Die Nicht-Königin. Fiona WestЧитать онлайн книгу.
Ich weiß, Liebling. Wir heben ab; sprechen bald.
Abbie: Okay.
Es war eine harmlose Lüge, sagte er zu sich selbst. Es war ihm erlaubt sein Handy bei der Überfahrt zu benutzen, aber sie musste versuchen zu schlafen oder sie wäre heute bei der Arbeit total erledigt. Er fragte sich, wie der Stress hiervon ihre Gesundheit beeinflussen würde, ob es ein Aufflammen auslösen würde, wie schlimm es werden würde. Zumindest war ihre Security dort, um sich kurz bei ihm zu melden. Er musste sich ausnahmsweise einmal keine Sorgen machen, dass sie etwas versteckte.
Er las über die neue Gesetzgebung, die er gebeten wurde zu befürworten, merkte mögliche Schlupflöcher, Diskrepanzen, Schwächen an. Rhodie saß ihm gegenüber und starrte aus dem Fenster, wobei ihr eigener Lesestoff vergessen auf ihrem Schoß lag, und er folgte ihrem Blick: Tupelo Crossing. Die Erde trug noch immer die Zeichen des Kampfs, den er dort erst vor wenigen Monaten geführt hatte, braune Grasflecken von ihren Zelten, tiefe Furchen, die von den Kanonen, die verfehlt hatten, in die Erde gekratzt wurden. Um die Wahrheit zu sagen, seine Seele sah sehr ähnlich aus. Videospiele waren eine Sache; Krieg eine andere und er war dafür nicht geschnitzt. Er trug diese fünfzig Opfer, als ob sie auf seinem Fleisch gekennzeichnet waren. Er hoffte verzweifelt, dass er Arrons Name nicht auf diese Liste hinzufügen musste.
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KAPITEL ZEHN
122 Tage bis zur Hochzeit
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PARKER UND RHODIE KAMEN ungefähr eine Stunde später beim Krankenhaus an. Allein der Geruch des Desinfektionsmittels in den gefliesten Fluren ließ ihn sich wünschen, dass er für Abbie bezahlt hätte, dass sie kommt; er hasste Krankenhäuser. Wann immer er Mittagessen mit Rhodie aß, trafen sie sich immer irgendwo anders. Er wusste nicht, wie sie die ganze Zeit diesen Geruch tolerieren konnte, diese verweilende Mahnung, dass das hier existierende dich umbringen könnte, schon andere umgebracht hat. Als ob sie seine Gedanken las, schlang Rhodie einen Arm durch seinen. Er schenkte ihr ein knappes Lächeln.
Abgesehen vom unangenehmen Geruch spürte er Magie hier, wie einen Puls, der nicht nur die Lichter und Wärme antrieb, sondern auch die Herzmonitore, das Röntgengerät und die Dialysemaschinen ... Sogar im Schleier existierte nicht technische Magie als Heilmittel. Rhodie betrachtete sich zu sehr als Wissenschaftlerin, um sich zu solchem »Hokuspokus«, wie sie es nannte, herabzulassen. Aber jetzt, da sein Freund vor ihm lag, Schläuche aus seiner Brust ragten, eine Sauerstoffmaske über seinem Gesicht, sein Körper zu ruhig, verstand Parker den Anreiz zum ersten Mal. Wenn er zumindest ein traditionelles magisches Mittel benutzte, würde er sich fühlen, als ob er alles tat, was er konnte, als ob er etwas tat.
Jeder stand bei seiner Ankunft auf und er bedeutete ihnen sich wieder hinzusetzen. Simonson und Saint kamen für feste Handschläge herüber, das Höchste, was sie in der Öffentlichkeit tun konnten, obwohl er in Wahrheit eine Umarmung bevorzugt hätte. Nichts zu Gefühlsduseliges, wohlgemerkt, nur eine starke einarmige Umarmung mit einem Schlag auf den Rücken am Ende. Ist das sonderbar?, fragte er sich.
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RHODIES KOLLEGIN, DR. Pasqual, wartete auf ihn. Die drei Männer scharten sich mit verschränkten Armen darum, um zuzuhören.
»Wir sind froh, dass Ihr hier seid, Eure Majestät. Es gibt vieles, wofür man dankbar sein kann«, sagte sie, ihr leichter Akzent war einfach zu verstehen, ihr Tonfall gleichmäßig und tröstend. »Der Bolzen hat seine rechte Lunge kollabieren lassen, aber hat das Herz völlig verfehlt und das wird ihm eine Menge helfen dabei voranzugehen. Er hat seine obere Hohlvene angekerbt, die Vene, die das desoxygenierte Blut zum Herzen trägt. Er hat ebenfalls zwei gebrochene Rippen, wahrscheinlich davon, dass er auf dem Boden aufgeschlagen ist.« Sie wandte sich an seine zwei Freunde. »Sie haben das mit der Feldtriage gut gemacht. Wenn Sie nicht Druck auf seine Wunde ausgeübt hätten, hätten wir vielleicht eine ganz andere Unterhaltung. Wir waren in der Lage die Vene zu reparieren, aber er hat eine Menge Blut verloren. Wenn einer von Ihnen sich bereiterklären würde zu spenden, würde es sicherlich seine Genesung beschleunigen.«
»Werde ich«, sagte Parker, gewann ihre Aufmerksamkeit wieder und ihre Augenbrauen hoben sich überrascht. »Dies ist nicht irgendein Soldat, Doktor; Lieutenant James und ich waren seit vielen Jahren befreundet. Ich bin ein Universalspender.«
Sie nickte und er dachte, dass sie beeindruckt aussah. »Wir werden zu Eurer Nutzung ein privates Zimmer arrangieren, während Ihr spendet, Eure Majestät. Ich danke Euch.«
Er schaute sich nach Rhodie um, die ebenfalls ein Universalspender war, und fand sie, wie sie stirnrunzelnd durch Arrons Krankenblatt blätterte. »Dr. Broward? Willst du Blut spenden?«
Seine Schwester nickte abgelenkt, wandte sich dann an die Krankenschwester an ihrem Ellbogen und stellte Fragen über die Art der Antibiotika, die sie bereits verabreicht hatten, und wie viel Prozent Sauerstoff durch die Maske strömte, wobei ihre Augen kaum Arrons schlafendes Gesicht verließen. Es ist so sonderbar ihn so stoisch zu sehen. Wir konnten ihn kaum dazu bringen für das Foto seines Militärausweises lange genug keine Miene zu verziehen.
»Wie lange muss er hierbleiben?« Parker hörte, wie schlimm das klang, sobald es aus seinem Mund heraus war, und versuchte rasch seinen Fehler zu beheben. »Wir sind äußerst dankbar für Ihre Hilfe, aber ich hätte ihn gerne irgendwo, wo es angenehmer ist, näher an Zuhause, Sie verstehen.«
Dr. Pasqual nickte. »Wir werden ihn für ein paar weitere Tage überwachen müssen, um sicherzugehen, dass es von der Operation keine Komplikationen gibt, wie zum Beispiel Blutgerinnsel, oder dass die Lunge wieder kollabiert, aber danach kann er gerne seine Reha in Orangiers machen. Das werden sechs bis acht Wochen sein, abhängig von seiner Gewissenhaftigkeit bei seinen Übungen.«
»Oh, er wird sie gewissenhaft machen«, sagte Saint düster und die Ärztin schaute, als ob sie einen Schritt zurück machen wollte, wich aber nicht von der Stelle.
»Sollte er nicht wach sein?«
Dr. Pasqual drückte ihr Klemmbrett gegen ihre Brust. »Es ist ein bisschen früh dafür. Wir erwarten, dass er in den nächsten zwei bis vier Stunden aufwacht. Er wurde wegen dem Schmerz heftig sediert. Vertraut mir, der Schmerz wird ihn bald aufwecken.«
Parker nickte, wandte sich dann von der Unterhaltung ab, schrieb Abbie wie versprochen die herausstechenden Informationen und hoffte, dass die Nachricht sie nicht wecken würde. Er behielt Rhodie in seinem peripheren Sichtfeld, mehr aus Neugier als brüderlichen Beschützerinstinkten.
Simonson stand an seinem Ellbogen und räusperte sich. »Seine Mama und Schwestern kommen morgen runter.«
»Gut. Lass uns ihnen mit den Kosten helfen, aber macht es still. Ich weiß, dass es teuer ist zu fliegen.«
»Richtig, Sir.« Er sah völlig erledigt aus.
»Warum gehen du und Saint nicht zum Haus und ruht euch aus? Rhodie und ich können hier bei ihm bleiben.«
Simonson schaute Rhodie an und sie erwischte ihn, wie er starrte, und lächelte. Er schaute verlegen weg.
»Oh,