Kyras Tränen | Erotischer SM-Roman. Cole RobertsЧитать онлайн книгу.
in die Länge. Ich erschauerte ein wenig. Wieder begannen seine Lippen und seine Zunge zu wandern. Immer weiter an meinem Körper hinab. Sie hielten kurz am Bauchnabel inne, ehe sie ihren Weg zum Ziel fortsetzten. Dieses Ziel lag zwischen meinen geschlossenen Oberschenkeln. Da er seitlich von mir lag, liebkoste er zunächst meinen Venushügel. Doch dann legte er sich mehr nach unten und schob meine Oberschenkel auseinander. Wieder musste ich den Impuls unterdrücken, mich dagegen zu wehren und die Beine wieder zu schließen, so wie damals im Café. Damals? Das war vorgestern gewesen! Und doch schien es eine Ewigkeit zurückzuliegen. An den Innenseiten meiner Oberschenkel entlang näherte sich seine Zunge wieder meinem Allerheiligsten. Ich zitterte, ich erschauerte und als seine Zunge ganz sanft an meinen Schamlippen auf und ab fuhr, konnte ich nicht mehr an mich halten und stöhnte leise auf. Wie Vibrationen liefen die Schauer ausgehend von meiner Scham durch meinen Körper. Als seine Zunge sich durch die Schamlippen hindurch zu meinem Kitzler vorgekämpft hatte, und auch dieser von der Zungenspitze massiert wurde, wogten konvulsivische Zuckungen durch meinen Körper und ich erlebte den ersten Orgasmus meines Lebens.
Ich stöhnte auf und wollte mich gerade entschuldigen, als seine Lippen mir den Mund mit einem tiefen und innigen Zungenkuss verschlossen. Ebenfalls erstmals in meinem Leben nahm ich von seinem Mund und seiner Zunge verströmend meinen eigenen Intimgeruch und -geschmack bewusst wahr. Ich war viel zu verwirrt, um zu protestieren, konnte aber ein leichtes Unwohlsein nicht unterdrücken, als ich daran dachte, soeben meine eigene Scheidenflüssigkeit geschmeckt zu haben.
Bernhard focht das alles nicht an, ich glaube, er hatte meine Reaktion gar nicht bemerkt, die so kurz nach dem Orgasmus auch keine körperlichen Auswirkungen hatte. Jetzt ließ er seine Hand zwischen meine Beine gleiten und massierte leicht meine Schamlippen, die Scheideninnenseite und meinen Kitzler, was ein sonderbares Gefühl hervorrief, hatte ich doch noch vor wenigen Sekunden einen Höhepunkt erlebt. Weiter küsste er mich am ganzen Körper und wechselte bei der Erkundung meiner Körperoberfläche zwischen Händen, Lippen und Zunge. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel und empfand plötzlich eine intensive Liebe für diesen Mann, der einer Frau so unsagbar schöne Gefühle bereiten konnte.
Nach geraumer Zeit erst drang er vorsichtig in mich ein. Ich spürte sein Glied in mir. Spürte, wie es sich nach und nach seinen Weg in die Scheide bahnte und das Häutchen ohne einen spürbaren Schmerz durchstieß. Dann nahm ich die auf und ab wogenden Bewegungen des prallen Penis in mir wahr und empfand schon wieder höchste Glücksgefühle. Ich schämte mich für meine Gedanken beim ersten Anblick seines Phallus, genoss die schauerartigen, kribbelnden Wellen, die mein ganzes Ich durch- und umliefen und als er zum Höhepunkt kam, wogte mein zweiter Orgasmus durch meinen Körper.
Dann war Stille. Ich brauchte einige Augenblicke, um überhaupt wieder zu mir zu kommen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er während der ganzen Zeit kein einziges Wort gesprochen und auch bei seinem Orgasmus keinen Laut von sich gegeben hatte. Stumm lag er neben mir und schaute mich an. Ich rückte näher an ihn heran und legte meinen Kopf in seinen Arm. Gleichzeitig streichelte ich ihm über den Bauch, erreichte seine Schambehaarung und berührte vorsichtig und ängstlich sein langsam abschwellendes Glied.
Er streichelte mir über die Wange.
Ich zog meine Hand zurück, nicht wissend, ob ich das überhaupt gedurft hatte. Doch er streichelte nur weiter meine Brüste und ich legte meine Hand auf die seine. So schlief ich vollends glücklich ein.
3
Als ich am nächsten Morgen davon aufwachte, dass die Zimmertür ging, schien schon hell die Sonne zum Fenster hinein. Bernhard kam ins Zimmer. Ich hatte nicht bemerkt, wann er aufgestanden war und mich verlassen hatte.
»Guten Morgen, die junge Dame«, meinte er förmlich. »Ich hoffe, Sie hatten eine gute Nacht.«
Wollte er mich jetzt auf den Arm nehmen? Er hatte vor wenigen Stunden mit mir geschlafen und jetzt siezte er mich? Oder machte er einen Gag? Immerhin lächelte er mich an.
»Sie können mit uns frühstücken, es ist alles vorbereitet. Kommen Sie einfach die Treppe hinunter und in den Salon.« Dann drehte er sich um und ging.
Ich seufzte und drehte mich im Bett um. War das nur ein Traum gewesen? Ein wunderschöner Traum? Er war so überzeugend gewesen, so zart, so liebevoll. Dann fiel mir ein, dass er nicht gesprochen hatte. Kein Liebesgeflüster, nichts. Sollte das wirklich alles nur geschäftsmäßig gewesen sein? Ich zuckte mit den Schultern. Bisher war alles so gelaufen, wie von mir verlangt. Jetzt war Bernhard dran.
***
Nachdem ich mich ausgiebig frisch gemacht hatte, ging ich runter in den Salon. Bernhard und Helena saßen bereits am Tisch, beide hatten eine dampfende Tasse Kaffee vor sich stehen. Unschlüssig näherte ich mich. Ich konnte Helena nicht in die Augen schauen. Was mochte er ihr vom vergangenen Abend erzählt haben? Alles? Nichts? Das war bei Helenas Fantasie eigentlich unerheblich. Sie wusste genau, was geschehen war. Möglicherweise malte sie sich die wildesten Dinge aus. Eifersucht ist schnell ausgelöst.
Niemand sprach, nur Bernhard wies stumm auf einen Platz, der für mich gedeckt war. Helena und Bernhard saßen nebeneinander. Er am Kopfende des Tisches, sie unmittelbar seitlich neben ihm. Mein Platz war an der gegenüberliegenden Seite. Schüchtern setzte ich mich hin. Es hätten sicher noch sechs bis sieben Personen mehr an den Tisch gepasst.
»Wir haben keine Hausdiener«, sagte Bernhard zu mir. »Wenn Sie Kaffee mögen, müssen Sie ihn sich in der Küche nebenan selbst in der Kaffeemaschine machen. Falls Sie keinen Kaffee möchten: Der Wasserkocher steht direkt daneben, die Teekiste auch.«
Der Tisch war reichlich gedeckt. Aber irgendwie empfand ich keinen Hunger. Ich ging in die Küche und machte mir einen Pfefferminztee, den ich wie immer ungesüßt trank. Nachdem ich mich wieder gesetzt hatte, schaute ich unschlüssig um mich. Ich hatte das ungute Gefühl, als ob kein Gespräch so richtig aufkommen wollte.
»Greifen Sie zu«, forderte Bernhard mich auf. »Man weiß nie, wie das Leben spielt und wann es wieder etwas zu essen gibt«, ergänzte er doppeldeutig.
»Danke, ich bin nicht hungrig«, antwortete ich und rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Irgendwie war die Situation peinlich.
Bernhard und Helena schienen schon einige Zeit am Frühstückstisch zu sitzen und mit dem Essen fertig zu sein, sodass Bernhard die Lage auflösen konnte: »Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Haus«, meinte er, als ich den Tee fast leer getrunken hatte.
Ich beeilte mich, aufzustehen und folgte ihm aus dem Salon heraus. Er zeigte mir die vielen Zimmer, die Bibliothek, Küche und Nebenräume, aber natürlich nicht jeden Raum im Haus, das wäre zu viel und vor allem, auch unnötig gewesen. Das ganze Haus strömte diese altdeutsch-wohnliche Gediegenheit aus. Hochwertige Möbel, Ölgemälde, deren Wert ich mangels jeglicher Kenntnis nicht einmal erahnen konnte, schwere Teppiche und viel Holz. Aber irgendwie keine Individualität. Es gab keine Hinweise auf den Besitzer. Kein Nippes, der seine Neigungen angedeutet hätte. Keine Pokale oder Fotos, die auf seine Hobbys hingedeutet hätten. Nicht einmal gemeinsame Urlaubsfotos von Helena und ihm, aus denen man etwas über ihn hätte herausinterpretieren können, nichts.
Als wir von unserem kurzen Rundgang zurück in den Salon kamen, war Helena verschwunden. Der Tisch war abgedeckt und auf einem hübschen Deckchen stand eine Vase mit einer einzelnen roten Rose. Die rote Farbe der Blume erinnerte mich an meine Entjungferung, die praktisch gänzlich unblutig verlaufen war.
Bernhard wies auf eine völlig unscheinbare kleine Tür neben einem Regal. »Das ist der Durchgang zu dem Bereich des Hauses, in dem Sie sich zukünftig überwiegend aufhalten werden«, meinte er. »Das ist recht praktisch: Ich komme von hier schnell hinein, Sie können aber auch leicht hierherkommen, wenn ich Sie rufe.«
Also nur auf Anordnung, rekapitulierte ich.
Er öffnete die Tür, dahinter erschien eine zweite, mit rotem Leder gepolsterte Tür, die er ebenfalls öffnete.
Schallsicher!, dachte ich bei mir.
»Kommen Sie!«, forderte er mich auf.
Zögernd trat ich auf den Durchgang zu. Ich erspähte einen großen Raum,