Эротические рассказы

Der exzellente Butler Parker 32 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker 32 – Kriminalroman - Günter Dönges


Скачать книгу
Mister Killbone?« Der Argwohn in Myladys Stimme wurde überdeutlich.

      »Nun... äh…« Millstone wirkte leicht verunsichert, sah aber trotzdem keinen Grund, den eingeschlagenen Weg nicht zu Ende zu gehen.

      »Ich dachte an eine Spende, die Ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht, Mylady« sagte er. »Sie befänden sich damit in bester Gesellschaft, mit anderen Angehörigen des Adels, denen wir eine großzügige Förderung verdanken.«

      »Eine Spende?« wiederholte die sparsame Dame grollend.

      »Selbstverständlich können wir Ihnen auch eine Bescheinigung für das Finanzamt ausstellen, falls Sie es wünschen«, schob Millstone eilig nach.

      »Das ist ja wirklich die Höhe!« schien Mylady empört. »Sie wollen junge Leute an die Arbeit bringen und wagen es, eine mittellose Witwe schamlos auszubeuten?«

      »Aber Mylady!« setzte der Hausherr zu einer Rechtfertigung an.

      »Papperlapapp«, fuhr die resolute Dame dazwischen. »Vom ersten Moment an habe ich Sie durchschaut. Und so etwas will Vorbild für die britische Jugend sein.«

      Ächzend wuchtete Agatha Simpson ihre Fülle aus dem Sessel und steuerte zum Ausgang. »Mister Parker, ich habe hier nichts mehr zu suchen.«

      Eric Millstone sah seine Felle davonschwimmen. Der Zeitpunkt, die Maske des patriotischen Biedermannes fallenzulassen, war gekommen.

      »Halt!« brüllte er, sprang auf und eilte zur Tür, um seiner Besucherin den Weg zu verstellen. Sein Pech war, daß er nicht mit Parkers Reaktion gerechnet hatte.

      *

      Mit ruckartiger Bewegung ließ der Butler den schwarzen Universal-Regenschirm vom angewinkelten Unterarm in die Höhe schnellen. Sekunden später hielt er die Spitze in der schwarz behandschuhten Rechten, und der Bambusgriff beschrieb einen flachen Halbkreis über dem Boden.

      Eric Millstone stieß einen völlig unpatriotischen Schrei aus, als die Krücke sich unversehens um seine Fußgelenke ringelte. Umgehend breitete er die Arme aus und schickte sich an, seine Fähigkeiten im Gleitflug zu erproben.

      Der Auftrieb, den er durch heftiges Rudern zu erzeugen versuchte, reichte jedoch bei weitem nicht, um der Schwerkraft Paroli zu bieten. Die Folge war, daß der »Commander« die Luftreise im Versuchsstadium abbrach und mit einer harten Landung auf den Fliesenboden aufsetzte. Nur seiner fülligen Statur hatte der bedauernswerte Bruchpilot es zu verdanken, daß die Rückkehr zur Mutter Erde glimpflich abging.

      Mit einer Gewandtheit, die jahrelanges Training verriet, rollte sich der Hausherr auf die Seite und faßte blitzschnell in seinen Jackenausschnitt.

      Parker, der mit dieser Zuspitzung der Lage gerechnet hatte, war jedoch auf dem Posten und vereitelte die ungastlichen Absichten ebenso gelassen wie wirkungsvoll.

      Millstone heulte wie ein liebestoller Wolf bei Vollmond, als er den eindeutig unangenehmen Druck von Parkers schwarzem Lacklederschuh auf seinem Handgelenk verspürte. Bereitwillig spreizte er die Finger und ließ den kurzläufigen Revolver fallen.

      Daß die Waffe des »Commanders« im Gegensatz zu den Gewehren seiner Untergebenen geladen war – davon mußte sich der Butler nicht erst überzeugen. Seelenruhig steckte er das stählerne Mordgerät zu sich und gab anschließend die Hand des Hausherrn wieder frei.

      »Im Umgang mit Feuerwaffen sollte man sich die größte Zurückhaltung auferlegen, falls die Anmerkung gestattet ist, Mister Millstone«, sagte Parker in seiner höflichen Art. »Sie sind keinesfalls geeignet, eine kultivierte Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Im übrigen erlaubt man sich, noch einen möglichst angenehmen Tag zu wünschen.«

      »Geschieht dem Schurken recht«, bemerkte Lady Agatha mit verächtlichem Blick auf den lebhaft wimmernden »Commander«, der sich am Boden wand und sein schmerzendes Handgelenk massierte. »Erst bettelte er mich an, und dann will er mich auch noch überfallen und berauben. Ein schöner Sportclub ist das!«

      Selbstbewußt nahm die Lady Kurs auf das im Hof geparkte hochbeinige Monstrum. Doch plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen und lauschte.

      »Was ist das für ein merkwürdiges Geräusch, Mister Parker?« wollte die ältere Dame wissen. »Es hört sich an, wie bei den Fußballübertragungen im Fernsehen.«

      »Falls man nicht sehr irrt, dürfte es sich um Mister Millstone handeln, der mittels einer Trillerpfeife seine Mannschaften alarmiert«, gab der Butler Auskunft und hielt seiner Herrin den Wagenschlag auf.

      Schon hörte man im Innern der Gebäude Türen klappen. Eilige Schritte hallten durch lange Gänge.

      Als Parker einsteigen wollte, stürmte der erste »Schwarze Stier« schon über den Hof. Ein zweiter folgte ihm auf dem Fuß.

      Ohne ein Zeichen von Hast drehte der Butler sich auf dem Absatz um und hielt sein altväterlich gebundenes Regendach dem Angreifer entgegen.

      Der temperamentvoll nahende »Stier« schien das Hindernis überhaupt nicht zu bemerken. Das änderte sich abrupt, als die bleigefüllte Spitze neugierig seinen Solarplexus betastete.

      Unter Geräuschen, die an eine altersschwache Dampflok erinnerten, gab der Mann schlagartig die Atemluft von sich. Röchelnd knickte er in der Hüfte ein und legte ein paar Sambaschritte aufs Pflaster.

      Dabei kam der ungeübte Tänzer jedoch seinem Kollegen ins Gehege, der auf diese Einlage in keiner Weise vorbereitet war und nun Schwierigkeiten mit dem Bremsweg hatte. Der Laut, den der zweite »Stier« beim Aufprall auf den ersten produzierte, hatte nur noch entfernte Ähnlichkeit mit einer menschlichen Äußerung.

      Da in diesem Moment fast gleichzeitig drei Türen aufflogen, aus denen die »Schwarzen Stiere« nur so herausquollen, zog Parker es vor, sich ans Lenkrad zu begeben und den Motor zu starten.

      Gelassen legte er den ersten Gang ein und ließ das ehemalige Taxi anrollen, da waren die spurtstärksten »Stiere« schon heran. Im Laufen versuchten sie, auf die hintere Stoßstange zu springen, doch dabei zeigte sich, daß der schwarze Kasten nicht annähernd so bieder war, wie er für Uneingeweihte wirkte.

      Kenner nannten das Fahrzeug ohnehin ein »Trickkiste auf Rädern« und spielten damit auf die zahllosen Überraschungen an, die das hochbeinige Monstrum bereithielt.

      Seit Parker das schwerfällig wirkende Vehikel erstanden und nach seinen Vorstellungen umgebaut hatte, verfügte es zum Beispiel über ein Zusatztriebwerk unter der eckigen Haube, über schußsichere Panzerung und über eine Reihe von Vorrichtungen, die der Abwehr von Verfolgern dienten.

      Ein Auge nach vorn, das andere auf den Rückspiegel gerichtet, legte der Butler einen der vielen Kipphebel am Armaturenbrett um, deren Funktion nur ihm selbst bekannt war. Postwendend hüllte eine fettige, pechschwarze Rußwolke das Heck seines Privatwagens ein.

      Der Angriffswille der wütenden »Stiere« erhielt durch die undurchsichtige Überraschung einen merklichen Dämpfer. Taumelnd rieben sie sich die rußverschmierten Augen und wurden zusätzlich von krampfartigen Hustenanfällen geschüttelt.

      Fluchend ließen Millstones Männer von der Verfolgung ab. Ein paar Geistesgegenwärtige schrien dem Brückenwärter noch zu, er solle gefälligst »dichtmachen«. Doch dafür war es schon zu spät.

      Mit einem Hechtsprung brachte sich der Brückenwärter in Sicherheit, als das schwarze Gefährt durch den Torbogen schoß. Als der Mann endlich den schweren Elektromotor in Gang setzte, donnerte der altertümliche Kasten schon über die Bohlen der Zugbrücke.

      Die Winde arbeitete schnell, aber nicht schnell genug.

      »Hoppla!« entfuhr es Mylady, als der Wagen auf dem Festland aufsetzte.

      *

      »Was halte ich von diesen ›Schwarzen Ochsen‹, Mister Parker?« erkundigte sich die ältere Dame, als Oakhill Manor hinter einer Straßenbiegung verschwunden war.

      »Darf man vermuten, daß Mylady die ›Schwarzen Stiere‹ zu meinen belieben?« vergewisserte sich der Butler.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика