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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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er. Sein Blick wurde klarer, er schien den Moment der Schwäche überwunden zu haben, aber es war zu spüren, dass er kaum etwas von dem wahrnahm, was um ihn herum geschah. „Mein Gott, Jill“, sagte er stockend. In seinen Augen standen plötzlich Tränen.

      „Warum?“, fragte er.

      Im nächsten Moment rollte sein Kopf zur Seite, sein Körper schien sich zu strecken, dann verließ ihn schlagartig jede Spannung.

      Bount bekam einen trockenen Mund.

      Er wusste, was das plötzliche Abschlaffen zu bedeuten hatte. Bount griff nach der Hand des Mannes, er suchte den Puls, aber er fand keinen.

      Der Mann war tot.

      2

      Sie schritten gemeinsam durch den Park. „Ich bringe es einfach nicht fertig“, sagte das Mädchen zu ihrem hochgewachsenen Begleiter. „Was du verlangst, ist Wahnsinn. Ich kann ihn nicht vergiften wie eine Ratte!“

      Oliver Carr vermied es, Jill anzusehen. „Klar, es ist Mord“, gab er zu, „aber gleichzeitig ist es ein Akt von Notwehr. Ich habe das Geld unterschlagen. Ich habe es für uns getan. Damit wir das Haus kaufen, heiraten und vernünftig leben können. Wenn sie mich jetzt auf die Straße setzen, ist alles aus, dann ist unsere Zukunft aussichtslos.“

      „Das wäre sie auch, wenn wir einen Mord auf unser Gewissen laden würden.“

      „Dissinger hat herausbekommen, dass ich das Geld genommen habe“, sagte Oliver Carr. „Ich habe versucht, die Sache mit ihm ins Reine zu bringen, aber er ist offenbar entschlossen, mich mit Schimpf und Schande aus der Firma zu jagen. Er hasst mich. Er hasst mich, weil er weiß, dass du mir gehörst.“

      „Das redest du dir ein.“

      „Ich weiß, was ihn bewegt“, presste Oliver Carr durch die Zähne. „Ich kenne diesen feinen Herrn. Er ist ein Schwein, er ist nicht besser als ich, im Gegenteil! Lyonel Dissinger, unser Herr Finanzdirektor! Er wirtschaftet sich seit langem Unsummen in die eigenen Taschen und hat die Stirn, mich einen Betrüger zu nennen ...“ Sie blieben unweit des großen Teiches stehen und beobachteten, wie Kinder die Enten fütterten. Mitten auf dem Wasser schwamm eine Ente kieloben, tot.

      „Ich kann es nicht“, sagte Jill Lark und schüttelte sich. „Es muss einen anderen Weg geben. Du sitzt in der Datenverarbeitung. Wenn es stimmt, dass Dissinger die Firma schädigt, oder geschädigt hat, muss es dir doch gelingen, das aufzudecken und ihn damit unter Druck zu setzen.“

      „Ich soll ihn erpressen?“

      „Du sollst deine Trümpfe gegen seine ausspielen“, wehrte Jill Lark ab.

      „Mir fehlen konkrete Beweise. Ich habe jetzt nicht die Zeit, sie zu suchen. Ich kann nach meiner Kündigung auch nicht zur Geschäftsleitung gehen und Dissinger anschwärzen. Das würde nichts bringen. Man würde mir vorwerfen, ich versuchte mich auf billige Weise an ihm zu rächen. Kein Mensch würde auf mich hören, niemand! Was aber das Schlimme ist: Ich hätte keine Chance, einen neuen Job zu kriegen. Ich brauche dir nicht zu sagen, was das bedeutet. Wir könnten nicht heiraten. Nein, entweder schalten wir Dissinger aus, oder wir finden uns damit ab, nie mehr eine gemeinsame Zukunft zu haben.“

      Jill schüttelte ihr leuchtendes, fast schulterlanges Blondhaar zurecht. Ihre weichen, vollen Lippen zuckten.

      „Ich war immer dagegen, dass du das System überlistest und dir Beträge für nicht erbrachte Leistungen auf ein fingiertes Konto überweisen lässt“, maulte sie.

      „Ja“, bestätigte er mürrisch, „du hast diese Zweifel wiederholt zum Ausdruck gebracht. Du hattest Angst vor der Entdeckung. Du hattest auch keine moralischen Einwände, dir fehlte einfach der Mumm, mich zu decken. Als ich dir klarmachte, wie leicht es ist, auf diese Weise zu Geld zu kommen, und als ich dir sagte, dass Dissinger sich mit Gewissheit ganz ähnlicher Methoden bedient, warst du durchaus bereit, mein Handeln als einen Geniestreich zu feiern.“

      „Wie ... wie stellst du dir das mit ihm denn vor?“, fragte Jill und musterte die tote Ente.

      „Ich habe Cyanidlösung besorgt. Du träufelst ein paar Tropfen davon in Dissingers Kaffee, in seine Thermoskanne, aus der er sich laufend bedient, wie du sagst. Das Gift wird ihn in Sekundenschnelle umhauen. Er wird nicht einmal merken, was mit ihm los ist.“

      „Es ist Mord.“

      „Sein Tod sichert unsere Zukunft. Sein Tod ist unser Leben“, sagte Oliver Carr großspurig.

      Er war nicht viel größer als das attraktive, blonde Mädchen. Ein braunhaariger, salopp gekleideter Mann in Sportkombination und dünnem Rolli. Wer ihn und das Mädchen sah, brachte im allgemeinen ein gefälliges Lächeln zustande. Jill und Oliver waren fraglos ein hübsch anzusehendes Paar.

      „Wenn Dissinger stirbt, wird die Polizei mühelos feststellen, auf welche Weise er zu Tode gekommen ist“, meinte Jill und ging weiter. Oliver blieb dicht an ihrer Seite und blickte auf ihren rot schillernden, schönen Mund. „Man wird die Leiche obduzieren“, fuhr Jill stockend fort. „Man wird das Gift entdecken und prompt dahinterkommen, wie es in Dissingers Körper gelangte. Da bekannt ist, dass ich, seine Sekretärin, ihm täglich die gefüllte Kanne auf den Schreibtisch stelle, wird der Verdacht auf mich fallen.“

      „Sie werden dir nichts beweisen können. Ich schmuggle das leere Giftfläschchen in Dissingers Papierkorb, sorge aber vorher dafür, dass seine Fingerabdrücke darauf kommen.“ Er schwieg ein paar Sekunden, weil ihnen ein Pärchen entgegenkam, und sagte, als die Luft rein war: „Die Polizei muss und wird annehmen, dass er Selbstmord verübte. Man wird nach einem Motiv suchen und irgendwann entdecken, dass Dissinger die eigene Firma betrogen hat.“

      „Das ist Theorie. Oliver, wird die Wirklichkeit nicht ganz anders aussehen?“

      „Was ich vortrage, ist logisch und schlüssig, du kannst dich darauf verlassen.“ Er blickte Jill an. „Nein, dir droht keine Gefahr“, versicherte er. „Versetze dich doch einmal in die Lage der untersuchenden Beamten. Warum hättest du deinem Chef Gift in den Kaffee schütten sollen? Es ist allgemein bekannt, wie sehr Dissinger dich schätzt. Euer Verhältnis zueinander gilt als ungetrübt.“

      „Das ist es ja eben, was mich quält“, sagte Jill und biss sich auf die Unterlippe, „Er war immer nett zu mir. Er hat es einfach nicht verdient, dass ich ..“ Sie führte den Satz nicht zu Ende.

      „Ich glaube, das siehst du nicht ganz objektiv“, meinte Oliver Carr. „Du bist hochattraktiv. Hat Dissinger nicht erst kürzlich versucht, dir zu nahe zu treten? Und auf dem Betriebsfest ist er ganz schön frech geworden! Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte ihn verprügelt.“

      „Er ist ein Mann. Er war nicht der einzige, den ich zurechtweisen musste“, meinte Jill schulterzuckend. „Wenn er nüchtern ist, achtet er strikt auf die zwischen uns gebotene Distanz.“

      „Dissinger ist ein Dieb. Ein Schwein. Und mich will er vernichten!“, erregte sich Oliver Carr. „Manchmal habe ich ihn in Verdacht, dass er mich nur deshalb hasst, weil ihm klar ist, dass du mir gehörst.“

      „Woher sollte er das wissen? Ich habe es ihm bestimmt nicht gesagt. Ich habe mich immer strikt nach deinen Wünschen gerichtet“, meinte Jill, „Das ist gut so. Niemand darf etwas von unserer Verbindung erfahren, darauf baut sich mein Plan auf. Es ist entscheidend für den Erfolg, wir liefern den Bullen sonst Anhaltspunkte für das Tatmotiv.“

      „Ich bringe es einfach nicht fertig, Oliver“, murmelte das Mädchen, „und ich wünschte, du würdest aufhören, immer nur an Mord zu denken. Es ist keine Basis, um eine Ehe einzugehen.“

      „Unsinn! Es ist die einzige Grundlage, die sich uns nach Lage der Dinge bietet. Wir müssen rasch handeln und dafür sorgen, dass Dissinger seine Augen schließt, ehe er Gelegenheit findet, meine Verfehlungen an die große Glocke zu hängen.“ Er fasste Jill am Ellenbogen, „Oder hat er in dieser Hinsicht schon etwas unternommen?“, schloss er misstrauisch.

      „Nein“,


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