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G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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mischt – jetzt achtet er auf die Pik-Karten. Er mischt so, dass der Major zuerst die Zehn und die Dame haben muss. Den Buben lässt er weiter unten, sodass der Major zwei Karten kaufen muss. Dann den König, eine Karte dazwischen. Und das Ass?

      Es genügt, vier Karten kann er nur sehen, ich bin sicher, zu mehr reicht es nicht. Also, weg mit dem Ass – ganz nach unten. So, jetzt bekommst du sie, Major, dann mal anfangen!

      Er passt auf – der Major kauft zwei Karten, noch zwei und hat nun den Buben. Noch eine Karte kaufen, Major, dann ist der König dein. Ich habe das Ass so vermischt, dass du es unmöglich verfolgen konntest, aha, er weiß nicht, wo das Ass geblieben ist!

      Fünf Karten in jeder Hand.

      Sie spielen, der Major kauft, aber das Ass liegt unten. Sir, tut mir leid, es reicht also nur für vier Karten, zu mehr taugt das Auge nicht. Major, du wirst nicht einmal wissen, dass ich mir die Karten so gegeben habe, wie ich es wollte, ich mische anders als du!

      Jetzt steckt der Major auf, aber er erhöht laufend. Mein Gott, wo will er hin, um jeden Preis gewinnen? Es liegt nicht drin, Major, du konntest nur vier Karten verfolgen – ich kann es mit zehn! Und ich – ich habe mir die Herzreihe gegeben – dagegen kannst du doch nichts tun, das Ass fehlt dir!

      »Major, wollen wir nicht aufhören?«

      Was hat er bloß, der Major – er will es wissen, aber er kann doch nicht! Das Ass fehlt, Sir, tut mir leid!

      »Nichts, Junge, immer weiter! Reicht das Geld nicht? Dann ist hier mehr!«

      Er zieht die Brieftasche heraus, legt sie auf den Tisch und nimmt einen Schein heraus.

      Rosco blickt auf den Schein, als der auf dem Tisch liegt. Der Schein, denkt Rosco – Allmächtiger, der Schein!

      Donaldsons Besuch, die Packen Scheine, gebündelt. Obenauf einer mit einem Fleck roter Tinte. Nachher lagen die Scheine verstreut am Boden, auch der mit dem roten Tintenfleck, der aussieht wie ein verlaufenes Kreuz. Doch – das ist noch nicht alles!

      Auf den hellen Rand des Scheines hat jemand etwas geschrieben – französisch, ausgerechnet das, was man am Mississippi als Junge schnell lernt: Merde!

      Das steht da, warum? – Gott in Frankreich mag es wissen, Rosco nicht.

      Der Schein, den Donaldson hatte! Ein Mann, der Donaldson schickte, der ihm das Geld mitgab. Natürlich – Donaldson ist nur ein Strohmann, weiter nichts.

      Aber sein Auftraggeber, der hat die Scheinchen zurückbekommen, im­mer schön abliefern bei dem Herrn und Meister, Mister Donaldson! Dir gehört nichts, du bekommst nur Befehle, Mister, die musst du ausführen. Einer steht hinter dir, der kennt genug vom Spiel und alle faulen Tricks.

      »Höher, Junge?«

      »Ja«, sagt das Pokergesicht Rosco. »Immer höher, Sir, aber – ich möchte eine rauchen, es wird mir zu aufregend.«

      »Sicher, dann rauche nur! Mein Sohn, wenn du noch eine für mich hättest?«

      »Habe ich, Sir!«

      Die linke Hand greift in die Brusttasche, fasst das Etui und mit ihm ein Kartenspiel.

      Das wird ihm eine Warnung sein, denkt Rosco, als er Spiel und Etui hinlegt, zwei Zigarren herausnimmt und sich Feuer nimmt.

      »Sir«, sagt er, als der Major raucht – der gutmütige, dicke Mensch – oder ist er doch nicht der Mann im Hintergrund? Kann ihm Donaldson nicht den Schein gegeben haben – für die Konsultation eines Rechtsverdrehers, wie?

      »Sir, einen Moment!«

      »Ja, mein Sohn, gute Zigarre – was hast du denn?«

      »Dieses Spiel«, sagt Rosco und lächelt, »enthält Karten – kann ich mal aufmachen?«

      »Scheint ein altes Spiel zu sein, was, Junge?«

      »Ja, Sir, ziemlich alt – sieben Jahre. Sehen Sie – hier ist ein Blatt – es sind fünf Karten. Zufällig die Pik-Reihe. Und hier ist das Ass! Es ist ein altes Blatt und hat eine alte Geschichte!«

      Und dann sieht er auf die Hände des Majors. Und auf den Packen gekaufter und abgelegter Karten. Eine Karte zu viel im Spiel.

      Eine Karte zu viel auf dem Packen!

      Und der Major hat die rechte Hand lang gemacht. Die Hand ist nach oben erhoben, sie hält die Karten hoch. Aber unter der Hand – unter den Haaren am Handgelenk – dort ist der Ärmel offen. Und in dem Ärmel – jetzt sichtbar, vorher nicht, weil die Hand nie hochgehoben war, sitzt er! Mein Traum, denkt Rosco, oh, Vater im Himmel, mein Traum!

      Da ist er, der Derringer, festgeschnallt am Arm. Die Doppelmündung sieht Rosco an.

      Und der Major lächelt.

      Ein biederer Mann, verdienter Armeeoffizier außer Dienst, wie?

      Er ist nie Armeeoffizier gewesen, denkt Rosco, niemals! Der Titel – in diesem Land kann sich jeder jeden Titel zulegen.

      »Sitz still, Junge, lass die Karten nicht fallen – behalte dein Pokergesicht bei! Siehst du, du bist der zweite Rosco, der mir gegenübersitzt!«

      Ein Schlag mit der geballten Faust in den Magen könnte nicht härter wirken.

      Mein Gott, er kennt mich, er weiß alles!

      »Ja, ich weiß alles, Rosco, mein Junge! So wie du, genauso hat dein Vater damals meinen Trick gemerkt, dass ich das Ass aus dem linken Ärmel gezogen habe – längst schon, wie? Das kann ich so gut wie kaum einer. Und im rechten Ärmel – du siehst es doch, wie – da sitzt der Derringer. Es ist derselbe, an dem dein Vater starb. Und es ist dieselbe Ursache. Du hast erkannt, dass ich das Pikass ins Spiel gebracht habe. Er erkannte es auch. Nur von dem Derringer wusste er nichts. Er war schnell, unheimlich schnell, aber doch zu langsam. Siehst du, ich habe den Arm ausgestreckt. Am Derringer ist eine Schnur, die Schnur ist am Oberarm befestigt. Mach ich den Arm lang – ganz lang, Rosco, dann geht er los, beide Läufe auf einmal.«

      »Ich verstehe!«, sagt Rosco – und sein Mund ist ganz trocken. Oh, großer Gott, was ist das für ein Teufel. Hat er nicht selber gesagt, dass er eine Drüsenerkrankung hat? Die Dicke hat ihn verändert, dieses Aufgeschwemmte, die grauen Haare – Rosco, du hast ihn nicht erkannt und mit ihm gespielt. Rosco, nun musst du sterben!

      »Du dicker Schuft«, sagt Rosco und sein Mund lächelt. »Pokergesicht, wie? Er hatte es erkannt. Und du hast später gesagt, er hätte mit fünf Pik-Karten gespielt. Gelogen – du Schurke hast das Ass ins Spiel gebracht. Er hatte es genauso erkannt wie ich. Du Teufel, ich habe keine Chance mehr, aber etwas will ich noch wissen. Hast du jemals in der Armee gedient?«

      »Höh, mein Junge, niemals, nie! Auf so einen feinen Titel fallen die Leute herein, was? Ich bin der Mann hinter den Saloonbesitzern, es ist richtig. Halt, keine Bewegung, immer ruhig sitzen bleiben, du bekommst noch deine Chance, zum Revolver zu greifen. Es muss doch echt aussehen, wie? Rosco ein Betrüger! Und mir wird man glauben, ich bin ein angesehener Mann. Ich bin es, aber du nicht – du bist nur ein Spieler!«

      »Und du kein Rechtsverdreher!«

      »Doch – nur nicht ganz. Studiert habe ich, aber das Spiel – es ließ mir keine Ruhe. Ich musste spielen. Und ich habe auch gewonnen – genug, um hier vier Saloons einrichten und die Leute ausnehmen zu können, die Narren.«

      »Woher bist du damals gekommen, als du meinen Vater …«

      »Aus den Black Hills, mein Sohn, ich wollte nur eine Reise in den Süden machen und wieder zurückkehren. Das habe ich auch getan!«

      »Und ich Narr habe dich im Süden und Osten – und auch im Westen gesucht! Warte noch – etwas interessiert mich: Wo hast du die verdammten Roulettes hinbringen lassen?«

      »Zu mir … Ich habe einen großen Schuppen. Bei mir sucht sie keiner. Schlau, was?«

      Sie redeten so freundlich lächelnd wie zwei gute Freunde. Nur spielen sie nicht mehr, das müsste auffallen.

      »Weißt


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