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Mord mit verteilten Rollen. Agatha ChristieЧитать онлайн книгу.

Mord mit verteilten Rollen - Agatha Christie


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Im letzten Augenblick ist immer noch so viel zu erledigen. Und die Leute lassen einen heutzutage auf die ungeheuerlichste Weise im Stich. Mit den Markisen, den Zelten, den Stühlen und der gastronomischen Ausrüstung. Man muss ihnen ständig hinterher sein. Ich war den halben Vormittag am Telefon.«

      »Was ist mit den Zeltpflöcken, Amanda?«, fragte Sir George. »Und mit den Extraschlägern für das Uhrengolf?«

      »Das ist alles geregelt, Sir George. Mr Benson vom Golfklub war äußerst hilfsbereit.«

      Sie reichte Poirot seine Tasse.

      »Ein Sandwich, Monsieur Poirot? Es gibt Tomate oder Pastete. Aber vielleicht«, sagte Miss Brewis, als ihr die vier Stück Zucker einfielen, »wäre Ihnen ja ein Cremetörtchen lieber?«

      In der Tat war Poirot ein Cremetörtchen lieber, und er suchte sich ein besonders saftiges und süßes aus.

      Es vorsichtig auf seiner Untertasse balancierend, ging er zur Gastgeberin und setzte sich. Sie ließ noch immer das Licht auf dem Edelstein an ihrer Hand spielen und blickte mit einem zufriedenen Kinderlächeln zu ihm auf.

      »Sehen Sie nur«, sagte sie. »Schön, nicht wahr?«

      Er hatte sie aufmerksam betrachtet. Lady Stubbs trug einen großen Kulihut aus fuchsienrotem Stroh, das einen rosafarbenen Schimmer auf ihr kalkweißes Gesicht warf. Sie war stark geschminkt, und zwar auf eine exotische, unenglische Art. Kreideweiße mattierte Haut, leuchtend alpenveilchenrote Lippen, großzügig aufgetragene Wimperntusche. Unter dem Hut sah man ihre Haare, die, schwarz und glatt, eng wie eine Samtkappe an ihrem Kopf anlagen. Das Gesicht war von einer schwülen, fremdländischen Schönheit. Sie war ein Geschöpf der tropischen Sonne, das gleichsam zufällig in einem englischen Gesellschaftszimmer gestrandet war. Doch es waren ihre Augen, die Poirot erschreckten. Ihr Blick war kindlich, starr, fast leer.

      Da sie ihre Frage auf eine vertrauliche, naive Art gestellt hatte, antwortete Poirot ihr, als spräche er mit einem Kind.

      »Das ist ein sehr schöner Ring«, sagte er.

      Sie machte ein zufriedenes Gesicht.

      »George hat ihn mir gestern geschenkt«, sagte sie mit gesenkter Stimme, als verriete sie ihm damit ein Geheimnis. »Er macht mir viele Geschenke. Er ist sehr nett.«

      Poirot blickte noch einmal auf den Ring und die ausgestreckte Hand auf der Sessellehne. Die Fingernägel waren auffallend lang und in einem tiefen Braunrot lackiert.

      Ihm kam ein Zitat in den Sinn: »Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht.«

      Er konnte sich Lady Stubbs definitiv nicht beim Arbeiten oder Spinnen vorstellen. Dennoch hätte er sie kaum als eine Lilie auf dem Felde beschrieben. Sie war ein sehr viel künstlicheres Produkt.

      »Einen wunderschönen Raum haben Sie hier, Madame«, sagte er und sah sich anerkennend um.

      »Ja, wahrscheinlich«, antwortete Lady Stubbs vage.

      Ihr Augenmerk galt noch immer dem Ring; den Kopf auf die Seite gelegt, heftete sie den Blick auf sein funkelndes grünes Feuer, während sie ihre Hand hin und her bewegte.

      In einem vertraulichen Flüsterton sagte sie: »Sehen Sie? Er zwinkert mir zu.«

      Sie lachte schallend los, was Poirot regelrecht schockierte. Es war ein lautes, unkontrolliertes Lachen.

      Vom anderen Ende des Zimmers rief Sir George: »Hattie!«

      Seine Stimme klang relativ freundlich, doch es schwang auch ein leichter Vorwurf in ihr mit. Lady Stubbs’ Lachen brach ab.

      Im Plauderton sagte Poirot: »Devonshire ist eine wunderschöne Grafschaft. Finden Sie nicht?«

      »Tagsüber ist es sehr schön hier«, erwiderte Lady Stubbs. »Wenn es nicht regnet«, fügte sie bekümmert hinzu. »Aber es gibt hier nirgends Nachtklubs.«

      »Ah, verstehe. Sie mögen Nachtklubs?«

      »O ja«, sagte Lady Stubbs leidenschaftlich.

      »Und warum mögen Sie Nachtklubs so sehr?«

      »Da gibt es Musik, und man kann tanzen. Und ich trage meine schönsten Kleider und Armreifen und Ringe. Und die anderen Frauen haben auch alle schöne Kleider und Juwelen, aber nicht so schöne wie ich.«

      Sie lächelte voller Genugtuung. Plötzlich verspürte Poirot ein wenig Mitleid mit ihr.

      »Und das macht Ihnen alles großen Spaß?«

      »Ja. Und Kasinos mag ich auch. Warum gibt es in England keine Kasinos?«

      »Das habe ich mich auch schon oft gefragt«, sagte Poirot mit einem Seufzer. »Ich glaube, es würde nicht zum Wesen der Engländer passen.«

      Sie sah ihn verständnislos an. Dann beugte sie sich leicht zu ihm hinüber.

      »Ich habe einmal sechzigtausend Franc in Monte Carlo gewonnen. Ich habe auf die Siebenundzwanzig gesetzt, und genau da ist die Kugel gelandet.«

      »Das muss ja ungeheuer aufregend gewesen sein, Madame.«

      »Ja, das war es auch. George gibt mir Geld zum Spielen, aber meistens verliere ich es.«

      Sie wirkte untröstlich.

      »Höchst bedauerlich.«

      »Ach, eigentlich ist es ziemlich egal. George ist steinreich. Es ist schön, reich zu sein, finden Sie nicht?«

      »Sehr schön«, erwiderte Poirot sanft.

      »Wenn ich nicht reich wäre, würde ich vielleicht wie Amanda aussehen.« Sie ließ ihren Blick zu Miss Brewis am Teetisch schweifen und musterte sie nüchtern. »Sie ist sehr hässlich, finden Sie nicht?«

      In dem Moment blickte Miss Brewis auf und zu ihnen beiden herüber. Lady Stubbs hatte zwar nicht laut gesprochen, aber Poirot fragte sich, ob Amanda Brewis sie nicht doch gehört hatte.

      Als er die Augen von ihr abwandte, fiel sein Blick auf Captain Warburton, der ihn ironisch und amüsiert ansah.

      Poirot bemühte sich, das Thema zu wechseln.

      »Waren Sie sehr mit den Vorbereitungen für das Gartenfest beschäftigt?«, fragte er.

      Hattie Stubbs schüttelte den Kopf.

      »O nein, ich finde das alles sterbenslangweilig, absolut albern. Schließlich haben wir hier Hausangestellte und Gärtner. Warum sollen die nicht die Vorbereitungen treffen?«

      »Ach, meine Liebe.« Das kam von Mrs Folliat. Sie hatte sich aufs nahe Sofa gesetzt. »Mit diesen Ideen sind Sie auf Ihren Inseln groß geworden. Aber das Leben in England ist dieser Tage anders. Ich wünschte, es wäre nicht so.« Sie seufzte. »Heutzutage muss man fast alles selber machen.«

      Lady Stubbs zuckte die Schultern.

      »Ich finde das albern. Was nützt es, reich zu sein, wenn man alles selber machen muss?«

      »Manchen Leuten macht es Spaß«, sagte Mrs Folliat und lächelte ihr zu. »Mir zum Beispiel. Nicht alles, aber einiges schon. Ich arbeite gern im Garten, und Feste wie das morgige bereite ich auch gern vor.«

      »Wird es eine Art Party?«, fragte Lady Stubbs hoffnungsvoll.

      »Genau wie eine Party, mit Unmengen von Leuten.«

      »Wie beim Rennen in Ascot? Mit großen Hüten und eleganten Garderoben?«

      »Na ja, nicht ganz so wie in Ascot«, erwiderte Mrs Folliat. Und fügte sanft hinzu: »Aber Sie müssen versuchen, das Landleben zu genießen, Hattie. Sie hätten uns heute Vormittag helfen sollen, statt im Bett zu bleiben und erst zur Teezeit aufzustehen.«

      »Ich hatte Kopfschmerzen«, entgegnete Hattie schmollend. Dann schlug ihre Stimmung um, und sie lächelte Mrs Folliat freundlich zu.

      »Aber morgen werde ich brav sein. Ich werde alles tun, was Sie mir sagen.«

      »Das ist sehr lieb von


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