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Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 9 – Kriminalroman - Günter Dönges


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Moshi?«

      »Rohdiamanten«, erwiderte Moshi trocken, »nachweisen konnte ich ihm bisher nichts … Aber es besteht ein dringender Verdacht!«

      »Also Diamantenschmuggel!« erkundigte sich Rander gespannt.

      Moshi bestätigte das. »Vergessen Sie nicht seine Hotelketten! Er besitzt auch Hotels in der Südafrikanischen Union, dann in Rhodesien und schließlich in Tansania und hier in Kenia.«

      »Wenn ich die afrikanische Landkarte richtig vor Augen habe, könnten diese Staaten eine Art Schiene darstellen, um Rohdiamanten zu schmuggeln!«

      »Okay«, sagte Inspektor Moshi, »Sie haben die Landkarte vollkommen richtig im Kopf, Mister Parker.«

      »Möchten Sie diesen Schmuggel unbedingt unterbinden? Ich meine, wäre das für Tansania wichtig?«

      »Nur bedingt«, sagte Moshi, »aus verständlichen Gründen haben wir nichts dagegen, daß die Südafrikanische Union Federn lassen muß. Wir haben nur etwas dagegen, wenn zwei konkurrierende Schmuggler-Organisationen sich ausgerechnet hier in Tansania befehden.«

      »Dann könnten die Tarzan-Brothers ebenfalls Diamantenschmuggler sein?« wollte Mike Rander wissen.

      »Das sollte man unterstellen«, sagte Inspektor Moshi, »aber vielleicht sind Sie erfolgreicher, als ich es bisher gewesen bin. Vielleicht sind die beiden, Hagerty und Brooks, Ihnen gegenüber etwas unvorsichtiger, als es bei mir bisher der Fall gewesen ist!«

      »Sie kennen Hagerty und Brooks?«

      »Noch nicht gut genug«, schloß Inspektor Moshi, »aber seien Sie vorsichtig! Savanne und Busch sind groß und schweigen. Wer dort umgebracht wird, wird manchmal erst nach Monaten oder Jahren gefunden!«

      *

      Henry Brooks war etwa fünfzig Jahre alt, groß, dick und besaß kleine, listige Schweinsaugen. Er schwitzte unentwegt aus allen Poren und kam mit schnellen Schritten irgendwie lauernd auf unser Trio zu.

      Brooks war der Besitzer des Masai-Hotels, das im islamischen Stil errichtet war und seine besten Jahre längst hinter sich hatte. Der Lehmputz an den Außenwänden war in großen Fladen abgebröckelt. Das Haus wirkte leicht verkommen und ungepflegt.

      »Hagerty?« wiederholte er, als Parker die entsprechende Frage gestellt hatte, »tut mir leid, aber der ist schon seit ein paar Tagen unterwegs.«

      »Sie wissen nicht, wo wir ihn finden können?«

      »Tut mir immer noch leid! Aber kann ich Ihnen ein paar erstklassige Zimmer anbieten?«

      »Wir wohnen draußen in Tabora Lodge«, sagte Mike Rander.

      »Natürlich!« Brooks verzog sein Gesicht, »Maudling schnappt sich alles, was er bekommen kann!«

      »Sie mögen ihn nicht, Mister Brooks?«

      »Wer hebt schon einen Hai?« lautete Brooks’ Gegenfrage. »Fragen Sie Hagerty, wie er über Maudling denkt! Er ist von Maudling systematisch ruiniert worden.«

      »Und warum?« wunderte sich Rander vorsichtig.

      »Fragen Sie einen Hai oder ein Krokodil, warum sie automatisch zuschnappen, wenn sich ein Bissen anbietet. Reiner Reflex!«

      »Sie wissen, wer wir sind?«

      »Wie kommen Sie denn darauf?« wunderte sich nun Brooks vorsichtig.

      »Weil Sie uns ungefragt Details über Maudling liefern«, meinte Anwalt Rander, »man spürt die Absicht förmlich heraus.«

      »Gewonnen!« Brooks verzog sein Gesicht und wischte sich den Schweiß ab. »Gehen wir rüber an die Bar. Ich spendiere eine Runde. Dann werde ich Ihnen mal erzählen, was mit Maudling los ist. Und dann werden Sie schnell kapieren, daß Sie auf dem falschen Dampfer sind.«

      Das, was Brooks die Bar genannt hatte, entpuppte sich als eine Kneipe mit einem hohen Tresen. Zum Hof hin gab es eine schmale Tür mit einem Vorhang aus Perlenschnüren. Unter der Decke drehte sich mühsam und ein wenig ächzend ein Ventilator mit zwei Propellerschrauben.

      Brooks servierte kaltes Bier aus Flaschen, das sehr gut schmeckte. Dann setzte er sich keuchend zu seinen drei Gästen und beschäftigte sich wieder mal mit einem plötzlichen Schweißausbruch.

      »Also, Maudling«, begann er, »ich weiß tatsächlich, daß er Sie aus den Staaten kommen ließ. Er hat Angst, daß es ihm an den Kragen geht!«

      »Wer könnte daran ein Interesse haben?« kam Rander sofort zur Sache.

      »Maudling hat eine Menge Feinde«, erwiderte Brooks, »das liegt an seinen Geschäftsmethoden.«

      »Klingt sehr allgemein«, warf Mike Rander ein.

      »Gegenfrage, was hat Maudling Ihnen denn erzählt?« wollte Brooks wissen.

      »Er fühlt sich bedroht und glaubt, ermordet zu werden.«

      »Kann ich mir verdammt gut vorstellen!« Brooks grinste.

      »Und zwar von zwei weißen Herren, die sich Tarzan-Brothers nennen«, mischte der Butler sich gemessen in die Unterhaltung ein. Er beobachtete Brooks bei dem Ausdruck Tarzan-Brothers sehr genau.

      Brooks’ Blick wurde für einen kurzen Moment lang starr. Der Name schien bei ihm so etwas wie eine Reaktion ausgelöst zu haben, die er aber auf keinen Fall zeigen wollte. Sekunden später hatte er sich bereits wieder in der Gewalt und lächelte spöttisch.

      »Tarzan-Brothers«, wiederholte er dann, »das klingt nach einem Krimi.«

      »Nach Ansicht vieler Kriminologen schreibt das Leben stets die besten Kriminalromane«, redete der Butler weiter, »so weiß ich zum Beispiel von einem Fall in Südafrika, in dem es um Rohdiamanten ging.«

      »Und?« Brooks war sehr interessiert an diesem Thema. Er bemühte sich noch nicht mal darum, Desinteresse vorzutäuschen.

      »Es ging, um genauer zu sein, um den Schmuggel von Rohdiamanten«, präzisierte der Butler aus dem Handgelenk heraus. »Zwei konkurrierende Schmuggelgruppen befehdeten sich bis aufs Blut und schreckten demzufolge auch nicht vor Mord zurück.«

      »Warum … Warum erzählen Sie mir das?« Brooks hüstelte leicht.

      »Überlegen Sie mal gründlich«, sagte Rander und stand auf. Er nickte Sue zu, die sich ebenfalls erhoben hatte, und verließ dann zusammen mit dem Butler die Bar.

      Brooks blieb sitzen und schaute ihnen gedankenvoll nach. Er verzichtete auf jede Höflichkeit und trank dann ruckartig sein Bierglas leer.

      »Eine Frage am Rande?« sagte Parker von der Tür her. »Seit wann besitzt Mister Hagerty seinen Pilotenschein?«

      »Seit Jahren«, gab Brooks automatisch zurück. Dann biß er sich betreten auf die Lippen. Er hatte mit einiger Verspätung gemerkt, daß der Butler ihn praktisch hereingelegt hatte.

      Als sie das Hotel verließen, trafen sie auf Inspektor Moshi, der gerade aus einem Jeep stieg. Als Parker das Gesicht des Inspektors sah, wußte er sofort, daß etwas Unangenehmes passiert war.

      Er sollte sich wieder mal nicht getäuscht haben.

      »Joe Ugalla ist ermordet worden«, sagte Moshi wütend und knapp zugleich. »Es hat ihn in seinem Krankenbett erwischt. Der Mann wurde erstochen.«

      *

      »Moment, Parker, lassen Sie mich raten«, sagte Rander, als Parker den Landrover angehalten hatte. Sie hatten Nairobi am späten Nachmittag verlassen und befanden sich dicht vor Tabora Lodge. Die Fahrt war bisher ohne jeden Zwischenfall verlaufen. Parker hatte den Wagen angehalten, weil vom Buschhotel aus dröhnendes Singen zu hören war.

      »Natürlich«, sagte Rander ein paar Sekunden später, »das Lied kenne ich. Die Sänger fragen wieder mal, warum es am Rhein so schön ist.«

      »In der Tat, Sir«, bestätigte Parker, der den Motor jetzt wieder in Bewegung setzte, »es scheint sich um eine Nationalhymne der Westdeutschen zu handeln.«


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