber Gedanken gemacht, ob diese Ufer schön oder hässlich wären. Die Wildgänse priesen sich glücklich, dass sie unter einer so steilen Bergwand einen Streifen Sand entdeckt hatten, groß genug, um ihnen allen Platz zu bieten. Vor ihnen brauste der Fluss, der jetzt durch die Schneeschmelze reißend und mächtig war, hinter sich hatten sie eine unüberwindliche Felsenwand, und die herabhängenden Zweige waren ein gutes Versteck. Besser konnten sie es gar nicht haben.

      Die Gänse schliefen sofort ein, doch der Junge konnte kein Auge zutun. Von allen Seiten glaubte er Rascheln und Prasseln zu hören, und seine Unruhe wurde so groß, dass er unter dem Flügel hervorkroch und sich auf den Boden neben die Gänse setzte.

      Smirre stand mit langem Gesicht auf dem Berg und schaute zu den Wildgänsen hinunter. »Du kannst die Jagd genauso gut gleich aufgeben«, sagte er zu sich selbst. »Diese Gänse sind dir zu klug. Schlag dir eine solche Beute ein für allemal aus dem Kopf!«

      Doch für alle Fälle legte er sich auf den äußersten Rand des Felsens und ließ die Wildgänse nicht aus den Augen. Während er sie betrachtete, erinnerte er sich an alles Böse, was sie ihm angetan hatten. Es war ihre Schuld, dass man ihn aus Schonen verbannt hatte und dass er ins arme Blekinge hatte flüchten müssen. Er wurde so wütend, dass er den Wildgänsen den Tod wünschte, auch wenn er sie selbst nicht verspeisen durfte.

      Als Smirres Zorn ein solches Maß erreicht hatte, hörte er ganz nahe in einer großen Kiefer etwas rascheln. Ein Eichhörnchen eilte den Stamm hinunter, heftig verfolgt von einem Marder. Keins der beiden Tiere bemerkte den Fuchs, und der blieb still sitzen und sah der Jagd zu, die von einem Baum zum anderen ging. Er betrachtete das Eichhörnchen, das sich so leicht zwischen den Zweigen bewegte, als könnte es fliegen. Er betrachtete den Marder, der die Baumstämme so sicher hinauf- und hinunterlief, als wären es ebene Pfade im Wald. »Könnte ich nur halb so gut wie einer von den beiden klettern«, dachte der Fuchs, »dann dürften die da unten nicht lange ruhig schlafen.«

      Sowie der Marder das Eichhörnchen gefangen und die Jagd beendet hatte, ging Smirre auf ihn zu, blieb jedoch zwei Schritte vor ihm stehen, um zu bezeigen, dass er ihm die Beute nicht wegnehmen wolle. Er grüßte ihn überaus freundlich und gratulierte ihm zu seinem Fang, wobei er sich so gewählt ausdrückte, wie es die Art der Füchse ist. Der Marder aber, der sich mit seinem langen schmalen Körper, dem feinen Kopf, dem weichen Fell und dem hellbraunen Fleck am Hals wie ein kleines Wunder an Schönheit ausnahm, war in Wirklichkeit ein ungehobelter Waldbewohner und würdigte ihn kaum einer Antwort. »Dennoch wundert es mich«, sagte Smirre, »dass


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