Эротические рассказы

The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


Скачать книгу
uns denn auch zusammen und zogen endlich an den Coosa. Wollte, ich wäre hübsch da sitzen geblieben und kein Narr gewesen, über den Ohio hinauf zu rennen; hat mir viel geschadet in meinem Handel nach New Orleans hinab. Haben aber zu leben. Möchte nicht gerne von vorne wieder anfangen; aber doch wollte ich's eher, als in Euerm Lande hausen, wo keiner was zu sagen hat, und alle tun müssen, nicht was sie selbst, sondern was andere wollen, und soeben geschehen und ungeschehen sein lassen müssen, wie es ihren großen und kleinen Tyrannen gefällt. Erinnere mich so etwas gesehen zu haben, als Louisiana noch in den Händen des Spaniers war, und wir hinabhandelten nach der Stadt. Was für ein armseliges Leben die elenden Wichte hatten! Sie durften dem Ufer nicht nahen, ohne zuvor von einem Dutzend schäbichter Taugenichtse die Erlaubnis eingeholt zu haben, ein Ferkel oder einen Schinken zu kaufen, und wenn sie dann kamen, waren ihnen immer ein paar Spione zur Seite und wichen nicht, bis wir wieder gingen, damit wir sie mit unserem Republikanismus nicht ansteckten. Der Teufel selbst war ihnen nicht so furchtbar, wie wir Amerikaner, und doch getrauten sie sich nicht an uns; aber wer uns von den Ihrigen ein freundliches Gesicht machte, dem ging es schlimm. Elende Kerle! dumm wie 's Vieh in allen Stücken, nur in einem waren sie pfiffig, nämlich, die Ihrigen noch dümmer zu machen, und das bißchen gesunden Menschenverstand in ihnen ganz zu ersticken. Keiner wagte ein Wort zu sagen, bis der Gouverneur es erlaubte. Sie tanzten, wann dieser es haben wollte, und beteten, wann er es befahl, und waren höflich und wieder grob gegen uns, just wie er es haben wollte. Keiner wagte für sich selbst zu denken oder zu handeln. Und was das schönste war, diese miserablen Menschen, die in Stroh- und Lehmhütten wohnten und bis über die Ohren im Kot staken und nicht selten vor ihren Türen von Alligatoren weggefressen wurden, die vom Bürgerleben weniger wußten als unsere dümmsten Neger, die meinten, sie wären zivilisiert und wir Barbaren, weil sie Kratzfüße schneiden und Komplimente auswendig herplappern konnten! – Ei, ich weiß, was schwarz und weiß ist.«

      Die Keule war nun zerlegt und zerteilt, und es erfolgte eine halbstündige Pause, während welcher aus dem redseligen Squire auch keine Silbe mehr herauszubringen war. Als jedoch der Tisch abgedeckt war, füllte er sich noch ein Glas von seinem gepriesenen Monongehala, stellte vor den Briten zwei geschliffene Flaschen mit Port und Madeira und fuhr fort: »Ja, hier sieht es anders aus! hier ist das Volk Souverän; ei, und ein so guter als irgendeiner im alten Lande und besser, denn er kostet nichts. Schau einmal her, das mag dir so ziemlich lächerlich vorkommen, das Umhertraben dieser Leute in Reih und Glied, als ob sie den Straßenkot in eine Tenne treten wollten; aber wenn du ein wenig mehr auf den Grund siehst, so wirst du finden, daß sie sich alles Ernstes gegen Euch vorbereiten wollen. Das sind keine Soldatenspielereien; sie hassen das kindische Wesen. Aber laßt ein Dutzend Soldaten unter sie kommen und sie acht Tage einexerzieren, und sie werden so wohl im Feuer stehen, wie Eure Rotröcke und besser; denn diese fechten für sechs Pence, die Unsrigen für ihr Hab und Gut und ihre Weiber und Kinder. Keiner hat sie kommen geheißen, es sind alle Freiwillige, die der öffentliche Geist getrieben, sich ein paar Wochen umherhudeln zu lassen. Was wollt Ihr wetten, Ihr verliert die erste Schlacht, in die Ihr Euch einlaßt?«

      »Mit diesen Fallstaffs-Kompagnons da?« versetzte der Jüngling lachend.

      »Sachte! Sachte!« versetzte der Squire, »das sind Bürger, von denen jeder seinen eigenen Rock am Leibe hat und eine Wirtschaft obendrein; kein zusammengerafftes Gesindel, wie Euere sogenannten Landesverteidiger, die, um dem Hungertode oder der Botanybay zu entgehen, sich Euern Trabanten hingeben, damit sie je eher desto besser aus der Welt geschafft werden, der sie nur zur Last sind.«

      Das Knallen von Schüssen war schon seit längerer Zeit zu hören gewesen. Der Squire öffnete die Türe, vor der ein Mann mit einem Stutzen auf und ab ging. Am Ufer des Flusses war in der Eile ein Bretterverschlag aufgerüstet, und vor diesem standen sechs brennende Kerzen. Dicht daneben zwei Männer mit Laternen. Soeben knallten zwei Schüsse, deren einer den brennenden Docht vom Lichte weg – und der zweite das Licht durchschoß.

      Ein brüllendes Gelächter erschallte. »Schau, der hat's einmal verfehlt und, statt den Docht zu treffen, die Kerze mitgenommen!«

      Die Kerze war wieder angezündet und aufgesteckt worden. Vier Schüsse knallten hintereinander, und jeder schoß das in der Tageshelle kaum sichtbare Licht weg. Wieder folgten zwei Schüsse, die ebenso genau trafen. Die gewaltigen Schützen hielten ihre langen Stutzen frei, und die Entfernung betrug volle hundertundfünfzig Schritte.

      »Auf der andern Seite schießen sie den Nagel aufn Kopf,« sprach der Squire; »willst du es sehen?«

      Er ging mit seinem Gefangenen hinter die Häuser, wo ein zweiter Verschlag aufgerichtet war. Statt der Kerzen waren in den Brettern Nägel mit etwas größern Köpfen zur Hälfte ins Holz getrieben.

      »Den dritten von oben!« rief ein junger Hinterwäldler und ließ krachen.

      »Getroffen und hineingetrieben!« antwortete der Zeiger.

      »Den vierten!« rief ein zweiter und ließ ebenfalls knallen. »Getroffen!« war wieder die Antwort.

      Der Jüngling hatte, ohne ein Wort zu sprechen, zugesehen.

      »Glaubst du nun, daß Ihr zu kurz kommen werdet?« fuhr der Squire fort. »Hier haben sie dir eine Ehrenwache gegeben,« auf den Hinterwäldler deutend, der ihnen mit seinem Stutzen gefolgt war, »damit du ihnen nicht Reißaus nimmst. Sie haben es sich nun in den Kopf gesetzt, in dir etwas von einem Spion zu sehen. Ei, Reißaus nehmen! Leicht gesagt, aber du würdest sie gleich einer Koppel Hunde hinter dir haben, und sie würden deine Spur beschnaufen und dir nachjagen, und sollte es bis auf den Plattefluß hinaufgehen. Doch komm, lieber Junge, laß dir den Port oder Madeira schmecken, beide sind echt und werden dir deinen jungen Magen nicht verderben. Wir gehen hinüber über den Mississippi, ins obere Militärdepot, und da werden sie 's weitere zu tun wissen. Unsere Leute kommen morgen nach. Wir müssen aber noch heute fort; 's alte Weib will's nun einmal nicht anders, sie hat den Narren an dir gefressen. Sie hat aber recht; ich kann leichter ein Wort einfließen lassen, als wenn die Schlingel alle beisammen sind, obwohl du mir Sorge genug machst; denn heute noch müssen zehn Männer hinüber auf den Coshattaesweg und hinauf an den Redriver und den Natchitoches. Der Teufel trau Euch Briten. So dumm Ihr im ganzen seid, habt Ihr's doch hinter den Ohren sitzen, und wo's auf Euern Vorteil ankommt, da seid Ihr wahre Teufel. – Es könnt' doch sein, daß du mit all deinen beiden Taubenaugen uns einen Pack Indianer übern Hals brächtest.«

      So zutraulich der Anfang gewesen, so wenig schmeichelhaft war der Schluß, und der junge Brite sah den Sprecher betroffen an. Das Mißtrauen, das diese Vorsichtsmaßregel beurkundete, machte ihn stutzen.

      »Und Ihr, ein so gescheiter Mann«, sprach er, »könntet wirklich solches von mir argwöhnen?«

      »Pah!« erwiderte der Squire. »Ich argwöhne nichts und vertraue auf nichts; wir tun bloß, was die öffentliche Sicherheit erfordert. Das tun wir zu unserer eigenen Beruhigung. Schläft sich besser, und unsere Männer gehen mit leichterm Herzen dem Feinde entgegen. Wir haben keine Polizei, wie bei Euch, darum machen wir sie selbst. – Sei übrigens ruhig, und laß dich das nicht anfechten.«

      Die gute Stimmung des gesprächigen Squire, unsers alten Bekannten John Copeland, war durch seine Erwählung zum Major sichtlich um ein bedeutendes erhöht worden, und das Vertrauen seiner Mitbürger in seinen Patriotismus und seinen militärischen Scharfblick kitzelte ihn nicht wenig. Übrigens hatten die sieben Jahre, seit denen wir ihn nicht mehr gesehen, eine vorteilhafte Veränderung in ihm hervorgebracht. Das grob selbstsüchtige Wesen, das früher aus jedem seiner Worte so widerlich hervorblickte, hatte bei größerm Wohlstande einer humanen Behaglichkeit Platz gemacht, der man zwar das Hinterwäldlerische noch immer ansah, das aber eben deshalb um so mehr ansprach. Es war gewissermaßen die alt gewordene Natur eines Hinterwäldlers, an dem Wohlhabenheit, Umgang und Erfahrung eine eigene Spezies von Zivilisation hervorgebracht hatten, die selbständig in jeder Richtung hinwirkte und es sich und andern wohl werden ließ. Er fühlte ganz seine Wichtigkeit; aber dieses Gefühl war nichts weniger als beleidigend für andere. Es hatte nichts vom Wesen des arroganten Herrendieners oder des reich gewordenen Handwerkers oder Trödlers an sich; es war die herzliche, herzhafte Derbheit eines männlichen Geistes, der sich seine Bedeutsamkeit sauer erworben, und die hohe Achtung, in der er bei seinen Mitbürgern stand, durch eine gemeinnützige


Скачать книгу
Яндекс.Метрика