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Reise Know-How ReiseSplitter: Von Kasachstan in die Südsee – Wie ich mal eben vom Weg abkam. Katharina BahnЧитать онлайн книгу.

Reise Know-How ReiseSplitter: Von Kasachstan in die Südsee – Wie ich mal eben vom Weg abkam - Katharina Bahn


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sondern eine Veranstaltungshalle mit zugehörigem Restaurant. Bevor wir realisiert haben, dass wir gerade in eine private Feier geplatzt sind, haben wir schon den ersten Wodka in der Hand.

      An den großen Tisch werden schnell noch zwei weitere Stühle herangeschoben. Wir unterhalten uns gestikulierend und wenn das nicht funktioniert, mit Hilfe des Google-Übersetzers auf unseren Handys. Rund 15 Arbeitskollegen sind hier zu Ehren eines älteren Herrn zusammengekommen, der in Pension geht. Die Gäste sind vergnügt und ausgelassen. Sie lachen und feiern mit uns, als würden sie uns seit Jahren kennen. Auch Essen und Trinken wird ohne zu zögern mit uns geteilt. Unter dutzenden Tellern mit Wurst, Frikadellen, Käse, Gemüsestiften, Brot und würzigen Soßen, ebenso vielen Gläsern und Flaschen voll Wasser, Wein, Cola und Wodka ist das Tischtuch nur noch zu erahnen. Man erklärt uns, dass der Jubilar deutsche Vorfahren hatte und dass man unser zufälliges Auftauchen für eine glückliche Fügung hält. Nach der dritten Runde Wodka drückt Paul mir den Autoschlüssel in die Hand: „Du fährst.“ Beim Abschied schießen wir ein paar Fotos mit unseren neuen Freunden und wir werden mit Tüten voll Wurst, Fladenbrot und anderen Leckereien beladen. Was unseren Heimweg mit fortgeschrittenem Promillepegel erschwert: Es gießt in Strömen. Im Schneckentempo lenke ich unseren „Dicken“ die 800 Meter zum Hotel. Wir fallen satt und betrunken in unsere verschlissene Blümchenbettwäsche.

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      Als Frau falle ich grundsätzlich durch zwei Sachen auf. Erstens: Ich rauche. Zweitens: Ich fahre Auto. Es scheint, als ob ich mich in den ländlichen Gegenden Kasachstans dadurch von der Durchschnittsfrau unterscheide. Zumindest starren die Herren der Schöpfung mich in diesen Situationen auffallend ungläubig an. An diesem Morgen habe ich jedoch weder Lust auf das eine noch auf das andere. Wir starten leicht verkatert auf die Straße von Makat Richtung Aqtöbe. An dieser Stelle sollte es „Straße“ heißen. Dem Erfinder der Anführungszeichen sei hier gedankt. Offiziell heißt sie A27, auf unserer Karte ist sie mit einem breiten, vielversprechenden Strich dargestellt – und ist schlussendlich eine einzige Ansammlung von Schlaglöchern, Pfützen und Matsch. Dazwischen schimmert an einigen wenigen Stellen Asphalt durch – also das, was mal Straße war oder vielleicht mal werden sollte. Unsere erste Etappe von 300 Kilometern kostet uns praktisch den ganzen Tag. Im Stillen hoffe ich, dass der Landy die Rumpelpartie heil übersteht.

      Im Dunkeln erreichen wir einen kleinen Ort mit dem wunderschönen Namen Shubarkuduk. An einer Tankstelle fragen wir nach einer möglichen Schlafgelegenheit. Ein hochgewachsener Kasache Mitte 30 ist hochmotiviert, uns zu helfen. Er gibt uns zu verstehen, ihm in seinem Wagen zu folgen. Unser Ziel ist ein Gebäudekomplex, den man als Unwissender unmöglich als Unterkunft hätte erkennen können. Bei zwei schüchternen jungen Damen klärt unser Helfer für uns den Übernachtungspreis und organisiert sogar noch ein Abendessen. Doch vorab noch eine wichtige Frage – die Betreiber der Unterkunft seien Moslems, ob wir verheiratet wären? Wir sagen ja. Wir beziehen unsere Absteige mit furchtbar dünnen Matratzen, ohne Dusche und noch hässlicherer Bettwäsche. Mit aufgedruckten Wölfen und Giraffen. Wir werfen uns weg vor Lachen. Auf uns warten zwei Portionen dampfender Reis mit Gemüse und unser Helfer leistet uns Gesellschaft, bis wir aufgegessen haben.

      Am Morgen wagen wir uns wieder auf die Straße und erreichen nach etwa drei Stunden Aqtöbe, eine Stadt mit fast 400.000 Einwohnern. Im Vergleich zu dem, was wir in den letzten drei Tagen gesehen haben, eine Metropole.

      Wir verbringen zwei Nächte im Dastan, einem schicken, internationalen Businesshotel. Zuerst lassen wir im Ort unser Auto waschen. Dank der schlammigen Tour der letzten zwei Tage ist vom weißen Lack des Wagens nicht mehr viel zu sehen. Für umgerechnet drei Euro wird der Wagen per Handwäsche von oben bis unten gewienert. In einem riesigen Supermarkt machen wir im Anschluss einen Großeinkauf und füllen unsere Vorräte auf. Ich kaufe zwei Kissen und eine warme Wolldecke, um in Zukunft die Nächte im Zelt besser zu überstehen. An einem Paar grüner Gummistiefel bestückt mit Absätzen kann ich nicht vorbeigehen. Sie schmücken auch heute noch meinen Schuhschrank.

      Wir beladen das Auto direkt vor dem Hotel im Prinzip komplett neu, räumen auf, misten aus, machen sauber, füllen die Wassertanks auf. Schnell ist so ein halber Tag um. Gelegentlich bleiben neugierige Passanten auf ein kurzes Gespräch stehen. Ein Mitarbeiter des Hotels beobachtet unsere Putzaktion misstrauisch (er ist sichtlich erleichtert, als wir am Tag der Abreise das Zimmer bezahlen).

      Am Abend landen wir in der Stadt zufällig auf einer 80er-Jahre-Mottoparty. Kellnerinnen in bunten Leggins servieren uns fruchtigsüße Cocktails mit Schirmchen. Als der nächste Song ertönt, stürmt das kasachische Publikum plötzlich grölend die Tanzfläche. Paul und ich trauen unseren Ohren kaum – es läuft „Brother Louie“ von Modern Talking. Zu diesem Zeitpunkt ahne ich noch nicht, dass mich Dieter Bohlen und Thomas Anders in den kommenden Wochen noch verfolgen werden.

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      Wir verlassen Aqtöbe. Irgendwo in der kasachischen Wildnis schlagen wir unser nächstes Nachtlager auf. Zum ersten Mal kochen wir mit dem Dutch-Oven, einem gusseisernen Topf, der direkt in die heiße Glut der Feuerstelle gesetzt wird. Auch unsere Campingdusche funktioniert prima. Das Wasser wird in einem schwarzen Beutel durch die Sonne aufgeheizt. Ein schnell aufgestelltes Duschzelt dient als Sichtschutz.

      Qostanai, eine Stadt nordöstlich von Aqtöbe, ist unsere nächste Station. Rund um die Stadt gibt es nur windiges Flachland, daher suchen wir uns ein Hotel, anstatt das Zelt aufzuschlagen. Bei der Unterkunftssuche kommt es auch mal zu Missverständnissen mit der einheimischen Bevölkerung: Vor der Stadt stoppen wir am „Bier Haus“. Die überdimensionale Figur mit Bierkrug und Lederhosen am Straßenrand ist nicht zu übersehen. Wir betreten erwartungsvoll die urige Kneipe mit dem deutschen Namen. Bei der Dame hinter dem Tresen erkundigen wir uns, ob es auch Zimmer zum Übernachten gibt. An dieser Stelle ist der Kommunikationsfluss beider Parteien aneinander vorbeigelaufen. Was wir wollen: ein Zimmer zum Übernachten. Was wir bekommen: ein von der Tapete über den Teppich bis hin zu den Vorhängen pinkfarben eingerichtetes Liebesnest mit einer Sofalandschaft in Herzform. Paul und ich tauschen nur einen kurzen Blick. Dann machen wir auf dem Absatz kehrt und verlassen albern kichernd das als Bierkneipe getarnte Stundenhotel.

      Wir steuern stattdessen ein Hotel im Stadtzentrum an. Vorher erwartet uns jedoch unsere dritte Polizeikontrolle innerhalb von sieben Tagen. Paul verschwindet für zwanzig Minuten mit zwei grimmig dreinschauenden Herren im Polizeiauto. Wir zahlen 20.000 Tenge, etwa 50 Euro, wofür auch immer.

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