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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank RehfeldЧитать онлайн книгу.

8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld


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erklärte: „Mister Barros will eine Aussage machen.“

      „Sind Sie jetzt der Anwalt von Mister Barros oder der von Miss Vistano?“, fragte ich. „Das müssen Sie schon entscheiden, schließlich ist ja ein Interessengegensatz zwischen beiden durchaus möglich.“

      „Jetzt lassen wir mal die Bürokratie bei Seite und reden Klartext“, sagte Barros, dessen Verfassung jetzt fast schon entspannt war. Ich fragte mich, was diesen Wechsel verursacht hatte. „Ich habe wegen einer dummen Unbeherrschtheit eine Bewährung laufen und bin nicht in irgendwelchem Ärger interessiert.“

      „Das kann ich gut verstehen“, gab ich zurück.

      „Also werde ich offen sagen, was los ist.“

      „Bitte, reden Sie!“

      „Mit der Schießerei im ‚Abraxas’ habe ich nichts zu tun. Das ist auch gerichtlich geklärt worden. Sie haben meine Wohnung nach einer Waffe durchsucht, mit der ein Polizist getötet worden sein soll. Da Sie nichts gefunden haben, sollte dieses Kapitel auch erledigt sein.“ Er öffnete sein Jackett und spreizte es. „Durchsuchen Sie bitte auch mich und meinen Wagen, damit die Sache endlich aus der Welt ist. Ich bitte darum!“

      Fred LaRocca tastete ihn ab. Er hatte keine Waffe bei sich. Außerdem gab Barros meinem Kollegen den Wagenschlüssel. „Es ist ein Porsche - Platz 333 im Parkdeck C. Sie kommen mit dem Aufzug hin!“ Er grinste. „Hat mich tausend Dollar gekostet, mir die Nummer reservieren zu lassen!“

      Fred machte sich also auf den Weg. Niemand von uns nahm an, dass er etwas finden würde – so wie uns Barros die Durchsuchung aufdrängte.

      Er streckte uns seine Hände entgegen.

      „Wenn Sie ganz sicher sein wollen, dann sollten Sie meine Hände noch auf Schmauchspuren untersuchen. Soweit ich weiß, lässt sich unter Umständen noch Tage später feststellen, ob jemand eine Waffe benutzt hat. Also bitte! Oder führen Sie solche Untersuchungen immer nur dann durch, wenn es den Betreffenden belasten könnte?“

      „Wir kommen auf Ihr Angebot gerne zurück“, sagte Milo.

      „Fein. Wenn Sie damit fertig sind, können Sie mich von der Liste Ihrer Verdächtigen streichen. Dieser O’Rourke war ein Cop und der Ex-Lover von Christine – beides Eigenschaften, die ihn in meinen Augen nicht gerade sympathisch machten, aber das ist noch kein Grund für mich, ihn umzubringen.“

      „Es bleibt noch die Waffe von Miss Vistano“, stellte ich fest.

      „Richtig. Und ich sehe ein, dass ich jetzt nicht länger schweigen kann. Miss Vistano wollte mich nicht belasten, darum hat sie geschwiegen.“

      „Worüber geschwiegen?“

      Barros atmete tief durch und fuhr sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht. „Sie fühlte sich nicht sicher. Man hört so viel von steigender Kriminalität und dergleichen da wollte sie vorbereitet sein und hat mich gefragt, ob ich ihr eine Waffe besorgen könnte. Das habe ich natürlich von mir gewiesen. Ich selbst besitze keine Waffe und brauche so etwas auch nicht. Als Träger des schwarzen Gürtels in Karate kann ich mich jederzeit meiner Haut wehren. Aber ich gebe zu, dass ich Christine die Nummer von Kenneth Jakobs gegeben habe. Kenneth handelt mit Waffen aller Art. Ich kenne ihn aus meiner Zeit als Türsteher. Einige der Gangs in der South Bronx sollen gute Kunden bei ihm sein.“

      „Wie soll der Handel denn abgelaufen sein.“

      „Damit habe ich nichts mehr zu tun. Ich nehme an, dass Kenneth so wie üblich vorging. Er bestellt den Kunden in eine Bar oder einen Club oder an irgendeinen anderen Ort. Da findet dann die Übergabe statt. Man bezahlt und geht mit einer Waffe davon.“

      „Wo finden wir diesen Kenneth Jakobs?“, fragte Milo.

      „Ich habe nur seine Nummer.“

      „Da meldet sich lediglich eine Mail Box“, erläuterte Christine Vistano. „Er meldet sich dann bei einem.“

      „Oder auch nicht“, grinste Barros. „Der ist ziemlich wählerisch was seine Kundschaft angeht.“

      „Wir werden das überprüfen“, kündigte ich an. „Kennen Sie eigentlich einen Mann namens Harry Dominguez?“

      Er zögerte mit der Antwort.

      „Nie gehört!“, behauptete er.

      18

      Anderthalb Stunden später saßen wir im Besprechungszimmer von Mr McKee und hielten Manöverkritik.

      „Barros dürfte aus der Liste der Verdächtigen zu streichen sein“, glaubte unser Chef.

      „Ich glaube ihm nicht ein einziges Wort – allerdings könnte er von jetzt an wahrscheinlich eine Sammlung von Maschinengewehren anlegen und es würde sich kein Richter mehr finden, der einen Durchsuchungsbefehl unterschreibt!“

      „Bewerten Sie die Aktion nicht als Fehlschlag“, erwiderte Mr McKee. „Wir wissen jetzt, dass Barros offenbar nicht im Besitz der Tatwaffe ist. Und was seine Erklärung für die Herkunft von Christine Vistanos Waffe angeht, werden wir diesen Jakobs finden müssen, um sie zu überprüfen.“

      Es klopfte an der Tür.

      Max Carter kam herein.

      „Ich habe über Jakobs zusammengetragen, was sich auf die Schnelle finden ließ“, erklärte er. „Kenneth Jakobs, 42 Jahre alt, wurde seinerzeit im Zusammenhang mit der Schießerei im Club ‚El Abraxas’ nur als Zeuge vernommen. Er gilt als ein Mann von Benny Vargas. Bisher ist er nur wegen Drogenhandels, Körperverletzung und dergleichen verurteilt worden. Dass er mit Waffen dealt ist neu.“

      „Adresse?“, fragte Mr McKee.

      „443 Beckinridge Road, South Bronx. Die Angabe ist drei Jahre alt. Seitdem hat er sich nicht mehr erwischen lassen. Ich habe versucht, den zur Adresse gehörenden Festnetzanschluss anzurufen, aber da meldet sich nur eine Frauenstimme, die ausschließlich Spanisch sprach.“

      „Wir könnten Jakobs’ Bild mal herumzeigen, wenn wir den Club ‚El Abraxas’ besuchen!“, schlug Milo vor.

      „Es gibt übrigens noch ein paar Neuigkeiten zu O’Rourke“, erklärte Max Carter. „Bei der Hausdurchsuchung wurden seine Kontoauszüge sichergestellt, die keinerlei Auffälligkeiten verrieten. Aber laut Auskunft seiner Bank besaß er ein Guthaben auf den Cayman Islands von mehreren Millionen Dollar. Dazu gehört auch eine auf seinen Namen eingetragene Immobilie.“

      „Soll das bedeuten, dass sich O’Rourke darauf vorbereitet hat, auf die Cayman Islands überzusiedeln und dort einen sonnigen Lebensabend zu verbringen?“, fragte Clive.

      „Ja, wobei natürlich die Frage ist, wann das geplant war“, nickte Max. „Es sind bis kurz vor seinem Tod regelmäßig Bar-Überweisungen dorthin gemacht worden. Immer nur Beträge, die nicht gemeldet werden müssen – aber dafür regelmäßig.“

      „Das könnte bedeuten, dass er sein Erpresser-Geschäft weiter betrieben hat“, vermutete ich.

      „Dafür spricht auch die Auswertung der Anruflisten seines Apparates auf dem Revier in Queens“, ergänzte Max. „Er hatte intensiven Telefonkontakt zu mehreren Prepaid-Handys, die sich nicht weiterverfolgen lassen. Außerdem sprach er häufig mit seinen Kollegen McKenzie und Atkins. Mit ihnen hielt eroffenbar auch über die Versetzung hinaus regen Kontakt. Zu letzt übrigens in der Mordnacht.“

      „Mit beiden?“, wunderte ich mich.

      „Ja. Kurz bevor er das Revier verließ, wurde er vom Anschluss einer gewissen Donata Rivelli Gonzales aus Spanish Harlem angerufen.“

      „Eine Verwandte von Harry Gonzales?“, fragte Mr McKee.

      Max zuckte mit den Schultern. „Sie ist in unseren Dateien nicht als eine seiner Angehörigen aufgelistet und der Name Gonzales kommt nun wirklich sehr häufig vor.“

      „Bevor


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