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Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von DeyenЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 9 – Familienroman - Stephanie von Deyen


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es gab Tage, einsame Abende und Nächte, in denen Isabel der Verzweiflung nahe war. Es waren Stunden, in denen sich der jähe Tod ihres Mannes wieder in ihr Bewußtsein drängte, in denen sie sich aber auch nach einem neuen Lebenspartner sehnte.

      Daß sie noch einmal einen Mann so lieben würde wie Kurt, erschien Isabel ganz unmöglich. Aber ein treuer Partner fehlte ihr, mit dem sie Sorgen und Probleme besprechen und einfach auch nur einmal das Leben genießen konnte.

      Niemals hätte sich die junge Mutter für einen Mann entschieden, zu dem Sara kein gutes Verhältnis gehabt hätte.

      Das Kind war ihr größter Schatz auf dieser Welt, da gab es kein Wenn und Aber.

      Wenn ich jemals wieder heirate, dann muß auch Sara ja sagen! überlegte Isabel an diesem regnerischen Sonntag. Ja zu ihrem neuen Vater.

      Im Kinderzimmer war es still, offenbar war Sara in ihre Kunstwerke vertieft. Kiki saß auf einem Bein, hatte den Kopf im Gefieder versteckt und schlief.

      Isabel spähte aus dem Fenster. Gegenüber, im schmucken Zweifamilienhaus von Frau Schön, wohnte seit einiger Zeit ein neuer Mieter in der ersten Etage.

      Alles, was Isabel über ihn wußte, war erstens sein Name und zweitens sein Beruf. Er hieß Rolf Berger und war Computerfachmann, das hatte ihr Elfriede Schön neulich mit wichtiger Miene mitgeteilt.

      Er fuhr einen flotten Sportwagen, silbergrau, dessen Motor am Morgen wie das Brüllen eines hungrigen Löwen klang. Wahrscheinlich war dieses Auto sündhaft teuer gewesen… ein italienisches Modell mit Türen, die sich nach oben öffneten.

      Offenbar verdient dieser Rolf Berger sehr gut, überlegte Isabel. Na ja, das geht mich ja eigentlich nichts an…

      Dennoch verweilten ihre Gedanken noch ein wenig bei dem neuen Nachbarn. Einige Male waren sie sich morgens bereits begegnet, sie fuhr mit Sara in den Kindergarten, er in die Firma. Ein paar freundliche Grußworte, Kopfnicken, ein Lächeln… und er war auf und davon in seiner vierrädrigen Rakete.

      Jedenfalls sieht er gut aus, überlegte sie weiter. Das muß man ihm lassen. Dunkles Haar, braune Augen, sportlich… und ständig sonnengebräunt. Wahrscheinlich rekelt er sich jeden Tag unterm Solarium. Und ein Fitness-Studio besucht er sicher auch.

      Ihre Gedanken wurden durch stürmisches Klingeln an der Haustür unterbrochen. Erschrocken wachte Kiki auf und blickte mit seinen schwarzen Knopfaugen verschlafen um sich.

      »Ab in die Kajüte!« kam es ungewöhnlich leise aus seinem Schnabel. »Leinen los!«

      Sara war noch vor ihrer Mutter an der Tür.

      »Es ist Timmy!« jauchzte sie. »Toll… jetzt können wir zusammen weitermalen!«

      »Mir war so langweilig!« klagte Saras gleichaltriger Kindergartenfreund aus der Nachbarschaft. »Meine Eltern wollen bloß fernsehen. Vati ist müde. Und Mutti hat schlechte Laune, weil es am Wochenende regnet.«

      Timmy hatte eine Tüte unter dem Arm, in der er allerlei unentbehrliche Dinge aufbewahrte: Papier, Malstifte, Comic-Hefte und Figuren aus Gummi, Schokolade, Bonbons, verschiedene Fotos, alte verschrumpelte Kastanien vom letzten Herbst und ein sorgfältig in Folie eingewickeltes kleines Computerspiel.

      »Du hast deine Wundertüte dabei? Au ja!« Sara zog ihren Spielgefährten ohne viel Federlesens ins Kinderzimmer.

      »Ich darf bis nach dem Abendessen dableiben!« Timmys blonder Strubbelkopf erschien noch einmal in der Tür. »Meine Eltern haben gesagt, dann ist wenigstens Ruhe bei ihnen.«

      »So… du darfst also bleiben. Bis nach dem Abendessen. Was bedeutet das im Klartext?« wollte Isabel wissen, obwohl sie es längst ahnte.

      Timmy machte ein ernsthaftes Gesicht.

      »Äh… was? Klartext? Hab’ ich nicht deutlich gesprochen?« Er sah ein bißchen betreten drein. »Mutti sagt, ich darf nicht so schnell sprechen. Dann versteht mich keiner. Ich wollte bloß sagen, daß ich bei euch essen darf.«

      »Na, prächtig!« Isabel unterdrückte einen Seufzer. »Und was wünschen die Herrschaften zu speisen?«

      »Pizza!« wünschte sich Timmy strahlend, und Sara, die um die Ecke sah, nickte begeistert.

      »Klar, Pizza mit Champi… mit Pilzen. Und danach Popcorn.«

      Rumms, nun flog die Kinderzimmertür endgültig ins Schloß, und drinnen wurde geraschelt, gelacht und gekichert, was das Zeug hielt.

      »Kinder sind so herrlich unkompliziert!« murmelte die junge Frau, während sie in der Küche den Gefrierschrank öffnete. Zum Glück lagerte eine ganze Auswahl verschiedener Pizza-Sorten darin.

      Ja, so spontan wie ein Kind, so sollte man noch mal sein, ging es Isabel durch den Kopf.

      Und wieder fiel ihr Rolf Berger, der Mann von gegenüber, schlagartig ein. Irgendwie war es ganz und gar nicht unangenehm, an ihn zu denken und sich vorzustellen, wie es wäre, wenn er an der Tür geklingelt hätte.

      »Dummes Zeug!« sagte sie ärgerlich vor sich hin. »Meine Phantasie geht mal wieder mit mir durch!«

      Sie holte eine Tüte Mais aus dem Küchenschrank und setzte die Popcornmaschine in Gang. Nur ein bißchen, als Nachtisch… sonst würden sich die zwei Helden da drin im Kinderzimmer nachher den Bauch halten. Pizza und Popcorn!

      *

      Drei Tage später schien die Sonne wieder. Isabel kaufte beim Bäcker um die Ecke frische Brötchen fürs Frühstück, trat dann wieder ins Freie und schnupperte die milde Frühlingsluft. Überall standen nach dem warmen Regen die Magnolien in voller Blüte, die Narzissen leuchteten gelb neben roten Tulpen und blauen Hyazinthen, und jeder Garten hatte sein schönstes Kleid angelegt.

      »Es wird Frühling, nicht wahr?« sagte eine männliche Stimme hinter ihr. »Man spürt es… finden Sie nicht, Frau Sievers?«

      Verblüfft drehte sie sich um… und sah direkt in die braunen Augen ihres Nachbarn.

      Rolf Berger duftete angenehm nach einem teuren Rasierwasser, trug einen makellos weißen Jogginganzug und sah ausgesprochen gut aus.

      »Ich will nur eine kleine Runde drehen, bevor ich in die Ferne fahre!« ließ er sich vernehmen. »Man muß was für sich und seinen Körper tun, Frau Sievers. Sage ich jedenfalls immer. Nun… was Sie betrifft… Sie sind ja schlank wie eine junge Birke.«

      »Ich gehe regelmäßig schwimmen und fahre Rad mit meiner Tochter.« Sie wußte nicht so recht, was sie ihm antworten sollte. Er stand wie angewachsen vor ihr und dachte gar nicht daran, sich zu verabschieden… obwohl er doch angeblich durch den Park joggen wollte.

      »Eine Radtour wäre nicht schlecht!« Rolf Berger lehnte sich lässig an eine Hauswand, was seinem weißen Jogging-Dress nicht gerade guttat. »Wir könnten doch zusammen am Rhein entlang radeln… Sie, Ihre Kleine und meine Wenigkeit. Was halten Sie davon?«

      Isabel lächelte höflich, aber ablehnend.

      »Vorläufig nichts, Herr Berger. Wir kennen uns ja gar nicht.«

      »Aber das läßt sich doch ändern!« rief er aus. »Wir wohnen in einer Straße, können uns beinahe in die Fenster schauen… das Kennenlernen ist kein Problem!«

      Er dämpfte seine Stimme, beugte sich ein wenig zu Isabel hinüber und meinte vertraulich:

      »Haben Sie nicht bemerkt, daß ich schon die ganze Zeit darauf hoffe, Sie mal einladen zu dürfen? Zum Abendessen oder ins Theater… wohin Sie auch wollen!«

      »Ich bin platt!« entgegnete er. Offenbar überwältigten ihn nun Frühlingsgefühle. »Entzückend. Ach, was sage ich da… noch nie in meinem Leben habe ich eine so charmante Frau getroffen. Natürlich habe ich meine Vermieterin, Frau Schön, ein bißchen gelöchert… wegen Ihnen… Sie verstehen?«

      »Ja!« erwiderte Isabel. »Aber Frau Schön redet viel, wenn der Tag lang ist. Eine nette ältere Dame, das stimmt, nur ein wenig geschwätzig…«

      »Sie


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