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Bolan und der Sturm auf Seattle: Ein Mack Bolan Thriller #21. Don PendletonЧитать онлайн книгу.

Bolan und der Sturm auf Seattle: Ein Mack Bolan Thriller #21 - Don Pendleton


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Grimaldi hatte gelernt, das Schweigen nach einem Einsatz zu respektieren. Offenbar hatte es sich Bolan zur Angewohnheit gemacht, die Ereignisse und Ergebnisse, unmittelbar nachdem er zugeschlagen hatte, mental Revue passieren zu lassen, während sie noch deutlich in seinem Kopf präsent waren – eine Art Ein-Mann-Kampfkritik oder -Nachbesprechung.

      Diesmal sah der große Kerl besorgt aus – so besorgt, wie ein Typ wie Bolan eben aussehen kann. Offensichtlich hatte die Mission mehr Fragen aufgeworfen als Antworten ergeben.

      Schon eine Nummer, dieser Bolan.

      Eiskalt auf sein jeweiliges Ziel fokussiert, war er eine todbringende Kampfmaschine – und doch viel mehr. Ein hervorragender Taktiker und Stratege. Verstand eines Computers, Körper eines olympischen Athleten. Nervenstark, wagemutig, tödlich. Aber immer noch so viel mehr als das. Er war ein Mann, verdammt noch mal. Ein Mann wie aus dem Bilderbuch. Die Dinge, die er tat, beschäftigten den Kerl tatsächlich – all der Tod, all das Höllenfeuer, das er mit sich herumtrug – all das belastete ihn. Seine selbstgewählte Rolle fiel dem Mann nicht leicht. Und doch machte er damit weiter, Aktion um Aktion, ohne Zögern, ohne Ausreden, ohne Klagen. Er hatte eine Aufgabe zu erledigen. Er erledigte sie, auf die einzige Art und Weise, die er kannte.

      *

      Die beiden waren bei einigen dieser Aktionen auf der selben Seite gewesen. Doch so hatte es natürlich nicht begonnen. Grimaldi war Mafiapilot, ein Taxifahrer der Lüfte, ein Syndikatsflieger, von dem man erwartete, dass er sein fettes Gehalt einstrich und Ohren und Mund geschlossen hielt. Er war kein Mitglied der Mafia – kein vollwertiger Bruder in der „Bruderschaft –, aber er stand auf der Gehaltsliste. Grimaldi kannte diesen Bolan also von beiden Seiten der Straße. Er kannte die Bedrohung, die er darstellte – kannte sogar das kalte, furchterregende Gefühl, über den Lauf einer Waffe von ihm anvisiert zu werden.

      Mack Bolan hatte etwas an sich, das sogar seine Feinde dazu veranlasste, ihn zu bewundern. Diejenigen, die ihn am meisten hassten – und das aus gutem Grund – zollten dem großen Kerl immer noch widerwillige Bewunderung und echten Respekt.

      Bei Grimaldi war es jedenfalls so gewesen.

      Er hatte ihn von Vegas nach Puerto Rico geflogen und erst ganz am Ende der Reise gemerkt, dass sein Passagier Mack Bolan war und nicht der Mafia-Kurier, für den er sich ausgab. Und, richtig, Grimaldi hatte sich mit dem Mob in Glass Bay verschworen, diesen am meisten gefürchteten Feind des neuen Königreichs aus dem Hinterhalt anzugreifen. Das hatte natürlich nicht funktioniert. Bolan hätte ihn damals töten können, es aber aus irgendeinem Grund nicht getan. Noch zwei Mal hatte sich Grimaldi in Puerto Rico am falschen Ende von Bolans Waffe befunden, und beide Male hatte der Kerl ihn am Leben gelassen. Seit der Karibik-Geschichte war Grimaldi dann ein engagierter Verbündeter des Vollstreckers geworden – und das aus einigen verdammt guten Gründen.

      Grimaldi liebte den Kerl wie einen Bruder.

      Vom Mob konnte man sich natürlich nicht einfach lossagen – nicht, solange man noch atmete. Aus Mafia-Sicht war es ein Vertrag auf Lebenszeit. Also flog er immer noch Mafiosi durch die Gegend und verdiente damit ziemlich viel Geld. Und dabei hielt er Augen und Ohren offen für einen Kumpel namens Bolan. Er ließ auch schnell und bereitwillig alles stehen und liegen, um mit dem Kerl zu arbeiten, wann immer er die Einladung dazu erhielt.

      Kurz, er liebte den großen kalten Bastard. Bolan hatte Jack Grimaldi einen Spiegel vorgehalten und den ehemaligen Kampfpiloten daran erinnert, worum es beim Mann-Sein eigentlich geht. Grimaldi gefiel, was er sah. Er mochte sein eigenes Bild neben dem von Bolan.

      Und darum ging es im Grunde, das war die einzige verdammte Begründung für all das.

      Grimaldi vermutete, dass Bolans eigene Gründe wahrscheinlich recht ähnlich waren. Es gab einige Dinge, die ein Mann - ein echter Mann - einfach tun musste. Bolan tat sie. Ein Mann maß sich an seinen Herausforderungen. Bolans Herausforderungen waren nur etwas, sagen wir, einzigartiger als die des Durchschnittsmanns.

      *

      Und ja, dieses Mal hatte der Blitzkrieger einen besorgten Ausdruck in den Augen.

      Sie flogen in Richtung eines kleinen, privaten Flugplatzes nördlich von Seattle. Grimaldi brach das lange Schweigen ihres jeweiligen Sinnierens mit der Bemerkung: "Ziemlich heftig, hm?" Er zündete eine Zigarette an und reichte sie seinem Passagier hinüber.

      Der Typ nahm einen Zug und gab sie zurück. "Ja", antwortete er, während er den Rauch langsam ausstieß.

      "Was machen sie denn da auf der Insel?"

      Bolan antwortete mit einer Gegenfrage. "Wie viele Flüge hast du in den letzten Monaten hierher gemacht?"

      "Hierher?", meinte der Pilot. "Keinen. Aber zwei nach Spokane."

      "Was gibt's in Spokane?"

      Grimaldi zuckte mit den Schultern. "Die sagen mir nie was. Ich weiß nur, dass als Tarnung die Messe geplant war. Die Expo '74, du weißt schon. Meine Kunden traten als Planungsberater auf. Irgendwas mit Ausstellungsstücken."

      "Von wo?"

      "Eine Delegation kam aus Europa. Ich weiß nicht genau, wo dort. Die andere kam aus Tel Aviv."

      Bolan blinzelte bei dieser Information. "Ach?"

      Der Pilot antwortet mit einem Schulterzucken: "Stand auf den Aufklebern auf ihrem Gepäck. Sind mit Air Israel nach New York geflogen".

      "Deine Interpretation?" fragte Bolan leise.

      "VIPs aus dem internationalen Waffenhandel. Bosse, würde ich sagen. Drei bei der ersten Fuhre, fünf beim letzten Mal. Bewaffnete Eskorte aus New York, beide Male, voll besetzt. Ich hab sie im Chef-Jet geflogen. Der ist den Spitzenleute vorbehalten."

      "Du hast sie jeweils hin und zurück geflogen?"

      "Ja. Blieben ein paar Tage, beide Male."

      "Sie hätten also mit dem Auto nach Seattle weiterfahren können. Beide Parteien."

      "Das ist korrekt", sagte Grimaldi seufzend.

      "Hat jemand sie abgeholt?"

      "Aber sicher. Haben für die praktisch den roten Teppich ausgerollt."

      "Mafia-Leute?"

      "Keine, die ich kennen würde", antwortete der Pilot.

      "Schätze, das passt zusammen", kommentierte Bolan kühl.

      "Was passt zusammen?"

      Der große Kerl hatte sein "Journal" hervorgeholt und notierte etwas. Im Konversationston erklärte er: "Sie bauen da unten eine Festung.

      "Auf dieser Insel?"

      "Ja." Bolan blätterte in den Seiten des Notizbuchs und suchte etwas im vorderen Teil. "Du sagst, sie benutzten die Messe in Spokane als Tarnung?"

      "Das war mein Eindruck. Was für eine Festung?"

      "Ein kleines Gibraltar. Komplett mit Tunneln und Bunkern im Fels." Bolan hatte den Eintrag in seinem Journal gefunden. "Tel Aviv, hm. Hast du mal von einem Schiff namens "S.S. Piraeus Merchant" gehört? ”

      "Wie – nicht aus Israel? – nein, hab ich nie gehört."

      "Es ist griechisch und liegt gerade hier im Hafen von Seattle. Vor zwei Wochen holte es in Marseille eine Ladung ab, die in Seattle für die Zwischenlagerung im Transitbereich markiert war. Überall Aufkleber der Expo '74."

      "Was – auf dem Schiff?"

      "Auf der Ladung. Soll ein Container mit Maschinen sein. Wird an Nyeburg geliefert."

      "An wen?"

      "Allan Nyeburg – der Typ, der Langley Island gekauft hat."

      "Ach, der Nyeburg", antwortete Grimaldi mit einem finsteren Blick. "Auch nie von ihm gehört, danke."

      Bolan gluckste unfroh. "Denk dir nichts. Hat auch sonst niemand. Aber sie werden von ihm hören."

      Grimaldi hatte ein wenig Mitleid mit dem armen Nyeburg, wer auch immer diese unglückliche


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