Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. HowardЧитать онлайн книгу.
Als ein Mann ihn schlagen wollte, hinderte Kane ihn daran.
»Laß ihn sich auf die Begegnung mit Satan gefaßt machen, denn diesem wird er eher begegnen«, sagte der Puritaner grimmig. »Die Sonne geht gleich unter. Lockert ihm die Fesseln, so daß er sich bei Einbruch der Dunkelheit zu befreien vermag, denn es ist besser, dem Tod frei zu begegnen.«
Als sie sich abwanden, um ihn zu verlassen, jammerte der alte Ezra und stieß unmenschliche Laute aus, schwieg aber dann und wandte seinen Blick nicht einen Moment von der Sonne.
Als sie über das Moor schritten, blickte sich Kane ein letztes Mal um und sah zu der unförmigen Gestalt zurück, die an den Baum gefesselt war. Und plötzlich schrie der Alte mit entsetzlicher Stimme: »Tod! Tod! Ich sehe den Tod zwischen den Sternen!«
»Das Leben war ihm teuer trotz seiner verkrüppelten Gestalt und seiner Bosheit«, seufzte Kane. »Vielleicht hat Gott einen Platz für solche Seelen, wo Feuer sie von ihrer Schlechtigkeit reinigt, so wie das Feuer den Wald von Schwammgewächsen säubert. Aber mein Herz ist schwer.«
»Nein, Herr«, sagte einer der Dörfler, »Ihr habt nur den Willen Gottes ausgeführt, und aus dem Geschehen dieser Nacht wird nur Gutes erwachsen.«
»Nein«, antwortete Kane niedergeschlagen.
»Ich weiß nicht ...«
Die Sonne war nun verschwunden, und die Nacht breitete sich mit erstaunlicher Schnelligkeit aus. Es war, als eilten große Wolken aus unbekannten Tiefen heran, um die Welt mit Dunkelkeit zu umhüllen. Durch die Finsternis drang ein sonderbarer Laut, und die Männer blieben stehen und blickten den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Nichts war zu sehen. Das Moor war ein Ozean von Schatten, und das hohe Gras um sie beugte sich in langen Wellen vor dem schwachen Wind und unterbrach die Stille mit einem leisen Wispern.
Da erhob sich in der Ferne die rote Scheibe des Mondes über dem Moor, und für einen Augenblick lang zeichnete sich vor ihr eine grimmige Szene ab: Eine Gestalt floh gebeugt über das Antlitz des Mondes, deren Füße kaum den Boden zu berühren schien, und dicht dahinter folgte ein Ding, das wie ein fliegender Schatten wirkte – ein namenloses Ungeheuer.
Dann verschmolzen die beiden Gestalten zu einer formlosen Masse, die in den Schatten verschwand.
Über das Moor hallte kurz schrilles Gelächter.
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