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The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


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getan, was er befohlen hat, dann wird er dahin gehen, wo ihn keiner der Weißen mehr sehen wird.«

      Der General und die Offiziere schienen mit den Aufklärungen, die ihnen die Unterredung gegeben hatte, zufrieden zu sein. Sie besprachen sich noch eine Weile untereinander, und dann schloß der erstere die Zusammenkunft mit den Worten: »Meine roten Brüder sind willkommen in den Wigwams der weißen Männer, und diese werden sorgen, daß sie Überfluß an Feuerwasser und Wildbret haben. Aber sie werden warten in dem Wigwam, in dem sie sind, bis der große Vater von ihrer Ankunft benachrichtigt ist. Der Miko weiß, daß er gerecht ist, und daß er und seine Kinder nichts zu fürchten haben, wenn sie in Frieden gekommen sind.«

      »Gut«, erwiderte der Indianer.

      Beide Parteien erhoben sich nun, und, nachdem sie sich würdevoll die Hand gereicht hatten, trennten sie sich. Die Indianer kehrten in ihre Stube zurück, und die Offiziere, mit Ausnahme des Kapitäns, blieben im Saale, der sich schnell zum abermaligen Meeting zu füllen begann.

      Dreißigstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      »Willkommen, Kapitän!« sprach die Frau des Obersten, als dieser ins Empfangszimmer eintrat. »Setzen Sie sich, die Kinder sind oben. Sie haben uns ein herrliches Christgeschenk in dem lieben Engel gebracht. Es kommt mir immer vor, als wäre sie der Bote des Sieges, der Engel des Friedens und eine gute Vorbedeutung für die Unsrigen, die morgen gegen den Feind ziehen. Wir haben den ganzen Nachmittag mit ihr geweint, als sie uns ihr schönes Leben und den Tod der Tochter des Miko erzählte. So ein herrlich demütiges, in Liebe erquillendes Gemüt! Sie müssen diesem Miko alles Gute erweisen; er muß sehr unglücklich sein. Sie haben eine Unterredung gehabt? Ich schloß es aus Ihrem langen Ausbleiben.«

      Der Kapitän hatte sich nachlässig aufs Sofa hingeworfen und fuhr mit der Hand unmutig durch die schwarzen Locken. »Ein trostlos zerrüttetes Gemüt,« sprach er, »in dem nur eine Leidenschaft noch brennt, Haß, glühend verzehrender Haß gegen alles, was amerikanisch ist, der sich in jeder Miene, jedem Worte, jeder Muskel ausdrückt. Hat aber wahrlich Ursache; diese Hinterwäldler sind ein selbstsüchtiges, steifes, starres, rauhes Volk.«

      Die Dame schüttelte den Kopf. »Kapitän! Sie sehen mit den Augen des Vorurteiles. Sie fühlen sich unbehaglich.«

      »Unbehaglich!« rief der Kapitän, bitter lachend. »Als ich heute vortrat, der Major sprach noch mit den Stabsoffizieren des andern Bataillons, da kehrte mir die ganze Rotte den Rücken. Es ist zum Rasendwerden.«

      Der Offizier sprang auf und lief zähneknirschend durch den Salon.

      »Und Sie?« fragte die Dame.

      »Was würden Sie, teure Mutter, in meinem Falle nach einem solchen Affront getan haben?«

      »Würde die Männer ernst, aber vertrauensvoll gefragt haben, was sie mit ihrem Betragen meinen. – Und was tat der Major?«

      »Rauchte dann und trank und stolperte mit ihnen den ganzen Tag herum«, erwiderte der Kapitän. »Ich ließ sie stehen und ging auf meine Stube.«

      »Kapitän Percy!« sprach die Dame ernsthaft, »man hat schon gestern oder vielmehr heute morgen Ihr Betragen sehr sonderbar gefunden, daß Sie als Militär es wagen konnten, die Volksverhandlungen zu unterbrechen.«

      Der Kapitän wurde feuerrot. »Wagen, ihre Volksverhandlungen zu unterbrechen. Beim Himmel! sie verdienten alle, vors Kriegsgericht gestellt zu werden. Der Gefangene entwischt, er konnte keine Stunde fort sein. Ich eile, ich renne; ich befehle den Männern, ich bitte, ich beschwöre den General. Nur zwanzig Mann. – Da stehen sie mit offenen Ohren, Augen und Mäulern, ohne ein Glied zu bewegen, um anzuhören, was tausendmal bereits in allen unsern Countyzeitungen gestanden.«

      »Aber, lieber Kapitän, was geht das Sie an, wenn das Volk es seinem Interesse gemäß findet, sich zu beraten? Und Sie haben sehr unamerikanische Worte gesprochen. Sie gehen von Mund zu Mund.«

      »Desto besser. Sie mögen wissen, was man von ihnen denkt.«

      Die Oberstin schüttelte den Kopf. »Und Sie vermessen sich, gegen den millionenarmigen Riesen, Volksgeist genannt, Ihre Stimme zu erheben und den Bürgern mehrerer Counties Trotz zu bieten!«

      »Ich bin nicht Volks-, ich bin Linientruppenkapitän.«

      »Und wem gehören diese Linientruppen?« fragte die Dame. »Und dann,« fuhr sie fort, »dieser Unfriede, dieser Hader in der gegenwärtigen, schwer bedrängten Zeit, wohin soll er führen? Wenn diejenigen, die das Volk gegen den Feind leiten sollen, aus übelverstandenem Stolze sich mit diesem zerwerfen?«

      »Und wer hat diesen Unfrieden verursacht, teure Mutter? Doch nicht Kapitän Percy. Wer ist es, der die Opposition gegen den Kommandierenden begonnen hat?«

      »Kapitän!« sprach die Dame besorgt, »Sie sind zu lange von Hause gewesen. Sie kennen das Volksleben und seine Gewalt hier nicht. Sie stellen sich unser Volk wie das des alten Englands, des Paradieses der Großen, vor. Hier ist das Paradies des Volkes, und so wie in jenem die Großen, hat hier das Volk alle Macht und Herrschaft.«

      »Leider!« versetzte der Kapitän.

      Die Frau wandte sich unwillig mit einem halb mitleidigen, halb beleidigten Blicke von ihm. Indem gingen die Türen auf, und der Oberst mit dem Major Copeland traten ein und begrüßten die Dame herzlich, den Kapitän etwas kalt.

      »Ihr schon hier?« fragte diese.

      »Ja, Liebe!« erwiderte der Oberst. »Das haben wir dem Squire zu verdanken. Es ist vortrefflich ausgefallen, und ich gehe nun mit Zuversicht hinab. Squire Copeland ist ein Wundermann; die Resolutionen sind einmütig angenommen. Einige wollten Einwendungen machen, nahmen sie jedoch zurück.«

      »Das sind die Tennesseer, die erst letztes Jahr herabgekommen sind«, entgegnete der Squire. »Noch wilder Stoff und haben sich das Fechten und das Prellen noch nicht abgewöhnt. Für unten sind sie jedoch gerade recht.«

      »Die Manöver ihrer Schützen sind aller Ehre wert, Major! und die Ordnung, mit der sie sich benahmen, bewundernswert – für den ersten Tag nämlich.«

      »Einige Male«, bemerkte der Squire, »wandelte sie noch immer die Lust an, ein Kleines zu verkosten; aber als ich einem Dutzend die Zigarren aus dem Munde genommen, waren sie für den ganzen Tag ruhig. Ei, es sind freilich keine New Yorker oder Londoner Gentlemen; aber glaubt mir, ihres Landes Beste geht ihnen über alles. Wir haben nun vier Kompagnien Schützen beisammen, die ein Dutzend britischer wegblasen.«

      Der Kapitän, nachlässig auf das Sofa hingestreckt, hatte lächelnd den Squire angehört. »Major Copeland«, sprach er endlich ein wenig spöttisch, »scheint seine Feinde etwas unter ihrem Werte zu halten. Es verrät wenigstens Selbstbewußtsein.«

      »Und das kann bei einem Volke nie zu weit gehen. Wer sich das Unmögliche zutraut, wird es auch ausführen.«

      »Wer seinen Feind verachtet, ist bereits geschlagen, habe ich immer gehört«, entgegnete der Kapitän.

      »Mag sein in der alten Welt«, entgegnete der Squire trocken. »Hier haben wir ein besseres Sprichwort: Achte dich zuerst selbst, und deine Feinde werden dich nicht verachten. Übrigens, Kapitän, sind wir in einem freien Lande, und Sie mögen sprichwörtern so viel Sie wollen; nur möchte ich Ihnen raten, daß, wenn Sie mit Bürgern zu tun haben, Sie auch Bürger und kein Jota mehr sein müssen.«

      »Und nach Opelousas zum Squire Copeland in die Lehre gehen«, lachte der Kapitän bitter.

      »Vielleicht wäre es besser für Sie gewesen, als daß Sie Ihre schöne Jugend in dem grundverdorbenen England verbrachten. Sie haben, scheint es, aus lauter Entzücken über das gehorsame Volk der alten Welt vergessen, daß hier das Volk Gehorsam fordert. Es ist freilich bequemer, zu sagen: du gehst und du stehst, wie es von dem Manne in der Bibel heißt; aber in diesem Punkte haben wir hier noch ein neueres Testament, und selbst das großartige und edelstolze Wesen geht an uns verloren.


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