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Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. HowardЧитать онлайн книгу.

Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard


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mich bei der Namensgebung dieser Figur ziemlich im Stich gelassen, die plötzlich und völlig ausgereift in Gedanken vor mir stand. Viele Könige in den piktischen Chroniken haben gälische Namen, doch in Einklang mit meiner Vision der piktischen Rasse sollte ihr großer König einen nicht-arischen Namen haben. Aber ich nannte ihn Bran nach einer anderen meiner historischen Lieblingsgestalten, dem Gallier Brennus, der Rom einnahm. Das Mak Morn stammt von dem berühmten irischen Helden Gol Mac Morn. Ich veränderte die Schreibung des Wortes Mac, um ihm ein nicht-gälisches Aussehen zu verleihen, nachdem das gälische Alphabet kein k kennt und das c stets wie k ausgesprochen wird. Während also Bran Mac Morn „Der Rabe, Sohn des Morn“ auf gälisch heißt, hat Bran Mak Morn keine gälische Bedeutung, sondern eine rein piktische, deren Wurzeln sich im nebligen Labyrinth der Vergangenheit verlieren. Die Ähnlichkeit mit dem gälischen Ausdruck ist ganz einfach ein Zufall!

      Bran Mak Morn hat sich im Laufe der Jahre nicht verändert; er sieht noch genauso aus, wie er mir plötzlich vor dem geistigen Auge erschien: ein Mann mittlerer Größe mit unergründlichen, schwarzen Augen, schwarzem Haar, dunkler Haut und pantherhaften Bewegungen. Als ich von den Pikten las, ergriff ich stets ihre Partei gegen die einwandernden Kelten und Germanen, die ja eigentlich meine Vorfahren sind. Meine Vorliebe für dieses fremdartige Steinzeitvolk war besonders in frühen Jahren so stark, daß ich mit meinem nordischen Aussehen unzufrieden war. Und wäre es nach meinen Kindheitsträumen gegangen, so wäre ich heute klein, untersetzt, besäße starke, gedrungene Glieder, kleine schwarze Augen, eine niedrige, fliehende Stirn und glattes, dickes, schwarzes Haar. So stellte ich mir den typischen Pikten vor. Ich vermag diese Vorliebe nicht mit Bewunderung für eine Person gleichen Aussehens aus meinem Bekanntenkreis zu erklären. Nein, sie erwuchs allein aus meinem Interesse an dieser mediterranen Rasse, die als erste Britannien besiedelte.

      Mein Interesse an den Pikten war stets mit einem Fantasy-Element versehen. Damit will ich sagen, daß sie für mich nie so real waren wie die Iren oder die Schotten. Das heißt nicht, daß ich sie weniger deutlich vor mir sah, aber als ich über sie schrieb, geschah dies durch fremde Augen. So erzählte ich Die im Dunkeln wohnen, meine erste Bran-Mak-Morn-Geschichte, von der Warte eines gotischen Söldners der römischen Armee aus. In einem langen erzählenden Gedicht, das ich nie fertigstellte, war ein römischer Zenturio auf der Mauer des Hadrian die Hauptperson, in Das verschwundene Volk ein Brite und in Herrscher der Nacht ein gälischer Prinz. Nur in meiner letzten Bran-Erzählung, Würmer der Erde, sah ich durch piktische Augen, sprach ich die piktische Zunge!

      In Beherrscher der Nacht beschreibe ich die Anstrengungen Roms, die wilden Völker Kaledoniens zu unterwerfen. Die Personen und die Handlungen sind fiktiv, der Hintergrund aber ist historisch. Wie Sie wissen, ist es den Römern nie gelungen, ihre Grenzen weit in die Heidelandschaften vorzutreiben, und sie zogen sich nach mehreren erfolglosen Unternehmungen hinter ihre große Mauer zurück. Ihre Niederlage muß durch eine kurzzeitige Allianz zustande gekommen sein, wie ich sie etwa beschrieben habe: ein Zusammengehen von gälischen, cymrischen, piktischen und eventuell germanischen Kräften. Ich bin mir ziemlich sicher, daß germanische Siedler bereits lange vor der Völkerwanderung Kaledonien infiltriert hatten.

      In Würmer der Erde griff ich wiederum Brans ewigen Kampf gegen Rom auf. Ich kann ihn mir kaum in einem anderen Zusammenhang vorstellen. Manchmal glaube ich, Bran ist nur das Symbol meines eigenen Antagonismus gegen das Römische Reich –ein Antagonismus, der bei weitem nicht so leicht zu verstehen ist wie meine Vorliebe für die Pikten. Zum erstenmal las ich das Wort „Pikten“ auf Landkarten, und jedesmal außerhalb der weitgestreckten Grenzen des Römischen Imperiums. Diese Tatsache erregte mein besonderes Interesse, sie deutete heftige Kriege an, wilde Schlachten, erbitterten Widerstand, Ruhm, Heldentum und Erbarmungslosigkeit. Ich war ein instinktiver Feind Roms, und daraus ergab sich meine instinktive Vorliebe für die Feinde Roms und besonders diejenigen Feinde, die sich allen Unterwerfungsversuchen erfolgreich widersetzt hatten. Als ich in meinen Träumen –richtigen Träumen, nicht etwa Tagträumen – gegen die gepanzerten Legionen Roms focht und verwundet zurücktaumelte, erschien vor meinen Augen wie aus einer fernen Zeit das Bild einer Landkarte mit dem Römischen Reich und außerhalb dessen Grenzen der Unterwerfung die mystische Bezeichnung „Pikten und Schotten“. Und jedesmal verlieh mir ein Gedanke neue Kräfte, der Gedanke, bei den Pikten Zuflucht finden zu können, um nach der Verheilung meiner Wunden erneut den Kampf aufzunehmen.

      Eines Tages werde ich einen Roman schreiben, der in diesem nebligen Zeitalter spielt. Mir die Freiheiten erlaubend, die dem Verfasser historischer Romane angeblich erlaubt sind, wird die Handlung etwa folgendermaßen aussehen: Gleichzeitig mit dem Nachlassen des römischen Druckes auf Britannien nimmt die Einwanderung der Germanen vom Osten her zu. Von der Küste Kaledoniens ausgehend, drängen diese weiter nach Westen, bis sie in heftigen Konflikt mit den älteren gälischen Siedlern geraten. Auf den Ruinen des uralten Königreichs der Pikten treten diese kriegerischen Stämme gegeneinander an, wenden sich dann jedoch einem gemeinsamen Feind zu, den einfallenden Sachsen. Ich plane die Erzählung als Geschichte von Nationen und Königen anstatt von Individuen. Zweifellos werde ich sie nie schreiben.

      Robert E. Howard

      Das verschwundene Volk

      Cororuc spähte aufmerksam um sich und beschleunigte seinen Schritt. Er war kein Feigling, doch fühlte er sich unbehaglich. Rundum wuchsen mächtige Bäume gegen den Himmel, und ihre dichten Zweige verbargen die Sonne. Der kaum erkennbare Pfad wand sich zwischen den Stämmen hindurch und führte manchmal an den Rand einer Schlucht. Hin und wieder gewährte der Wald Cororuc einen Blick auf eine Hügelkette in der Ferne, die Ausläufer der Berge Cornwalls im Westen.

      In jenen Bergen trieb angeblich Buruc der Grausame, der Anführer einer Räuberbande, sein Unwesen. Cororuc packte seinen Speer fester und beeilte sich noch mehr. Seine Eile war nicht nur mit der Gefahr durch die Gesetzlosen zu erklären, sondern auch mit seinem Wunsch, möglichst bald wieder seine Heimat zu erreichen. Er befand sich auf dem Rückweg von geheimen Verhandlungen mit den wilden Stämmen Cornwalls, und obwohl sein Auftrag mehr oder weniger von Erfolg gekrönt war, trachtete er dennoch, das ungastliche Land so rasch wie möglich zu verlassen. Noch mußte er fast ganz Britannien durchqueren. Voll Mißbehagen blickte er um sich. Er sehnte sich nach den lichten Wäldern seiner Heimat, die viel Wild und viele Vogelarten beherbergten. Er sehnte sich nach den weißen Klippen, gegen die die blaue See brandete. Der Urwald rings um ihn schien unbewohnt. Es gab kein Wild, keine Vögel, und nirgends war er auf Anzeichen menschlichen Lebens gestoßen.

      Seine Gefährten verweilten immer noch am Hof des Königs in Cornwall, genossen seine Gastfreundschaft und hatten es mit dem Aufbruch nicht eilig. Cororuc jedoch war nicht zufrieden. Deswegen hatte er sie verlassen und war allein aufgebrochen.

      Cororuc war ein gutaussehender Mann. Mit seinen sechs Fuß Länge, dem schlanken Körperbau und den grauen Augen vermittelte er das Bild eines Briten, wenngleich nicht das eines reinrassigen Kelten, denn sein langes, gelbes Haar verriet belgisches Erbe. Bekleidet war er mit kunstvoll genähtem Rehledergewand, denn die Kelten verstanden es noch nicht, feinere Gewebe herzustellen, und deshalb zogen die meisten Rehleder vor.

      Cororuc war mit einem langen Bogen aus Eibenholz, einem langen Bronzeschwert mit Wildlederscheide, einem langen Bronzedolch und einem kleinen Rundschild bewaffnet, der mit Ochsenhaut bespannt und einem Bronzeband eingerahmt war. Den Kopf schützte ein einfacher Bronzehelm.

      Seine Arme und Wangen waren leicht mit Waid, dem blauen Saft einer Pflanze, bemalt. Sein Gesicht war das eines typischen edlen Briten: bartlos und scharf geschnitten, mischten sich darin die schlaue


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