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Physikalische Chemie. Peter W. AtkinsЧитать онлайн книгу.

Physikalische Chemie - Peter W. Atkins


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spontan in ein Vakuum aus, obwohl seine Innere Energie dabei unverändert bleibt. Zweitens wissen wir aus dem Ersten Hauptsatz: Wenn die Energie eines Systems bei einem freiwilligen Prozess abnimmt, muss dafür die Energie seiner Umgebung um denselben Betrag zunehmen. Dabei ist der Anstieg der Energie der Umgebung genauso ein freiwilliger Prozess wie die Energieabnahme im betrachteten System.

      Während eines Prozesses muss die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems also konstant bleiben; sie kann aber umverteilt werden. Kann es demnach sein, dass die Richtung des Prozesses mit der Verteilungder Energie zusammenhängt? Wir werden im Folgenden sehen, dass uns diese Überlegung in der Tat zum Ziel führt, dass nämlich freiwillige Vorgänge immer mit einer Dissipation von Energie verbunden sind.

      ■ Das Wichtigste in Kürze: Bei einem freiwillig ablaufenden Prozess in einem abgeschlossenen System wird ein Teil seiner Gesamtenergie in zufällige thermische Bewegung der Teilchen im System dissipiert.

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      Wenn man dies alles überdenkt, erscheint es ziemlich unbegreiflich, dass im Zuge der unablässigen Ausbreitung von Energie und Stoffen, also der Verminderung des Ordnungszustands der Systeme, höchst geordnete Strukturen wie Kristalle oder Proteinmoleküle entstehen können. Wie wir jedoch bald sehen werden, ist das Streben zu größerer Unordnung, zur Verteilung von Energie und Materie, die treibende Kraft jeglicher Veränderung.

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      ■ Das Wichtigste in Kürze: Die Entropie ist das entscheidende Kriterium für die Freiwilligkeit von Prozessen. (a) Eine Entropieänderung ist durch die auftretenden Wärmeübertragungen definiert (Definition nach Clausius). (b) Absolute Entropien sind über die Zahl der Realisierungsmöglichkeiten einer gegebenen Konfiguration definiert (Boltzmanngleichung). (c) Mithilfe des Carnot-Kreisprozesses kann man beweisen, dass die Entropie eine Zustandsfunktion ist. (d) Die Grundlage der Definition der thermodynamischen Temperaturskala und einer ihrer praktischen Realisierungen ist der Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine. (e) Die clausiussche Ungleichung zeigt, dass die Entropie bei freiwilligen Prozessen zunimmt und damit auch, dass die clausiussche Definition im Einklang mit dem Zweiten Hauptsatz steht.

      Als Folge des Ersten Hauptsatzes der Thermodynamik wurde die Innere Energie U eingeführt. Diese ist eine Zustandsfunktion, mit deren Hilfe wir beurteilen können, ob ein Prozess möglich ist: Nur Vorgänge, bei denen die Innere Energie eines abgeschlossenen Systems konstant bleibt, sind erlaubt. Auch der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik, der ein Kriterium für die Freiwilligkeit von Vorgängen liefert, führt uns zu einer Zustandsfunktion, der Entropie S. (Sie ist ein Maß für die Dissipation der Energie bei einem bestimmten Prozess; wir werden sie anschließend definieren.) Mit ihrer Hilfe ist es möglich zu beurteilen, ob ein Zustand von einem zweiten Zustand aus durch eine freiwillige Zustandsänderung erreichbar ist. Anhand des Ersten Hauptsatzes entscheiden wir, ob eine Zustandsänderung erlaubt ist (dies ist genau dann der Fall, wenn die Energie erhalten bleibt); anhand des Zweiten Hauptsatzes entscheiden wir, welche der erlaubten Zustandsänderungen freiwilligablaufen, wozu wir die Entropieformulierung heranziehen:

      Bei einer freiwilligen Zustandsänderung nimmt die Entropie eines abgeschlossenen Systems zu, ΔSgesamt > 0.

      Diethermodynamische Definition der Entropie

      Die thermodynamische Definition der Entropie bezieht sich auf die Entropieänderung d S im Zuge einer physikalischen oder chemischen Umwandlung (allgemein eines Prozesses). Der Grundgedanke, der zu dieser Definition führt, ist folgender: Das Ausmaß der Energiedissipation während eines Prozesses kann aus der dabei ausgetauschten Wärmemenge hergeleitet werden. Wie wir schon erkannt haben, ist die Übertragung


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