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Familie Dr. Norden Classic 46 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Familie Dr. Norden Classic 46 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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es sollte etwas geschehen, das sie alles andere vorerst vergessen ließ, denn die Reiter versammelten sich und die Kleinen bewunderten die schönen Pferde.

      »Wie heißt das Pferd, das Ihr Verlobter reitet?« fragte Fee.

      Katja sah sie irritiert an. »Ich glaube, es ist Zorro. Jürgen hat zwei Pferde zur Auswahl, sie ähneln sich.«

      »Es scheint sehr nervös zu sein«, bemerkte Fee.

      »Jürgen aber nicht, er hat es schon im Griff. Er ist ein sehr guter Reiter. Ich setze auf Sieg.«

      Aber kaum hatte sie es ausgesprochen, bockte der Hengst und brach aus. In wildem Speed raste er los, und Fee stieß einen leisen Schreckensschrei aus.

      »Der ist aber wild«, sagte Jan.

      »Ich habe richtig Angst, Mami«, flüsterte Dési.

      Fee erging es nicht anders, während Katja mehrmals sagte: »Jürgen schafft das schon.«

      Aber er schaffte es nicht.

      Der Hengst setzte über einen Oxer, rannte dann eine Hürde um und schon da konnte sich der Reiter kaum noch halten.

      Dann ging alles blitzschnell. Im hohen Bogen flog Jürgen Lichtenberg durch die Luft, und der Hengst stürzte auf ihn, als er am Boden lag.

      Ein Aufschrei aus mehreren Kehlen war zu vernehmen, dann herrschte plötzlich Totenstille. Obgleich Fee starr vor Entsetzen war, reagierte sie rein mechanisch, griff zu ihrem Handy und verständigte den Notarzt und auch die Behnisch-Klinik, die am nächsten lag. Sie ahnte, daß schnelle Hilfe nötig war, denn weder Reiter noch Pferd regten sich. Jetzt waren ein paar andere Reiter und Helfer bei ihnen.

      »Ich kann das nicht sehen«, jammerte Katja, »wie können Sie nur so ruhig sein!« Das war vorwurfsvoll an Fee gerichtet, die aber keine Notiz davon nahm.

      »Bleibt mal schön stehen«, sagte sie zu den Kindern, »ich sage den Leuten nur Bescheid, daß ich den Notarzt schon verständigt habe.

      Der Tierarzt war aber auch gefragt, und der war in der Nähe. Er konnte nur den Tod des Pferdes feststellen und sagte, daß das sehr merkwürdig sei. Gestern noch sei der Hengst völlig gesund gewesen und in gewohnter Verfassung. Dieser Ausbruch sei völlig unbegreiflich.

      Zum Glück nahte schon der Notarzt und auch ein Polizeiwagen.

      »Wir wurden von Frau Dr.

      Norden verständigt«, sagte Dr. Brechtl, der Fee sehr gut bekannt war.

      Jürgen Lichtenberg lag immer noch halb unter dem toten Pferd, das nun gewaltsam entfernt werden mußte, was bei dem Gewicht nicht einfach war.

      Die Polizisten wollten den genauen Vorgang geschildert haben. Fee ging es mehr darum, daß der Schwerverletzte versorgt wurde, der nur schwache Lebenszeichen von sich gab.

      Jan tröstete indessen die weinende Dési, die auf das böse Pferd schimpfte.

      Katja Doermer war verschwunden, was Fee dann verwundert zur Kenntnis nahm. Sie hatte sich nicht eine Minute um ihren Verlobten gekümmert.

      Darüber dachte Fee allerdings erst später nach, nachdem Jürgen Lichtenberg mehr tot als lebendig zur Behnisch-Klinik transportiert wurde. Sie mußte die aufgeregten Zwillinge beruhigen und machte sich gleich mit ihnen auf den Heimweg.

      Ihr Weg führte an der Behnisch-Klinik vorbei, und Jan sagte sofort, daß da jetzt der Reiter hingebracht worden war.

      »Ist er vielleicht tot, Mami?« fragte er.

      »I wo«, beruhigte sie die beiden, da Dési gleich wieder zu weinen begann, »wie kommst du denn darauf?«

      »Weil die Dame, die mit dir geredet hat, geschrien hat: ›Er ist tot, er ist tot!‹ Und dann hat ein Herr sie weggebracht.«

      »Ich habe nichts gehört«, sagte Fee nachdenklich, »ich habe mich nur gewundert, daß sie nicht bei ihrem Verlobten war.«

      »Sie hat auch nicht laut geschrien«, sagte Dési, »sie wollte bloß schnell weg.«

      Wie scharf Kinder doch beobachten konnten, im Verlauf des Abends sollte Fee noch mehr von den Zwillingen erfahren.

      Zu Hause angekommen, mußten sie aber zuerst Lenni erzählen, was sie erlebt hatten. Dann kamen nacheinander die großen Geschwister von ihren Wandertagen nach Hause, müde und hungrig und wenig begeistert. Fee brauchte gar nicht zu fragen, wie es gewesen sei. Wie immer, bekam sie zu hören. Man läuft wie in einer Herde, und wehe, wenn man mal zurückbleibt. Man kommt sich richtig doof vor, war die Meinung von Felix.

      Anneka war so müde, daß sie fast am Küchentisch einschlief, obgleich ihr Lenni den geliebten Kaiserschmarrn zubereitet hatte.

      Die Buben wollten was Deftiges und bekamen es auch, nämlich Schweinebraten. Sie wollten allerdings auch hören, was die Zwillinge erlebt hatten.

      »Der Lichtenberg«, staunte Danny, »der ist doch bei uns im Tennisclub. Er sollte lieber beim Tennis bleiben, wenn er nicht reiten kann.«

      Das klang hart, aber so waren die Buben nun mal. Felix setzte noch eins drauf, indem er erklärte, daß Jürgen Lichtenberg ein Angeber sei.

      »Aber die Weiber fliegen auf ihn«, sagte Danny, ohne die verweisenden Blicke seiner Mutter zu beachten.

      »Die Dame Katja ist aber mit einem anderen Mann weggegangen«, sagte Jan.

      »Sie hat ihn auch ganz doll umarmt«, schloß sich Dési an. »Der ist aber erst gekommen, als Mami zu dem armen Reiter gelaufen ist.«

      Was sie plötzlich alles beobachten und wissen, dachte Fee. Gerade waren sie noch Babys gewesen, die von den Größeren dauernd berichtigt wurden. Die Zeit enteilt uns, dachte sie wehmütig.

      Endlich kam Daniel heim. Fee hatte völlig vergessen, daß sie auch etwas von Frau Burgmüller und ihrem Enkel erfahren wollte. Daniel wunderte sich, daß sie nicht gleich danach fragte. Aber er mußte auch erst von dem wichtigen Ereignis erfahren, darauf bestanden die Zwillinge.

      »Und stell dir vor, Papi, grad noch hatte der Mann zu Mami ›gnädige Frau‹ gesagt. Wie findest du denn das?«

      Daniel warf Fee einen schrägen Blick zu. »Ein alter Verehrer von dir?« fragte er anzüglich.

      »Der Verlobte von Katja Doermer«, erwiderte sie.

      »Der wievielte Verlobte ist es?« meinte Daniel spöttisch.

      »Eine große Liebe wird es nicht sein, sie hat sich überhaupt nicht um ihn gekümmert.«

      »Und Jenny wird nicht erbaut sein, wenn sie schon wieder einen so schweren Fall versorgen muß.«

      Sie sprachen über Jürgen Lichtenberg und dann auch über Martina Burgmüller.

      *

      Martina ahnte nicht, daß Jürgen Lichtenberg, an den sie nur mit Verachtung und Verbitterung denken konnte, in die Behnisch-Klinik eingeliefert worden war. Sein Zustand war noch bedenklicher als der ihre nach dem Autounfall.

      Sie schlief nicht mehr ganz tief, dämmerte mehr vor sich hin und hörte ungewohnte Geräusche, lauter als sonst. Sie hörte auch, daß schnell hin- und hergelaufen wurde.

      Sicher wieder ein Unfall, ging es ihr durch den Sinn, und unwillkürlich formten sich Bilder jenes für sie schicksalhaften Tages zu einem Film, der vor ihren Augen abrollte.

      Sie sah sich in ihrem neuen Kleid vor dem Spiegel, schon ganz in der Vorfreude auf ihr Treffen mit Jürgen und spürte die Hoffnung, daß er ihr sagen würde, daß er sie liebe und heiraten wolle.

      Immer hatte sie nur dies eine gewünscht und erhofft: Geliebt zu werden, endlich einen Menschen zu haben, zu dem sie und der zu ihr gehörte.

      Und dann dieses Gespräch! Sie überlegte, wer der andere Mann gewesen sein konnte. Dabei fiel ihr ein, daß Jürgen sie nie mit seinen Freunden zusammengebracht hatte, obgleich er doch bestimmt sehr viele hatte. Er hatte sie nicht mit in den Club genommen und sie waren nur in Restaurants


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