Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy | Erotischer Roman. Evi EnglerЧитать онлайн книгу.
vierundzwanzig, fünfundzwanzig. Das dunkle Haar war supergeil frisiert und er trug einen Anzug! Er trug einen Anzug! Hellgrau, aus schimmernder Seide, der warmen Witterung angepasst. Darunter ein Hemd mit Stehkragen oder so, ohne Krawatte zu tragen.
Leonie blickte auf und sah in die dunklen Augen. Damit war sie verloren. Der Typ nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen.
»Erlauben Sie?« Er deutete auf den freien Stuhl an ihrem Tisch und wartete tatsächlich ihre Erlaubnis ab, ganz im Ernst! Leonie wollte es nicht glauben, aber ein Erwachsener fragte sie um Erlaubnis, irgendetwas zu tun.
Sie kam sich toll vor. Sie war froh, die neue Leggings zu tragen, so sah sie nicht ganz so verboten aus.
Der Typ war, boh, der war einfach boh! Der konnte sich nur verirrt haben, der ging bestimmt bald wieder.
Boh! Was für ein Typ! Leonie war sprachlos vor Erstaunen.
»Ihre Erscheinung blendet mich beinahe«, meinte er und nahm Platz, »bereits von außen sah ich Sie und wusste gleich, diese wunderbare Frau musst du kennenlernen. Ich musste regelrecht. Sie sind verheiratet, oder? Ihr Mann oder ihr Freund muss der glücklichste Mann auf Erden sein, wenn er ein solches Kleinod wie Sie besitzen darf. Nochmals, großes Kompliment!«
Er hielt sie für verheiratet! Sie, die kleine Leonie Bölting! Er führte zum wiederholten Male Leonies Hand an die Lippen.
Ihr war noch niemals vorher die Hand geküsst worden. Überhaupt, geküsst worden, so richtig auf den Mund, war sie eigentlich noch nie. All die Männer, die sich an ihr vergangen hatten, hatten nur das Eine im Sinn gehabt, das Mädchen war ihnen egal, sie wollten nur ihren Körper und von dem nahmen sie sich den Teil, den sie wollten.
Der hier, dieser Herr, war ein ganz anderer Typ, der hatte Format, der war ein Gentleman, der war, boh, war der echt boh! Der war der Hammer schlechthin.
Leonie schmolz dahin. Sie wusste oder ahnte, dass diese vielen Komplimente nicht ernst gemeint sein konnten, aber trotzdem! Ein Gentleman wie aus dem Bilderbuch, der Mann war mehr als eine Sünde wert! Sie gab sich Mühe, ihn nicht zu sehr anzuhimmeln, aber der war schon echte Superklasse.
»Erlauben Sie mir, Sie zu einem kleinen Cocktail einzuladen?«
Zwei Stunden später saß Leonie immer noch mit dem Traumtypen zusammen und konnte es nach wie vor nicht glauben.
»Nenn mich Kvin«, bot er ihr das Du an. Der seltsame Name, so erläuterte er, war eine Verballhornung von ›Kevin‹, der Name, auf den ihn seine Mutter getauft hatte. Den konnte er auf den Tod nicht ausstehen, deswegen nannte er sich ›Kvin‹.
»Wenn du mir schreibst, dann schreibe bitte ›Quinn‹, das hört sich bedeutender an.«
Quinn, was für ein toller Typ! Er brachte sie zum Lachen, zu unbeschwertem, fröhlichem Lachen. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein wie in den paar Stunden mit Quinn. Er war amüsant und interessant, ein charmanter Mann, der sie hofierte und ihr Komplimente machte. Das Grübchen in der Wange, das sich bei ihr beim Lächeln bildete, faszinierte ihn ganz besonders, sie zeigte es ihm sehr gern.
Vom ungewohnten Alkohol und vor lauter Glück halb betrunken, brachte er sie in einem wahnsinnig geilen Mercedes Cabriolet zur WG. Er wollte nicht mit hinauf, er küsste ihre Hand und verabschiedete sich sehr seriös. Er fragte sie nach einem weiteren Date, sie verabredeten sich für den nächsten Tag. Leonie konnte es kaum erwarten.
»Wenn du meinst, Frollein, du könntest mich mit einem erwachsenen Mann einschüchtern, nur weil er Oberstudienrat ist, dann hast du dich aber geschnitten, das sage ich dir!«, wurde sie von Frenzen empfangen.
»Das ist dein Liebhaber, habe ich recht? Er will dich weiter auf seiner Schule halten, damit du ihm dort zur Verfügung stehst, habe ich recht? Du gehst auf die Schule die ich dir nenne, damit das klar ist. Du gehst auf die Hauptschule und damit basta. Ein missratenes Geschöpf wie du gehört nicht auf ein Gymnasium, schon gar nicht auf das Goethe-Gymnasium. Deutsch-, Mathe- und Physik-Leistungskurs, dass ich nicht lache! Lass mich raten: Er ist dein Mathe- und Physiklehrer, stimmt’s? Hast du mit dem Deutschlehrer auch was? Ich sollte das zur Anzeige bringen, Missbrauch von minderjährigen Schutzbefohlenen, darauf steht Gefängnis.«
Er brüllte, dass es in der Wohnung nachhallte. Der Junge, wie hieß er noch gleich, stand hinter Frenzen und machte Faxen, er lachte hämisch und freute sich diebisch. Leonie stürzte aus dem siebten Himmel in die stumpfe Realität. Auf die Schimpfkanonade war sie gefasst gewesen, was sie überraschte, war die Intervention des Lehrers, er war tatsächlich hier gewesen und hatte in ihrem Sinne Einfluss nehmen wollen. Dass der Schuss nach hinten losgegangen war, das bekam Leonie jetzt mit.
Ihr Leben war halt so, sobald sich irgendetwas Positives ergab, wurde es durch besonders negative Ereignisse jedes Mal und unmittelbar mehr als zunichte gemacht. Es ging ihr hinterher immer schlechter als vorher. Deswegen war es der richtige Weg, wenn sie all das erduldete, was auf sie zukam. Sich an jemanden um Hilfe zu wenden, war unnütz, es wurde immer nur schlechter anstatt besser.
Sie ging in ihr Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Wutschnaubend kam Frenzen hinter ihr hergerannt und riss die Tür auf. Er stand mitten im Raum und kanzelte sie ab:
»Das kriegst du wieder, Schätzchen, das verspreche ich dir. Du hast mich in der Schule blamiert, mich bei deinem Liebhaber-Lehrer angeschwärzt und dich meinem Zugriff entzogen. Das kriegst du wieder, versprochen! Morgen früh bringe ich dich zur Schule und wenn ich dich in Handschellen abführen muss. Haust du wieder von dort ab, dann lasse ich dich von der Polizei holen, das hast du dann davon. Ich glaub’s ja wohl, so ‘n Rotzblag und will mich vorführen. Da ist das letzte Wort lange nicht gesprochen, Frollein . Ich verspreche dir, dass du reichlich Gelegenheit bekommen wirst, deine Missetaten zu bereuen. Ich lass mir doch von dir nicht auf der Nase herumtanzen.«
Er stürmte hinaus und knallte seinerseits die Tür zu.
Das Donnerwetter war überstanden. Das Herz klopfte ihr bis in den Hals hinauf vor lauter Aufregung. Hunger verspürte sie keinen, sie ging gleich zu Bett.
Sie schlief schon tief und fest, da wurde ihr die Decke weggerissen. Sie schreckte aus dem Schlaf auf. Der Junge stand neben ihrem Bett, nackt, und wichste seinen Schwanz. Leonie blinzelte ins Licht, ihr Herz klopfte bis in den Hals hinauf, Angst stieg auf und Ärger, der Ärger wurde zur Wut.
»Hau ab, du Idiot, du hast wohl eine Meise! Geh weg, zieh Leine!«
»Hättste wohl gerne, wie? Guck mal, wie schön er steht! Du bist dran, Schätzchen, brauchst dich gar nicht erst aufzuregen. Es wird dir Freude machen und schöne Träume bringen. Los, zieh dich aus!«
Leonie angelte nach der Decke, um sich wieder zuzudecken.
»Mario, hau ab! Hol dir selbst einen runter und verschwinde, ich will schlafen!«
»Kannst du ja, aber erst will ich dein kleines Fötzchen besamen, Schätzchen. Tu nicht so unnahbar, du willst es doch auch, also, hab dich nicht so!«
Er zerrte ihr die Decke aus der Hand und warf sie zu Boden, er kniete sich aufs Bett, um sie zu nehmen. Leonie versuchte, ihn zu treten. Überlegen lächelnd fing er nacheinander ihre Füße ein und wiederholte das Spiel vom Vorabend. Er drückte ihr die Beine fest an den Körper und legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie.
»Ich krieg keine Luft, hau ab!«
Leonie wehrte sich verzweifelt. Sie kratzte ihm durchs Gesicht. Als Revanche hielt er ihr wiederum Mund und Nase zu. Leonie bekam Erstickungsanfälle, er hielt ihr weiterhin die große Hand vor den Mund und kniff mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu.
»Frollein, du bist einfach zu aufmüpfig. Wenn ich dich ficken will, dann hast du dankbar zu sein, hast du verstanden? Du öffnest mir bereitwillig die Tür, ziehst dich in einem schönen Striptease aus, legst dich brav hin und bittest mich darum, dich zu ficken. Hast du das kapiert? Wenn ich dich von hinten ficken will, dann drehst du dich um, wenn ich dir in den Arsch ficken will, dann mache ich das und du willst es auch, hast du verstanden?«
Leonie