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Mami Staffel 11 – Familienroman. Edna MeareЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 11 – Familienroman - Edna Meare


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dir, an der Adria war es richtig heiß. Papa und ich waren jeden Tag schwimmen. Übrigens… ich bin schneller als er!«

      »Toll!« freute Astrid sich, obwohl ihr jedes Wort einen Stich in die Herzgegend versetzte. Aber so Arm in Arm mit Claudia und auf dem Weg zu ihrem Wagen, der etwas abseits stand, ließen sich diese Stiche ertragen.

      »Tschüß, Tanja!« Fröhlich winkte Claudia ihrer neuen Freundin nach. »Bis morgen. Komm heute nicht. Weißt du, ich habe heute den ganzen Tag Besuch.«

      Astrid schluckte. »Meinst du mich mit dem Besuch?« Sie schloß die Autotür auf.

      »Klar. Wenn du nur so selten kommst, bist du eben Besuch. Aber mein allerliebster. Früher«, fügte sie frech hinzu, »als wir uns häufiger sahen, warst du mein Schutzengel.«

      Claudia setzte sich hinter sie und schnallte sich an. Annalena starrte einige Sekunden wie benommen auf die Straße. Was hatte Claudia nur so verändert? War es ihre hundertprozentige Genesung? Die die neuen Freunde in der Klasse? Oder hatten ihr die Ferienwochen mit Fabian so gut getan?

      Sie fuhr an. »Erzähl mir von Italien, Claudia.«

      »Na, toll war es. Leider ist Papa heute und morgen in Berlin. Oder hast du das schon in der Zeitung gelesen und bist deshalb gekommen – weil er nicht da ist?«

      »Ich bitte dich, Claudia! Was du dir ausdenkst!«

      »Na, könnte ja sein. Also, wäre er heute zu Hause, würde er dir auch von unserem Urlaub vorschwärmen. Du kannst es dir nicht vorstellen, Astrid, der war ja echt super drauf.«

      »Hat er nicht Besuch bekommen?«

      »Nee, von wem denn? Von einer seiner Damen?« Sie lachte schallend. »Bella Crusius, die blöde, lebt in London. Und Wiebke Lohmer, die Schreckschraube, heiratet demnächst. Ich hätte es aber so oder so nicht erlaubt, daß eine von denen oder ’ne andere Tussi angetanzt wäre. Nur ich, ich ganz allein, war seine einzige Dame. Und ich mußte nicht mal Klavier spielen. Dafür haben wir lange Ausflüge gemacht. Überall hin, bis abends spät unterm Sternenhimmel. Und dann Pizza und Coca. Nicht so ’n ewiges Fisch- und Gräten-Gefummel, wie er es sonst mag. Es war toll, Astrid.« Sie blickte still lächelnd zur Seite. »Nur dreimal ist er in ein Loch gefallen. Aber Gott sei Dank nur dreimal!«

      »In was denn für ein Loch?«

      »Na, so ein tiefes, schwarzes Loch, weil Mama nicht mehr bei uns war. Er hat sich einsam gefühlt. Männer sind so, sagt er. Aber ich habe ihm immer prima geholfen.«

      »Du hast ihm geholfen?«

      »Ja, konnte ich prima. Weil ich doch jetzt weiß, daß Mama keinem Traum nachgerast ist, als es zum Unfall kam. Sie wurde geliebt, verstehst du? Richtig geliebt!«

      Von der Schule bis zur Villa von Fabian Ossiander waren es nur wenige Autominuten. Astrid kam es sehr gelegen, als sie jetzt vor seinem Grundstück halten konnte. Claudias Worte erschienen ihr so seltsam, als habe sie in den letzten Wochen völlig das Verständnis für sie verloren. Was war denn nur geschehen?

      War ihr tatsächlich etwas aus dem Leben ihrer geliebten Claudia entgangen. Hatte sie etwas nicht wahrgenommen oder gar vergessen?

      »Daß du und dein Vater sie sehr geliebt habt – daran bestand doch nie ein Zweifel«, sagte sie tonlos vor Verwirrung. »Warum sprichst du von einem Traum, dem sie nachgerast ist?«

      Im Innenspiegel sah sie, wie Claudias Gesicht sich jäh verschloß. So, als hätte sie kurz entschlossen die Tür zu ihrem Herzen zugeschlagen.

      »Was habe ich gesagt?« fragte sie dann ganz ernst.

      »Na, hör mal, Claudia!«

      Claudia stöhnte leise auf, dann neigte sie sich plötzlich zur Seite, öffnete die Autotür und sprang heraus. »Mußt nicht alles auf die Goldwaage legen. Hab’ nur so gequasselt«, meinte sie fröhlich und hakte Astrid, als die neben ihr stand, gleich wieder ein.

      Trotzdem ergriff Astrid ein seltsames Gefühl. Sie gingen auf das Gartentor zu.

      »Ich muß dir auch etwas erzählen, Claudia. Darum habe ich heute früh bei Lisa angerufen. Ich wollte wissen, wann deine Schule aus ist. Sie hat mich dann gleich zum Mittagessen eingeladen.«

      »Klasse. Lisa ist super, wie? Und was mußt du mir erzählen?«

      Sie standen jetzt im Garten. Der Jasmin blühte, am Haus rankten sich die ersten Rosen hoch. Die Stare und Drosseln sangen, und der kleine Springbrunnen vor der Terrasse plätscherte lustig vor sich hin.

      »Ich gehe fort, Claudia. Man hat mir die Stelle einer Oberärztin in der Chirurgischen Abteilung angeboten.«

      »Was? Wo?«

      »In Hannover.«

      Claudia blickte sie an. »Wieso? In Hannover? Das ist doch weit weg.«

      Astrid wußte nicht, was sie sagen wollte. Sie sollte sie Claudia ihren Entschluß erklären? Aber da prasselten schon deren Fragen auf sie herab.

      »Warum gehst du weg? Etwa, weil ich wieder gesund bin? Das ist doch gemein. Ich dachte, du bist meine Freundin… fast so etwas wie eine Mutter!«

      In Astrids Herz war nur noch Schmerz. »Wir bleiben doch Freunde. Wenn du willst, sehen wir uns oft. Außerdem weiß ich noch nicht, wann ich dort anfangen will«, versuchte sie sich zu verstellen.

      Claudia ließ dieser Einwand unbeeindruckt. Sie schüttelte den Kopf. »Oder willst du weg, weil Papa nie wieder mit dir ausgegangen ist? Das finde ich echt bescheuert.«

      »Es hat nichts mit deinem Vater zu tun«, schwindelte Astrid.

      »Und wie soll ich ihn trösten, wenn er wieder in so ein Loch fällt?« fuhr Claudia sie an.

      Da schwieg Astrid bestürzt. Weil sich oben die Haustür öffnete und Lisa freundlich rief, das Essen stehe schon bereit, nahm sie Claudia einfach in den Arm. So waren keine weiteren Worte nötig. Zeigte sie nicht, wie schwer ihr der Gedanke an den Abschied schon jetzt fiel?

      Nur noch wenige Schritte trennten die beiden von Lisa. Und die hielt Claudia einen Brief hin.

      »Du hast Post bekommen, Claudia. Schau mal, so ein dicker Brief.«

      Claudia war abgelenkt. Nur die heftige Bewegung, mit dem sie Lisa den Brief entriß, verriet ihre anhaltende Erregung.

      »Wer ist das denn?« murmelte sie, riß den Umschlag auf und murmelte: »Steht ja hinten nichts drauf…«

      Aus dem Umschlag fiel eine bunte Postkarte.

      »Ein Urlaubsgruß«, vermutete Lisa und hob sie auf. »Sieh nur, vom Gardasee.«

      »Vom… was?« Schon wanderte die Karte in Claudias Hand. Mit der anderen hielt sie einen längeren Brief. Noch zwischen Tür und Angel überflog sie ihn. Lisa, die schon reingegangen war, beachtete sie nicht mehr.

      Astrid aber beobachtete ihre kleine Freundin, die den Brief jetzt überflog. Es waren Sekunden voller Harmonie, die die junge Ärztin hoffen ließen, daß Claudia sich schon wieder beruhigte. Aber sie täuschte sich gewaltig. Im gleichen Augenblick begriff sie, daß die Zeilen, die Claudia überflog wie eine Katastrophe auf das Mädchen wirkten.

      »Claudia!« rief sie. »Was hast du? Ist es eine schlechte Nachricht? Wer schreibt dir denn?«

      Claudia sah sie an. Alles Leben schien aus ihr gewichen. Sie suchte nach Worten, aber das fiel ihr schwer. Das Blatt Papier in ihrer Hand flatterte im leichten Sommerwind.

      »Geh doch!« stieß sie hervor. »Geh doch ruhig in die Klinik in Hannover. Dir ist ja egal, wie es mir geht. Dir und allen anderen ist es egal!«

      Sie drehte sich um und rannte ins Haus. Eine Tür knallte zu.

      Behutsam, als müsse sie Scherben eines kostbaren Gegenstands aufheben, bückte Astrid sich nach der bunten Postkarte, die wieder zu Boden gefallen war. Ihr Herz klopfte, als sie sie betrachtete. Aber sie entdeckte nichts, das Claudias Ausbruch erklärte. Es war wirklich der Gardasee. Das Blau


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