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Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. HowardЧитать онлайн книгу.

Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard


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ungeduldig über das enge Tal. Die östlichen Hügel wiesen kein Anzeichen von Leben auf. Wo war Bran mit den Briten?

      Unten im Tal formten die Römer, erbittert über den Widerstand, doch immer noch keine Falle vermutend, eine kompaktere Formation. Die Wagen, die angehalten hatten, rollten wieder voran, und das gesamte Heer setzte sich in Bewegung, als wollte es durch die Wucht allein durchbrechen. Mit der gallischen Zenturie an der Spitze nahmen die Legionäre den Angriff wieder auf. Diesmal, mit der vollen Kraft von zwölf hundert Soldaten hinter sich, würde der Anfall den Widerstand von Kulls Kriegern wie ein Rammbock brechen. Cormacs Männer zitterten vor Ungeduld. Plötzlich wandte Marcus Sulius den Blick westwärts, wo sich die Reiterlinie gegen den Himmel abhob. Sogar auf diese Entfernung hin sah Cormac, wie der Römer erbleichte. Endlich hatte er erkannt, daß er in eine Falle geraten war. Sicher sah er die Niederlage, die Entehrung vor seinem geistigen Auge!

      Es war zu spät für den Rückzug, zu spät, die Karren zu einem Verteidigungsring zusammenzufahren. Es gab nur einen Ausweg, und Marcus, ein erfahrener General trotz seines begangenen Fehlers, erkannte ihn auch. Cormac vernahm, wie seine Stimme trompetengleich durch den Schlachtenlärm schmetterte, und obwohl er die Worte nicht verstand, wußte er, daß der Römer seinen Männern befahl, den Trupp der Nordmänner zu zerschlagen, noch ehe die Falle sich geschlossen hatte!

      Nun erkannten auch die Legionäre die Lage und warfen sich in einem schrecklichen Ansturm gegen ihre Feinde. Der Schildwall schwankte, wich jedoch keinen Schritt. Über den gegeneinandergepreßten Schilden berührten die wilden Gesichter der Gallier und die braunen der Italier fast die blauäugigen des Nordens. Die Männer hieben, töteten und wurden getötet; wie ein Sturmwind wüteten die Äxte, Speere brachen ah schartigen Schwertern.

      Wo in aller Welt blieb Bran mit den Streitwagen? In wenigen Minuten mußte der letzte Mann im Paß gefallen sein. In rascher Folge starb einer nach dem anderen, doch noch schlossen sie die Reihe stets von neuem und hielten sie eisern. Die verwegenen Barbaren des Nordens starben im Stehen, und zwischen ihren goldenen Häuptern glänzte die schwarze Löwenmähne Kulls wie ein Symbol der Schlacht, während seine Keule wütete.

      Da hielt es Cormac nicht länger aus.

      „Jene Männer sterben, während wir auf Brans Signal warten!“ schrie er. „Vorwärts! Folgt mir in die Hölle, ihr Kinder Gäls!“

      Ein wilder Aufschrei antwortete ihm, und die Zügel freigebend sprengte er ins Tal hinab, gefolgt von fünfhundert brüllenden Reitern. Gleichzeitig regnete ein Pfeilhagel von beiden Seiten auf die Römer, und das schreckliche Geschrei der Pikten spaltete die Himmel. Da rollten auch endlich die Streitwagen donnernd über die Hügelkämme im Osten. Sie rumpelten den Abhang hinab, Schaum flockte von den Nüstern der Pferde, deren wirbelnde Beine kaum den Boden zu berühren schienen, und das hohe Heidekraut wurde niedergewalzt. Im ersten Wagen hockte mit blitzenden Augen Bran Mak Morn, während in den anderen die halbnackten Briten schrien und auf die Pferde einschlugen, als wären sie von Dämonen besessen. Hinter den dahinrasenden Wagen kamen die Pikten und heulten wie Wölfe, als sie rannten und ihre Pfeile verschossen. Die Heide schien sie wie eine dunkle Flut auszuspeien.

      Das alles sah Cormac in den chaotischen Augenblicken, während er den Hang hinabpreschte. Ein Reitertrupp schob sich zwischen ihn und die Heeressäule. Drei große Sprünge vor seinen Männern begegnete der gälische Prinz den Speeren der römischen Reiter. Die erste Spitze lenkte er mit dem Schild ab, erhob sich in den Steigbügeln, hieb mit dem Schwert abwärts und spaltete den Mann von der Achsel bis zum Brustbein. Der nächste Römer schleuderte einen Wurfspieß, der Domnail tötete, doch im nächsten Augenblick rammte Cormacs Tier das leichtere des Römers, das den Reiter abwarf und zertrampelte.

      Dann traf die ganze Wucht des gälischen Angriffs auf die römische Reiterei und zerschmetterte sie. Über die blutigen Überreste hinweg sprengten Cormacs heulende Dämonen, und unter ihrem Anprall schwankte die gesamte Flanke der schweren, römischen Fußtruppen. Schwerter und Äxte blitzten auf, und der Schwung trug die Galen bis tief in die dichten Reihen. Dort wurden sie aufgefangen und erbittert bekämpft. Spieße stachen, Schwerter zuckten aufwärts und brachten Pferd und Reiter zu Fall. An Zahl stark unterlegen und von allen Seiten eingeschlossen, wären die Galen inmitten der Feinde zugrundegegangen, wenn nicht in diesem Augenblick von der anderen Seite her die Streitwagen in die römischen Reihen gefahren wären. In einer langen Linie waren sie fast gleichzeitig heran, und im Augenblick der Begegnung wirbelten die Lenker die Pferde in einer Vierteldrehung herum und rasten parallel die Flanke entlang. Die Legionäre fielen wie Weizen unter der Sense. In diesem Augenblick starben Hunderte unter den gebogenen Klingen, und wie Wildkatzen kreischend, warfen sich die Schwertkämpfer der Briten von den Wagen auf die Speere der Legionäre und hieben mit ihren Zweihändern wild um sich. Aus allernächster Nähe ließen die Pikten ihre Pfeile von den Sehnen schnellen und sprangen dann mit den Schwertern in der Hand ins Getümmel. Berauscht von der Aussicht auf den Sieg, fochten diese Leute wie verwundete Tiger, fühlten keine Wunden und starben mit wütendem Knurren, noch ehe sie den Boden berührten.

      Doch die Schlacht war noch nicht geschlagen. Ihre geordneten Reihen bestanden nicht mehr, sie waren benommen, und die Hälfte fast ihrer Anzahl gefallen –aber die Römer verteidigten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Von allen Seiten umringt, kämpften sie einzeln, in kleinen Gruppen oder Rücken an Rücken. Bogenschützen, Schleuderer, Berittene und Fußvolk mischten sich in einem einzigen Chaos. Die Verwirrung war vollkommen, nicht aber der Sieg. Die vor dem Eingang zur Schlucht warfen sich immer noch gegen die Äxte, die ihnen den Weg versperrten, während hinter ihnen ein wildes Handgemenge tobte. Auf der einen Seite wüteten Cormacs Galen, auf der anderen rollten die Streitwagen, zogen sich zurück und kehrten wie ein eiserner Sturm wieder. Für die Legionäre gab es keinen Rückzug, denn die Pikten hatten quer über den Weg, den sie gekommen waren, eine Linie gezogen, die Troßknechte getötet und die Vorratswagen besetzt, von denen aus sie den gefiederten Tod ins Ende der zerbrochenen Heersäule sandten. Doch der Tod hielt nicht nur auf einer Seite reiche Ernte. Pikten starben unter blitzschnellen Stößen von Spießen und Kurzschwertern, Galen, die unter ihren gestürzten Pferden eingeklemmt lagen, wurden erschlagen, und über die Wagen, die der Zugpferde beraubt worden waren, ergoß sich das Blut der Lenker.

      Und an der Schmalseite des Tales tobte immer noch 4er Kampf. Ihr großen Götter, dachte Cormac, als er fechtend einen Blick dorthin warf, halten diese Nordmänner tatsächlich noch die Schlucht? Aye! Sie hielten die Stellung! Auf ein Zehntel der ursprünglichen Anzahl zusammengeschmolzen, schlugen sie die verzweifelten Angriffe der Legionäre ab.

      Ein ohrenbetäubender Lärm lag über dem Schlachtfeld. Raubvögel kreisten am Himmel. Cormac, der durch das Getümmel hindurch Marcus Sulius zu erreichen trachtete, sah, wie das Pferd des Römers unter diesem zusammenbrach und der Reiter sich allein inmitten von Feinden wieder erhob. Er sah, wie das Römerschwert dreimal aufblitzte und dabei jedesmal einem Gegner den Tod gab. Dann sprang aus dem dichtesten Gewühl eine schrecklich anzusehende Gestalt hervor. Es war Bran Mak Morn. Als er heranrannte, schleuderte er sein zerbrochenes Schwert von sich und riß den Dolch heraus. Der Römer stach zu, doch der Piktenkönig duckte unter dem Stoß hinweg, packte die Schwerthand und bohrte seinen Dolch durch den glänzenden Harnisch.

      Als Marcus starb, stieg ein brüllender Aufschrei zum Himmel empor. Cormac sammelte die Reste seiner Streiter um sich, bohrte seinem Pferd die Sporen in die Weichen und hetzte durch die zerschlagenen Reihen zum anderen Ende des Tales.

      Beim Heranreiten sah er, daß er zu spät kam. So wie sie gelebt hatten, so waren sie auch gestorben, jene grimmen Seewölfe: mit den Gesichtern zum Feind und den Waffen in den Händen. Reglos lagen sie da, und selbst im Tod war noch etwas von dem Schildwall erhalten, der keilförmig den Paß gesperrt hatte. Zwischen und vor ihnen türmten sich die Leichen derjenigen, die ihn vergeblich zu durchbrechen versucht hatten. Die Nordmänner waren nicht einen Fußbreit gewichen! Bis zum letzten Mann waren sie auf ihrem Platz gefallen. Doch gab es auch keinen, der über ihre Körper geklettert wäre: Die Römer, die den Wikingeräxten entgangen waren, hatten den Tod durch die Pfeile der Pikten und die Schwerter der Galen gefunden.

      Und doch war dieser Teil der Schlacht noch nicht vorbei. Hoch oben, auf dem steilen Westabhang, ging das Drama zu Ende. Eine Gruppe von Galliern drang auf einen einzelnen


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