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Stille mein Begehren | Erotischer Roman. Litha BerneeЧитать онлайн книгу.

Stille mein Begehren | Erotischer Roman - Litha Bernee


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Stände der Händler ignorierte er ebenso wie die vielen Attraktionen, die jede Woche auf dem Marktplatz angeboten wurden. Da der Markt keinen Steinwurf von ihrem Kontor entfernt war, kannte er jeden Händler, jeden Gaukler und die Mehrzahl der Kunden.

      Wie erwartet wurde er schnell mit dem Wagner handelseinig. Die Räder würden in zwei Tagen fertig sein und seine Geldkatze um einiges leichter. Thoran holte sich ein süßes Hörnchen am Stand von Bäckermeister Mandolf.

      Zwanzig Schritte von Birganys Stand entfernt blieb er abrupt stehen. Zwei Frauen standen dort. Eine davon war Scheffers Weib.

      »Gevatterin Weber, Ihr tätigt Geschäfte mit dieser Metze?«

      Die alte Frau an Birganys Stand blickte über ihre Schulter. »Die Scheffers Gisela, wer sonst. Geh heim und verspritz da dein Gift.«

      Scheffers Weib griff sich an den Hals. »Ich lüge nicht. Die da« – sie zeigte mit dem Finger auf Birgany – »hebt des Nachts die Röcke für andere.«

      »Täte dir auch mal gut«, sagte die Gevatterin und Thoran verschluckte sich an dem letzten Bissen des Hörnchens.

      Die Scheffer warf der alten Frau einen hasserfüllten Blick zu und stapfte davon. Thoran hatte Birganys Worte für übertrieben gehalten und nie gedacht, sie könnten wahr werden. Er hatte mit seiner unbedachten Aktion wirklich ihren Ruf beschädigt. Was sollte er jetzt unternehmen?

      Gehe ich hin, mache ich es nur noch schlimmer, dachte er.

      »Schau nicht so, Kleines. Gisela kann kein Wort sagen, ohne andere zu verletzen. Sie platzt vor Neid auf alle und jeden. Wahrscheinlich ist sie sogar neidisch auf die Sonne, weil die am Himmel hängt und alle wärmt. Nimm es dir nicht so zu Herzen.« Die Frau legte Birgany eine Hand auf den Arm. »Ich jedenfalls werde mir nur von dir die Schürze retten lassen, falls es noch möglich ist.«

      Birgany lächelte, doch Thoran konnte von seinem Platz aus erkennen, dass sie mehr als nur traurig dreinblickte.

      »Danke. Seid versichert, den Brandfleck werdet selbst Ihr anschließend nicht mehr sehen.«

      »Die Schürze ist von meiner Großmutter und ich hänge an ihr. Wann hast du die Arbeit fertig, Kindchen?«

      »Kommt in fünf Tagen zu mir.«

      Die ältere Frau lächelte glücklich, verabschiedete sich und schwebte davon.

      Immer noch die Hemden unter dem Arm marschierte Thoran zum Kontor. »Heribert, mir kam etwas dazwischen.« Er legte dem Schreiber das Paket auf den Tisch. »Bringe du bitte das Päckchen zur Weißnäherin Krämer.«

      »Wie Ihr wünscht.«

      Genervt fuhr sich Thoran durch die Haare und tigerte vor dem Schreibtisch auf und ab. Was sollte er tun? Konnte er überhaupt etwas tun, ohne die Sache nur noch zu verschlimmern?

      ***

      Versonnen strich Birgany über das grüne T auf dem blütenweißen Batisthemd. Genau wie sie erwartet hatte, stach die Farbe nicht ins Auge, sondern hob sich dezent ab.

      Sie faltete die beiden Hemden, legte sie in ihren Korb und machte sich auf zum Kontor der Strogows.

      »Seid gegrüßt, Heribert. Sind die Strogows anwesend?«

      »Seid gegrüßt, Birgany. Ja, ich sage den Herren, dass Ihr sie zu sprechen wünscht.«

      »Danke.«

      Als Erster kam Thoran aus einem der angrenzenden Zimmer, dicht gefolgt von seinem Bruder. »Witwe Krämer«, grüßte Nikolai.

      »Seid gegrüßt, wie können wir Euch behilflich sein?«, erkundigte sich Thoran.

      »Ich habe die ersten beiden Hemden bestickt und möchte wissen, ob es in Eurem Sinne ist, ehe ich mit den anderen zehn beginne.«

      »Ich sagte es Euch doch bereits, als ich die Bestellung aufgab.« Thoran schaute sie stirnrunzelnd an.

      »Ich weiß. Aber auf dem Papier sieht es anders aus als auf Stoff. Es dauert auch nicht lange. Bitte werft einen Blick darauf.«

      »Mein Bruder hat mir versichert, dass uns Eure Verzierungen gefallen werden. Nun seid Ihr schon mal hier und außerdem bin ich gespannt auf Eure Arbeit«, mischte sich Nikolai ein. »Folgt mir bitte in unser Arbeitszimmer.«

      Birgany stellte den Korb auf einen Sessel, reichte Nikolai ein Hemd und Thoran das zweite. Nikolai schüttelte es aus und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Dezent und einzigartig. Eine hervorragende Arbeit.«

      »Danke.« Birgany lächelte und freute sich über sein Lob.

      »Dreht Euch um.«

      »Wieso?« Irritiert sah sie Thoran an.

      »Ich will sehen, wie die Stickerei wirkt, wenn ich es trage.« Thoran löste seine Halsbinde und warf sie auf den Schreibtisch. »Dafür muss ich ein Hemd ausziehen, um das andere anziehen zu können. Es sei denn, Ihr wollt mich nackt sehen.«

      Mit feuerroten Wangen wirbelte Birgany herum. Dieser arrogante Charmeur, dachte sie und starrte auf die Scheiben der Vitrine, in denen sich Thorans Abbild spiegelte. Sie presste die Hände auf den Mund. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie einen halb nackten Mann. Thorans Brustkorb war dezent von schwarzen Haaren bedeckt, die sich nach unten hin verjüngten und als Strich im Bund seiner Hose verschwanden.

      Will ich irgendwann als alte Frau sterben, ohne erfahren zu haben, ob die körperliche Liebe wirklich schön sein kann? Wie es sich anfühlt zu fliegen?, überlegte Birgany.

      Sie drehte sich um, trat vor Thoran und legte beide Hände auf seine Brust. Genauso hatte sie es sich vorgestellt, während sie sein Hemd bestickt hatte. Ständig hatte sie an seinen Kuss gedacht und Fannys Worte im Ohr gehabt.

      Die Muskeln unter ihren Fingern waren hart. Sie strich über eine der Brustwarzen, die sich sofort aufrichtete. Diese Berührung fand ein Echo in ihrem Körper und Birgany nahm die zweite Hand zu Hilfe. Sie ertastete eine Narbe, die seitlich über seinen Rippenbogen verlief.

      »Eine Unachtsamkeit bei der Jagd.« Thorans Worte katapultierten sie aus ihrer Träumerei.

      Mitten in der Bewegung erstarrte Birgany. Ihr Blick umwölkte sich und ihr Brustkorb hob und senkte sich hektisch.

      »Ich bitte um Verzeihung. Ich weiß nicht, was mich zu einer derart unschicklichen Tat veranlasst hat.« Die Hände in den Rockfalten verborgen, zog sie sich drei Schritte zurück.

      »Es hat mir gefallen.« Thoran ergriff ihre Hand und legte sie zurück auf seinen Brustkorb. Er wollte ihr die Kleider vom Leib reißen. Ihre verborgenen Schätze erkunden. Wissen, ob der Rest von Birgany ebenso exquisit war wie ihr Mut.

      »So viel Feuer, welches ungenutzt verpufft«, sprach Thoran leise und strich ihr mit dem Handrücken über die seidenweiche Wange. »Darf ich mein Angebot erneuern? Dir die Freuden der körperlichen Liebe zeigen? Dir Genuss verschaffen?« Bei diesem intimen Gespräch war es Thoran wichtig, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sie war nicht schockiert, dass er sie duzte. Lächerlich wäre gewesen, weiter auf den gängigen Konventionen zu beharren.

      Die unterschiedlichsten Emotionen huschten über ihr Antlitz. Argwohn, Unsicherheit, gefolgt von purer Entschlossenheit. Sie zog die Unterlippe zwischen die Zähne und ihr Gesichtsausdruck zeigte Thoran, wie ihre Gedanken sich förmlich überschlugen.

      Sie schlang die Arme um ihren schlanken Leib, sah ihm in die Augen und nickte. »Ich habe noch nie ... auch keine Erfahrungen mit ...« Sie wedelte mit der Hand durch die Luft. »Liebhabern.«

      »Ich ebenso wie Nikolai können dir solche Wonnen verschaffen, wie du sie nie erlebt hast, kleine Feuerfee.«

      Er beugte sich vor und strich mit der Zunge über ihre Unterlippe. Mehr traute er sich nicht. Würde er sie jetzt küssen, kämen sie nicht aus diesem Raum. »Über diese Wendeltreppe gelangen wir in unsere privaten Gemächer. Dort sind wir ungestört.«

      Ihre kleine Hand in seiner zitterte, doch sie schritt beherzt die Stufen nach oben.

      »Kann


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