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Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. HowardЧитать онлайн книгу.

Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard


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an Tür und Fenster, als versuchten sie hineinzusehen. Die Bäume beugten sich über sie, und deren Zweige waren miteinander verflochten. Die Hütte kauerte im Halbdunkel wie ein monströser Zwerg, über dessen Schultern sich Unholde beugen.

      Der Weg, der sich zwischen faulenden Baumstümpfen, kleineren Hügeln und stinkenden Schlammpfützen durch die Sümpfe wand, führte an der Hütte vorbei. In diesen Tagen gingen viele Menschen diesen Weg, aber nur wenige sahen den alten Ezra. Und selbst diese erhaschten bloß einen Blick von dem gelben Gesicht, das zwischen den Flechten vor dem Fenster hindurchspähte und selbst wie ein Baumschwamm wirkte.

      Der alte Ezra hatte überhaupt viel Sumpfartiges an sich: Er war verwachsen und schweigsam, seine Finger glichen den Luftwurzeln parasitischer Pflanzen, sein wirres Haar hing wie gelbgraues Moos über die Augen, die an die Düsterkeit des Sumpflandes gewöhnt waren, und seine Augen glichen denen eines Toten, wenngleich in ihnen etwas von den trüben Tiefen der Tümpel der Sumpflandschaft lag.

      Diese Augen waren nun auf den Mann gerichtet, der vor der Hütte stand. Der Mann war groß und schlank, sein Gesicht hager und von Klauen gezeichnet, und Arme und Beine waren mit Bandagen umwickelt. In einigem Abstand hinter ihm hielt sich eine Gruppe Dorfbewohner auf.

      »Du bist Ezra vom Sumpfweg?«

      »Aye, und was willst du von mir?«

      »Wo ist dein Vetter Gideon, der wahnsinnige Jugendliche, der mit dir zusammen wohnte?«

      »Gideon?«

      »Aye.«

      »Er ist eines Tages in die Sümpfe gewandert und nicht wieder zurückgekehrt. Zweifellos hat er sich verirrt und ist von Wölfen angefallen worden, oder er ist in einem Schlammloch versunken oder von einer Natter gebissen worden.«

      »Wann war das?«

      »Vor über einem Jahr.«

      »Aye. Hör zu, Ezra. Kurz nach dem Verschwinden deines Vetters wurde ein Bauer, der über das Moor heimkehrte, von einem unbekannten Unhold überfallen und in Stücke gerissen, und seither bedeutet es den Tod, den Weg über das Moor zu nehmen. Erst waren es Menschen aus der Gegend, später nur noch Fremde, die dem Ding in die Hände fielen; seither sind viele gestorben.

      In der vergangenen Nacht wanderte ich über das Moor und hörte, wie ein weiteres Opfer floh und verfolgt wurde, ein Fremder, der von der Gefahr nichts wußte. Ezra, der Mann hatte fürchterliches auszustehen, denn zweimal gelang es ihm, schwer verletzt, dem Feind zu entkommen, doch jedesmal packte ihn der Dämon wieder und riß ihn zu Boden. Endlich brach er tot vor meinen Füßen zusammen. Er starb auf eine Weise, die eine Steinstatue erweichen lassen könnte.«

      Die Dorfbewohner bewegten sich unruhig und murmelten furchtsam untereinander. Die Augen des alten Ezra huschten hierhin und dorthin. Der düstere Ausdruck auf Kanes Antlitz jedoch war unverändert, und sein raubvogelhafter Blick schien den Alten zu durchbohren.

      »Aye, aye«, murmelte Ezra hastig. »Es ist eine böse Sache, wahrhaftig eine böse Sache! Aber warum erzählst du mir das?«

      »Aye, es ist eine böse Sache. Hör weiter, Ezra. Der Unhold kam aus den Schatten hervor, und ich kämpfte mit ihm über der Leiche seines Opfers. Aye, wie ich ihn überwand, weiß ich nicht, denn der Kampf war hart und lang, aber die Mächte des Guten und des Lichtes waren auf meiner Seite, und sie sind stärker als die Mächte der Hölle.

      Endlich gewann ich die Oberhand, und das Ding riß sich von mir los und floh, und ich folgte ihm vergebens.

      Aber ehe es floh, flüsterte es mir eine ungeheuerliche Geschichte zu.«

      Der alte Ezra fuhr zusammen, blickte wild um sich und schien in sich zusammenzusinken.

      »Nein, warum erzählst du mir das?« murmelte er.

      »Ich kehrte ins Dorf zurück und berichtete von den Geschehnissen«, setzte Kane fort, »denn ich wußte, daß es nun in meiner Hand lag, das Moor für immer von seinem Fluch zu befreien. Ezra, komm mit uns!«

      »Wohin?« keuchte der Alte.

      »Zur modernden Eiche auf dem Moor.«

      Ezra taumelte, als habe man ihn geschlagen. Er schrie etwas Unverständliches und wandte sich zur Flucht.

      Im selben Augenblick gab Kane ein scharfes Kommando, zwei kräftige Dörfler sprangen vor und packten den Alten an beiden Armen. Sie entwanden seiner dürren Hand einen Dolch und preßten ihm die Arme an den Körper. Bei der Berührung mit seinem kalten Fleisch konnten sie einen Schauder nicht unterdrücken.

      Kane bedeutete ihnen, ihm zu folgen, wandte sich um und schritt den Weg voran, gefolgt von den Dorfbewohnern, die Mühe hatten, den Gefangenen mit sich zu schleppen. Nach einiger Zeit schwenkten sie auf einen wenig benutzten Pfad ein, der die niedrigen Hügel hinan und zum Hochmoor führte.

      Die Sonne glitt dem Horizont entgegen, und der alte Ezra starrte sie mit hervorquellenden Augen an, als könnte er nicht genug von ihr sehen. Auf dem Moor erhob sich eine gewaltige Eiche wie ein Galgen, doch war sie nur noch eine modernde Hülle. Bei ihr blieb Solomon Kane stehen.

      Der alte Ezra wand sich im Griff seiner Häscher und stieß unverständliche Laute aus.

      »Vor über einem Jahr«, sagte Solomon Kane, »hast du deinen schwachsinnigen Vetter Gideon auf demselben Pfad, dem wir jetzt folgten, aus den Sümpfen hierher gebracht und nächtens ermordet, weil du fürchtetest, er würde sich bei den Leuten über die Grausamkeiten beklagen, die du an ihm begangen hast.«

      Ezra wand sich und knurrte: »Du kannst diese Lüge nicht beweisen!«

      Kane richtete einige Worte an einen behenden Dorfeinwohner. Der Jugendliche erkletterte den dicken Stamm des Baumes, und hoch oben zog er etwas aus einem Loch hervor und ließ es klappernd auf den Boden zu Füßen des Alten fallen. Ezra sackte mit einem schrecklichen Aufschrei zusammen.

      Es war das Skelett eines Menschen mit gespaltenem Schädel.

      »Du ... wie hast du das gewußt? Du bist der Satan!« stammelte der alte Ezra.

      Kane verschränkte die Arme.

      »Das Ding, mit dem ich gestern nacht kämpfte, erzählte es mir, und ich folgte ihm bis zu diesem Baum. Denn das Ungeheuer ist Gideons Geist.«

      Ezra heulte wiederum auf und versuchte sich loszureißen.

      »Du hast gewußt«, fuhr Kane ernst fort, »wer für die Untaten verantwortlich war. Du fürchtest den Geist des Wahnsinnigen, und deshalb begingst du deine Tat auf dem Moor und verbargst die Leiche dort anstatt im Sumpf. Denn du wußtest, der Geist würde den Platz seines Todes heimsuchen. Im Leben waren seine Sinne verwirrt, und im Tode vermochte er seinen Mörder nicht zu finden, sonst hätte er dich in deiner Hütte aufgesucht. Er haßt niemanden außer dir, aber in seinem Wahn vermag er die Menschen nicht voneinander zu unterscheiden, und so tötet er alle, um sicherzugehen. Doch er würde dich erkennen und danach für alle Zeit in Frieden ruhen. Der Haß hat aus seinem Geist ein substantielles Etwas gemacht, das verletzen und töten kann, und obgleich er dich Zeit seines Lebens auf das Äußerste gefürchtet hat, fürchtet er dich im Tode nicht im geringsten.«

      Kane hielt inne und warf einen Blick auf die Sonne.

      »All dies erfuhr ich von Gideons Geist, entnahm ich seinem Gestammel und Geflüster und Kreischen. Nur dein Tod vermag diesem Geist die Ruhe zu verleihen.«

      Ezra lauschte in atemloser Stille, als Kane sein Urteil sprach.

      »Es ist eine schwere Sache, einen Mann kaltblütig zum Tode zu verurteilen«, sprach Kane, »und besonders auf diese Weise, wie ich es vorhabe. Aber du mußt sterben, auf daß andere leben können; und Gott weiß, du hast den Tod verdient. Du sollst nicht durch die Schlinge sterben, nicht durch die Kugel oder das Schwert, sondern durch die Klauen deines Opfers. Denn nichts anderes wird ihn befriedigen.«

      Bei diesen Worten brach Ezra zusammen. Seine Knie gaben nach, und er fiel schreiend und wimmernd zu Boden und flehte sie an, ihn sofort


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