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Stille mein Begehren | Erotischer Roman. Litha BerneeЧитать онлайн книгу.

Stille mein Begehren | Erotischer Roman - Litha Bernee


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gewisse Rechte.«

      »Rechte? Du erbärmliche aufgeblasene Schweineblase!« Sie verpasste ihm einen Schlag auf den Brustkorb. Thoran starrte sie verdattert an und Birgany genoss diesen kleinen Sieg. Es hatte ihm die Sprache verschlagen. Der mächtige Thoran Strogow kuschte vor ihr.

      Sie stürmte auf Nikolai zu. »Geh mir aus dem Weg.« Nikolai rührte sich nicht vom Fleck. Stattdessen fing er an zu lachen. »Willst du mich beißen?« Schnell trat sie an ihn heran, packte seine Hand und bog ihm den kleinen Finger nach hinten. Nikolai jaulte auf und krümmte sich.

      »Mein Großvater war im Krieg und er hat mir eine Menge beigebracht, wie eine Frau sich wehren kann.« Sie ließ seine Hand los und trat einen Schritt zurück.

      Sogleich richtete Nikolai sich auf und rieb über seinen Finger. »Wir wollen uns nur bei dir entschuldigen.«

      »Abgelehnt, und nun mach den Weg frei.«

      »Nein. Die Entschuldigung gilt unserem Benehmen danach. Dir obliegt es, deine Lüge und dein falsches Spiel zu erklären. Vorher kommst du hier nicht raus.«

      »Geh mir aus dem Weg oder ich ramme dir dein Gemächt bis in den Hals.«

      Reflexartig bedeckte Nikolai seinen Schritt mit den Händen, versperrte ihr aber stoisch den Weg.

      Nein, sie würde nicht klein beigeben. »Habt ihr mich nicht genug gedemütigt? Wollt ihr auf meinen Gefühlen herumtrampeln? Weitere schlüpfrige Details wissen, um sie dann mit euren Kumpanen bei einem Humpen Bier zu teilen?«

      Den Blick voller Bedauern, schüttelte Nikolai den Kopf.

      »Bitte, rede mit uns. Lass es uns verstehen. Deine Worte tun uns Unrecht. Wir sind nicht so, wie die Leute uns darstellen.« Die Wärme und Zuneigung in Thorans Stimme zogen ihrer Wut den Stachel.

      »Ich weiß.« Birganys Angriffslust verkroch sich in den hintersten Winkel ihres Seins.

      »Es muss einen Grund geben, warum du unberührt warst. Weshalb du es uns verschwiegen hast.«

      Wie sollte sie es in Worte fassen? Ihre Schmach aussprechen? Sie wollte nie mehr solchen Selbstekel verspüren. Zu lange hatte sie daran gearbeitet, diese schlechten Gefühle zu verdrängen. Stück für Stück war sie aus dem Sumpf gekrochen und hatte begonnen, ihr Leben zu genießen. Vor allem ihre Arbeit erfüllte Birgany und gab ihr ein Gefühl der Unabhängigkeit und der Freiheit.

      »War dein Mann unfähig, die Ehe zu vollziehen? Lag es daran?« Thoran trat hinter sie und zog sie sacht an seinen harten Körper.

      Lieber Gott, ich danke dir, betete sie inbrünstig.

      »Genau so war es.« Sie löste sich von Thoran und drehte sich um.

      »Ich kann kaum in Worte fassen, wie es für mich war, von einem Mann einfach nur liebevoll berührt zu werden. Mir war nicht bewusst, wie sehr ich mich nach zärtlichen Berührungen sehnte.«

      »Birgany, warum hast du es nicht einfach gesagt? Wir wären viel vorsichtiger mit dir umgegangen.«

      »Weil ich mich schämte, Thoran.« Sie knetete ihre Finger ineinander und wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen.

      »Hat er es dir vorher nicht gesagt?«, wollte Nikolai wissen.

      »Nein. Hätte ich es gewusst, wäre es nie zu einer Vermählung gekommen.«

      Birgany schloss die Augen und hörte die Stimme ihres Großvaters, der sie Ehrlichkeit und Selbstachtung gelehrt hatte.

      Sie konnte ihnen unmöglich die Wahrheit sagen. Nicht die Abscheu in ihrem Blick ertragen. Lieber landete sie in der Hölle für diese Lüge.

      Sie taumelte und sah dreckig grüne Schleimklumpen vor ihrem Gesicht wabern. Thoran drückte sie auf einen Stuhl. »Kopf nach unten, dann wird es besser«, befahl er und sie gehorchte.

      »Atme. Langsam. Ein und wieder aus.« Thorans ruhige Stimme half ihr. Sie folgte der Aufforderung, konzentrierte sich einzig darauf zu atmen. Ein. Aus. Ein. Aus.

      »Weiter, nicht aufhören. Schön brav atmen.«

      Nach mehreren Atemzügen war ihr Blick klar.

      »Danke, es geht wieder.« Sofort verschwand die Hand von ihrem Rücken und Birgany richtete sich auf.

      »Besser?« Besorgt musterte Thoran sie.

      »Ja.« Sie konnte nicht still auf dem Stuhl sitzen, ihren eindringlichen Blicken ausgeliefert. Langsam stand sie auf. Der Schwindel blieb aus und Birgany entfernte sich einige Schritte von den beiden. Strich über eins der Regale. Nahm ein Buch in die Hand. Legte es wieder hin.

      »Einmal in meinem Leben wollte ich wissen, wie es ist, eine Frau zu sein. Nur aus diesem Grund ließ ich mich auf euch ein«, bekannte sie leise.

      Sie drückte ihr Kreuz durch und sah den beiden offen in die Augen. »Mehr werde ich euch nicht sagen. Ich gehe.«

      »Du gehst nirgends hin.« Thoran strich mit dem Handrücken über ihre Wange. Sanft delegierte er sie zur Chaiselongue. »In diesem aufgelösten Zustand werde ich dich nicht alleinlassen. Dich damals rausgeworfen zu haben, war unverzeihlich, und diesen Fehler werde ich kein zweites Mal begehen.«

      »Ich hol uns was zu trinken. Wein oder Schnaps?« Nikolai schaute sie fragend an.

      »Was Starkes.« Birgany lächelte ihn an und war dankbar, bleiben zu dürfen. Sie wollte nicht allein sein, egal wie erbärmlich es sein mochte.

      »Mir einen Met, bitte«, sagte Thoran. Nikolai verschwand aus dem Raum.

      Vorsichtig, als sei sie ein wildes Tier, setzte sich Thoran neben sie.

      Mit drei Bechern in der Hand kam Nikolai zurück reichte jedem einen davon. »Bitte verzeih unsere barschen Worte«, bat er, während er sich mit einem Wodka in der Hand ihr gegenüber in einem Ledersessel niederließ.

      »Es gibt nichts zu verzeihen.« Sie trank einen Schluck, der ihr in der Kehle brannte. »Ich schämte mich. In dem Augenblick als Thoran sagte, ich wäre eng wie eine Jungfrau, versuchte ich es zu sagen. Aber ich war gefangen in dieser neu entdeckten Lust.«

      »Keine Scham, kleine Feuerfee.« Nikolai sah ihr tief in die Augen. »Freunde?«

      »Gern.« Erleichtert stieß sie mit ihnen an und leerte den Becher in einem Zug. »Was ist das? Es brennt wie Feuer in der Kehle, schmeckt jedoch trotzdem angenehm.«

      »Wodka«, antwortete Thoran. »Willst du noch einen?«

      »Nein, danke. Ich sollte gehen, es wird rasch dunkel.«

      »Auf keinen Fall. Wir müssen reden und danach bringen wir dich heim«, wandte Thoran ein.

      Birgany öffnete den Mund, doch Nikolai legte ihr einen Finger auf die Lippen. »Keine Widerrede.«

      »Lieber Himmel, worüber wollt ihr noch reden?« Nein, sie musste fort, verstrickte sich mehr und mehr in Halbwahrheiten. Angst jagte durch ihren Leib und ihr Herz wummerte bis in ihre Schläfen.

      »Wir haben uns in dir geirrt und ich möchte dir erklären, warum wir derart schroff reagiert haben. Seit Jahren stellen uns die Weiber nach in der Hoffnung, einen von uns vor den Altar zu schleifen, weil sie wissen, wie reich wir sind.«

      »Nicht, Thoran. Ich bin euch nicht mehr böse.«

      »Du hast tagelang kein Wort mit mir gesprochen. Mich angesehen, als sei ich der Leibhaftige persönlich.«

      Sie zog die Beine unter ihren Rock und lehnte sich gegen die Lehne der Chaiselongue. Thoran streichelte ihre Wade. Eine unschuldige Berührung, die Birgany unglaublich guttat. Nikolai streckte die langen Beine aus. »Wirst du Thoran oder mir erlauben, dir noch einmal Genuss zu verschaffen? Dir weitere erregende Stellen an deinem herrlichen Körper zu zeigen, nun, wo es keinen Schmerz und keine Missverständnisse mehr zwischen uns gibt?«

      Birgany schlug die Hände vors Gesicht und spürte, wie sie die Farbe ihres dunkelroten Brusttuches annahm. »Ihr habt einen sehr schlechten Einfluss auf mich.«


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