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G.F. Barner Staffel 3 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 3 – Western - G.F. Barner


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genau, was Plumo an diesem Morgen gemeint hat. Mit einem Schlag fällt ihm die Szene wieder ein. Das also ist es, was in Plumos Kopf vor sich gegangen ist – genau das! Er läßt Doan langsam sinken, blickt Plumo kühl an und fragt dann spröde:

      »Du hast ihn also ausbooten wollen, Henry?«

      »Was dachtest du?« fragt Plumo grinsend.

      »Sag mal, bist du nun ein Satteltramp oder bist du keiner? Ich hätte ihm irgendwann seinen Revolver abgenommen und hätte ihn höflich gebeten, auf seinen Anteil zu verzichten. Zssst, zssst, Jim, seit wann kannst du nicht mehr rechnen, Junge?«

      Bennet beißt sich auf die Lippen und dreht sich langsam um. Er nimmt Bat Doan hoch, schleift ihn in den Schatten und legt ihn dort nieder.

      Hinter ihm kommen die anderen beiden heran, sehen starr zu ihm hin und schweigen.

      »Also drei Teile nur«, sagt Bennet kratzend. »Und wenn er aufwacht?«

      »Dann kannst du ja dein Drittel mit ihm noch teilen, wenn du weiter ein Narr sein willst«, erwidert Plumo eisig. »Auf die Dauer wäre es mit ihm doch nicht gutgegangen, wollen wir wetten? Ich sage dir nur, er wacht nicht mehr auf. Ich habe schon mehr Leute gesehen, die einen Huf an den Schädel bekommen haben. Na, was ist nun – du kannst auch aussteigen, wenn du willst, dann sind es nur noch zwei Teile, was, Jeff?«

      »Ganz genau«, bestätigt der kleine Jeff leiernd. »Er kann nicht mehr rechnen. Wozu sollen wir für ihn die Lehrer spielen?«

      »Verdammt, wir können ihn doch hier nicht einfach liegenlassen, Henry!«

      »Er wacht nie mehr auf!«

      »Das weißt du nicht sicher!«

      »Ich weiß es. Und wenn es anders sein sollte… wir können ihm doch nicht helfen, wie? Kommst du jetzt? Ich will diese verdammte Stute einbrechen!«

      Bennet sieht sich zweifelnd nach Doan um.

      Der liegt still und rührt kein Glied. Er sieht wie tot aus, und sein Puls schlägt auch nur ganz schwach. Sicher kann Bennet jetzt nichts tun, er hat keinen Doc hier, der eingreifen könnte; nichts, was Doan sonst irgendwie helfen kann.

      Im Corral wiehert die Stute anhaltend.

      Er denkt an die Pferde und das Geld. Mit dem Geld kann er vielleicht etwas anfangen, wenn es auch nur ein kleines Geschäft sein wird, aber vielleicht hat er Erfolg

      Plumo ist da, Plumo wird auch ihn ausbooten.

      Bennet kämpft eine halbe Minute mit sich, dann hat das Geld den Kampf entschieden.

      »Ich kann ihm nicht helfen«, sagt er düster. »Wenn ihm zu helfen wäre, dann gut, aber ich muß auch an mich denken. Ist gut, Henry, ich komme mit!«

      »Langsam wirst du vernünftig, Mann! Und sei ganz beruhigt: Ausgebootet hätte ich Doan ohnehin. Gehen wir, was?«

      Das Geld, denkt Bennet, und will nach zehn Schritten umdrehen, der Teufel hole das Geld. Vielleicht braucht Doan mich doch? Gehe ich aber hin, dann werden sie mich auslachen und sagen, daß ich ein zu weicher Bursche sei. Vielleicht jagen sie mich dann zum Henker, und mein Geld…

      Er geht weiter; er will sich keinen Schwächling schimpfen lassen. Satteltramps müssen nun mal hart sein, hart und rauh. Da ist auch noch das Geld. Sie sind meist blank. Was soll werden, wenn sie nicht zu Geld kommen?

      Ich bin hart, denkt Bennet, ich bin hart genug. Ich lasse den beiden Burschen doch nicht meinen Anteil, was? Wenn Doan eben nicht zu helfen ist? Zum Teufel, jeder ist sich selbst der Nächste!

      Er sieht sich nicht mehr um.

      Der Mann liegt im Schatten und ist leichenblaß.

      Er ist nur dazwischengesprungen, um einen anderen Mann nicht unter die Hufe kommen zu lassen. Dafür ist er selbst unter die Hufe geraten.

      Aber der andere hilft ihm nicht.

      Jeder ist sich selbst der Nächste!

      Die Philosophie des Satteltramps.

      *

      Sie stehen alle drei um Doan herum, der sich immer noch nicht bewegt und im Schatten der Wand noch bleicher wirkt.

      »Wir können ihn aber doch nicht liegenlassen«, sagt Bennet heiser. »Henry, ein hilfloser Mann – wir können nicht weggehen und ihn zurücklassen!«

      »Kannst du ihn vielleicht transportieren?« fragt Plumo höhnisch. »Na, versuch es doch. Pack ihn auf deinen Gaul, reite mit ihm drei Meilen, dann wird er sterben, ganz tot sein. Irgendwann habe ich mal gehört, man soll Leute, die etwas mit dem Kopf haben, still liegen lassen und ’nen Doc holen. Der nächste Doc ist sicher erst in Deming zu finden. Bis dahin ist er ’ne Leiche, der Doan!«

      Sein Gesicht wirkt verkniffen; er starrt auf Doan herab und stößt Johns leise seinen Ellbogen in die Seite. Die beiden Männer wechseln einen Blick und betrachten dann Bennet, dem die Unruhe anzusehen ist.

      »Hör mal, Junge«, meint Johns leise. »Wir haben keinen Wagen, was? Und auf ’ner Schleppe können wir ihn nicht mitschleifen, da geht er kaputt, ist doch klar. Hierbleiben können wir auch nicht, wie? Müssen dem Doc Bescheid sagen – das ist genau das, was wir schnellstens tun müssen. Nun überleg doch mal, du Schlaukopf, denk mal nach und laß dir was einfallen, Mensch. Helfen kannst du ihm nicht, wir haben nichts dazu, wir wissen nicht mal, was gut für ihn ist.

      Ich sage dir, mit zwei Mann können wir auch die Pferde nicht lenken, die sind noch zu wild! Wir müssen es schon mit drei Mann tun. Rechne es dir doch aus, Mensch, er braucht ’nen Doc, ganz schnell! Wir wollen mit den Pferden weg, weil ich nicht dafür bin, daß wir mit ihm teilen. Helfen wollen wir ihm natürlich, aber die Pferde gehören uns, klar?«

      »Doan hat gesagt, daß die Gäule erst in ein paar Tagen an der Longe laufen werden«, erwidert Bennet. »Ist vielleicht gefährlich, wenn wir jetzt schon aufbrechen! Einer von uns könnte ja hierbleiben und auf den Doc warten. Vielleicht auch zwei. Der andere jagt nach Deming und holt den Doc. Das ist doch ein Vorschlag, was?«

      »Ein idiotischer Vorschlag«, brummt Plumo. »Ist doch klar, wenn wir noch hier sind, dann müssen wir mit ihm teilen! Der hat viel Geld, was braucht er das Geld noch für die Pferde, he? Ich schick’ ihm einen Doc, das ist genug. Kann uns dankbar sein, wenn er ’nen Doc bekommt. Rettet ihm vielleicht das Leben, eh? Na, ist das nicht Nächstenliebe, du langer Narr?«

      »Betrug ist es«, murmelt Bennet, »aber ich sehe ein, daß wir ihm nicht helfen können. Und die Pferde können wir auch in Deming verkaufen. Muß noch irgendwo ’n Stück Papier haben!«

      »Was, willst du ihm schreiben?«

      »Muß doch… oder?«

      »Gar nichts mußt du, Narr! Schreib ihm man gleich, daß wir die Pferde für uns behalten, klar?«

      »Ich werde schreiben, daß wir ihm ’nen Doc schicken und mit den Gäulen weg sind. Vielleicht kann er es ja auch nicht lesen; wird zu schwach sein, wenn er aufwacht! Dann macht beide die Pferde fertig. Neun haben wir, also nimmt jeder drei!«

      »Jeder drei? Ich denke, wir können den Braunen von Doan auch noch mitnehmen!«

      »Waaaas?«

      Bennet fährt herum und sieht Plumo aus schmalen Augen an. In diesem Augenblick ist Plumo nicht sicher, ob er einen wütenden Bennet mit dem Revolver schlagen kann. Er verzieht sein grobes Gesicht und brummt irgend etwas.

      »He, hast du verstanden, sein Gaul und seine Sachen bleiben hier, da mache ich nicht mit«, sagt Bennet fauchend. »Ich hab’ noch nie ’ne halbe Leiche ausgeplündert. Kommt hier beinahe auf dasselbe raus, was? Nicht mit mir, verstanden?«

      »Mensch, stell dich nicht gleich so an; war ja bloß ’n Vorschlag zur Güte! Was meinst du, Johns?«

      »Ich hab’ keine Meinung!«

      Sie ziehen beide los zum Corral. Bennet blickt ihnen nach und flucht zwischen den Zähnen.

      »Nein«,


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