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Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman - Günter Dönges


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unter sich aufteilen. Dies ging aus dem belauschten Gespräch ja eindeutig hervor. Meiner bescheidenen Ansicht nach müßte dies verhindert werden. Ein weiterer Machtzuwachs dieser drei Gangster könnte sich auf die Sicherheit friedliebender Bürger verheerend auswirken.“

      „Schön … stimmt schon, Parker. Aber was erreichen Sie, wenn die ,Großen Drei‘ sich absetzen und erst einmal verkriechen?“

      „Die Gier nach Macht und Geld wird größer sein als die Angst, Sir. Meiner bescheidenen Ansicht nach werden die ,Großen Drei‘ auf der Ranch bleiben. Zumal dann, wenn man sie dazu ermuntert.“

      „Ermuntert? Was haben Sie sich einfallen lassen?“

      „Man müßte die ,Großen Drei‘ belagern, Sir.“

      „Wer soll das schaffen? Sie und ich allein? Ausgeschlossen! Das wird niemals klappen. Jetzt übernehmen Sie sich.“

      „Man sollte es auf einen kleinen bescheidenen Versuch ankommen lassen, Sir.“

      „Angenommen, die ,Großen Drei‘ lassen sich festhalten. Was ist damit erreicht? Früher oder später werden sie Portlands Gangsterimperium doch unter sich auf teilen.“

      „Falls die ;Großen Drei‘ sich inzwischen nicht gegenseitig außer Gefecht gesetzt haben, Sir.“

      „Psychologische Kriegsführung?“

      „In der Tat, Sir. Dieser Kampfweise dürften die ,Großen Drei‘ nicht gewachsen sein. Ich möchte sie dazu bringen, Farbe zu bekennen. Bisher ist es den einschlägigen Behörden nicht gelungen, den Herren Clemetti, Vance und Hartley Ungesetzlichkeiten nachzuweisen. Die Schmutzarbeit wurde immer von ihren Handlangern erledigt. Nun aber sollte man sie dazu zwingen, selbst gegen die Gesetze zu verstoßen. Das wäre eine Handhabe, sie endlich hinter Schloß und Riegel zu bringen.“

      „Hört sich gut an, Parker. Aber ich glaube, da werden wir uns eine Menge einfallen lassen müssen. Wir haben es immerhin mit drei sehr cleveren Gangsterbossen zu tun. Die werden nicht so leicht aufstecken.“

      „Ich freue mich, wenn ich gestehen darf, auf diese Auseinandersetzung. Sir.“

      „Hoffentlich kann ich das später auch von mir sagen.“ Randers Stimme klang skeptisch, „aber gut, versuchen wir es. Über eines sind Sie sich ja hoffentlich klar, Parker: An die Ranch kommen wir jetzt nicht mehr heran. Nach den Explosionen läßt Clemetti das Grundstück hermetisch absperren.“

      „Darf ich auf meine Spezialausrüstung verweisen, Sir?“ Parker deutete auf den Kofferraum seines Monstrums, das sie inzwischen erreicht hatten. „Ich möchte doch als sicher unterstellen, daß sich Mittel und Wege finden lassen werden, die Füchse im Bau aufzuspüren.“ „Möchte ich gar nicht abstreiten, Parker, aber wie würden Sie reagieren, wenn Sie einer der großen Drei wären?“ „Unbedingt zum Gegenangriff übergehen.“

      „Eben. Und mit dieser Möglichkeit müssen wir umgehend rechnen, Parker. Clemetti, Vance und Hartley legen ganz sicher nicht die Hände in den Schoß. Vielleicht sollten wir unsere Lebensversicherungen etwas anheben lassen!“

      *

      Es wurde hell.

      Clemetti, Vance und Hartley hingen in den tiefen, bequemen Sesseln, aber sie sahen übernächtigt und nervös aus. Den Rest der Nacht hatten sie fast schweigend verbracht.

      Sie wußten bereits von dem ausgeschickten und zurückgekehrten Mordkommando, daß Mike Rander und Josuah Parker mit unbekanntem Ziel Las Vegas verlassen hatten. Sie hatten das zur Kenntnis genommen, weigerten sich innerlich aber, daran zu glauben. Sie ahnten, daß die beiden Männer, die sie so sehr haßten, irgendwo in der Nähe waren.

      „Ich glaube, wir sollten einen Schluck Kaffee trinken“, schlug Clemetti als Gastgeber vor und stemmte sich aus dem Sessel hoch. „Es ist doch sinnlos, wie ein hypnotisiertes Kaninchen auf die Schlange zu starren. Haben wir doch nicht nötig.“

      „Ich weiß, was wir brauchen“, schaltete Hartley sich ein, „wir brauchen Rander und Parker. Und zwar verpackt in einem Sarg. Und zwar so schnell wie möglich. Clemetti, Sie sind doch hier in Las Vegas zu Hause. Sie müssen es doch schaffen, die beiden Schnüffler ausfindig zu machen. Wozu haben Sie Ihre Organisation?“

      „Die Suche nach den beiden Kerlen läuft bereits auf Hochtouren“, antwortete Clemetti, „alle Highways werden von meinen Freunden bereits überprüft und abgeschirmt. Kann nur noch eine Frage der Zeit sein, bis wir sie aufgespürt haben.“

      „Und sobald wir wissen, wo sie stecken, müssen sie ausgeschaltet werden.“ Vance stand ebenfalls auf und wirkte plötzlich überraschend energisch. „Wenn es sich ’rumspricht, daß wir vor diesen beiden Schnüfflern ausgerissen sind, sind wir doch erledigt.“

      Clemetti nickte. Gleichzeitig aber sah er Vance mißtrauisch und überrascht an. Warum, so fragte er sich, ist Vance auf einmal dafür, diese Sache durchzustehen. Vor ein paar Stunden war er doch noch dafür, die Konferenz zu vertagen. Was, so fragte er sich weiter, plant dieser gerissene Fuchs?

      Vance plante tatsächlich etwas, doch er hütete sich, davon auch nur eine Andeutung laut werden zu lassen. Er hatte sich die Situation gründlich überlegt. Er witterte die Möglichkeit, Clemetti und Hartley überrumpeln zu können. Scheinbar völlig legal. Zwei Morde an Gangsterbossen konnte man leicht auf das Konto der beiden Schnüffler umbuchen.

      So ähnlich dachte übrigens auch Hartley. Seine Gedanken kreisten um Clemetti und Vance. Hartley wollte ebenfalls nicht teilen. Er war nicht nur scharf auf Portlands Imperium, er spekulierte schon darauf, die Gangsterimperien von Clemetti und Vance an sich zu reißen. Sein Appetit war stets groß gewesen.

      Die drei Gangsterfreunde, die sich liebend gern gegenseitig schon jetzt umgebracht hätten, gingen hinüber in einen Speiseraum und frühstückten. Anschließend wollten sie Toilette machen und in die Verhandlung einsteigen. Doch sie hatten ihre erste Tasse Kaffee noch nicht ganz leergetrunken, als ein alarmierender Telefonanruf eintraf.

      Clemetti als Hausherr nahm ihn entgegen. Er hörte einen Moment schweigend zu, dann nickte er und legte auf. Er wandte sich an seine beiden Kollegen.

      „Rander und Parker müssen noch in der Stadt sein“, sagte er dann, „dieser komische Wagen von Parker ist auf den Highways nicht gesehen worden.“

      „Das besagt doch gar nichts!“ Vance schüttelte zweifelnd den Kopf.

      „Dieses Monstrum ist bestimmt geländegängig“, warf Hartley ein, „für mich zählen nur Tatsachen!“

      „Die können Sie haben, Hartley. Clemetti nickte gewichtig. „Rander und Parker waren am frühen Morgen in einem Geschäft für Scherzartikel. Sie sind einwandfrei erkannt worden.“

      „Wo waren sie?“ Vance und Hartley sahen sich ungläubig an.

      „In einem Laden für Scherzartikel“, wiederholte Clemetti noch einmal. „Sie kamen nach einer knappen Viertelstunde mit ein paar Paketen wieder heraus und fuhren los.“

      „Versteht ihr das?“ Vance spürte ein Prickeln im Genick.

      „Überhaupt nicht“, sagte Hartley, „ich weiß nur, daß die beiden Schnüffler irgendeine Teufelei aushecken … Wir müssen mächtig auf Draht sein, wenn wir nicht hereingelegt werden wollen!“

      „In ein paar Stunden haben wir sie“, stellte Clemetti fest. „Sie sind nach wie vor in Las Vegas. Das habe ich im Gefühl, Freunde. Die sind so verrückt, uns hier anzugreifen. Besser können wir es doch überhaupt nicht haben!“

      Bevor Vance und Hartley antworten konnten, stürzten Ronny und Ray ins Zimmer. Hinter ihnen tauchten Crane und Freddy auf. Ihnen folgten Vances Gorillas Steve und Clive. Sie alle wirkten recht aufgeregt.

      „Was ist denn?“ fauchte Clemetti gereizt.

      „Oben, Boß, oben!“ keuchte Ray.

      „Ein toller Brocken!“ hechelte Ronny.

      „Wovon redet ihr eigentlich?“ wollte Clemetti


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