Sie senden den Wandel. Viviana UrionaЧитать онлайн книгу.
und nutzt dieses Eigentum gleichwohl als kollektives Eigentum.
10 Das Neue Audiovisuelle Mediengesetz (Ley de Servicios de Comunicación Audiovisual Nº 26.522 LSCA) umfasst nicht die Printmedien.
11 In Anlehnung an das bekannte Zitat: »Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alb auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen.« (Marx, K. und Engels, F. 1972: 115–123)
12 »A principios de 1987 se calculaba la existencia aproximada de 60 emisoras, en 1988 el número se acercaba a 1000 y para 1989 el primer director de Radio y Televisión del gobierno menemista habalaba de 2155 emisoras reconocidas.«
13 Alle für diese Arbeit aus dem Spanischen übertragenden Teile sind von der Autorin übersetzt worden und werden mit Rücksicht auf die Lesbarkeit im Folgenden nur dann hinsichtlich der Übersetzung kommentiert, wenn dies wegen etwaiger Mehrdeutigkeit des Textes erforderlich ist.
14 Betrieben mit Genehmigung.
15 Betrieben ohne Genehmigung, aber geduldet.
16 Trotz Untersagung betrieben.
17 Die Begriffsbestimmung und Begriffsabgrenzung ist Gegenstand des folgenden Abschnitts.
18 Ein genetischer Flaschenhals ist die Reduktion der genetischen Variationsbreite innerhalb einer Art. Die Anzahl der Mitglieder dieser Art wird durch ein oder mehrere Ereignisse stark dezimiert. Hinter dem Flaschenhals kommen also nur wenige Mitglieder der Art wieder heraus, deren Gene fortan die verringerte Variationsbreite ausmachen. Das biologische Bild wurde hier gewählt, um den Lernprozess, also die kulturelle Genese der Radio-Stationen, zu verdeutlichen. Die Stationen, die das große »Radiosterben« überlebten, gaben die Erkenntnisse über die Gründe ihres Überlebens an die dann wieder erfolgreich wachsende »Population« weiter.
19 Gemeint ist die Enttäuschung über das System.
20 Die genaue Zahl hängt von der Enge oder Weite der Definition »Community-Radio« ab.
21 * ATRAPADOS EN LIBERTAD: Radio Patria Libre (Comando 17 de Octubre – UTURUNCOS): http://atrapadosenradio.blogspot.com.ar/2012/07/radio-patria-libre-comando-17-de.html. Letzter Zugriff am 26. Oktober 2016.
* Radio Liberación TV
* Bustos, E., Rodrigo, F., Romero, G., Sager, F. und Varela J. (2011): »Comunicación y praxis militante en Argentina (1955–1976). Elementos para una genealogía en torno al eje comunicación/política.« Facultad de Periodismo y Comunicación Social (UNLP) Cátedra Comunicación y Teorías (I) – 2011. Diskussions- und Arbeitspapier der Fakultät für Journalismus und soziale Kommunikation der Nationalen Universität La Plata.
Esquivada, G. (2004): El diario Noticias: los Montoneros en la prensa argentina, Buenos Aires.
22 Der Begriff wird in Kapitel III ausführlich erläutert.
3. Methodologie (Genese)
Zu Beginn meiner Forschung (2008) und in Anbetracht der damaligen Informationslage standen zunächst die inneren Phänomene der Radios im Fokus (Finanzierung, Gruppenprozesse, Partizipationserfahrungen, Technik usw.).1 Im Laufe der Untersuchungen leiteten mich aber deren Zwischenergebnisse, vor allem die Menschen, denen ich diese Ergebnisse verdankte, zu einem weiteren Blickwinkel, der den inneren Aufbau der Stationen zwar berücksichtigt, aber zugleich den äußeren gesellschaftlichen Rahmen untersucht, in den hinein die Stationen gleichsam senden und der ihnen dazu auch die Anlässe und Gründe gibt. Ähnlich wie bei einem beobachtenden Dokumentarfilm2 wollte ich nicht die Wirklichkeit auf der Basis zuvor unverrückbar beschlossener Maßstäbe untersuchen, sondern vielmehr die Maßstäbe meiner Beobachtung der zu entdeckenden Wirklichkeit abgewinnen. Dazu sind (neben dem Studium der einschlägigen Literatur und der analytischen Werkzeuge) hauptsächlich folgende Forschungsmethoden im engeren Sinne eingesetzt worden: Expert*inneninterviews und themenzentrierte Interviews3.
Diese Methoden waren zum einen mit Blick auf den Forschungsgegenstand geeignet, zum anderen entsprachen sie meiner wissenschaftlichen Erfahrung u.a. bei der Erarbeitung meiner Diplomarbeit. Als passende Instrumente für die Untersuchung sind qualitative Methoden der Sozialforschung gewählt worden. Im Vergleich zur quantitativen Forschung erlauben diese die Integration von Beobachtungs- und Befragungstechniken der Anthropologie und der Ethnologie und die Berücksichtigung von subjektiven Sichtweisen und des Handelns der Subjekte im Alltag. (Flick, U. 1999)
Es bot sich an, die empirische Forschung in zwei Teile zu gliedern:
Erstens: die Befragung von so genannten Expert*innen, d.h. von direkt Beteiligten der Radioprojekte und insbesondere solcher Beteiligten, die wechselseitig innerhalb sozialer Bewegungen und dem Radio partizipieren. (Flick, U. 1999: 109–110)
Zweitens: die Erfassung konkreter Erfahrungen von Aktivist*innen aus den sozialen Bewegungen. Die Mehrheit dieser Akteur*innen überschneiden sich in ihren Rollen. Sie sollten aus jeder Rolle heraus frei und nur mäßig gelenkt über Abläufe, Konzepte und Ziele, die sie selbst für relevant hielten, reden können.
Für die Expert*inneninterviews sind Leitfäden erarbeitet bzw. halbstandardisierte Interviews durchgeführt worden. Dies erschien mir notwendig, um die von mir im Vorfeld konzeptionell berücksichtigten Inhalte einiger Begriffe, wie der der Partizipation, des Empowerments und der Autonomie, zu erfassen, zu klären und zu hinterfragen. Auch konnte ich auf diese Weise viele relevante Informationen erhalten, die ich im Vorfeld nicht (vorrangig) konzeptionell berücksichtigt hatte. Teilweise bot es sich auch an, mit den Akteur*innen eine dem Forschungsgegenstand angepasste Version des themenzentrierten Interviews zu führen. Der Ansatz dreier zentraler Kriterien – Problemzentrierung, Gegenstands- und Prozessorientierung (Flick, U. 1999: 105f.) – wurde herangezogen. In den themenzentrierten Interviews sind Auffassungen zu verschiedenen Punkten erfragt worden, um die Bedürfnisse der Befragten nach alternativer Berichterstattung zu untersuchen. Die von mir zunächst festgelegten Schwerpunkte waren u.a. interne Organisation, Partizipation und Finanzierung. Weitere Schwerpunkte haben sich bei den ersten Interviews erst herausgebildet und blieben aber als Bestandteil der Interviewfragen bestehen, z. B. Identität und (Suche nach) Wahrheit(en).
Die Untersuchung