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Der Malaiische Archipel. Alfred Russel WallaceЧитать онлайн книгу.

Der Malaiische Archipel - Alfred Russel Wallace


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und interessante Form zu bewundern. Ich begriff es jetzt, was mir der Gärtner erzählt hatte, dass dreihundert Arten nur auf diesem Berg gefunden werden. Etwas vor Mittag erreichten wir das kleine Plateau von Tjiburong, an dem Fuß eines steileren Teils des Berges, wo ein Holzhaus zur Bequemlichkeit der Reisenden errichtet ist. Dicht dabei sind ein malerischer Wasserfall und eine merkwürdige Höhle, welche ich jedoch nicht Zeit hatte zu untersuchen. Beim weiteren Ansteigen wurde die Straße eng, holperig und steil, indem sie sich im Zickzack den Kegel hinaufwindet, der von unregelmäßigen Felsmassen bedeckt und mit einem dichten, üppigen, aber weniger hohen Pflanzenwuchs bekleidet ist. Wir passierten einen Wasserstrom, dessen Temperatur nicht viel niedriger als der Siedepunkt ist und der einen höchst eigentümlichen Anblick darbietet, da er in Dampfwolken gehüllt über sein unebenes Bett dahinschäumt und oft von dem überhängenden Kräuterwerk von Farnen und Lycopodien verdeckt wird, die hier in größerer Üppigkeit als irgendwo anders gedeihen.

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       Zirkelschmetterling (Charaxes kadenii; T.W. Wood)

      In ungefähr 7500 Fuß Höhe kamen wir an eine andere offene Bambushütte auf einem Platz, der Kandang Badak oder »Rhinozerosfeld« genannt wird, wo wir unseren zeitweiligen Aufenthalt nehmen wollten. Hier war eine kleine Lichtung mit einer Fülle von Farnbäumen und einigen jungen Chinarindenbaum-Anpflanzungen. Da gerade ein dicker Dunst und ein staubartiger Regen herrschte, so versuchte ich es an dem Abend nicht, auf den Gipfel zu gelangen; aber ich besuchte ihn zweimal während meines Aufenthaltes und den tätigen Krater von Gedeh einmal. Dieser bildet eine weite halbmondförmige von schwarzen senkrechten Felsenmauern umgrenzte Kluft und ist von Meilen zerrissener, schlackenbedeckter Abhänge umgeben. Der Krater selbst ist nicht sehr tief. Es kommen in ihm Schwefel und verschieden gefärbte vulkanische Produkte vor, und er sendet beständig aus einigen Spalten Ströme von Rauch und Dampf aus. Der erloschene Kegel des Pangerango war mir interessanter. Der Gipfel ist eine unregelmäßige wellenförmige Ebene mit einem niedrigen sie begrenzenden Grat und einem tiefen seitlichen Abgrund. Unglücklicherweise herrschten beständig Nebel und Regen über und unter uns die ganze Zeit, als ich auf dem Berg war, sodass ich nicht einmal die Ebene unter mir zu Gesicht bekam oder nur einen flüchtigen Blick hatte auf die prachtvolle Aussicht, welche man bei schönem Wetter von dem Gipfel aus genießt. Dieser Widerwärtigkeit ungeachtet genoss ich den Ausflug in hohem Maße, denn es war das erste Mal, dass ich mich hoch genug auf einem Berg nahe dem Äquator befand, um den Übergang aus einer tropischen in eine gemäßigte Flora beobachten zu können. Ich will diese Übergänge nun kurz skizzieren, wie ich sie auf Java beobachtete.

      Beim Aufsteigen trafen wir zuerst bei einer Höhe von dreitausend Fuß Kräuter der gemäßigten Zone; Erdbeeren und Veilchen wachsen dort, aber Erstere sind geschmacklos und Letztere mit sehr kleinen und blassen Blumen. Dort gibt auch schon das an dem Wege stehende, meist zu den Compositae gehörige Unkraut dem Kräuterwerk ein etwas europäisches Aussehen. Zwischen zweitausend und fünftausend Fuß bieten die Wälder und Gründe die höchste Entfaltung tropischer Üppigkeit und Schönheit dar. Die Fülle edler, oft fünfzig Fuß hoher Farnbäume trägt hauptsächlich zu der Allgemeinwirkung bei, denn von allen Formen tropischen Pflanzenwuchses sind sie sicherlich die überraschendsten und schönsten. Einige der tiefen Schluchten, aus denen man die großen Baumstämme herausgeschlagen hat, sind von Grund auf bis zur Spitze von ihnen erfüllt; und wo die Straße eines dieser Täler kreuzt, da bieten ihre Federkronen in verschiedenen Lagen über und unter dem Beschauer einen Anblick so malerischer Schönheit dar, dass man ihn nie vergisst. Das glänzende Laubwerk der breit geblätterten Musaceen und Zingiberaceen mit ihren seltsamen und schimmernden Blumen, und die eleganten und mannigfaltigen Formen der mit Begonia und Melastoma verwandten Pflanzen ziehen beständig die Aufmerksamkeit in dieser Gegend auf sich. Die Zwischenräume zwischen den Bäumen und größeren Pflanzen ausfüllend und auf jedem Ast und Stumpf und Zweig sind Mengen von Orchideen, Farnen und Lycopodien, welche schweben und hängen und sich ineinanderschlingen in immer wechselnden Verflechtungen. In ungefähr fünftausend Fuß Höhe sah ich zuerst Schachtelhalme (Equisetum), unseren Arten sehr ähnlich. Sechstausend Fuß hoch stehen sehr viele Himbeeren, und von da bis zum Gipfel des Berges fand ich drei Arten essbarer Brombeeren. Siebentausend Fuß hoch erscheinen Zypressen, und die Waldbäume werden kleiner und sind mehr mit Moosen und Flechten bedeckt. Von hier an aufwärts nehmen diese rapide an Ausbreitung zu, sodass die Fels- und Lavablöcke, welche den Bergabhang bilden, vollständig in einer moosigen Hülle verborgen liegen. Ungefähr achttausend Fuß hoch werden europäische Pflanzenformen sehr zahlreich. Verschiedene Arten von Geißblättern, Johanniskraut und Schneeballen sind überall zu finden, und etwa neuntausend Fuß hoch treffen wir zuerst die seltene und schöne Königsprimel (Primula imperialis), die nirgends sonst auf der Erde als auf diesem einzigen Berggipfel gefunden werden soll. Sie hat einen langen, starken Stamm, manchmal mehr als drei Fuß hoch, die Wurzelblätter sind achtzehn Zoll lang und sie trägt mehrere Wirbel kuhlippenartiger Blumen statt eines einzigen Endbüschels. Die Waldbäume, auf die Dimensionen von Sträuchern reduziert und verkrüppelt, reichen ganz bis an den Rand des alten Kraters, aber dehnen sich nicht über die Vertiefung an seinem Gipfel aus. Hier finden wir viel offenes Feld mit Dickicht von strauchigen Artemisien und Gnaphalien bestanden, wie unser Stabwurz und Ruhrkraut, aber sechs bis acht Fuß hoch; während Butterblumen, Veilchen, Heidelbeeren, Gänsedisteln, Sternblümchen, weiße und gelbe Kruziferen, Wegerich und einjährige Gräser sehr zahlreich vertreten sind. Wo Buschwerk und Gestrüpp ist, gedeiht das Johanniskraut und das Geißblatt üppig, während die Königsprimel ihre eleganten Blüten nur unter dem feuchten Schatten des Dickichts entfaltet.

      Herr Motley, welcher den Berg in der trockenen Jahreszeit besucht und der Botanik viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, teilt die folgende Liste von Gattungen mit, welche entfernten und gemäßigteren Gegenden charakteristisch sind: – zwei Arten von Veilchen, drei von Ranunculus, drei von Impatiens, acht oder zehn von Rubus, und Arten von Primula, Hypericum, Swertia, Convallaria (Maiblümchen), Vaccinium (Preisel- oder Kronsbeeren), Rhododendron, Gnaphalium, Polygonum, Digitalis (Fingerhut), Lonicera (Geißblatt), Plantago (Wegebreit), Artemisia (Wermut), Lobelia, Oxalis (Sauerklee), Quercus (Eiche) und Taxus (Eibenbaum). Einige wenige der kleineren Pflanzen (Plantago major und lanceolata, Sonchus oleraceus und Artemisia vulgaris) sind mit den europäischen Arten identisch.

      Das tatsächliche Vorkommen einer der europäischen so nahe verwandten Vegetation auf einer isolierten Bergspitze, auf einer Insel südlich vom Äquator, während die Tiefländer Tausende von Meilen weit darum herum von einer Flora total verschiedenen Charakters eingenommen werden, ist sehr außergewöhnlich; erst ganz kürzlich hat man Derartiges zu verstehen gelernt. Der Pik von Teneriffa, der zu einer größeren Höhe ansteigt und Europa viel näher liegt, hat keine solche alpine Flora; ebenso wenig die Berge von Bourbon und Mauritius. Der Fall der vulkanischen Spitzen Javas ist daher ein etwas exzeptioneller, aber es gibt mehrere analoge, wenn nicht genau parallele Fälle, die uns in den Stand setzen, es besser zu verstehen, wie ein solches Phänomen möglicherweise hat zustande kommen können. Auf den höheren Bergen der Alpen und selbst der Pyrenäen kommt eine Anzahl von Pflanzen vor, die absolut mit denen von Lappland identisch sind, aber nirgends sonst in den dazwischenliegenden Niederungen gefunden werden. Auf den Gipfeln der weißen Berge, in den Vereinigten Staaten, ist jede Pflanze mit den Arten, welche in Labrador wachsen, identisch. In diesen Fällen lassen alle gewöhnlichen Mittel des Transportes im Stich. Viele der Pflanzen haben so schwere Samen, dass sie nicht möglicherweise durch den Wind so ungeheure Strecken weit fortgetragen werden konnten; und der Einfluss von Vögeln, die in so wirksamer Weise diese alpinen Höhen besät haben sollten, steht ebenfalls außer Frage. Die Schwierigkeit war so groß, dass einige Naturforscher zu der Annahme getrieben wurden, diese Arten seien alle zwei Mal getrennt voneinander auf diesen weit entfernten Gipfeln geschaffen worden. Das Aufhören einer neueren Eiszeit jedoch bot bald eine viel tiefer dringende Lösung dar, eine Lösung, welche jetzt allgemein von den Männern der Wissenschaft angenommen worden ist.

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       Primula imperialis (nach der Natur; Fitch)

      Zu


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