Эротические рассказы

Mami Bestseller Staffel 4 – Familienroman. Jutta von KampenЧитать онлайн книгу.

Mami Bestseller Staffel 4 – Familienroman - Jutta von Kampen


Скачать книгу

      In dieser Stunde hatte ihre Freundschaft begonnen.

      In Cornelias Herzen wuchs das tiefe Bedauern darüber, daß sie eines Tages – wahrscheinlich sehr bald – selbst auf dieses kleine Zipfelchen Glück – Mutterglück – würde verzichten müssen.

      »Da liegt das Boot!«

      Heike wies zum Fluß.

      »Na, dann komm! Schau nur, der Kai! Der trägt ja eine richtige Kapitänsmütze.«

      Auch Cornelia beschleunigte ihre Schritte.

      Kai empfing sie stolz am Ende des Stegs.

      »Alle Mann an Bord!« schrie er übermütig und hob grüßend die Hand an das Mützenschild.

      Sie rutschte ihm fast bis in die Augen, was Cornelia zum Lachen brachte.

      »He!« Olsen schnappte sich Heike und hob sie über die Reling. »Sie können ja tatsächlich lachen.«

      Er maß Cornelia mit einem undeutbaren Blick, und im nächsten Moment fühlte sie sich um die Taille gepackt und gleichfalls an Bord gehoben.

      »Na! Was sagen Sie nun, Cornelia? Ist Old Henry nicht stark wie ein Bär?«

      Richtig begeistert sah Kai zu dem Mann auf, der, gutmütig lachend, die schicke Mütze über Kais Augen drückte.

      Nun stand der Junge im Dunkeln und mußte von Cornelia befreit werden.

      Sie tat es sehr liebevoll, schob Kai die Mütze zurück und hockte dabei dicht vor ihm, zauste noch ein wenig seine Haartolle, die unter dem Schirmrand hervorquoll, und empfand Kais vergnügtes Grinsen wie eine Liebkosung.

      »Ist es so besser, mein Kleiner?«

      Ein flüchtiges Streicheln noch über Kais Wange, dann richtete Cornelia sich schnell auf, um ihre Blicke über das schmucke Boot streifen zu lassen.

      »Das sieht ja alles recht hübsch aus. Ich glaube, wir sind bei Old Henry in guten Händen, nicht, ihr beiden?«

      Warum sagte sie so was? Cornelia hätte ihre spontanen Worte am liebsten sofort zurückgenommen. Das konnte von Olsen natürlich wieder zweideutig aufgenommen werden. Dabei hatte sie sich gar nichts dabei gedacht.

      Es war wohl so, daß von der Begeisterung der Kinder auf sie etwas übergegangen sein mußte.

      Na, vielleicht waren Old Henry ihre Worte entgangen. Aber da sollte Cornelia sich getäuscht haben.

      Olsen lachte ihr ins Gesicht, umspannte mit seiner kraftvollen Hand ihren Nacken und beutelte sie ein wenig, wobei er mit rauher, verhaltener Stimme sagte: »Danke, Cornelia, das haben Sie nett ausgedrückt. Sie sind bei Old Henry tatsächlich in den besten Händen. Wenn Sie wollen, für immer. Nun? Sagen Sie’s! Rasch!«

      Das letzte kam leiser, und sein Gesicht war dem ihren plötzlich sehr nahe.

      Seine grauen Augen blitzten übermütig und nahmen den Worten ein wenig von ihrer Bedeutung.

      Cornelias Herz jagte vor Aufregung.

      »Wann geht es denn nun endlich los, Käpt’n?« Das kam ziemlich abweisend.

      Sofort verlor sich der warme Druck seiner Hand in ihrem Nacken.

      »Schade!« meinte er in beißender Ironie und wandte ihr büsk den Rücken zu.

      Danach war die Freude ein wenig gedämpft. Aber die Kinder spürten nichts davon. Sie stellten Old Henry tausend Fragen, die er geduldig beantwortete.

      Fast kam Cornelia sich ein wenig überflüssig vor. Sie sonnte sich vorne am Bug, wo sie die Kinder gut beobachten konnte, und genoß die schnelle Fahrt der Weser aufwärts.

      Gegen Mittag hielt Olsen auf einem Seitenarm des Flusses, wo es besonders still und wo außerdem ein idealer Platz zum Angeln war. Cornelia packte den Eßkorb aus. Bis zu diesem Zeitpunkt herrschte eitel Sonnenschein zwischen den vieren.

      Die Kinder waren folgsam und machten Cornelia ihre Aufgabe nicht schwer.

      Sie fühlte sich natürlich auch hier für Kai und Heike verantwortlich.

      Wie leicht konnte auf dem Boot etwas passieren, oder jemand ins Wasser stürzen. Die Kinder waren noch klein.

      Nun ja, Kai schien sehr vernünftig zu sein, aber Heike… Das Kind ging noch nicht einmal in die Schule. Ein kleines Mädchen, das niemanden mehr im Leben hatte, der sich um es sorgte, so richtig sorgte, wie es doch nur eine Mutter tat.

      Wieder überkam Cornelia leise Trauer. Warum konnte Heike nicht ihre Tochter sein.

      »Im Grunde ist es falsch, daß nur Ehepaare Kinder adoptieren dürfen«, hörte sie sich plötzlich sagen.

      Das war, als sie mit Olsen einen Moment allein an der Reling stand und den Kindern zuschaute, die noch ihren Pudding verspeisten.

      Olsen hatte sich gerade seine Pfeife angezündet, die er ab und zu rauchte. Nun nahm er sie aus dem Mund und blickte Cornelia scharf an.

      »Nein, es ist gut so. Für einen allein ist diese Aufgabe viel zu schwer. Das sieht man doch jetzt wieder an Kai und Heike. Aber wie haben Sie das eigentlich gemeint?«

      Noch zögerte Cornelia, ehe sie den Mann fest anblickte und sagte: »Ich hätte gern eines der Kinder für mich. Heike! Vielleicht Heike. Sie würde mich eines Tages sicherlich liebhaben. Es bestände da also ein Unterschied zwischen…«

      Olsen hob die Hand und fiel ihr barsch ins Wort.

      »Die Kinder bleiben zusammen! Das habe ich Kai versprochen, und Old Henry hält immer sein Versprechen. Aber es ist interessant zu erfahren, was in Ihrem Kopf herumspukt. Nicht sehr schmeichelhaft für mich.«

      Cornelia blinzelte ihn verunsichert an.

      »Was meinen Sie denn damit? Was hat das denn mit Ihnen zu tun?«

      Ein schmales Grinsen überzog Olsens Gesicht bis zu dem Kranz kleiner Augenfalten.

      »Überlegen Sie mal, Sie schlaues Kind!« entgegnete er sarkastisch.

      Dann schritt er zu der langen Angelschnur und bot Cornelia seinen breiten Rücken dar.

      Trotz Olsens Launenhaftigkeit – Cornelia sah es ganz einfach so – wurde der Tag zu einem schönen Erlebnis für alle. Bis… Nun, bis Kai ins Wasser stürzte!

      Es geschah auf der Rückfahrt am Abend. Eine steife Brise war aufgekommen, und Olsen mahnte zur Heimfahrt.

      »Sieht aus, als käme ein Gewitter auf.«

      »Ach, das macht doch nichts«, wehrte Kai ab, »wir sind doch alle seefest.«

      »Meinst du! Wie steht’s denn mit ihr?«

      Das galt Cornelia, die sich ein wenig krampfhaft an der Reling festhielt.

      »Das macht Cornelia überhaupt nichts aus«, meldete sich Heike, die um nichts in der Welt erlaubt hätte, daß man Cornelia einen Angsthasen nannte.

      Cornelia selbst lächelte ein wenig verzerrt und schwieg. Das Boot schlin­gerte ab und zu ganz schön.

      »Heike, bitte, paß auf! Du bist so dünn. Rutsch bloß nicht durch die Reling!« versuchte Cornelia zu scherzen, obwohl es ihr wahrlich nicht danach zumute war. Es war vielmehr so…

      Aber das brauch ich dem Olsen ja nicht auf die Nase zu binden, dachte sie trotzig. Der bringt es fertig und lacht sich halb tot.

      Und dann passierte es auch schon.

      Es ging alles blitzschnell!

      Das Boot schlingerte ein wenig, Olsen stand am Steuerrad und peilte geradeaus.

      Cornelia beorderte gerade Heike unter Deck, um ihr eine lange Hose anzuziehen, weil es sich plötzlich stark abgekühlt hatte.

      »Kann ich allein!« rief Heike und tappte die wenigen Stufen zur Kajüte hinunter.

      »Fein! Dann kann ich hier oben


Скачать книгу
Яндекс.Метрика