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Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019. Pete HackettЧитать онлайн книгу.

Sieben Coltschwinger Western Sammelband 7006 Oktober 2019 - Pete Hackett


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Fassaden darstellten.

      Es gab keinen Saloon sondern eine Bodega. Zu ihr gehörte ein Stall. Einen richtigen Mietstall konnte McQuade nicht entdecken. Der Mann, der den schweren Sack auf die Ladefläche des Fuhrwerks geworfen hatte, stiefelte wieder in den Store. Der schwarze Hund war aufgewacht und trollte heran, strich um Gray Wolf herum und beschnupperte ihn. Der graue Wolfshund wedelte mit dem Schweif. Bei dem Tier, dessen Interesse er geweckt zu haben schien, handelte es sich um eine Hündin.

      Als das Pferd seinen Durst gelöscht hatte, nahm McQuade das Tier am Zaumzeug und führte es zum Store. Gray Wolf blieb mit der Hündin zurück. Um ihn brauchte sich der Kopfgeldjäger nicht zu kümmern. Soeben kam der Mann, den er vorhin schon gesehen hatte, wieder heraus, und auch jetzt hing ein prall gefüllter Sack über seiner Schulter. Er war um die fünfzig und es handelte sich bei ihm wahrscheinlich um einen Farmer aus der Gegend. McQuade grüßte, ließ den Mann an sich vorbei und ging in den Laden. Die Türglocke bimmelte scheppernd. Hinter dem Tresen stand ein Mann, der sich eine grüne Schürze umgebunden hatte und auf dessen Nase ein Zwicker saß. Er musterte McQuade abschätzend.

      »Guten Tag«, grüßte McQuade und der Storehalter erwiderte den Gruß. »Ich bin hinter fünf Kerlen her«, fuhr der Kopfgeldjäger fort. »Wahrscheinlich hatten sie es ziemlich eilig. Sind sie in Hereford aufgekreuzt?«

      »Zwei waren hier«, sagte der Mann mit der grünen Schürze. »Sie kamen auf einem Pferd, kauften Martinez einen Gaul und Sattelzeug ab und verschwanden wieder. Beide waren um die dreißig. Sahen ziemlich heruntergekommen aus, und wahrscheinlich handelte es sich um irgendwelche lichtscheuen Gestalten.«

      McQuade holte den Steckbrief von Tex Foster aus der Manteltasche, faltete ihn auseinander und reichte ihn dem Storeowner. »War einer der beiden dieser Mann?«

      Der Mann hinter dem Tresen schaute sich das Bild an, pfiff zwischen den Zähnen, nickte und sagte: »Ja. Der war dabei. Nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt, wie? Sechshundert Dollar, Raubmord. - Sind Sie ein Staatenreiter?«

      »Nein. In welche Richtung sind die beiden weitergeritten?«

      »Sie haben die Stadt in westliche Richtung verlassen. Ob sie diese Richtung beibehalten haben, nachdem sie von hier aus nicht mehr zu sehen waren, kann ich Ihnen nicht sagen. – Was sind Sie denn, wenn Sie kein Staatenreiter sind? Den Sheriff von Bisbee kenne ich. Hereford liegt noch in seinem Amtsbezirk.«

      »Buster ist tot. Die Komplizen der beiden, die Sie heute Morgen in der Stadt sahen, haben ihn getötet. - Wie heißt die nächste Stadt weiter westlich?«

      »Nogales. Bis dorthin sind es gut und gerne achtzig Meilen. Zwischen Hereford und Nogales ist nur Wildnis; erst Wüste, dann Buschland und Wald. Es sind die südlichen Ausläufer der Santa Rita Berge. Wenn Sie den Weg unter die Hufe Ihres Pferdes nehmen, dann sollten Sie sich mit ausreichend Wasser versorgen. Die wenigen Bäche und Wasserlöcher, die es gibt, dürften ausgetrocknet sein.«

      »Vielen Dank für den Hinweis«, sagte McQuade und verließ den Laden. Der Mann, der den Wagen auf der Straße belud, kam ihm entgegen. Er schwitzte. Er zeigte McQuade ein freundliches Grinsen. Der Kopfgeldjäger tippte grüßend mit dem Zeigefinger an die Krempe seines Stetsons.

      Der Storeinhaber rief dem Kopfgeldjäger hinterher: »Zwischen hier und Nogales können Ihnen auch streunende Apachen oder mexikanische Bravados begegnen, die über die Grenze kommen, um Vieh zu stehlen oder Farmen zu überfallen. Ich rate Ihnen, auf der Postkutschenstraße zu reiten, die über Sierra Vista führt. Es ist zwar in immenser Umweg, aber um einiges sicherer als die Route mitten durch die Ödnis.«

      »Ich will keine Zeit verlieren«, erwiderte McQuade.

      *

      Die Ebene setzte sich fort. Die Hitze war geradezu unerträglich. Die Sonne stand fast senkrecht über McQuade. Ein Heer von kleinen Stechmücken, die vom Schweißgeruch angezogen wurden, quälten Mensch und Tier. Immer wieder gab es Hinweise, dass die Banditen hier geritten waren. McQuade war sich jedoch nicht sicher, ob sie sich getrennt hatten.

      Der Kopfgeldjäger war ein Bündel angespannter Aufmerksamkeit. Seine Augen waren unablässig in Bewegung. Aber die Bergketten im Norden, Westen und Süden muteten an wie ausgestorben. Sie verschwammen in der wabernden Luft.

      Zumindest der Vorsprung der beiden Kerle, die sich in Hereford ein Pferd beschafft hatten, war geschmolzen. Er betrug allenfalls noch drei Stunden. McQuade war sich sicher, dass er die Banditen in Nogales stellen würde.

      Stunde um Stunde ritt der Texaner. Feiner Staub, den der Wind von Süden mit sich brachte, klebte in seinem Gesicht und hatte seine Augen entzündet. Er knirschte zwischen seinen Zähnen und scheuerte unter der Kleidung auf seiner Haut. Hin und wieder stieß er auf ausgetrocknete Bachbette. Er verspürte Durst, doch er musste mit seinem Wasser sparsam umgehen. Auch das Pferd und der Wolfshund würden mit geringen Rationen auskommen müssen.

      Am späten Nachmittag nahm hügeliges Terrain den Kopfgeldjäger auf. Er vermied es, über die Anhöhen zu reiten und nahm Umwege um die Hügel herum in Kauf. Und für einen Moment glaubte er an ein Wunder, als er in einer Mulde ein halb eingetrocknetes Wasserloch entdeckte. Es war von einem Gürtel aus rissigen Fladen zusammengebackenen Uferschlammes umgeben, der von Hufen aufgewühlt war.

      McQuade glitt bei der Wasserstelle aus dem Sattel. Das Pferd stampfte sofort zum Wasser und soff durstig. Auch Gray Wolf begann seinen Durst zu löschen. McQuade ging auf die Hacken nieder und begutachtete die Hufspuren, und er kam zu dem Ergebnis, dass sie ziemlich frisch waren. Außerdem fand er noch etwas, nämlich ein Hufeisen. Es wies keinerlei Rostspuren auf und das sagte McQuade, dass es nicht lange hier liegen konnte. Mit einem Pferd, das nur drei Eisen an den Hufen hatte, würde sein Reiter nicht besonders schnell vorankommen.

      Der Kopfgeldjäger trank ausgiebig, füllte seine Canteen auf und ritt weiter. Das Terrain wurde immer unwegsamer. Die Sonne stand weit im Westen. Plötzlich blieb Gray Wolf stehen und hob den Kopf, schnüffelte in den Wind und winselte plötzlich leise. Dann lief das Tier davon und verschwand zwischen den Hügeln.

      McQuade hielt an, saß ab und drehte sich eine Zigarette. Als sie brannte, ging er hin und her, um sich die steifen Beine zu vertreten. Das Pferd hatte zu weiden begonnen. Schließlich kam Gray Wolf zurück. Er bellte zweimal und machte wieder kehrt. McQuade warf die Kippe auf den Boden, trat sie aus und kletterte in den Sattel. Er folgte dem Wolfshund. Nach etwa zehn Minuten sah er am Fuß eines Hügels ein Pferd. Es war ein Brauner mit einem schwarzen Schweif und schwarzer Mähne. Von dem Reiter war nichts zu sehen. Aber es gab eine Menge Buschwerk hinter dem sich der Bursche verborgen haben konnte.

      McQuade zog das Pferd um die rechte Hand, trieb es an und ritt zwischen die Hügel im Westen, umrundete ein ganzes Stück den Platz, an dem er das Pferd stehen sah, saß ab, nahm das Gewehr und lief den Abhang hinauf. Auf dem Kamm der Anhöhe deckten ihn die Büsche. Auf der Nordseite des Hügels pirschte er nach unten, jeden Schutz ausnutzend, der sich ihm bot. Gray Wolf glitt neben ihm her. Der Hund hechelte.

      Das braune Pferd war weg. Aber die Fährte, die das Tier hinterlassen hatte, war deutlich und führte weiter nach Süden. Sie verschwand in einer Hügellücke.

      Der Kopfgeldjäger zögerte nicht und folgte der Spur. Er durchquerte die Hügellücke, das Gelände senkte sich ein wenig ab, und als McQuade den oberen Rand des Abhanges erreichte, sah er das Pferd und den Mann, der es führte. Das Tier lahmte. Es war nicht zu übersehen. Die Distanz zwischen dem Texaner und dem Burschen betrug allenfalls fünfundsiebzig Yards. McQuade nahm das Gewehr an die Hüfte, lud durch und jagte eine Kugel über den Kopf des Burschen hinweg. Der Knall wurde von den Echos vervielfältigt und verhallte raunend.

      Der Burschen auf dem Abhang riss es regelrecht herum. Seine Hand zuckte zum Gewehr, das im Scabbard steckte, doch als eine zweite Kugel über ihn hinwegpfiff, erstarrte er. Er kniff die Augen zusammen und sein flackernder Blick verkrallte sich an dem großen Mann in dem langen, braunen Staubmantel, der jetzt – das Gewehr im Anschlag -, den Abhang herunter schritt. Neben ihm trottete der graue Wolfshund.

      Drei Schritte vor dem Burschen hielt McQuade an. Gray Wolf ließ sich auf die Hinterläufe nieder und ließ den Mann nicht aus den


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