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Mami Staffel 1 – Familienroman. Gisela ReutlingЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 1 – Familienroman - Gisela Reutling


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Sagt man denn nicht, jede Sekretärin ist in ihren Chef verliebt.«

      »Das weiß ich nicht, ob man es sagt. Franziska ist keine Sekretärin, im Moment ist es so, daß ich ihr Lehrling bin. Sie muß mich einarbeiten, und wie gesagt, sie hat hervorragende Qualitäten. Außerdem verfügt sie über gute Beziehungen, ohne die hat man es viel schwerer.«

      »Werden Sie Ihre Franziska zu sich nach Hause einladen?«

      »Warum sollte ich?« wollte er verwundert wissen. »Machen Sie sich etwa lustig über mich?«

      Sie hob im gespielten Entsetzen beide Hände.

      »Das würde ich nie wagen, Max. Ich habe nur Angst, daß Ihre tüchtige Franziska mich bei den Kindern ausbooten könnte. Die beiden sind goldig. Beim Spiel mit ihnen entspanne ich mich wunderbar.«

      »Jetzt haben wir genug von mir gesprochen. Ich möchte Ihnen noch einmal sagen, wie sehr ich Ihr Spiel auf der Bühne bewundert habe. Sie verkörperten die junge Frau so prachtvoll, man vergaß, daß es nur ein Spiel war.«

      »Das ist ein hübsches Kompliment«, lachte sie spitzbübisch. »Sie machen wirklich Fortschritte. Ich liebe meinen Beruf. Er ist oft hart und anstrengend, manchmal hat man die Grenze der Belastbarkeit erreicht. Aber ich liebe den ganzen Rummel.

      »Das Theater ist wohl das Schwierigste, nicht wahr? Man muß vermutlich immer hundertprozentig vorbereitet sein. Ich habe einmal zugesehen, wie ein Werbefilm gedreht wurde. Eine einzige Szene wurde so oft wiederholt, daß ich es nicht mehr zählen konnte.«

      »Auch Fernsehen oder Filmen hat seinen Reiz. Ich glaube, Max, wir sollten gehen. Die Stunden mit Ihnen sind mir verflogen wie selten. Sie müssen nämlich wissen, ich langweile mich schnell, aber heute abend habe ich mich keine Sekunde gelangweilt…«

      »Dann darf ich mir auf die Schulter klopfen«, freute er sich.

      Der Kellner brachte die Rechnung, er legte sie dezent auf einen Teller. Max schob einen Schein darunter und nickte dem Ober freundlich zu.

      Er hatte seinen Wagen unter der Laterne abgestellt. Wie ein braves Tier stand er da und wartete auf sie. Als Max für Marie-Luise den Wagenschlag öffnete, hob sie den Kopf und lächelte ihn an.

      »Es war ein wunderschöner Abend, ein wunderschöner Tag. Danke, Max.«

      Ihre Natürlichkeit rührte ihn. Nicht eine Minute kam ihm der Gedanke, daß sie Theater spielen könnte. Ihr weiches Lächeln raubte ihm beinahe den Verstand.

      »Sie müssen mir sagen, wie ich jetzt fahren muß. Ich kenne mich in dieser Stadt noch nicht aus.«

      »Es ist leider ein großer Umweg.« Sie kuschelte sich glücklich auf ihrem Sitz zurück und gähnte ungeniert.

      »Ich freue mich, wenn unsere Fahrt nicht so schnell zu Ende ist. Ich genieße sie.«

      »Ich muß Ihnen sagen, daß ich das Gefühl habe, einen Ferientag erlebt zu haben. Ich bin zwar müde, aber wohlig entspannt. Das nächste Mal müssen Sie sich von mir zum Essen einladen lassen.«

      Es gab also ein nächstes Mal!

      »Ich habe einen besseren Vorschlag. So oft Sie Zeit haben, und Lust natürlich, kommen Sie zu uns. Wir können den Kindern keine größere Freude machen.«

      »O ja. Vielleicht kann man im Garten essen. Ich bin gar keine schlechte Köchin, Sie werden schon sehen. Mein Geschnetzeltes kann sich sehen lassen, und einen anständigen Apfelstrudel kriege ich auch hin.«

      »Das sind ja Aussichten«, schmunzelte er. Immer wieder sah er verstohlen zu ihr hinüber. Licht und Schatten wechselten auf ihrem Gesicht. Er hätte eine Ewigkeit so fahren mögen.

      »Das weiße Haus dort ist es.«

      Er brachte den Wagen zum Stehen, sah über die Hausfassade und wünschte sich brennend, sie möchte ihn noch hinaufbitten.

      »Ich habe eine wunderhübsche kleine Wohnung, ich fühle mich sehr wohl darin. Aber heute abend zeige ich sie Ihnen nicht. Meine Mutter sagte immer, wenn es am schönsten ist, soll man Schluß machen. Der Abend war so herrlich, eine Steigerung kann es nicht geben.«

      Sie stiegen aus, sie wartete nicht, bis er die Tür für sie geöffnet hatte. Er brachte sie bis zur Haus­tür, nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und schloß auf.

      »Gute Nacht, Max. Und danke.«

      »Ich habe zu danken. Nur fehlen mir die richtigen Worte für das, was ich fühle.«

      Ihr Kleid raschelte, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte und seine Wange küßte. Es war, als hätten Schmetterlingsflügel ihn gestreift, so zart und flüchtig war der Kuß.

      Er stand noch da, als sie längst hinter der Tür verschwunden war.

      Sehr langsam, wie im Traum fuhr er nach Hause. Ein tiefes Glücksgefühl erfüllte ihn. Er machte sich nicht die Mühe, seine Gefühle zu analysieren, er wollte nicht nachdenken, nicht Zweifel an sich herankommen lassen. Er wollte den Frieden, der ihn erfüllte, auskosten bis zur Neige.

      *

      Franziska Treu saß Max gegen­über, schlug die wohlgeformten Beine übereinander und achtete darauf, daß der enge Jeansrock ein wenig hinauf rutschte.

      Sie hatte sich sorgfältig zurecht gemacht, viel sorgfältiger, als es früher ihre Art gewesen war. Jetzt lohnte es sich ja auch! Sie hatten ihren neuen Chef gesehen und sich spontan in ihn verliebt. Mehr als verliebt. Sie bildete sich ein, zum ersten Mal der großen, der wirklichen Liebe begegnet zu sein. Es begeisterte sie einfach alles an dem Mann. Nicht nur sein Äußeres, auch die Art, wie er sich gab, das Jungenhafte, Charmante. Natürlich imponierte ihr auch seine Tüchtigkeit; mit einem Dummkopf oder einem Versager hätte sie nichts anzufangen gewußt.

      »Die Firma Roders muß mit Glacéhandschuhen angefaßt werden. Die Roders sind unsere besten Kunden. Sie haben natürlich ihre eigenen Ideen für ihre Werbung. Man muß sehr geschickt vorgehen. Das beste ist natürlich, man verkauft ihnen unsere Entwürfe so, daß sie sich einbilden, es wären ihre Ideen.«

      Sie lachte dabei amüsiert. Ihr Parfüm stieg ihm unangenehm in die Nase.

      Es war nach seiner Meinung viel zu aufdringlich. Das Parfüm, das Marie-Luise benutzte, war dagegen erfrischend.

      Den Gedanken an sie schob er energisch aus dem Kopf.

      »Legen Sie mir doch bitte die letzten Entwürfe auf den Tisch, Frau Treu.«

      »Bitte, sagen Sie doch Franziska zu mir, die Förmlichkeiten sind nur störend. Wir werden in der ersten Zeit sowieso ständig zusammenhocken.« Ihr Lachen klang gekünstelt, aber er achtete nicht darauf, er achtete auch nicht darauf, wie anmutig sie sich in Szene setzte.

      Ihr Haar war kastanienfarben und hatte beinahe die Farbe von Marie-Luises Haaren. Aber Marie-Luises Haare glänzten, leuchteten. Wenn die Sonne es traf, spielten kleine Goldtupfen darauf. »Ich hoffe, nur, ich falle Ihnen nicht auf den Wecker, Max.«

      Er war in eine Zeichnung vertieft, betrachtete sie mit schiefgelegtem Kopf.

      »Das würde mir nichts helfen«, neckte er sie. »Ich müßte auch Ihre Nähe ertragen, wenn Sie mir von Herzen unsympathisch wären. Ich bin auf Ihre Hilfe angewiesen, das wissen Sie doch. Mit einer so erfahrenen Kraft an der Seite, wie Sie es sind, ist das Einarbeiten eitel Freude…

      Die Zeichnung hier ist gut, aber es fehlt etwas daran. Es fehlt der Pfiff.« Er kaute auf seiner Lippe, er achtete nicht auf sie, sonst wäre ihm etwas an ihrer Mimik aufgefallen. Franziska hatte sich seine Antwort anders erhofft.

      Er nahm einen Kohlestift aus der Schale. Sie starrte auf seine Hände und vergaß, sich die Zeichnung anzusehen. Er besaß wohlgeformte, schmale Hände, Künstlerhände. Und ganz sicher konnten sie sehr zärtlich sein. Bei den Gedanken wurde sie brandrot und war froh, daß er keinen Blick für sie hatte.

      »Donnerwetter«, sie sah endlich auf die Zeichnung und staunte wirklich. »Sie zeichnen ja hervorragend.«

      »Das


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