Эротические рассказы

Sophienlust Paket 3 – Familienroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Sophienlust Paket 3 – Familienroman - Patricia Vandenberg


Скачать книгу
Jeremy strahlte übers ganze Gesicht.

      »Ich freue mich sehr auf Daisy und Daddy«, wiederholte er zum x-tenmal.

      »Ich auch, Jeremy.« Renate legte den Arm um die Schulter des neben ihr sitzenden Kindes, als sich die Maschine in die Lüfte hob. Plötzlich musste sie so intensiv an Roys verstorbene Frau denken, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Einen Augenblick überfiel sie auch die Angst, dass auch dieses Flugzeug abstürzen könnte.

      Die Angst verließ Renate während des ganzen Fluges nicht. Als sie endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen hatten, fühlte sie sich wie neugeboren.

      »Hier war ich auch schon mit Daddy und Daisy!«, rief Jeremy. »Und alle sprechen wieder so wie ich«, stellte er zufrieden fest. Es hatte ihm nicht immer gefallen, dass er in Sophienlust nicht alle hatte verstehen können. Er war froh, wieder daheim zu sein.

      Sprachschwierigkeiten gab es für Renate keine. Und dann saß sie mit Jeremy in dem Bus, der sie nach Alvery bringen sollte.

      *

      Daisy stellte Tommy seine Morgenmilch hin. Aber der Hund wandte sich ab und lief davon.

      »Warum willst du denn nicht trinken?«, fragte Daisy enttäuscht. Sie roch an der Milch und stellte fest, dass sie sauer war.

      Seufzend schüttete sie die Milch fort und wusch den Napf aus. Dann füllte sie den Napf mit frischem Wasser. Ob Daddy schimpfen würde, weil sie vergessen hatte, die Milch in den Eisschrank zu stellen?

      Daisy blickte sich in der Küche um. Sie sah das ungewaschene Geschirr und die schmutzigen Fenster. Als Mummy noch lebte, war die ­Küche am Morgen immer ganz sauber gewesen. Da hatte es kein schmutziges Geschirr und keine ­verschmierten Fensterscheiben gegeben. Glücklicherweise war an diesem Tag keine Schule, sodass Daisy die Fenster putzen konnte. Ihr Daddy war schon in aller Frühe nach Alvery gefahren, um sich dort mit einigen Farmern zu treffen. Er hatte sie ge­beten, keine Dummheiten zu machen.

      Daisy füllte den Eimer mit Wasser und überlegte, was Mummy immer zum Fensterputzen genommen hatte. Aber sie konnte sich nicht erinnern.

      Eigentlich sind die Fenster doch nicht so schmutzig, überlegte sie, weil sie keine Lust hatte, allzu viel zu arbeiten. Aber das Geschirr musste sie auf alle Fälle abwaschen.

      Seufzend machte sie sich an die Arbeit. Tommy kam zurück und zupfte sie am Ärmel, um ihr zu sagen, dass die Sonne so schön schien und er spazierengehen wolle.

      »Die Zeiten sind vorbei, Tommy.« Daisy stellte die Teller in den Schrank. Dabei streifte sie mit der viel zu großen Schürze einige Glasteller und riss sie heraus.

      Laut weinend kehrte sie die Scherben zusammen. »Daddy wird bestimmt schimpfen, denn es waren Mummys schönste Teller«, erzählte sie Tommy. »Vielleicht merkt er es aber nicht so schnell. Ach, Tommy, ich kann nicht mehr.« Daisy setzte sich auf die Bank und weinte lauter. Mit dem Schürzenzipfel fuhr sie sich immer wieder über die Augen. »Glaubst du, dass Tante Renate mit Jeremy kommt? Eigentlich müsste sie meinen Brief schon bekommen haben.« Tommy bellte, und Daisy entschloss sich, einfach ein bisschen spazieren zu gehen.

      Voller Freude sprang der Hund um Daisy herum, als sie das Haus verließ. Sommerwölkchen flogen über den Himmel. Es war so warm, dass Daisy den Weg zum Forellenbach einschlug. Sie wollte ein bisschen mit den Füßen im Wasser waten. Dabei dachte sie an Jeremy. Einmal hatten sie gemeinsam mit den Händen eine Forelle gefangen, sie aber gleich wieder schwimmen lassen, weil sie ihnen so leid getan hatte.

      Bei dieser Erinnerung wurde Daisy wieder ganz traurig. Vielleicht war Schwester Renate böse auf sie, weil sie so unfreundlich zu ihr gewesen war?

      Daisy setzte sich in das hohe Gras am Ufer des Baches und blickte betrübt auf das sprudelnde Wasser. Wie dunkle Schatten huschten die Forellen vorbei. Ganz in der Nähe quakte ein Frosch.

      Unaufhörlich liefen dem kleinen Mädchen die Tränen über die Wangen. Niemand hat mich wirklich lieb, dachte es. Selbst Daddy ist ganz anders als früher. Wenn wir zusammen in der Küche beim Essen sitzen, spricht er kaum ein Wort.

      Plötzlich spitzte Tommy, der bisher still neben Daisy in der Sonne gelegen hatte, die Ohren. Dann sprang er freudig bellend auf. Seine Rute schlug hin und her. Schließlich rannte er davon.

      »Tommy! Hierher!«, rief Daisy voller Angst, weil sie glaubte, er habe ein Wild in die Nase bekommen und jagte nun hinter ihm her. Erst vor ein paar Tagen hatte der Jäger einen wildernden Hund erschossen.

      »Tommy! Tommy!«, schrie Daisy außer sich vor Angst und lief hinter ihm her. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass der Hund die Richtung zum Haus eingeschlagen hatte. Und dann hörte sie sein Gejaule. So jaulte er immer nur dann, wenn er sich riesig freute.

      Daisy lief schneller und erreichte endlich die Stelle, von der aus sie das Haus sehen konnte. Sie erblickte einen kleinen Jungen in einem blauen Anzug und eine dunkelhaarige Dame in einem hellen Kostüm.

      »Jeremy«, flüsterte sie. »Es ist Jeremy!«, rief sie dann und rannte los.

      »Daisy! Daisy!« Jeremy kam ihr entgegengelaufen. Die Geschwister umarmten sich voller Freude.

      »Findest du nicht, dass ich gewachsen bin?«, fragte der kleine Junge stolz. »Mein dunkelblauer Anzug ist mir viel zu klein geworden. Sieh nur, die Hosenbeine sind ganz kurz.« Er streckte seine Arme aus. »Und die Ärmel sind auch zu kurz geworden. Bald bin ich so groß wie du.«

      Renate hielt sich im Hintergrund. Sie wollte das Wiedersehen der Kinder nicht stören. Tommy, der Jeremy schon gebührend begrüßt hatte, strich schnuppernd um sie herum. Man sah ihm deutlich an, dass er noch nicht viel mit ihr anfangen konnte.

      »Du bist gewiss der Tommy«, redete Renate ihn an.

      Tommy wedelte mit der Rute und kam etwas näher.

      »Ja, Tante Renate, das ist unser Tommy. Hast du gesehen, wie er sich gefreut hat?«, fragte Jeremy.

      Daisy streckte Renate ihre kleine Hand hin und sah sie treuherzig an. »Ich bin froh, dass du gekommen bist«, sagte sie statt einer Begrüßung. »Ich war so allein.« Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. »Daddy ist nicht da. Er hat eine Tagung in Alvery.«

      Renate zog das Mädchen an sich. »Ich bin gern gekommen, Daisy. Und ich danke dir für deinen lieben Brief. Er ist sehr schön geschrieben.«

      »Ich habe auch ganz langsam geschrieben. Nicht wahr, ich habe viele Fehler gemacht, Tante Renate?«

      »Überhaupt keine, Daisy.« Renate hatte sofort gemerkt, wie blass das kleine Mädchen aussah und wie schmal seine Wangen geworden waren.

      »Ich habe das Geschirr noch nicht fertig abgewaschen. Weil ich Mummys beste Glasteller zerbrochen habe, bin ich ganz einfach fortgelaufen.«

      Renate hörte aus der weinerlichen Stimme die große Verzweiflung des Kindes heraus. Liebevoll strich sie Daisy übers Haar. »Glas kann man ersetzen, Daisy. Glaub mir, auch uns Großen passieren im Haushalt immer wieder Pannen. Wollen wir jetzt nicht ins Haus gehen?«

      »O ja.« Daisy atmete hörbar auf. Sie hatte das Gefühl, dass eine ganz große Last von ihrem Herzen genommen sei. Stolz zeigte sie ihrer neuen Tante Renate das Haus.

      Renate erkannte die geschmackvolle, aber einfache Einrichtung des Farmerhauses, aber auch, dass überall Staub war, dass die Vorhänge gewaschen werden mussten und dass selbst die Bettwäsche seit Wochen nicht mehr abgezogen worden zu sein schien. Es war der typische Haushalt eines Junggesellen und eines kleinen hilflosen Mädchens, dem die Last zu schwer geworden war.

      »Wisst ihr was?«, rief Renate munter. »Jetzt beziehen wir zuerst einmal die Betten frisch, und dann machen wir uns ein Abendessen. Es ist ja schon spät. Wann wird dein Daddy kommen, Daisy?«

      »Vielleicht gegen neun, Tante Renate. Vielleicht auch früher. So eine Tagung dauert immer lange. Meist gehen die Männer danach noch ins Gasthaus«, fügte sie altklug hinzu.

      Zu dritt nahmen sie dann die Arbeit in Angriff. Die Betten waren bald frisch bezogen und das Besucherzimmer,


Скачать книгу
Яндекс.Метрика