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APEX. Ramez NaamЧитать онлайн книгу.

APEX - Ramez  Naam


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dass uns diese Anschlagstechnologie bekannt ist. Oder dass wir überhaupt einen Weg haben, sie aufzuspüren oder nachzuverfolgen.«

      Pryces Augen schnellten zurück zu Reid. Die Zahnräder in ihrem Kopf liefen auf Hochtouren.

      »Ich verstehe die Wichtigkeit dieser Situation für den Präsidenten in politischer Hinsicht«, fuhr der Direktor der NSA fort. Und nun verstand Pryce das Unbehagen, das sie in seinem Gesicht lesen konnte.

      »… aber wenn wir der amerikanischen Öffentlichkeit offenbaren, dass es uns möglich war, eine Unterwanderung von Barnes’ Heimalarmsystem aufzudecken, selbst wenn wir China dabei nicht erwähnen, dann legen wir unsere Karten offen und verraten ihnen den geheimdienstlichen Vorteil, den wir haben.

      Pryce hielt Reids Blick stand. »Der Präsident wird diese Entscheidung treffen müssen.«

      »Kann ich mich darauf verlassen«, fragte der Direktor der NSA, »dass Sie den Präsidenten dahingehend beraten, die nationale Sicherheit der USA zu bewahren?«

      »Ich denke nicht, dass er in dieser Sache eine Beratung meinerseits brauchen wird, General«, erwiderte Pryce.

      Dann drehte sie sich den anderen im Raum zu. »Irgendwelche Reaktionen hierzu?«

      Weitere zwanzig Minuten vergingen, bis sie sich dem letzten Punkt auf ihrer Agenda widmen konnte.

      »Schlussendlich«, sagte sie. »Der Präsident hat mich beauftragt, die Behauptung zu untersuchen, dass die PLF als verdeckte Operation unter der Regierung Jamesons erschaffen wurde.«

      Sie schaute in die Runde und beobachtete die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke. Manche von ihnen waren komplett ausdruckslos. Manche ganz offenbar mit deutlichem Bedenken.

      »Er hat mir die komplette Befugnis gegeben, dort zu graben, wo ich es für nötig halte. Das alles kann sich nun als komplettes Hirngespinst herausstellen. Oder aber es ist die Wahrheit. Aber wenn Sie irgendetwas darüber wissen, haben Sie vierundzwanzig Stunden Zeit, es mir mitzuteilen.

      Ich werde sicherstellen, dass alles, was ich innerhalb dieser Zeitspanne erfahre – von welcher Quelle es auch kommen mag – gebührend belohnt wird, wenn es soweit ist.«

      Sie war immer noch dabei, in die Runde zu schauen und während sie sprach, stellte sie Augenkontakt mit jedem einzelnen von ihnen her und nickte ihnen zu. Tatsächlich befand sie sich auf sehr dünnem Eis. Stockton hatte ihre Befugnis, in der Sache zu forschen, zwar nicht aufgehoben. Aber es war klar, dass er sich seine eigene Meinung zu Barnes‘ Tod gebildet hatte.

      Also würde sie diese investigative Befugnis jetzt nutzen, für den Fall, dass er sie zu einem späteren Zeitpunkt revidieren würde.

      »Sollte ich nach diesem Zeitraum von vierundzwanzig Stunden herausfinden, dass jemand unter Ihnen mir etwas verschwiegen hat, dann werde ich diese Person gnadenlos an die Wand nageln.«

      Sie ließ ihre Augen noch einmal über jeden von ihnen wandern und merkte sich, wer wegschaute, wer ihren Blick mit Feindseligkeit erwiderte und wer mit Humor.

      »Habe ich mich da klar ausgedrückt?«

      Sie war gerade aus dem Kontrollraum herausgetreten und stand im langen Korridor, der sich über die komplette Länge des Oberdecks der Air Force One erstreckte, als ihr ein Glitzern durch eines der riesigen Fenster ins Auge stach. Es war eine brandneue F-38, die sich neben ihrer Maschine befand. Die Chamäleonhülle ihrer Oberfläche war heruntergefahren, sodass alle Welt sie sehen konnte –es war eine der Maschinen aus der kleinen Staffel von menschengesteuerten und autonomen Kampfflugzeugen, die die Air Force nun bewachte, wo auch immer sie war.

      Das war etwas, woran Pryce sich immer noch nicht gewöhnen konnte, etwas, das erst vor vier Monaten zum Tragen gekommen war, und zwar mit dem versuchten Anschlag auf den Präsidenten.

      Sie schüttelte den Kopf. Die Air Force One war der sicherste Ort auf der Erde. Auch ohne die Unterstützung der Fliegerstaffel. Das doppelgeschossige Flugzeug hatte seine eigenen Raketenabwehrsysteme, seine eigene kleine Flotte an Minidrohnen, die es entsenden konnte, seine eigenen Geheimwaffen und weitere Asse im Ärmel, von denen nur wenige wussten.

      Der Bildschirm ihres Slates leuchtete auf. Pryce schaute hinab und fand genau die Art von Nachricht, die sie schon fast erwartet hatte.

      Natürlich von einem anonymen Absender.

      [Elfenbeinturm-Schlampen wie du sollten ihre Nase aus Angelegenheiten wie diesen raushalten. Ansonsten wird sie dir abgeschnitten.]

      Pryce konnte darüber nur lachen. Ein weiterer, vom Aussterben bedrohter Steinzeitmensch, der mit sexistischen Beleidigungen um sich warf, um sein angeschlagenes Ego zu besänftigen.

      Sie subvokalisierte an Kaori:

      [Pryce: Haben Sie das auch erhalten?]

      [Kaori: Habe ich. Ich leite gleich die Nachverfolgung ein.]

      Sie bezweifelte, dass jemand, der etwas wirklich Wichtiges zu verbergen hatte, so dumm sein würde, auf diese Weise Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Trotzdem ging man allen Hinweisen nach, egal wie unglaubwürdig sie waren. Vielleicht hatte man Glück.

      Pryce richtete ihren Blick zurück nach draußen auf die F-38, die in der Sonne glitzerte. Sie war mit der neuesten, Hightech-Waffentechnik ausgerüstet und jederzeit bereit, jegliche Flugobjekte abzuschießen, die in ihre Reichweite kamen.

      Sie schnaubte und schüttelte ihren Kopf.

      Das ergab alles keinen Sinn. Sofern sie nicht mitten in einem Schussgefecht mit China standen, würde kein erfolgreicher Angriff auf die Air Force One von außerhalb vonstattengehen. Er würde von innen heraus kommen. Von einem von ihnen.

      

      

       14| HR SCHACHZUG

      

       Sonntag, 04.11.2040

      »… unsere Abkommensverpflichtungen zwingen uns dazu, dieser Aufforderung nachzugehen«, sagte Aggarwal.

      Kade schloss seine Augen.

      »Es sei denn«, fuhr Aggarwal fort, »Sie gewähren uns volle und absolute Kooperation bei unseren Plänen für Nexus.«

      Kade öffnete seine Augen.

      »Ich werde Ihnen nicht dabei helfen, Nexus zu Spionagezwecken, für Einschüchterungstaktiken oder als Waffe einzusetzen«, entgegnete er dem Mann.

      Aggarwal runzelte die Stirn und öffnete seinen Mund, um zu sprechen.

      Die Frau neben ihm lenkte sanft und mit einem sauberen, britischen Akzent ein: »Mr. Lane, wir wurden einander noch nicht vorgestellt. Ich bin Lakshmi Dabir.«

      Sie bewegte sich nach vorn, während sie sprach, und ließ sich langsam auf einem der Stühle auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches nieder. Ihre dunklen Augen sahen in seine. Sie bot ihm jedoch nicht die Hand an.

      »Kaden Lane«, sagte Kaden. »Kade, für meine Freunde.«

      Aus dem Augenwinkel sah Kade, dass Aggarwal den Sitzplatz wechselte.

      »Kade«, sagte Lakshmi Dabir. »Wenn das in Ordnung ist?«

      »Sind wir denn Freunde?«, fragte Kade mit hochgezogener Augenbraue.

      Lakshmi Dabir lächelte zaghaft und hakte weiter nach.

      »Mister Aggarwal hat Ihnen vermutlich den falschen Eindruck gegeben. Lassen Sie mich Ihnen unser Vorhaben erklären.«

      »Ich bitte darum«, antwortete Kade.

      »Indien ist momentan die bevölkerungsreichste Nation auf der Erde, Kade. Eins-komma-sechs Milliarden Menschen. Außerdem sind wir relativ jung. Wir haben dreihundertfünfzig Millionen Inder unter fünfzehn Jahren – das ist fast so viel wie die gesamte Bevölkerung Ihres Landes.«

      »Es


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