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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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Reiter nickte freundlich. Er sah noch einmal kurz zu dem Lamm hin und meinte dann: "Das waren die Vögel, nicht wahr?"

      "Ja."

      "Das ist leider nicht der erste Fall hier in der Gegend. Aus unerfindlichen Gründen sammeln sich die Krähen zu Schwärmen und greifen Lämmer und andere kleine Tiere an, manchmal sogar Kälber. Sie machen das ganz planmäßig. Zuerst haben sie es auf die Augen abgesehen. Und wenn das betreffende Tier dann blind und hilflos ist, haben sie leichtes Spiel und können auch Tiere töten, die ihnen eigentlich an Kraft weit überlegen sind... Zum Schluss höhlen sie das Opfer von innen aus. Sie fressen alles, nur das Fell und die Knochen bleiben zurück." Er zuckte die Achseln. "Ich besitze einige Ländereien hier in der Gegend und es hat auch von meinen Tieren welche erwischt." Plötzlich entspannte sich sein Gesichtsausdruck wieder, der einen etwas grimmigen Zug bekommen hatte. Er reichte Sally die Hand.

      "Entschuldigen Sie, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich bin Sir Ashley Wyndham..."

      "Sally Rogers", erwiderte Sally. Die Sache mit den Vögeln saß ihr noch in den Knochen. "Wenn Sie hier in der Gegend wohnen, dann kennen Sie sicher auch Carson Manor."

      "Sicher. Das ist hier ganz in der Nähe... Sind Sie eine Verwandte von Mrs Carson?"

      Sally schüttelte den Kopf.

      "Nein. Ich bin Antiquarin und soll ihre Bibliothek katalogisieren."

      "Ah, ja...", murmelte Sir Ashley Wyndham in einem Tonfall, der entweder signalisierte, dass er Bescheid wusste, oder dafür sprach, dass ihn dieses Thema nicht sonderlich interessierte.

      Sally war sich da nicht sicher.

      "Leider hat mein Wagen mitten in dieser Öde den Geist aufgegeben und der Abschleppdienst lässt auf sich warten. Und dann kamen plötzlich die Krähen..."

      Sir Ashley tätschelte seinem Pferd den Hals. "Ja, das mit den Vögeln ist tatsächlich ein Rätsel. Ich habe mich eingehend erkundigt, bei allen meinen Pächtern, bei den Schäfern... Selbst die Erfahrenen unter ihnen, die zum Teil schon mehr als dreißig Jahre ihre Arbeit machen und ansonsten über jeden Grashalm eine erstaunliche Geschichte zu erzählen wissen, haben so etwas noch nicht erlebt.Ich weiß, dass das absurd klingt, aber es scheint, als ob eine geheimnisvolle Macht sie lenkt. Aber ich beginne jetzt Unsinn zu reden..." Sir Ashley strich sich das Revers seines Tweed-Jacketts glatt und zuckte dann die Achseln. "Vielleicht sollte man mal eine großangelegte Jagd auf diese Vögel veranstalten, um wenigstens ihre Anzahl etwas zu reduzieren..." Er reichte ihr dann die Zügel seines Apfelschimmels und meinte: "Hier, halten Sie mal das Pferd, ich sehe mir in der Zwischenzeit Ihren Wagen an..."

      Sally hob die Augenbrauen.

      "Ein Lord, der Autos reparieren kann?", meinte Sally und wirkte dabei schon wieder etwas gelöster.

      Sir Ashley hob die dunklen Augenbrauen, die gerade wie ein Strich gezogen waren.

      "Sagen Sie bloß, Sie halten mich für jemanden, der zwei linke Hände hat!"

      "Nun..."

      "Bevor Sie irgendetwas sagen, bedenken Sie eines: erfolgloser als Sie werde ich wohl kaum sein können, meinen Sie nicht auch?" Ein Lächeln ging unwillkürlich über ihr Gesicht. Sir Ashley lächelte ebenfalls, aber Sally kam dies eher wie eine Art Maske vor. Sein Gesicht blieb undurchdringlich, und es schien so, als wäre Sir Ashley jemand, der sehr viel Wert darauf legte, dass ihm niemand zu tief hinter die Kulissen sehen konnte.

      9

      Die Art und Weise, mit der Sir Ashley an Sallys Coupe herumhantierte wirkte alles andere als fachmännisch, aber schließlich hatte er Erfolg. Der Motor sprang an und lief wieder einwandfrei. Mit einem äußerst zufriedenen Zug um die Mundwinkel klappte Sir Ashley die Motorhaube zu und wandte sich an Sally, der er die Zügel seines Apfelschimmels wieder abnahm.

      "Wie haben Sie das gemacht?", fragte sie - sichtlich erstaunt.

      Bei seinem Lächeln zeigte Sir Ashley die Zähne und meinte: "Seien Sie ehrlich, Sie hatten mir das nicht zugetraut..."

      "Nein."

      "Ein Schlauch hatte sich gelöst. Ich habe ihn provisorisch wieder befestigt, aber Sie sollten damit bald in die Werkstatt fahren..."

      "Ich danke Ihnen..."

      Sir Ashley musterte sie einen Augenblick lang nachdenklich.

      Sally sah in seine dunkelbraunen Augen und fragte sich, was hinter der Stirn ihres Gegenübers jetzt wohl vor sich ging. Sie hatte das Gefühl, einer Art Prüfung unterzogen zu werden.

      Er nahm ihre Hand.

      "Grüßen Sie Mrs Carson von mir."

      "Das werde ich tun."

      "Vielleicht werde ich in den nächsten Tagen mal auf Carson Manor vorbeischauen. Bis dann, also."

      "Woher wissen Sie, dass ich so lange bei Mrs Carson bleiben werde?"

      Sein Lächeln war dünn und Sallys Bemerkung ließ ihn für den Bruchteil einer Sekunde etwas verwundert dastehen. Dann sagte er: "Nun, ich kenne die Bibliothek der Carsons. Sie ist sehr umfangreich, Sie werden also eine Weile zu tun haben. Es sind wirklich schöne Stücke darunter, an die jeder, der eine bibliophile Ader hat, sein Herz verlieren kann. Soll sie zufällig verkauft werden?"

      Sally stutzte.

      Sie hatte nicht die Absicht diesem Landadeligen irgendetwas dazu zu sagen. "Wie kommen Sie auf eine solche Idee?", fragte sie.

      Er zuckte die Achseln. "Wissen Sie, der Großteil der Bibliothek wurde von Arthur Carson, dem Gründer von Carson Industries zusammengekauft. Er war ein wahrer Büchernarr und hat gerne Sammlungen übernommen. Ich habe früher oft in den Beständen herumgestöbert... Leider fehlt mir im Moment die Zeit dazu. Aber seit dem Tod von Mister Carson - und der liegt immerhin schon einige Jahre zurück - staubt alles nur so vor sich hin. Es ist ein Jammer. Aber Mrs Carson hatte nie Sinn dafür. Daher dachte ich..."

      "Am besten Sie fragen Mrs Carson direkt", schlug Sally vor.

      Sir Ashley schwang sich indessen auf den Rücken seines Pferdes.

      "Wie auch immer. Es war mir ein Vergnügen!"

      "Haben Sie vielen Dank!"

      "Keiner Ursache. Ich helfe gerne!" Und damit drückte Sir Ashley seinem Pferd die Hacken in die Weichen, so dass es bald darauf in rasantem Galopp voranpreschte. Einen Augenblick noch sah Sally Rogers ihm nach. Dann stieg sie in den Wagen, wobei sie es vermied in Richtung des Lamms zu blicken.

      10

      Wenig später hatte Sally Rogers Carson Manor erreicht. Es war wirklich ein imposanter Landsitz. Den Hauptteil bildete ein großes, zweigeschossiges Landhaus in klassischem Stil. Darüber hinaus gab es noch ein paar Nebengebäude. Die ursprünglichen Erbauer hatten diese sicherlich als Stallungen und als Wohnräume für das Personal gedacht, aber heute dienten sie wohl in erster Linie als Garagen. Als Sally vorfuhr und den Wagen abstellte, kam ihr ein hochgewachsener, aber bereits etwas in die Jahre gekommener Mann entgegen, der seiner Kleidung und seinem Auftreten nach eine Art Butler war.

      "Guten Tag, mein Name ist Sally Rogers. Ich komme von Jackson & Graves in Southampton."

      "Ja, ich weiß Bescheid", sagte der Butler. "Darf ich Ihr Gepäck nehmen?"

      "Gerne. Viel ist es nicht."

      Sally gab ihm ihren Handkoffer. Da sie viel reisen musste, hatte sie es sich angewöhnt mit wenig Gepäck auszukommen. Das war einfach praktischer.

      "Wir hatten uns schon etwas Sorgen um Sie gemacht", sagte der Butler, während er vor ihr herging.

      Sally berichtete knapp von ihrer Reifenpanne. Die Sache mit den Vögeln erwähnte sie nicht. Warum auch?

      "Sie werden sicher die nächsten Tage über Nacht bleiben - so wurde


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