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Butler Parker 191 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker 191 – Kriminalroman - Günter Dönges


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vom Ort des Geschehens ab.

      Bevor die Dinge weitertrieben, griff Parker ein. Von einem am Nachbartisch sitzenden Amerikaner lieh er sich dessen respektable Videokamera und begann, die Szenerie zu filmen. Er umkreiste den Tisch, die am Boden in Scherben, Speise- und Getränkeresten hockenden Gäste, den verdutzten Polizisten und die immer noch zeternde Bedienung.

      Der Butler baute sich schließlich vor dem Café auf, um es in der Totalen auf den Film zu bannen. Dann begab er sich zu dem ratlos wirkenden Gesetzeshüter und wechselte einige Worte mit ihm. Daraufhin hellte sich dessen streng wirkende Miene sichtlich auf, bis er schließlich in helles Lachen ausbrach. Er tippte grüßend an den Mützenschirm und entfernte sich.

      Während Lady Agatha stirnrunzelnd ihren Butler beobachtete, hielt Parker eine kleine Ansprache und zückte zum Schluß seine Brieftasche, um diverse Banknoten zu verteilen. Schließlich lüftete er grüßend die schwarze Melone, trat auf den Amerikaner zu, dessen Kamera er ausgeliehen hatte, und gab ihm diese zusammen mit einem Geldschein zurück. Unter dem Beifall der Gäste und des Personals entfernte er sich und führte seine Herrin auf den belebten Gehweg, um in der Menge unterzutauchen.

      »Was haben Sie diesen Leuten erzählt, Mister Parker?« fragte sie streng, während sie unwillig seinen hilfreich dargebotenen Arm abschüttelte. »Außerdem scheinen Sie mein Geld gleich bündelweise verteilt zu haben; ich hoffe, Sie können dafür eine Erklärung anbieten.«

      »Mit Verlaub, Mylady.« Parker blieb ruhig und beherrscht wie stets. »Um gewissen Problemen vorzubeugen, erklärte meine Wenigkeit den Anwesenden, daß es sich bei dem Geschehen um aus dem Stegreif inszenierte Aufnahmen für einen bekannten internationalen Sender handele und Mylady sich bei den Herrschaften für die spontane Mitarbeit bedanke. Daraufhin zeigte man sich außerordentlich freundlich und war durchaus zu einer weiteren Kooperation bereit.«

      »Sie haben mit meinem Geld also diese Leute, die mich angepöbelt haben, beruhigt und mich damit um eine Unterhaltung gebracht«, räsonierte sie umgehend. »Ich denke, ich werde Ihnen diese Aktion anlasten müssen, Mister Parker.«

      »Wie Mylady zu meinen belieben.« Parker war durch nichts zu erschüttern.

      »Wo ist übrigens dieser Neffe geblieben, Mister Parker? Mir war so, als wenn ich ihn hätte flüchten sehen.« Sie schüttelte mißbilligend den Kopf und seufzte. »Und so was will nun ein Offizier der Krone sein, es ist nicht zu glauben!«

      »Mister Hawkins wollte sicher nicht als Uniformierter in einen gewissen Tumult verwickelt werden, Mylady. Dies hätte unter Umständen schlimme Folgen für seine Karriere haben können.«

      »Mit seiner Karriere steht es sowieso nicht zum besten, seit er sich mit Spioninnen im Bett filmen läßt, Mister Parker. Dieser Mann hätte allen Grund gehabt, mir beizustehen, schließlich werde nur ich ihn noch aus der Schlinge ziehen können, die ihm die Gegner bereits um den Hals gelegt haben.«

      »Eine ungemein treffende Feststellung, Mylady. Major Hawkins kann sich glücklich schätzen, daß sich Mylady seines Falles annimmt.«

      »Ich habe weiß Gott noch mehr zu tun, als einem leichtsinnigen jungen Mann aus der Patsche zu helfen, Mister Parker, aber wie dankt er es mir? Während sich eine angetrunkene, zügellose Meute auf mich stürzt, ergreift er die Flucht und überläßt eine alte Frau ihrem Schicksal!« Sie seufzte wieder und richtete ihre Augen anklagend zum Himmel.

      »Vielleicht möchten Mylady in jenem hübschen Lokal dort vorn einkehren, um den Schock mit einem kleinen Cognac zu bekämpfen«, schlug Josuah Parker vor und deutete auf einen verglasten Vorbau, nicht weit von ihnen entfernt.

      *

      Die Detektivin hatte sich zurückgezogen, um über den Fall nachzudenken. Wenige Minuten später kündeten Schnarchtöne davon, wie intensiv sie ihren Gedanken nachhing.

      Parker nutzte die Gelegenheit, um einige Telefonate zu führen und sich dann in dem zum Haus gehörenden Mercedes in die Innenstadt zu begeben, um in der Lebensmittelabteilung eines City-Kaufhauses einige Dinge zu besorgen. Als Lady Agatha gegen Abend im Salon der kleinen Villa erschien, wartete bereits ein bescheidener Diät-Imbiß auf sie.

      »Nicht schlecht, Mister Parker, wenn auch ein wenig kläglich«, stellte sie fest und musterte den Tisch, der für eine Familie gedeckt schien. Parker hatte diverse Sorten Brot, eine ansehnliche Auswahl an Wurst und Käse sowie eine Schüssel mit sogenannten Fleischbällchen aus gebratenem Hackfleisch serviert. Dazu gab es Butter und Joghurt sowie gekochte Eier. An Getränken hatte er französisches Mineralwasser, Kaffee und Cognac vorgesehen und gedachte, zum Abschluß des bescheidenen Mahls Vanilleeis mit heißen Kirschen aufzutischen.

      Agatha Simpson ließ sich nicht lange bitten und machte sich daran, die diversen Köstlichkeiten zu dezimieren. Sie entwickelte dabei eine beachtliche Geschwindigkeit und machte von allen Angeboten ausgiebig Gebrauch. Während sie noch mit dem Dessert beschäftigt war, läutete das Telefon in der Diele, und Parker entfernte sich, um sich zu melden.

      »Wer stört mich bei meinem frugalen Mahl, Mister Parker?« erkundigte sie sich unternehmungslustig, nachdem sie den Cognacschwenker beherzt geleert hatte.

      »Ein gewisser Jock Fullerton, Mylady, der sich erlaubt, Mylady in sein bescheidenes Etablissement einzuladen.«

      »Jock? Was für ein seltsamer Name, Mister Parker! Klingt sehr britisch, wenn Sie mich fragen.«

      »In der Tat, Mylady«, gab Parker würdevoll zurück. »Mit Verlaub handelt es sich um einen alten schottischen Namen. Meiner bescheidenen Wenigkeit war es vergönnt, besagtem Mister Fullerton vor vielen Jahren behilflich zu sein, als er sich genötigt sah, vor einer gewissen kriminellen Organisation zu fliehen.«

      »Sie waren schon mal hier, Mister Parker?« erkundigte sie sich erstaunt. »Was haben Sie hier getrieben?«

      »Zu jener Zeit hatte ich die Ehre und das Vergnügen, als Butler des dritten Earl of Wesbury tätig zu sein, der sich wiederum als Sonderkorrespondent der BBC in Schottland betätigte. Nebenbei war der Earl mit Sonderaufgaben des Secret Service in Nordeuropa betraut und hat in dieser Eigenschaft auch NATO-Basen in Schottland überprüft.«

      »Sie haben sich also auch schon in der Spionageszene betätigt, Mister Parker, ich hätte es mir ja denken können! Es scheint kein dunkles Gewerbe zu geben, dem Sie nicht schon nachgegangen wären ... Ich bin aufrichtig erstaunt, Mister Parker, bei Gelegenheit müssen Sie mir unbedingt mehr darüber erzählen!« Lady Agathas Augen hatten einen verdächtigen Glanz bekommen und wirkten außerordentlich animiert.

      »Es wird meiner bescheidenen Wenigkeit eine Ehre sein, Mylady einige weltweit gesuchte Spione vorstellen zu dürfen«, gab Parker würdevoll zurück. »Möglicherweise ergibt sich schon in der kommenden Nacht eine Gelegenheit dazu.«

      »Ich überlege ernsthaft, Mister Parker, ob das nicht der Stoff für meinen Thriller ist. Ich glaube, ich werde einen Spionageroman schreiben und Kritiker und Leserschaft damit etwas nie Dagewesenes bieten ...«

      »Das ist mit Sicherheit zu erwarten«, stimmte Parker etwas zweideutig zu und verbeugte sich leicht. Seit Jahren beabsichtigte Agatha Simpson einen Roman zu schreiben, der nicht nur die Welt zu Beifallstürmen hinreißen, sondern auch eine gewisse Agatha Christie deklassieren würde.

      Parker hatte ein Studio eingerichtet, das alles enthielt, was die moderne Bürotechnik einschließlich eines Personalcomputers mit nahezu unbegrenzter Speicherkapazität zu bieten hatte. Leider hatte sich Mylady bislang für kein Thema definitiv entscheiden können, so daß die teure Ausstattung noch immer ungenutzt ihrer Einweihung harrte.

      »Wann erwartet mich dieser Mensch mit dem seltsamen Namen, Mister Parker?« erkundigte sie sich gespannt.

      »Mister Fullerton hält ein Uhr morgens für die beste Zeit, um ihm einen Besuch abzustatten. Einerseits könnten Mylady dann noch die letzte Show erleben, andererseits würden danach die ersten Besucher gehen und Mister Fullerton somit etwas Zeit zu einem ausführlichen Gespräch finden.«

      »Das ist doch mitten in der Nacht, da ist doch längst alles geschlossen, Mister Parker. Sie haben sich wieder mal reinlegen lassen,


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