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Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank CallahanЧитать онлайн книгу.

Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane - Frank Callahan


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dir?“, fragt Roger.

      Andys Gesicht scheint sich zu versteinern.

      „Du hättest es doch auch in die Stadt getragen“, fährt Roger fort. „Natürlich nicht zum Marshal. — Ich schätze, der Richter wird am Ende schon bestimmen, wer die Bucks zu bekommen hat.“

      „Unser Vater wird sie bekommen. Er wird sie bei der Bank in Collins einzahlen, damit Geld zu Geld kommt. Ja, ich hätte sie auch in die Stadt getragen. Wozu, ist meine Sache. Ich stehe eben mit den Beinen im Leben. Ich bin wie die Reiter, die alles ausgeben, was sie in Monaten harter Arbeit verdient haben, wenn sie zu den Verladebahnhöfen kommen.“

      „Nur hast du schon lange nicht mehr hart gearbeitet“, wendet Roger ein.

      Andy steht wieder auf.

      „Du haust sehr auf die Pauke“, sagt er schleppend. „Das kenne ich gar nicht an dir. Was soll das so plötzlich?“

      „Nichts, Andy.“

      „Weil du hinter etwas gekommen bist?“

      „Mit deinen Schulden? Das wusste ich doch. Ich frage mich immer noch, wovon du das heute bezahlen willst. Und weißt du, was ich mich noch frage?“

      „Nun?“

      „Was du diese Nacht in den Bergen gewollt hast.“ Roger führt sein Pferd fort, ehe sein Bruder etwas erwidern kann.

      Als er den Sattel auf die Korralstange gewuchtet und das Pferd durch die Fenz getrieben hat, steht Andy wieder neben ihm.

      „Ich war nicht in den Bergen“, sagt er. „Wir kommst du denn darauf?“

      „Hör auf, Andy! Du brauchst keine Angst zu haben. Ich sage ihm nichts. Es wundert mich nur, dass du ungeschoren an einem Mann vorbeireiten konntest, der auf mich ohne Anruf schoss. Es ist ausgeschlossen, dass er geschlafen hat und erst munter wurde, als dein Pferd an ihm vorbei war.“

      „Ich weiß nicht, was du redest.“

      „Spielt auch keine Rolle. Ich bin gespannt, ob Rower heute sein Geld bekommt.“

      „Und wenn? Willst du dann unseren Vater fragen, ob er es mir gab?“

      Roger schüttelt langsam den Kopf, während er seinen Beutel aus der Tasche zieht, einen Fuß auf die untere Querlatte setzt und sich eine Zigarette dreht.

      „Nein“, sagt er und feuchtet das Papier mit der Zungenspitze an. „Wenn er es dir geben würde, sagt er es auch mir. Er sagt eigentlich alles.“

      „Er würde es nicht sagen!“

      „Doch. Und er würde dich verfluchen, weil du ihm sagen müsstest, wozu du zweihundert Dollar brauchst.“

      „Du machst eine Menge Andeutungen. Aber du sagst nichts richtig.“

      „Weil ich nichts weiß, Andy. Weil ich nicht sagen kann, ob du wirklich in den Canyon geritten bist. Es scheint so, aber ich weiß es nicht.“

      „Und wenn ich in den Canyon geritten wäre?“, fragt Andy lauernd.

      „Dann hättest du auch den Mann aufgestellt, der auf mich schoss und dafür in die Hölle kam.“

      „Wie kommst du denn darauf?“

      „Das ist die logische Folgerung. Sonst nichts. Und wenn der Mann wirklich einer der Viehdiebe war, dann kennst du ihn gut. Andy, die Viehdiebe interessieren mich nicht. Du weißt, warum das so ist. Aber Meek war ein feiner Kerl, um den es schade ist. Die Rustler haben ihn erschossen. Dafür hasse ich sie und werde jeden von ihnen töten, wenn ich ihm beweisen kann, zu den Mördern zu gehören.“

      „Der Mörder kann doch wohl nur einer sein, nicht wahr?“

      „Die Mörder sind alle die, die an dem gestohlenen Vieh Geld verdienen, Andy. Und ich werde jeden von ihnen erschießen! Jeden einzelnen!“

      „Soll das etwas Besonderes heißen, weil du es so betonst?“

      „Nein. Du sollst nur wissen, warum ich sie erschießen werde.“

      „Wenn du dazu kommst, nicht wahr?“

      „Allerdings. Einer hat mich offenbar schon stark unterschätzt, Andy.“ Roger brennt die Zigarette an, indem er ein Schwefelholz über die Trommel seines Colts reißt. Dann geht er an seinem Bruder vorbei, aus dessen Augen ihm der Zorn entgegen leuchtet.

      12

      Roger geht durch den langen Flur, dessen Boden mit Kokosmatten bedeckt ist. Er hört das abgerissene Husten seines Vaters, und für einen Moment tut ihm der dahinsiechende Mann leid. Aber als er in der Tür der Wohnhalle steht und Berton Keefe in seinem Rollstuhl neben dem Kamin sieht, verschwindet das Gefühl.

      Roger muss an die Männer, Frauen und Kinder denken, die das weite Tal verließen. Mit einem Wagen, auf dem ihre Habe lag. Vor sich die düstere, undurchsichtige Zukunft. Und hinter sich die Trümmer, die von der hoffnungsvollen Arbeit vieler Jahre geblieben waren. Nichts als das Leben und ein wenig Eigentum, mit dem er selbst nichts anfangen konnte, hatte er ihnen gelassen. Es war ihm gleichgültig gewesen, dass seine Frau daran zerbrach und schließlich starb. Es hatte ihn auch nicht interessiert, als man einen der Davongejagten mit einer Kugel im Kopf und dem eigenen, abgeschossenen Revolver neben sich gefunden hatte. Nichts hatte ihn ändern können. Er war seinen Weg gegangen, ließ Blut und Tränen hinter sich. Dann hatte ihn das Schicksal selbst schwer geschlagen. Die letzten Siedler im Tal hatten aufgeatmet. Aber offenbar zu früh.

      Denn er ist nicht anders geworden. Er ist genau wie damals, nur kann er sich nicht mehr so darum kümmern.

      Und seine Söhne versagen — beide. Wenn auch aus ganz verschiedenen Gründen.

      „Komm her!“, ruft der Rancher und hustet wieder, indem er sein bunt kariertes Taschentuch vor den Mund presst.

      Roger geht näher, lehnt sich an den Kamin und blickt seinen Vater an. Er wundert sich, dass er ihn so ruhig ansehen kann. Aber dann wird ihm klar, wie hart die Strafe des Schicksals für den alten Mann ist. Vielleicht fühlt Berton Keefe das selbst schon.

      „Andy war wieder die ganze Nacht fort“, sagt der Rancher. „Hast du ihn bei der Herde gesehen?“

      „Bei der Herde, bei der ich war, nicht“, murmelt Roger und findet es fast zum Lachen, dass sie ihn beide hintergehen.

      Berton Keefe hustet wieder.

      „Dann muss er in der Stadt gewesen sein“, knurrt er endlich heiser. „Hast du gehört, ob er wieder gespielt hat?“

      „Ich habe in der Stadt nie mit jemandem gesprochen“, weicht Roger aus. „Aber in dieser Nacht kann er nicht in Collins gewesen sein.“

      „Warum nicht?“

      Roger erzählt seinem Vater, was er auch dem Marshal erzählt hat. Er lässt Andy aus, obwohl sich in ihm der Verdacht immer mehr verdichtet und ihm schon fast wie eine undenkliche Wirklichkeit vorkommt. Andy ein Rinderdieb! Nichts ist für ihn leichter als das. Er kann sogar die Wachen so einteilen, dass es die Banditen leicht haben. Er kann ihnen die Herden bis zu einem gewissen Grade entgegenbringen.

      „Du hättest ihn lebend bringen müssen“, sagt der Rancher pfeifend, als Roger geendet hat. „Wir hätten ihn ausquetschen und dann die anderen holen können.“

      Roger wundert sich, dass sein Vater nicht von dem Geld spricht. Es scheint ihm im Moment nicht wichtig genug zu sein.

      „Ich wollte ihn nicht erschießen“, sagte Roger. „Ich wusste ja gar nicht, dass er ein Rinderdieb ist. Und auch jetzt bleibt es eine Annahme des Marshals.“

      „Wer soll es weiter gewesen sein? Welcher Halunke hat soviel Geld?“

      Roger nickt, weil er sich dem Argument nicht verschließen kann. Er forscht im Gesicht seines Vaters und fragt sich dabei, ob der etwas von Andys Schulden wissen kann.


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