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Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen - Pete Hackett


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war zu absurd. Aber war es nicht auch absurd, dass Krähen sich in Schwärmen zum Angriff sammelten? Die andere Möglichkeit war genauso erschreckend. Es konnte sich um einen Anschlag auf ihr Leben handeln. Sally verstand nicht viel von Autos, aber das es kaum mit rechten Dingen zugehen konnte, wenn Bremse und Lenkung auf einmal versagten, lag auf der Hand. Aber wer konnte für so etwas verantwortlich sein. Dorothy, die vielleicht wirklich wahnsinnig war, wie David meinte? Oder jemand anderes, der sie von hier vertreiben wollte, aus welchen Gründen auch immer...

      Sally ging zum Wagen.

      Ihr Funktelefon war im Handschuhfach und daran zu gelangen war im Augenblick unmöglich. Der vordere Teil des Coupes war durch den Frontalaufprall mit dem dicken, knorrigen Baum zusammengedrückt. Den Apparat hätte sie höchstens mit einem Blechschneider herausbekommen können.

      Sally überlegte, was sie nun als nächstes tun sollte. Zurück zum Anwesen der Carsons? Zu Fuß war das ein ziemlich weiter Weg. Sally atmete tief durch. Es schien, als hätte sie kaum eine Wahl. Dann stieg sie den Hang hinauf. Als sie die schmale Straße wieder erreicht hatte, ließ sie den Blick etwas umherschweifen. Ein paar Krähen flogen heran und ihre Schreie waren der einzige Laut, der hier zu hören war.

      Dann sah Sally in einiger Entfernung die Abzweigung. Es musste die Abzweigung sein, die Sir Ashley Wyndham erwähnt hatte, als er sie eingeladen hatte, ihn doch mal zu besuchen.

      Sein Besitz musste also ganz in der Nähe sein. Die Abzweigung führte auf ein kleines Wäldchen zu, machte dann einen Bogen und verschwand dahinter. Sally blinzelte. Durch die Bäume hindurch war etwas zu sehen, was wie Mauerwerk aussah... Das konnte es sein. Vielleicht eine halbe Stunde Fußmarsch war es bis dorthin, so schätzte Sally. Auf jeden Fall weniger weit als bis zum Landsitz von Dorothy Carson. Außerdem - wenn dies wirklich ein Mordanschlag war, dann war es vielleicht nicht schlecht, wenn der Täter überzeugt davon war, Erfolg gehabt zu haben... Sie machte sich also auf den Weg.

      29

      Ein Schuss krachte und einen Augenaufschlag später noch ein zweiter. Sally hatte gerade das kleine Waldstück erreicht und blieb wie angewurzelt stehen, während der Himmel über ihr auf einmal dunkel wurde. Dunkel durch die Leiber von hunderten von Krähen, die laut krächzend auseinanderstoben. Sally hob unwillkürlich die Hände vor den Kopf, aber diese Vögel flogen keinen Angriff, sondern waren auf der Flucht... Dann sah sie zwischen den Bäumen zwei Gestalten. Eine davon hielt ein doppelläufiges Jagdgewehr in der Hand und Sally erkannte sie sofort.

      Es war Sir Ashley Wyndham. Die zweite Gestalt stand im Schatten der Bäume. Sir Ashley blickte in ihre Richtung. Sein Gesicht schien im ersten Moment etwas erstaunt, entspannte sich dann jedoch. "Miss Rogers!", rief er zu Sally hinüber.

      Sally lief auf ihn zu. Sie war offenbar richtig.

      "Sir Ashley! Ich hatte einen... Unfall, oben, wo die Straße eine Biegung macht..."

      "Oh... Aber wie ich sehe, sind Sie einigermaßen wohlauf."

      "Ja, Gott sei Dank. Nur fürchte ich, werden Sie mein Coupe diesmal kaum wieder flottmachen können..."

      Sir Ashley bewegte sich langsam auf sie zu, musterte sie kurz und reichte ihr dann die Hand.

      "Nun, Sie wissen ja, dass Sie bei mir immer herzlich willkommen sind..." Er lächelte matt, dann klopfte er auf den Schaft seines Jagdgewehrs. "Verzeihen Sie, wenn ich Sie erschreckt haben sollte, aber ich versuche, die Krähen ein wenig zu dezimieren. Die Biester gehen mir langsam auf die Nerven - so zahlreich wie sie geworden sind..."

      "Das verstehe ich gut..."

      "Kommen Sie ins Haus, Miss Rogers und erholen Sie sich von dem Schreck."

      "Gerne!" Sally wandte den Kopf. Durch das Waldstück führte eine Schneise, durch den der weitläufige Landsitz der Wyndhams zu sehen war. Dann fiel ihr Blick auf die zweite Gestalt, die nun aus dem Schatten heraustrat. Es war ein dunkel gekleideter Mann, von dem Sally im ersten Moment angenommen hatte, er sei ein Butler. Aber als sie das Gesicht sah, wurde ihr der Irrtum schlagartig bewusst. Sie fühlte einen Stich unterhalb der Herzgegend und hörte einen Augenblick lang auf zu atmen, während das Gesicht des Düsteren ihr kalt zulächelte.

      "Mr Heyward!", stieß sie dann fast flüsternd hervor.

      "Sie sind überrascht?", fragte der Okkultist und machte ein paar Schritte auf Sally zu, die wie angewurzelt dastand.

      Und Sir Ashley bemerkte dazu: "Ah, ich sehe, Sie kennen sich! Dann brauche ich Sie einander ja nicht weiter vorzustellen!"

      "Nein", murmelte Sally fast tonlos. "Das brauchen Sie wirklich nicht!"

      Indessen schob Sir Ashley zwei neue Patronen in das doppelläufige Jagdgewehr. Dann lud er die Waffe mit einer energischen Bewegung durch. "Vielleicht sollten wir jetzt endlich zum Haus gehen", meinte er dann. "Ich denke, es gibt einiges zu besprechen..."

      30

      Sally war sich nicht sicher, ob sie überhaupt eine Wahl hatte. Aber angesichts des Jagdgewehrs in Sir Ashleys Händen hatte sich auch keine Neigung, das auszuprobieren. Zu dritt gingen sie das kurze Stück bis zu Sir Ashley Wyndhams Anwesen, das fast schon einem kleinen Schloss glich. Es war um einiges größer als das, was Sally bei den Carsons gesehen hatte, aber der Bau schien sich in keinem besonders guten Zustand zu befinden. An den Nebengebäuden bröckelte die Fassade und auch am Haupthaus schien lange nichts gemacht worden zu sein.

      Nur die Gartenanlagen waren tip top in Ordnung, der Rasen Millimetergenau geschnitten. Sie gelangten auf eine Terrasse, auf der eine Sitzgruppe stand. Ein dunkel gekleidetes Hausmädchen war gerade dabei für den Tee zu decken.

      "Oh, ich wusste nicht, dass noch mehr Besuch kommt, Sir Ashley", sagte das Hausmädchen. "Soll ich noch ein weiteres Gedeck auflegen?"

      "Nein, das ist nicht nötig", sagte Sir Ashley. "Ich werde heute auf Tee verzichten..."

      "Wie Sie meinen."

      "Und jetzt lassen Sie uns bitte allein, Ellen."

      "Sicher."

      Nach einem etwas ratlosen Blick auf Sally ging sie ins Haus.

      Sir Ashley Wyndham deutete indessen auf einen der Gartenstühle.

      "Bitte, Miss Rogers! Nehmen Sie Platz!"

      Sie setzten sich.

      Sir Ashley lächelte.

      "Es wundert Sie sicher, Mister Heyward hier zu sehen", erklärte Sir Ashley.

      "Allerdings", sagte Sally. "Ich hätte nicht gedacht, dass ein intelligenter Mann einem solchen Scharlatan auf den Leim geht."

      "Oh, ein hartes Wort!", mischte sich jetzt John Heyward ein.

      Sally hob die Augenbrauen. "Trifft es etwa nicht zu? Ich weiß nicht, ob Sie den Unsinn, den Sie predigen selbst glauben. Fest steht, dass die arme Mrs Carson bereit ist, Ihnen für Ihre zweifelhaften Dienste ein Vermögen in den Rachen zu werfen!"

      "Zweifelhafte Dienste?" Heywards Gesicht wurde böse und verzog sich zu einer finster wirkenden Maske. "Haben Sie nicht auch schon die ungeheuren Kräfte der alten Dame zu spüren bekommen?"

      Der Okkultist wollte noch weiter sprechen, wurde aber von Sir Ashley mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht.

      "Ich bin dafür, die Karten auf den Tisch zu legen", erklärte er dann. "Sie nicht auch?"

      "Ich bin gespannt!"

      Sally wusste nicht so recht, wovon ihr Gegenüber genau redete, aber dass Sir Ashley und dieser seltsame Magier namens Heyward auf irgendeine Weise unter einer Decke steckten, stand wohl fest.

      "Mrs Carson ist eine leicht verwirrte ältere Dame, die seit dem Tod ihres Mannes mehr und mehr - nun, sagen wir es offen! - den Verstand verloren hat!", begann Sir Ashley.

      "Vielleicht wurde sie aber auch nur durch das Geschwätz und die Versprechungen


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