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Menschen und U-Boote. Manuel SchifflerЧитать онлайн книгу.

Menschen und U-Boote - Manuel Schiffler


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      Das deutsche minenlegende U-Boot UC 1

      Eine weitere Rolle, die kurz nach Beginn des Kriegs entstand, war die Blockade feindlicher Häfen durch das Verlegen von Seeminen. So wollte die kaiserliche Marine britische Häfen blockieren, die sie wegen der Übermacht der Royal Navy mit ihren Schiffen nicht erreichen konnte. Daher wurde der Bau von besonderen U-Booten in Auftrag gegeben, deren einziger Zweck das Legen von Seeminen war. Die Minen wurden durch Schächte aus dem U-Boot abgesenkt. Sie hatten Auftrieb, waren aber durch Gewichte am Boden befestigt, so dass sie knapp unter der Wasseroberfläche schwebten und bei Kontakt mit einem Schiff explodierten. 1915 kamen die ersten minenlegenden U-Boote der Klasse UC von Zeebrügge im besetzten Belgien aus zum Einsatz.25 Insgesamt legten die Deutschen während des Kriegs 50.000 Minen vor britischen, französischen und italienischen Häfen, größtenteils durch U-Boote.26 Alliierte Schiffe mit einer Verdrängung von 1,2 Millionen Tonnen, dem 30fachen der Titanic, wurden durch deutsche Seeminen versenkt.

      Gegen Ende des Ersten Weltkriegs bauten die Briten dann auch U-Boote, die der eigenen Flotte vorausfahren sollten, um Kriegsschiffe mit schweren Geschützen anzugreifen. Wenn sie eine gegnerische Flotte entdeckten, sollten sie unter ihr hindurch tauchen, überraschend im Rücken des Gegners wieder auftauchen und ihn beschießen, während die eigentliche Flotte den Gegner von vorne unter Beschuss nahm. Dafür wurden die U-Boote mit gigantischen Geschützen ausgestattet, deren Granaten jeweils 390 kg wogen. Zum Einsatz kamen diese Geschütze jedoch nie. Außerdem bauten die Briten gegen Ende des Kriegs mit der R-Klasse erstmals U-Boote, deren Hauptaufgabe der Angriff auf feindliche U-Boote war.

      Zu der anfänglichen Unklarheit über die sinnvollste Einsatzart der U-Boote kam noch ihre technische Unzuverlässigkeit. Ihre Batterien waren riesig. Bei der britischen E-Klasse wogen sie 230 Tonnen und machten ein Drittel des Gesamtgewichts des Boots aus. Immer wieder kam es zu schweren Unfällen, weil die Boote mit leicht entflammbarem Benzin angetrieben wurden. Deswegen wich man auf das weniger leicht entflammbare Petroleum als Treibstoff aus. Petroleum hinterließ aber eine dunkle Rauchfahne, wodurch die U-Boote von weitem sichtbar waren. Die britische Marine setzte auch Dampfturbinen auf U-Booten der K-Klasse ein, die leistungsfähiger als die Benzin- und Petroleummotoren waren. Die Boote der K-Klasse waren als einzige damalige U-Boote schneller als deutsche Kreuzer. Sie waren jedoch so sehr von technischen Problemen geplagt, dass sie bald „Kalamity Class“ genannt wurde. Seewasser drang durch die niedrigen Schornsteine in die Boiler ein und brachte sie zum Erlöschen, und die Hitze der Dampfturbinen auf kleinem Raum war unerträglich. Wenn die Boote in einem Winkel von 30 Grad tauchten, bestand die Gefahr, dass ihr Bug bereits die zulässige Tauchtiefe überschritt, während das Heck noch aus dem Wasser ragte. Viele Boote der K-Klasse sanken, rammten andere Boote oder liefen auf Grund. Zu einem Kampfeinsatz kam es nicht. Außerdem waren U-Boote oft noch undicht, wodurch einige untergingen.

       Die Lebensbedingungen auf U-Booten

      Die Lebensbedingungen auf U-Booten der Zeit des Ersten Weltkriegs zählen wahrscheinlich zu den schlimmsten, die je auf U-Booten geherrscht haben.

      Ein Offizier an Bord des deutschen U-Boots U 9 berichtete Folgendes:

       „Die Batterien, die sich unter den Räumlichkeiten für die Mannschaften befanden und die mit Säure und destilliertem Wasser befüllt waren, gaben beim Be- und Entladen Wasserstoff ab. Dieser wurde durch die Entlüftung abgesaugt. Ein Ausfall der Belüftung bedeutete das Risiko einer Explosion – eine Katastrophe, die mehrere deutsche U-Boote ereilte. Wenn Meerwasser auf die Batterien gelangte, dann strömten sie giftiges Chlorgas aus. (…) In einer kleinen Ecke befand sich eine Toilette, die durch einen Vorhang vom Kommandoraum getrennt war. Als ich dies sah, verstand ich warum der Offizier, den ich abgelöst hatte, mir die Benutzung von Opium vor allen Fahrten, die länger als zwölf Stunden dauerten, empfohlen hatte (…) Die Koje des diensthabenden Offiziers war zu schmal, um auf dem Rücken zu liegen. Er war gezwungen, eingeklemmt (…) seitlich zu liegen. Er konnte auch nicht mit den Füßen nach hinten liegen, weil er sonst einen Kurzschluss an dem dort liegenden Sicherungskasten hätte auslösen können (…) wegen des das Boot umgebenden kalten Meerwassers kondensierte die Luftfeuchtigkeit im Bootsinneren. Dies war sehr unangenehm, weil bei jeder Bootsbewegung Kondenswasser auf das Gesicht des Schlafenden tropfte. Man versuchte dies zu verhindern, indem man Regenkleidung oder Gummiplanen über den Körper und das Gesicht zog. Es war wirklich wie in einem feuchten Keller.“ 27

      Auf manchen Booten machten sich zudem Kakerlaken oder Ratten breit. Krankheiten waren an Bord Alltag, vor allem Lungenerkrankungen und Ohrenentzündungen. Viele Männer ruinierten sich auf Dauer ihre Gesundheit durch die Abgase und Chemikalien in der Atemluft. Zu ihnen zählte auch Georg Ludwig von Trapp, der drei Jahre lang österreichischungarische U-Boote im Mittelmeer kommandiert hatte. Von Trapp, der später als Vater der singenden Trapp-Familie sowie durch das Musical und den Film „The Sound of Music“ vor allem in Amerika Berühmtheit erlangen sollte, litt zeitlebens an Atembeschwerden.

      Das Innere des versenkten deutschen U-Boots U 110 nach der Bergung durch die Briten 1918

      Die ersten Boote hatten keine Kojen, außer einer für den Kapitän und den Ersten Offizier. Die übrigen Männer schliefen in Hängematten, die sie in die engen Gänge hingen. Eine Toilette gab es auf den ersten Booten nicht, sondern nur Kübel. Die Boote waren dunkel und nur von schwachen Lampen notdürftig beleuchtet. Die Lüftung war rudimentär. Die Luft war voll vom Gestank von Diesel, Motorenöl, Schweiß, Fäkalien und menschlichen Ausdünstungen. Während längerer Tauchfahrten in größerer Tiefe in der Nordsee, während derer die Dieselmotoren nicht liefen, wurde es im Inneren der Boote eiskalt. Während Überwasserfahrten konnte es im Maschinenraum unerträglich heiß werden. Wechselkleidung gab es während der oft wochenlangen Fahrten nicht. Eine Dusche gab es nicht an Bord.

      Den Batterien musste regelmäßig möglichst reines Wasser hinzugegeben werden, um eine zu starke Konzentration der Säure in den Batterien zu verhindern. Da das in Tanks mitgeführte Süßwasser knapp war und der Wasserbedarf der Batterien groß war, blieb nur wenig Wasser für die Bedürfnisse der Besatzung übrig. Gekocht wurde, wenn überhaupt, auf dem Deck der U-Boote, um der Dunkelheit und der Enge für einen Moment zu entkommen. Dort konnte man sich auch mit einem Eimer Meerwasser „duschen“. Dies alles war natürlich nur bei gutem Wetter und ohne Feindkontakt möglich.

      Eine weitere Gefahr war ein unerwarteter Anstieg der Konzentration geruchloser, tödlicher Gase wie Kohlendioxid und vor allem Kohlenmonoxid. Für diese Gase gab es damals noch keine Messgeräte. Es war jedoch bekannt, dass beim Anlassen der Dieselmotoren Kohlenmonoxid entsteht. Die ersten Dieselmotoren waren noch unzuverlässig. Oft waren nach dem Auftauchen mehrere Versuche erforderlich, bevor sie ordentlich liefen, wobei jedes Mal auf den schlecht ventilierten Booten die Kohlenmonoxid-Konzentration anstieg. Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, dessen Konzentration bei längerer Unterwasserfahrt durch die Atemluft anstieg, konnten durch das Verteilen von Löschkalk in dem Boot gebunden werden. Um festzustellen, wann dies erforderlich war, wurden auf französischen U-Booten im Ersten Weltkrieg Hunde mit an Bord genommen. Dabei handelte es sich um Hunde verschiedener Rassen von Dackeln bis hin zu kleinen Schäferhunden, die von den Männern sehr geschätzt wurden und Maskottchen der Boote waren.

      Hunde sind ebenso wenig wie Menschen in der Lage, Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid zu riechen. Sie zeigen jedoch rascher als Menschen Symptome einer erhöhten Konzentration dieser Gase. Da die Gase schwerer als Luft sind, sammeln sie sich zuerst am Boden des U-Boots. Hunde nehmen diese Gase also viel früher als Menschen wahr. Zu den Symptomen zählen Hecheln, unkoordinierte Bewegungen und Lethargie. Manche Hunde beginnen auch zu bellen. Wenn ein Hund Symptome zeigte, wurde er sofort an einen höheren Ort in Sicherheit gebracht. Auf diesem Weg haben Hunde Besatzungen von U-Booten vermutlich mehr als einmal das Leben gerettet.28

      Trotz der schweren Bedingungen fanden sich während der ersten Kriegsjahre genügend Freiwillige für den Dienst auf U-Booten. Dies erklärt sich zum Teil dadurch, dass die Lebensbedingungen der Arbeiter und Bauern damals sehr hart waren. Das


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