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SKULL 3: Die Würfel fallen. Stefan BurbanЧитать онлайн книгу.

SKULL 3: Die Würfel fallen - Stefan Burban


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an, seine Augen wieder zu schließen. Sie ließ langsam nach, sodass er zuerst Umrisse und schließlich komplexere Formen erkennen konnte.

      Lennox befand sich zusammen mit anderen Gefangenen in einem sterilen, weißen Raum. Er sah sich um, damit er sich einen kurzen Eindruck verschaffen konnte – und bekam prompt einen Schlagstock in die Leistengegend. Lennox klappte halb zusammen. Der Schmerz war erschreckend intensiv.

      »Augen geradeaus!«, bellte ihn ein Wachmann an. Lennox zwang sich dazu, seinen Körper wieder aufzurichten. Die kurzen Sekunden, bevor man auf ihn einschlug, hatten aber gereicht, sich einen Eindruck zu verschaffen. Im Raum befanden sich ungefähr hundert Gefangene und etwa zwanzig Wachen, die alle mit einer Mischung aus nichttödlichen und tödlichen Waffen ausgerüstet waren.

      Lennox wusste jedoch immer noch nicht, wo sie sich befanden. Die Soldaten trugen die übliche braune Kleidung royaler Gefängniswachen. Er hob den Blick. Auf einer Galerie über ihnen patrouillierten Scharfschützen. Sie ließen die Neuankömmlinge nicht eine Sekunde aus den Augen.

      Plötzlich verspürte er ein sanftes Vibrieren unter den Schuhsohlen, gefolgt von einem kleinen Ruck. Lennox richtete sich auf. Sie befanden sich auf einem Schiff. Es war gerade über einen Lagrange-Punkt in den Nullraum gesprungen. Aber befanden sie sich auf der Asylum? Diese Frage blieb noch immer unbeantwortet.

      Weitere Gefangene wurden in den Raum getrieben und in die bereits angetretene Formation eingereiht. Die Wachen begutachteten ihre neuen Schützlinge nacheinander, bevor sie die Häftlinge in kleine Gruppen aufteilten und in verschiedene Korridore trieben. Unversehens fand sich Lennox an der Seite von Barrera wieder. Der Gunny wirkte überaus zornig. Man hatte ihm seinen kybernetischen rechten Arm abgenommen. Das ergab natürlich Sinn. Das künstliche Glied war für sich allein genommen bereits eine Waffe.

      »Alles in Ordnung?«, flüsterte Lennox.

      Barrera hob wortlos seinen rechten Armstumpf. Lennox verzog die Miene. »Ich meine abgesehen davon.«

      Barrera nickte. »Sind wir auf dem richtigen Schiff?«, wollte er wissen.

      »Keine Ahnung. Das müssen wir noch herausfinden.«

      »Ruhe!«, herrschte ihn der gleiche Wachposten an, der ihn zuvor geschlagen hatte. »Sonst kriegst du noch mal meinen Stock zu spüren.«

      Darauf war Lennox wirklich nicht scharf. Er verfiel in brütendes Schweigen, ließ es sich aber nicht nehmen, weiterhin seine Umgebung genau zu beobachten. Viele der Gefangenen trugen die unterschiedlichsten Uniformen. Lennox erkannte einige. Es handelte sich vorwiegend um kleine Söldnereinheiten, die es vorgezogen hatten, sich nicht vom Konsortium schlucken zu lassen. Er verzog angewidert die Miene. Anscheinend war das Konsortium dabei, die Konkurrenz aus dem Weg zu räumen. Wer sich dem militärischen Arm des Zirkels nicht anschließen wollte, der wurde als Problem eingestuft. Und der Zirkel schätzte Probleme nicht besonders.

      Lennox überlegte angestrengt. Wie kam es, dass davon die breite Öffentlichkeit nichts erfuhr? Warum konnten Zirkel und Konsortium schalten und walten, wie sie wollten, bis hin zu einem ausgewachsenen Privatkrieg? Und nichts anderes war das Ausschalten kleiner Söldnereinheiten. Nicht einmal das auf der Erde beheimatete Schiedsgericht privater Sicherheitsdienste schritt ein. Konnte der Einfluss des Zirkels tatsächlich so weit gehen? So schien es zumindest zu sein.

      Die Gruppe, der Barrera und Lennox angehörten, erreichte einen kleinen Raum. »Ausziehen!«, befahl dieselbe Wache, mit der Lennox bereits aneinandergeraten war.

      Die Häftlinge zögerten. Der Posten holte mit seinem Schlagstock aus und schlug einem der Gefangenen brutal ins Gesicht. Dessen Nase brach mit hörbarem Knacken. Blut spritzte und besudelte den ansonsten makellos weißen Boden.

      Der Wachposten hob erneut drohend seinen Schlagstock in Richtung der Gefangenen. »Ich sage es nicht noch einmal so freundlich.«

      Die ersten Männer begannen sich zu entkleiden. Zögerlich zwar, doch sie leisteten dem Befehl Folge. Bald waren alle Gefangenen damit beschäftigt, sich die Kleider vom Leib zu ziehen und achtlos auf den Boden fallen zu lassen. Drei Türen gingen auf. Die Gruppe wurde abermals aufgeteilt. Barrera wurde durch die Tür in der Mitte geführt, Lennox gehörte zu jenen, die durch die Tür ganz links geführt wurden.

      Die Tür schloss sich hinter ihnen und sofort strömte abwechselnd heißes und kaltes Wasser durch Löcher in der Decke. Sie befanden sich in einer Dusche. Aus einer weiteren Öffnung strömte Seife und sammelte sich in Lachen am Boden.

      Ein in die Wand eingelassener Lautsprecher knackte. »Schrubbt euch ab!« Die Stimme verstummte nach dieser knappen Anweisung.

      Die Männer nahmen Seife in die Hände und begannen sich gründlich zu säubern. Als wäre das noch nicht genug, strömte mit einem Mal etwas aus den Löchern, das Lennox für ein Entlausungsmittel hielt.

      Als die Wachen zufrieden waren, ging eine weitere Tür auf. Gefängniswachen strömten in den Raum und trieben die Häftlinge unter großzügigem Einsatz ihrer Schlagstöcke wieder hinaus. Dort traf Lennox auch erneut auf Barrera. Der Gunny hatte sich offenbar gewehrt. Sein Körper war mit Blutergüssen überzogen. Ein Riss in der Nähe der linken Hüfte blutete. Im Gegenzug mussten drei der Wachen von ihren Kameraden gestützt und auf die Krankenstation verbracht werden. Ein weiterer wurde mit einer Bahre abtransportiert. Sein Gesicht sah aus, als wäre sein Kiefer an zwei Stellen gebrochen.

      Die Wachposten umringten Barrera vorsichtig und trieben ihn vor sich her, ohne ihm allerdings zu nahe zu kommen. Der Gunny stolzierte in den Raum, als hätte er hier das Sagen. Lennox verkniff sich ein amüsiertes Grinsen. Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik. Er hatte noch nie zuvor erlebt, dass sich ein Dutzend bewaffneter Männer so vor einem einzelnen, einarmigen, nackten Gegenüber gefürchtet hatte.

      Man brachte ihnen orangefarbene Gefängniskleidung, die sie sich alle eilig überstreiften. Die Gefangenen wurden erneut gezwungen, Formation einzunehmen. Die Wachen behielten sie sorgsam im Auge – vor allem Barrera.

      Ein Mann in adrettem Anzug kam in den Raum, als würde er einen Spaziergang im Park unternehmen. Der Neuankömmling baute sich vor den Versammelten auf und räusperte sich übertrieben.

      »Mein Name«, begann er, »ist Jeremy Renard. Ich leite diese Einrichtung. Ich weiß nicht, warum ihr alle hier seid. Ich habe eure jeweilige Akte nicht gelesen. Das hat einen einfachen Grund: Es interessiert mich nicht.« Renard begann damit, die Reihe der Gefangenen abzuschreiten. »Ihr seid hier, weil ihr Kriminelle seid. Mehr zu wissen, ist für mich nicht nötig. Ich werde mir auch nicht die Mühe machen, eure Namen auswendig zu lernen. Ihr seid für mich nichts weiter als Nummern.« Renard hielt inne. Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen. »Und das Einzige, was ihr wissen müsst, ist: Die meisten von euch werden hier sterben.«

      Ein Raunen ging durch die versammelten Häftlinge. Der Wachposten, der Lennox geschlagen hatte, baute sich neben dem Direktor auf. »Ruhe!«, brüllte er. »Wer noch ein Wort sagt, landet für zwei Wochen im Loch.«

      Die Häftlinge verstummten. Mit diesem Rüpel würde Lennox mit Sicherheit noch mehrmals aneinandergeraten. Davon war er bereits jetzt überzeugt.

      Renard deutete auf den Wärter. »Major Walsh kommandiert hier an Bord die Wachmannschaft. Ich rate euch, ihm nicht in die Quere zu kommen. Er hasst das.« Renard zögerte und gab vor, ernsthaft über seine eigenen Worte nachzudenken. »Nein, das ist nicht ganz richtig. Er hasst es nicht wirklich. Eigentlich hat er sogar Spaß daran, Unruhestifter zur Räson zu bringen. Der Mann war bei der Royal Army, aber dort wurde er entlassen, weil er sogar für das Militär zu brutal war.«

      Lennox knirschte mit den Zähnen. Das war eine Lüge. Der Mann war mit Sicherheit nie beim aktiven Militär gewesen. Der Militärdienst hatte nichts mit Brutalität zu tun, sondern mit Ehrgefühl und der Verpflichtung, seine Heimat zu verteidigen. Die offensichtliche Lüge diente lediglich dazu, die Gefangenen einzuschüchtern.

      »Für alle jene, die tatsächlich die Option haben, dieses Schiff wieder lebend zu verlassen, sei eines gesagt: Reißt eure Zeit ab, kommt niemandem in die Quere und es wäre sogar möglich, dass ihr irgendwann wieder die Sonne eurer Heimatwelt


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