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Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan


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wendet sich ab und geht hinaus.

      Als er auf die Straße tritt, kann er Andy nicht mehr sehen. Er geht auf den Saloon zu und schiebt die Schwingtür mit der Schulter zurück. Er sieht den Salooner hinter der Theke. Sonst ist niemand in dem ewig halbdunklen Raum.

      „Hallo, Mister Keefe“, murmelt der Mann hinter dem Tresen.

      Roger würde ihm am liebsten ins Gesicht schlagen. Diese hinterhältige, unaufrichtige Freundlichkeit ärgert ihn. Er geht bis an die Theke und lehnt sich dagegen.

      Der Keeper schenkt ihm ein Glas mit seinem besten Whisky voll. Er nimmt immer den besten Whisky, wenn ein Keefe sein Gast ist.

      „Ja, zum Teufel!“, ruft draußen eine Stimme, und Roger erkennt, dass es sein Bruder ist, der da schreit. Zugleich sieht er, dass sich der Keeper zusammen geduckt hat.

      „Ich brauche das Geld, Mister Keefe“, sagt eine zweite Stimme vor dem Saloon.

      „Du wirst es schon bekommen. In zwei Tagen.“

      „Na schön, solang will ich noch warten. Aber wenn ich dann ...“ Die Stimme bricht ab.

      „Was?“, hört Roger seinen Bruder fragen. „Was ist, wenn dann ... ?“

      „Ich brauche das Geld. Und ich werde Ihrem Vater ...“

      Ein hallendes Geräusch und ein abgerissener Schrei folgen. Dann ein harter Aufschlag und Staub, der über die Schwingtür zieht.

      Roger bewegt sich nicht. Auch der Keeper steht wie versteinert hinter dem Schanktisch, den Kopf und die Schultern nach vorn gereckt; bleich im Gesicht.

      „Verschwinde, du kleiner, dreckiger Bastard!“, ruft Andy draußen. „Und merke dir, dass es besser ist, wenn du dein Maul hältst! Von meinem Vater würdest du das Geld niemals bekommen. Hoffentlich leuchtet dir das ein. — Fort!“

      Hastige Schritte entfernen sich.

      Roger trinkt einen Schluck.

      „Wer war der Mann?“, fragt er.

      „Ich weiß nicht.“

      „Doch, Sie wissen es. Als Keeper kennen Sie jede Stimme in der Stadt. — Also,

      wer?“

      „Der Schreiner. Leat Rower.“

      „Wie viel bekommt er von Andy?“

      „Weiß ich nicht.“

      „Sie haben sicher hier gespielt. Also müssen Sie es wissen. Wie viel?“

      „Zweihundert“, antwortet der Salooner ungemütlich.

      Krachend schlägt ein Stiefel gegen die Schwingtür. Sie fliegt zurück und Andy kommt herein. Die Wut leuchtet noch in seinem Gesicht. Er bleibt mit einem Ruck stehen, als er Roger sieht, den er offenbar nicht hier erwartet hat.

      „Du?“, fragt er scharf.

      „Ich hatte Durst. Stört es dich?“

      Andy kommt langsam näher. Neben Roger bleibt er stehen und winkt dem Keeper zu.

      „Na los, schneller!“, schreit er unbeherrscht. „Ich habe Durst!“

      Die Finger des Keepers zittern.

      „Du hast es also gehört?“, schnaubt Andy.

      „Dass du einen Mann geschlagen hast?“

      „Das andere! Natürlich hast du es gehört.“

      „Ich wusste es doch schon, Andy. Warum regst du dich darüber auf?“

      Andy nimmt das Glas und kippt den Inhalt auf einen Zug in den Mund. Er wirft das Glas ins Spülbecken und schiebt ein Geldstück über den Schanktisch.

      „Seine Zeche mit“, grunzt er.

      Der Keeper gibt Kleingeld zurück. Andy steckt es ein.

      „Gehen wir“, murmelt er. „Wir haben den gleichen Weg.“

      Roger lächelt. Er trinkt sein Glas aus und folgt seinem Bruder.

      7

      Die Stadt und der Fluss sind hinter ihnen in einer Bodenfalte verschwunden. Andys Gesicht glüht noch immer wie im Fieber.

      „Da ist noch etwas“, sagt er scharf. „Es gehört zu unserer Unterhaltung, die wir gestern hatten, als Washburn abrückte.“

      „Immer sprich dich aus“, gibt Roger zurück. „Ich kann mir schon denken, was du meinst.“

      „So?“ Andy zieht die Brauen hoch.

      „Ja.“

      „Dann sag es!“

      „Warum, Andy? Du wolltest es doch eben sagen. Also sprich.“

      „Es geht um die fünfhundert Dollar. Ich weiß, dass du sehr sparsam bist und alles aufgehoben hast, was unser Alter herausrückte. Wenig genug war es. Aber du hast gespart. Du hast jeden Dollar mehrmals umgedreht, ehe du ihn ausgegeben hast. Und dann hast du noch fast geweint dabei. Ich würde mich dafür interessieren, ob du das Geld noch hast.“

      „Denkst du, dass es dich etwas angeht?“

      „Es müssen über fünfhundert Dollar sein. Vielleicht sechshundert. Oder siebenhundert. Würdest du sie mir zeigen?“

      „Nein.“

      „Siehst du, das wusste ich. Unser Vater scheint nicht darauf gekommen zu sein. Dabei kommt außer dir niemand in Frage, der Pegg das Geld gegeben haben könnte.“

      „Deine Vermutung ist fast schon eine Anschuldigung, für die dir jeder Beweis fehlt, Andy.“

      „Mag sein. Aber du zeigst das Geld ja nicht. Ich wollte dir nur erklären, dass er das eine so wenig wie das andere verstehen kann. Vielleicht versteht er mich noch eher als dich.“

      „Ja, kann sein. Die Frage ist nur, was passiert, wenn Rower seine Bucks nicht bekommt. Oder denkst du, dass Dad dir zweihundert Dollar gibt, um Spielschulden bezahlen zu können?“

      „Zweihundert Dollar?“

      Roger weiß in dieser Sekunde, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hätte es nicht sagen dürfen.

      „Der Keeper, nicht wahr?“, fragt Andy.

      „Es ist doch gleichgültig. Es interessiert mich auch nicht, wie du es Dad beibringst. Von mir kannst du kein Geld bekommen.“

      „Von dir“, grunzt Andy verächtlich. „Als ob ich dich brauchte!“

      Schweigend reiten sie weiter. Nach längerer Zeit sagt Andy:

      „Ich hatte nur klarstellen wollen, dass jeder von uns etwas zu verbergen hat.“

      „Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich ihm etwas sage.“

      „Dann ist alles in bester Ordnung. Ich reite jetzt nach Osten.“ Andy grinst plötzlich. „Zu meiner Arbeit, Bruder.“

      Roger hat sein Pferd angehalten. Er schaut seinem Bruder nach und fragt sich, woher der zweihundert Dollar innerhalb von zwei Tagen bekommen könnte.

      8

      Dunkelheit liegt über dem Land. Leise zaust der Wind im Gras. Funken tanzen vom Campfeuer in die Höhe und verlöschen. Der Gesang des Herdenwächters dringt vom Wind zerrissen an Rogers Ohren.

      Der Cowboy am Feuer dreht sich um. Es ist der Mann, der den erschossenen Meek auf die Ranch brachte. Seine Blicke leuchten durch die Dunkelheit zu Roger hinüber.

      „Ich frage nicht, wer die Rinderdiebe sind“, murmelt er. „Es ist nicht meine Herde. Aber ich möchte die Mörder kennenlernen. Meek war ein guter Partner, Roger. Weißt du das?“


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