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The Trial and Death of Socrates. Plato Читать онлайн книгу.

The Trial and Death of Socrates - Plato


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mit der Zunge der Weißen reden«, versetzte der alte Mann nach einer Pause.

      »Unsere Männer«, so hub der General an, »haben die Fußstapfen ihrer roten Brüder gesehen, ehe sie das Kanu bestiegen, um an den großen Fluß zu gelangen; sie haben dieses unserem Bruder, dem Häuptling Copeland, berichtet, und er hat die roten Männer hierherführen lassen, damit ihre weißen Brüder erfahren, weshalb sie gekommen sind, und ob sie ihrer Hilfe bedürfen?«

      Der General sprach diese Worte in einem zutraulich würdevollen Tone, der augenscheinlich berechnet war, die Indianer in guter Stimmung zu erhalten. Ein unmerklich bitteres Lächeln hatte den Mund des Greises während derselben verzogen. Nach der gewöhnlichen Pause erwiderte er:

      »Tokeah hat viele Sommer gesehen, und in der Hälfte derselben ist er, ein freier und gewaltiger Miko, vom Oconee bis zum endlosen Flusse gegangen, ohne daß ihm Schlingen gelegt worden wären. Warum darf der Miko mit den Seinigen nicht frei gehen, wohin er will? Sind die weißen Männer so furchtsam geworden, daß die Schatten von sechs roten Männern und zwei Mädchen sie erschrecken?«

      »Daß die weißen Männer ihre roten Brüder nicht fürchten, weiß der Miko am besten,« versetzte der General; »auch ist er ein zu großer Häuptling, um nicht auch zu wissen, daß, wenn man den Tomahawk ausgegraben hat, die Augen offen sein müssen, um diejenigen zu zählen, die sich dem Lager nähern.«

      »Hat der weiße Häuptling je den Tomahawk gegen die roten Männer erhoben?« fragte der Indianer nach einer Weile.

      »Nein, aber gegen die Söhne des großen Vaters der Kanadas. Ich bin der Befehlshaber dieser achtungswerten Männer, die in vielen Schlachten gekämpft haben.«

      »So frage der weiße Häuptling seine Brüder,« versetzte der Indianer nach einer langen Pause, »und sie werden ihm sagen, daß die roten Männer nicht mit ihren Squaws gehen, um das Schlachtgeschrei zu erheben. Der Miko ist mit seinem Sohne, dem mächtigen Häuptlinge der Cumanchees, in Frieden gekommen. Tokeah ist alt geworden«; setzte er bedeutsam hinzu.

      »Und die weißen Männer strecken dem alt gewordenen Miko und seinen Brüdern die Palmen ihrer Hände zum Friedenszeichen entgegen«; erwiderte der General. »Aber die roten Männer sind klug,« fuhr er nach einer kleinen Pause fort, »und sie lieben ihre Wigwams und Jagdgründe sehr. Warum haben sie einen so weiten Weg gemacht?«

      Der Indianer sah den Sprecher eine Weile forschend an. »Wenn der große Vater etwas mit seiner Seele redet, behält er es nicht für sich?«

      »Der große Vater ist in seinem Land, und die Seinigen sehen seine Wege; aber der Miko, fragt er nicht auch den Fremdling, den er in seinem Wigwam findet?« antwortete der General.

      »Ist Tokeah ein Fremdling im Lande seiner Väter?« fragte der Wilde mit unsäglich wehmütiger Bitterkeit. »Ja, er ist's, er hat bereits seit vielen Sommern nicht mehr den Tomahawk gegen seine weißen Feinde erhoben. Er hat ihn begraben, und er ist rostig geworden. Er ist auf breitem Pfade gekommen, nicht wie ein Dieb; aber er ist ein Fremdling in seinem Lande geworden.«

      »Aber die roten Männer sind keine Toren, die nicht wissen, was sie tun. Hat nicht der Vater der Kanadas Tokeah durch seinen Boten etwas ins Ohr flüstern lassen?« fragte der General, der vielleicht mit Vorbedacht nicht die wehmütige Stimmung des Indianers berücksichtigte. Dieser wurde aufmerksam.

      »Ist der Sohn des großen Vaters der Kanadas bei meinen weißen Brüdern gewesen?«

      »Er ist aufgefangen von den Unsrigen und eingebracht worden«; erwiderte der General.

      Es erfolgte eine lange Pause, während welcher die beiden Sprecher sich zum ausholenden Wettstreite vorzubereiten schienen.

      »Und die weißen Männer haben den Sohn des großen Vaters der Kanadas ergriffen und festgenommen?« fragte der Indianer.

      »So haben wir«; war die Antwort.

      »Und was haben die Häuptlinge der weißen Männer beschlossen?«

      »Was tun die roten Männer mit denjenigen, die sie als Späher einfangen?«

      »Und ist der junge Sohn des großen Vaters der Kanadas als Späher zu den weißen Männern gekommen?« fragte der Indianer kopfschüttelnd.

      »Er kam von Tokeah, dem Häuptlinge der Oconees«; sprach der General mit plötzlich starker Stimme.

      »Hat mein weißer Bruder gesagt, daß er von Tokeah kommt?« fragte dieser in demselben kalten, unbewegten Tone.

      »Glaubt Tokeah, daß die weißen Männer nicht Augen haben, um zu sehen, wenn auch die Zunge schweigt? Sie wissen ihre Feinde von ihren Freunden zu unterscheiden. Wenn die roten Männer ihre Tomahawks gegen uns erheben wollen, so mögen sie dieses tun, wir werden ihnen zu begegnen wissen; wenn sie sich aber wie die Hunde vom Jäger aufs Wild hetzen lassen, dann müssen sie zufrieden sein, wenn sie als solche totgeschlagen werden.«

      »Und glaubt der weiße Häuptling,« fiel der Miko schnell ein, »daß Tokeah Tor genug sei, sich wie ein Hund von einem Mädchen hetzen zu lassen, um ihr das Wild für ihren Kessel zu fangen? Der weiße Häuptling hat wenig von Tokeah gehört.«

      »Der große Vater der Kanadas ist schlau,« versetzte der General; »er schickt zuweilen auch Mädchen, weil er weiß, daß die roten Männer die zarten, weißen Gesichter lieben.«

      »Tokeah ist ein Mann, ein Häuptling,« sprach der Indianer, »der der zarten Gesichter lacht. Der weiße Häuptling mag die weiße Rosa fragen. Sie ist es, die den Sohn des großen Vaters der Kanadas ins Wigwam geführt, mit einer, die nicht mehr ist.« Hier stockte seine Stimme, und er hielt plötzlich inne; er ermannte sich jedoch und fuhr fort: »Er ist aus der Schlinge des Seeräubers entwischt, und Tokeah hat ihn erst gesehen, als er jenseits des zweiten Flusses war. Dann hat er ihm einen seiner Männer gegeben, um ihn zu den Seinigen zu bringen.«

      »Der Miko der Oconees würde dies nicht mit einem der Unsrigen getan haben. Der Miko ist viel zu gütig gegen unsere Feinde«; versetzte der General.

      »Tokeah hat getan, was seine Väter auch mit den Vätern der weißen Männer getan haben, die friedlich in ihre Wigwams kamen und wieder gingen. Er legt nur seinen Feinden Fallstricke.«

      »Wir zweifeln nicht an Eurer Freundschaft für die Söhne des sogenannten großen Vaters der Kanadas; auch haben wir nichts dagegen, wenn Ihr von ihm Geschenke annehmt. Aber vergeßt dabei nicht, daß, wenn der große Vater der Kanadas Euch Glasperlen gibt, er dafür die Köpfe Eurer jungen Männer nimmt.«

      »Tokeah spottet der Glasperlen der Weißen.«

      »Aber er nimmt sie für seine Kinder,« versetzte der General, »und er liebt, das gelbe Metall an ihnen glänzen zu sehen.«

      Der Indianer, der nach seiner jedesmaligen Rede wieder seinen Kopf auf die Brust gesenkt hatte, fuhr bei diesen Worten unwillig auf.

      »Der weiße Häuptling mag seinen Bruder fragen«, entgegnete er, auf den Squire deutend. »Er ist fett geworden von den Biber- und Hirschfellen, die ihm die roten Männer für Feuerwasser gebracht haben, und er wird ihm sagen, wie man das glänzende Metall gewinnt. Die weiße Rose ist die Tochter des Miko, und er hat viele Biberhäute und Bärenhäute gesammelt, und seine Tochter Canondah hat viele Kürbisflaschen Feuerwassers gebrannt, um die Augen der weißen Rose in Freude leuchten zu machen. Tokeah würde das glänzende Metall des großen Vaters der Kanadas mit dem Fuße wegstoßen.«

      »Und warum hat die Tochter Tokeahs dem Sohne des Vaters der Kanadas den Mund verschlossen?«

      »Tokeah selbst hat seine Zunge gebunden«, entgegnete der Indianer.

      »Und warum hat der Häuptling dieses getan? Sind die Oconees Diebe geworden, die das Tageslicht scheuen?«

      »Liebt mein Bruder, das, was ihm teuer ist, die Diebe sehen zu lassen? Die Oconees verstecken ihre Wigwams nicht vor den weißen Männern, aber vor ihren Dieben, die kommen, um ihnen ihr Vieh und ihr Korn zu stehlen. Sie wollen Frieden.«

      »Und Tokeah ist zurückgekommen, um sein Volk zu sehen?« fragte der General.


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