Эротические рассказы

Ace in Space. Judith C. VogtЧитать онлайн книгу.

Ace in Space - Judith C. Vogt


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dachte, wir fordern die Firestarters heraus«, begann er.

      »Kian, du siehst den Satelliten, auf den du zuhältst?« Sie konnte durch den Lautsprecher den Näherungsalarm hören, der im Cockpit der Manta losging.

      »Ja, ja …« Kian zog die Maschine bäuchlings am Scansatelliten vorbei. »Ich dachte an eine Challenge, einen Kunstflug…« Er verstummte, und dann fluchte er, sie verstand die Wörter kaum, weil gleichzeitig seine Hand auf das Armaturenbrett hämmerte.

      Mit schlechtem Gefühl drosselte sie den Schub weiter und griff nach dem Tablet in der Halterung. Rief die Suchergebnisse auf. Es handelte sich um die immer gleiche Meldung in leicht anderem Wortlaut, diese Smashwits von Nachrichtendiensten schrieben nur voneinander ab.

       »Massaker an Zivilisten. Hadronic Inc. verwandelt Vergeltungsschlag gegen Gater-Sekte in Luftangriff auf Zivilsiedlung.« – »Angriff auf fundamentalistische Sekte verwandelt sich in Bombardement auf Siedler.« – »Hadronic Inc. setzt sich durch und verleibt sich zivile Claims mittels Luftschlag ein.«

      Kians Flüche verwandelten sich in ein grässlich klingendes Luftholen. Heulte er?

      »Prophet, alles klar?«, fragte sie, und auch ihre Stimme klang etwas wacklig. Dann kam ihr der Gedanke, dass er natürlich nicht ebenfalls eine Schoogle-Suche nach Hadronic laufen ließ. Der Vorschlag am Tag zuvor – das hier waren die Leute, von denen er einen Auftrag hatte annehmen wollen. »Scheiße, Kian, das … das ist …« Sie stotterte im Cockpit nie. Gerade fehlten ihr einfach die Worte. »Die Nachricht von deiner Ex-Freundin … kam von Valoun II?«

      »Ja. Ja, verdammt«, stieß er hervor, sie hörte, dass er die Zähne zusammenbiss.

      Ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig, unter der schweren Pilotenjacke stellten sich die Härchen an ihren Armen und im Nacken auf und ließen ein vom Reflexmodder noch verstärktes Gefühl des Unbehagens, eine Art Fluchtimpuls, durch ihre Nerven schießen.

      Sie war ihren letzten Einsatz auf Valoun II geflogen.

      Nachts.

      Gegen Gater-Stellungen.

       Das ist keine Nachricht zu meinem Einsatz, das ist zu spät, viel zu spät!

      Sie starrte in die Leere da draußen. Lag Valoun II in dieser Richtung oder in einer anderen? Kian wusste es vielleicht. Sie nicht.

       Das ist keine Nachricht zu meinem Einsatz. Das ist eine neue. Sie haben das gleiche Spiel nochmal gespielt. Diesmal sogar mit offenen Karten. Diesmal, ohne zu verschleiern, was für Absichten sie hegen.

      Sie hätte es wissen sollen. Sie hätte Kian gestern nach Details fragen sollen, hätte eins und eins zusammenzählen sollen – aber er hatte das Loco Hana recht schnell verlassen und war in die Muckibude gegangen, um sich abzureagieren vielleicht, oder sich vor Marlene in Sicherheit zu bringen, sie hatte seine Fotos auf Yologram gesehen.

      »Hast du von ihr gehört? Geht es ihr gut?«, fragte sie mit hohler Stimme.

      »Keine Ahnung, ich hab hier nur den Zusammenschnitt von PolitiX laufen, keine Nachricht von ihr.« Er holte Luft, sagte aber nichts weiter.

      »Vielleicht gibt es schon irgendwo Meldungen. Wie war … ist doch gleich ihr Name?«

      »Neval. Toprak«, murmelte er stockend.

      »Hast du ihre Accounts gecheckt?«

      »Ich bin gerade dabei, verdammt!«

      »Sollen wir zurück?«

      »Nein, bloß nicht, ich muss das hier erst sortieren, ich muss …« Er brach ab, und dann wurde ihr klar, dass er die Verbindung unterbrochen hatte.

      Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Obwohl ihre Triebwerke sie beschleunigten, gaben ihr die umliegenden Sterne und die so weit entfernte Sonne des Systems den Eindruck, dass sie sich gar nicht bewegte. Dass sie erstarrt in der Finsternis lag. Sie drosselte den Schub und flog eine harte Wende, und wenn es nur war, um sich zu beweisen, dass sie sich doch noch regen konnte, dass sie etwas bewegen konnte in dieser schwarzen Leere, und wenn es nur ihr eigener Jäger war.

      Sie kehrte zu Kians schwerem Aufklärungschopper zurück und schwenkte mit einer präzisen Fassrolle an seiner linken Flügelspitze ein. Mit wenigen Metern Abstand blieb sie dort und musterte die Lackierung der Manta. Sie war dunkelblau, die Tā-moko-artigen Muster darauf waren in Vantablack gezeichnet und schienen beinahe wie Risse, die dunkle Materie hindurchließen. Sie konnte aus diesem Winkel nicht in sein Cockpit sehen.

      Irgendwann öffnete er den Kanal wieder. »Warum bist du immer noch da?«, fragte er, nur scheinbar gelassen.

      »Wingpal«, gab sie als Antwort zurück.

      Sie schwiegen beide, dann sagte er schließlich: »Hätten wir deine Mom gestern noch überreden können?«

      Sie wusste, was er hören wollte, aber es war ohnehin die Wahrheit: »Nein. Sie stand doch völlig neben sich.«

      Er antwortete nicht. Sie tippte auf ihrem Tablet herum und fand Neval Toprak unter Kians Spacebook-Freundschaften. Es war die, mit der er so viele Pärchenfotos in seinem Album hatte, eine Frau von vielleicht Mitte zwanzig, eine Vorliebe für bunte Tücher ums Haar, etwas hellere Haut als Kian, keine markante identitätsstiftende Kleidung außer dem Tuch, das sie manchmal als Hijab trug und manchmal nur wie ein Band um ihre Haare geschlungen hatte. Nichts ließ zu, dass Danai sie in irgendeine Schublade steckte. Ihr Gesicht war ein kleines bisschen süß und dreieckig, und Danai fand sie attraktiv.

      Aber vielleicht war sie tot, und das machte den Gedanken irgendwie makaber.

      Gestern hatten die anderen Kian als fomo verspottet. Danai hatte geschoogelt, was das hieß und hatte den Slangbegriff »fear of making out« gefunden, eine Art übermäßige emotionale Bindung, auf die die Jockeys herabschauten und die sie als Zeichen von Schwäche interpretierten.

       Vermutlich haben sie nicht unrecht. Gerade in einer Umgebung wie dieser hier ist es besser, sich nicht auf irgendwas einzulassen, was einen verletzen kann.

      Deshalb hing er noch hier im All, versuchte, sich in den Griff zu bekommen, bevor er zum Devil’s Rock zurückkehrte.

      Sofort schaltete ein Frühwarnsystem in ihrem Kopf: Wenn ich ihn schwach erlebt hab, wird er eine Schwäche von mir suchen, damit es ausgeglichen ist.

      Sie dachte darüber nach. Sie gab so wenig von sich preis, dass er keine finden würde. Keine außer ihrer Sprechstörung, und das war ein schwacher Hebel, um ihn an ihr anzusetzen.

      Die Tatsache, dass ich Bomben auf die Siedlung seiner Ex-Freundin geworfen habe, hingegen … Das war ein brauchbarerer Hebel.

      Das würde er nicht herausfinden.

      »Bist du noch in sie verliebt?«, fragte sie, entschlossen, seine eigene Schwäche auszuloten. So machte man das doch hier auf Gang-Territorium, oder? Sie war immer schon in der Lage gewesen, schnell zu lernen.

      »Nee, das mit uns ist vorbei.«

      »Vorbei heißt ja nicht, dass alle Gefühle ausgeknipst sind«, murmelte sie und versuchte, nicht zu rührselig zu klingen.

      »Nee, heißt es nicht. Ist es auch nicht. Ich hab schon noch was für sie übrig. Aber ich bin nicht mehr in sie verliebt. Wir … wir sind einfach zu unterschiedlich.« Er lachte bitter auf. »Sie hat ein Sabbatical genommen, um ein paar Siedlungen auf Valoun II im Kampf um Förderrechte juristisch zu beraten. Und ich bin erst mit der Akademie auf die Fresse gefallen, dann mit dem Plan, zu freelancen, und jetzt, ja, bin ich halt hier. Ich würde nicht sagen, dass wir noch gut zusammenpassen. Ach, was soll das, ich weiß nicht mal, ob sie noch lebt, versmasht!«

      »Weißt … weißt du, ob es auf ihre Siedlung schon mal einen Angriff gegeben hat?«, wechselte sie vorsichtig das Thema.

      »Ja, das war der Grund, aus dem ihre Leute uns anheuern wollten. Vor … ich glaube, etwa zwei Wochen gab’s da nachts einen Überfall.«


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