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Der Malaiische Archipel. Alfred Russel WallaceЧитать онлайн книгу.

Der Malaiische Archipel - Alfred Russel Wallace


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nördlich von den großen Seen voll Schnee und Eis lag und dort ein Klima herrschte ähnlich dem von Labrador und Grönland heutzutage, bekleidete eine arktische Flora alle diese Gegenden. Als diese Periode der Kälte zu Ende ging und der Schneemantel des Landes und die Gletscher, welche von jedem Bergesgipfel herabstiegen, auf die Abhänge und gegen den Nordpol hin zurückwichen, wichen die Pflanzen ebenfalls zurück, indem sie sich beständig, wie jetzt, an der Grenze der Schneelinie hielten. Daher kommt es, dass dieselben Arten jetzt auf den Gipfeln der Berge des gemäßigten Europas und Amerikas wie in den dürftigen Nordpolargegenden gefunden werden.

      Aber es gibt noch eine andere Reihe von Tatsachen, welche uns einen weiteren Schritt dem uns vorliegenden Fall der javanischen Berg-Flora näher bringt. Auf den höheren Abhängen des Himalaya, auf den Gipfeln der Berge Zentralindiens und Abessiniens treffen wir eine Anzahl von Pflanzen, welche, wenn sie auch nicht mit denen der europäischen Gebirge identisch sind, doch denselben Gattungen angehören und welche die Botaniker als die Repräsentanten von diesen ansehen; die meisten derselben konnten nicht in den warmen dazwischenliegenden Ebenen existieren. Herr Darwin meint nun, dass diese Klasse von Tatsachen auf dieselbe Weise erklärt werden könne; denn während der größeren Strenge der Eiszeit werden sich Pflanzenformen der gemäßigten Zone bis an die Grenzen der Tropen ausgedehnt und bei dem Ende derselben sich sowohl auf diese südlichen Gebirge wie nördlich auf die Ebenen und Hügel Europas zurückgezogen haben können. Aber in diesem Fall ging eine lange Zeit darüber hin, und der große Wechsel in den äußeren Bedingungen hat vielen dieser Pflanzen gestattet, sich so zu modifizieren, dass wir sie jetzt als differente Arten ansehen. Eine Menge anderer Tatsachen ähnlicher Art haben dahin geführt anzunehmen, dass die Temperaturerniedrigung einmal genügend gewesen sei, um einigen wenigen Pflanzen der nördlichen gemäßigten Zone den Übertritt über den Äquator (über die höchst gelegenen Straßen) zu gestatten und sie bis in die antarktische Region gelangen zu lassen, wo sie jetzt gefunden werden. Die Beweise, auf die sich diese Annahme stützt, findet man in dem letzten Teil des zweiten Kapitels der »Entstehung der Arten«; und wenn wir sie fürs Erste als eine Hypothese adoptieren, so setzt sie uns in den Stand, die Gegenwart einer Flora von europäischem Typus auf den Vulkanen Javas zu erklären.

      Man wird jedoch natürlicherweise einwenden, dass die See in großer Ausdehnung zwischen Java und dem Festland sich erstreckte, und dass sie in wirksamer Weise die Einwanderung der Pflanzenformen einer gemäßigten Zone während der Eiszeit verhindert haben würde. Das wäre zweifellos ein verhängnisvoller Einwand, gäbe es nicht eine Fülle von Beweisen, welche dartun, dass Java früher mit Asien in Verbindung gestanden und dass die Vereinigung zu einer Zeit, die ungefähr der erforderten Epoche entspricht, stattgefunden habe. Der auffallendste Beweis einer solchen Verbindung liegt in dem Vorkommen der großen Säugetiere Javas, des Rhinozerosses, des Tigers und des Bantengs oder wilden Ochsen in Siam und Birma, Tiere, welche sicherlich nicht durch den Menschen eingeführt worden sind. Der javanische Pfau und mehrere andere Vögel sind ebenfalls diesen zwei Ländern gemeinsam; aber in der Mehrzahl der Fälle sind die Arten verschieden, wenn auch nahe verwandt, und das zeigt an, dass eine beträchtliche Zeit (die für solche Modifikationen erforderlich ist) seit der Trennung verfloss, während sie auf der anderen Seite nicht so bedeutend lang gewesen ist, als dass sie eine vollständige Veränderung hätte bewirken können. Eine solche Epoche von mittlerer Dauer entspricht nun genau der Zeit, welche wir als verflossen annehmen können seit der Einwanderung der Pflanzenformen gemäßigter Zonen in Java. Diese Formen gehören allerdings fast alle verschiedenen Arten an; allein die veränderten Bedingungen, unter denen sie zu existieren gezwungen, und die Wahrscheinlichkeit, dass einige derselben seitdem auf dem Festland von Indien ausgestorben sind, erklärt diese Differenz der javanischen Arten zur Genüge.

      In meinen mehr speziellen Zielen hatte ich auf dem Berg sehr wenig Erfolg; vielleicht lag der Grund in dem so außerordentlich ungünstigen Wetter und in der Kürze meines Aufenthaltes. Zwischen sieben- und achttausend Fuß erhielt ich eine der lieblichsten kleinen Fruchttauben (Ptilonopus roseicollis), deren Kopf und Nacken ganz von exquisit rosiger Farbe sind, schön mit dem sonst grünen Gefieder kontrastierend; und oben auf dem Gipfel, am Boden Erdbeeren, die dort gepflanzt sind, suchend, fand ich eine matt gefärbte Drossel, von der Gestalt und dem Habitus eines Stars (Turdus fumidus). Insekten fehlten fast ganz, sicherlich infolge der außerordentlichen Feuchtigkeit, und ich erhielt auf dem ganzen Ausflug nicht einen einzigen Schmetterling; dennoch bin ich überzeugt, dass während der trockenen Jahreszeit sich der Aufenthalt von nur einer Woche auf diesem Berg für den Sammler in jedem Teil der Naturgeschichte sehr lohnen würde.

      Nach meiner Rückkehr nach Toego versuchte ich einen anderen Ort auszufinden, um zu sammeln; ich begab mich nach einer Kaffeeplantage einige Meilen nordwärts und probierte nacheinander höhere und niedrige Stationen auf dem Berg aus; allein es gelang mir nie, Insekten in irgend nennenswerter Menge zu fangen, und die Vögel waren viel weniger zahlreich als auf dem Megamendong-Berge. Das Wetter wurde jetzt regnerischer als je, und da die nasse Jahreszeit ernstlich eingesetzt zu haben schien, so kehrte ich nach Batavia zurück, verpackte und versandte meine Sammlungen und verließ es per Dampfschiff am 1. November, um nach Bangka und Sumatra zu kommen.

      ACHTES KAPITEL

      SUMATRA

       (November 1861 bis Januar 1862)

      Der Postdampfer von Batavia nach Singapur brachte mich nach Muntok (»Minto« auf den englischen Karten), der Hauptstadt und dem Haupthafen von Bangka. Hier blieb ich ein oder zwei Tage, bis ich ein Boot erhalten konnte, das mich über die Meerenge den Fluss hinauf nach Palembang fahren sollte. Einige Spaziergänge über Land zeigten mir, dass es sehr hügelig und von Granit- und Lateritfelsen bedeckt ist, mit einer trockenen und verkümmerten Waldvegetation; ich fand daher sehr wenig Insekten. Ein hübsch großes offenes Segelboot trug mich querüber an die Mündung des Palembang-Flusses, wo ich in einem Fischerdorf ein Ruderboot mietete, das mich nach Palembang, zu Wasser etwa hundert Meilen, bringen sollte. Wir kamen nur mit der Flut weiter, ausgenommen wenn der Wind stark und uns günstig wehte; die Flussufer waren im Allgemeinen überschwemmte Nipa-Sümpfe, sodass die Stunden, in denen wir genötigt waren, vor Anker zu liegen, sehr langsam verflossen. Ich erreichte Palembang am 8. November und wohnte bei dem Doktor, an den ich ein Einführungsschreiben hatte; alsbald suchte ich mich zu vergewissern, wo ich eine gute Lokalität zum Sammeln finden könnte. Jedermann sagte mir, dass ich sehr weit gehen müsse, um einen trockenen Wald zu erreichen, da in dieser Jahreszeit die ganze Gegend viele Meilen landeinwärts überflutet sei. Ich blieb daher eine Woche in Palembang, ehe ich mich in Betreff meiner weiteren Pläne entschließen konnte.

      Die Stadt ist groß und erstreckt sich drei bis vier Meilen einer hübschen Biegung des Flusses entlang, der hier so breit ist wie die Themse bei Greenwich. Der Strom wird jedoch sehr durch die Häuser eingeengt, welche auf Pfählen in ihm stehen, und innerhalb dieser kommt noch wieder eine Reihe Häuser auf großen Bambusflößen, welche mit Rotangtauen am Ufer oder an Pfählen befestigt sind und mit der Flut steigen und fallen. Die ganze Flussfront an beiden Seiten ist hauptsächlich von solchen Häusern besetzt, und es sind meist Läden, die mit ihrer offenen Seite dem Wasser zusehen und nur einen Fuß über demselben liegen, sodass man in einem kleinen Boot leicht zu Markte fahren und alles, was in Palembang zu haben ist, kaufen kann. Die Eingeborenen sind echte Malaien; sie bauen nie ein Haus auf dem Trocknen, wenn sie Wasser finden, und gehen nirgends zu Fuß hin, wenn sie den Ort in einem Kahn erreichen können. Einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung bilden Chinesen und Araber, welche den ganzen Handel innehaben; die einzigen Europäer sind die Zivil- und Militärbehörden der holländischen Regierung. Die Stadt ist am Kopf des Flussdeltas gelegen, und zwischen ihr und der See ist wenig Boden über der Hochwasserlinie; während viele Meilen landeinwärts die Ufer des Hauptstromes und seiner zahlreichen Arme sumpfig und in der nassen Jahreszeit auf beträchtliche Entfernungen hin überschwemmt sind. Palembang steht auf einem einige Meilen großen Fleck erhöhten Bodens am Nordufer des Flusses. Etwa drei Meilen von der Stadt steigt ein kleiner Hügel an, dessen Gipfel von den Eingeborenen heiliggehalten und von einigen schönen, von einer Kolonie halb zahmer Eichhörnchen bewohnten Bäumen beschattet wird. Wenn man ihnen einige Krumen Brot oder etwas Obst hinhält, so kommen sie den Stamm hinunter gelaufen, nehmen den Bissen aus der Hand und stürzen sofort


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