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Mami Staffel 9 – Familienroman. Stephanie von DeyenЧитать онлайн книгу.

Mami Staffel 9 – Familienroman - Stephanie von Deyen


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Daß die Sorge der anderen um das Kind nur ein Vorwand war, um an Mike heranzukommen, war Maurena sofort klar. Mike war ein Mann, der Frauen aller Altersstufen gefiel. Und wenn er seinen Charme zeigte, gewann er damit nicht nur die Herzen der junge Mädchen. Selbst Elén schwärmte heimlich für ihn, das war Maurena schon mehrmals aufgefallen.

      »Entschuldigen Sie«, murmelte Katja, eingeschüchtert durch Maurenas aggressiven Ton.

      »Mike ist eine Spielernatur. Er testet gerne seine Wirkung auf andere, besonders auf junge Frauen. Wenn die Fischlein dann an der Angel zappeln, überläßt er es mir, sie wieder ins Wasser zurückzuwerfen. Er liebt nämlich nur mich. Mich ganz allein. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt, und ich warne Sie ausdrücklich davor, Mike irgendwo aufzulauern. Es ist nicht nur sinnlos, es ist gefährlich für Sie. Wir Spanier sind sehr eifersüchtig. Kapito?« Mit voller Absicht brüllte Maurena die letzten Worte in den Hörer.

      Katja hielt ihn erschrocken vom Ohr weg und legte dann so hastig auf, als hätte sie sich die Finger verbrannt.

      Mike war zeitig aufgestanden. Er legte noch seinen Schlafanzug und den Beutel mit den Toilettensachen in den Koffer und verließ dann das Zimmer ohne sich nochmals umzuschauen. Er hörte, daß Maurena in der Halle telefonierte und dabei recht laut wurde. Doch er schenkte dem keine Bedeutung, denn bei Maurena waren solche lautstarken Unterhaltungen an der Tagesordnung.

      »Kam ein Anruf für mich?« fragte er, denn Maurena legte gerade sehr zufrieden den Hörer zurück, als er vorbeiging.

      »Für dich?« tat die rothaarige Frau erstaunt. »Wer sollte dich denn anrufen?«

      »Katja Stein, die Reiseleiterin, wollte mich darüber informieren, in welchem der ausgewählten Heime Emely aufgenommen werden kann.«

      »Sie wird es vergessen haben, diese Reisetante. Gefällt sie dir eigentlich?«

      Mike gab keine Antwort, denn Maurenas streitsüchtiger Ton signalisierte ihm, daß es klüger war, sie nicht zu reizen. So, als habe er die Frage nicht gehört, ging er ins Frühstückszimmer, um sich von Elèn zu verabschieden. Selbst ihr war klar, daß Mike nach den gestrigen Vorfällen nicht mehr ihr Schwiegersohn werden konnte. Deshalb versuchte sie auch nicht, ihn aufzuhalten. Sie war froh, daß er ihr einen Scheck über eine großzügig bemessene Summe zur Begleichung der Kosten übergab.

      Nur der alte Rosario bedauerte es ehrlich, daß Mike nicht mehr nach Barbella kommen würde. Mit Tränen in den Augen schüttelte der Alte Cramer die Hand.

      So erwartungsvoll und frohgestimmt Mike hierhergekommen war, so bedrückt reiste er ab. Dabei galt seine Sorge weniger der Zukunft von Elén und Maurena. Sie würden mit Sicherheit jemand finden, der ihnen weiterhalf. Emelys Schicksal war es, das Mike bedrückte.

      Hätte er an diesem Morgen die Zeitung gelesen, wäre er zuversichtlicher gewesen. Denn in allen Regionalblätter wurde über Annas Haftentlassung berichtet.

      Mike wußte nichts davon, als er ins Kinderheim kam, wo er sich um Emely kümmerte, wie das zwischen Katja und ihm vereinbart war.

      Es war Frühstückszeit und die Kleinen wurden gefüttert. Da für die Säuglinge und Kleinkinder in Zimmer acht nur eine Pflegerin zur Verfügung stand, ging es nur langsam voran. Die Frau in der heute frischen weißen Kittelschürze nahm ein Baby nach dem anderen heraus und gab ihm das Fläschchen. Die Kleinen, die noch hungrig waren, schrien inzwischen ungeduldig.

      Auch Emly heulte. Verschwitzt und mit hochrotem Gesichtchen saß sie in dem Gitterbett zwischen zerwühlten Laken. Dicke Tränen rollten über ihre Bäckchen.

      »Meine Kleine!« murmelte Mike mitleidig. Er putzte Emely die Nase, trocknete ihre Tränen und nahm sie hoch, um sie im angrenzenden Waschraum zu säubern. Inzwischen kannte sich Mike aus, und es klappte auch besser mit dem Windelwechsel. So schnell wie die Pflegerinnen war er natürlich lange nicht, weshalb sie seine Bemühungen spöttisch belächelten.

      Doch er ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er zog Emely die Sachen an, die für sie bereitgelegt waren. Zwar mußte er jedes Teil mehrmals drehen und wenden ehe er wußte, wie es dem Kind anzuziehen war.

      Emely fand das lustig. Schon bei Mikes Eintreffen hatte sie aufgehört zu weinen, und jetzt lachte sie so herzlich und vergnügt, wie das nur ein Kleinkind konnte. Immer wieder patschten ihre kräftigen Händchen in Mikes Gesicht, was zärtliche Zuneigung ausdrücken sollte, denn Emely kreischte »Eia, eia« dazu.

      Das kleine Mädchen schwitzte inzwischen nicht mehr, dafür lief Mike der Schweiß über den Rücken. Im elterlichen Betrieb führte er oft schwierige Verhandlungen mit wichtigen Abnehmern, mit Vertretern der Gewerkschaft oder der Umweltbehörde. Doch diese Tätigkeit fand er nicht halb so anstrengend wie das Umkleiden eines zappeligen Kleinkinds. Er tat sich echt schwer damit und hätte sich Unterstützung durch die Kinderpflegerinnen gewünscht, doch sie kicherten nur hinter seinem Rücken und amüsierten sich über ihn.

      Endlich gelang es Mike, den Reißverschluß des niedlichen Overalls, den Emely trug, hochzuziehen. Die Kleine war fertig. Mike bürstete ihr noch die Löckchen und betrachtete dann stolz sein Werk. Kein Verhandlungsergebnis konnte so hübsch aussehen wie Emely! Überwältigt gab Mike der Kleinen einen Kuß, was sie mit fröhlichem Jauchzen Quittierte.

      »Die ist zu beneiden«, raunten zwei Schwesternschülerinnen einander zu und blinzelten Mike an.

      Er merkte das nicht, war er doch viel zu intensiv mit seinem Schützling beschäftigt. Er band Emely das Lätzchen um und setzte sie in einen Hochstuhl am Frühstückstisch für die größeren Kinder. Dort stand auch der Milchbrei für Emely bereit.

      Recht geschickt fütterte Mike das Kind. Er hatte viel gelernt in diesen Tagen. Emely sperrte das Mündchen auf, und Mike schob einen Löffel mit Brei hinein. Es klappte vortrefflich.

      Doch dann wurden Stimmen im Flur laut. Emely preßte die Lippen zusammen und sah aufmerksam zur Tür. »Mami«, sagte sie weinerlich.

      Mike achtete nicht auf die Geräusche. Ihm war daran gelegen, das Heim mit Emely so schnell wie möglich zu verlassen, denn ihm war nicht wohl unter den spöttischen Blicken der Betreuerinnen. Außerdem saß er mit dem Rücken zur Tür, sah also nicht, was hinter ihm geschah.

      »Bitte, Kleines, mach den Mund auf. Der Brei schmeckt dir doch.« Mike wedelte mit dem gefüllten Löffel vor Emelys Gesichtchen.

      Sie schenkte dem keine Beachtung, sondern schlug nach Kleinkinderart um sich. Daß sie dabei den Löffel traf, war reiner Zufall.

      Mike war nicht darauf gefaßt. Der Brei flog in Richtung Mike und landete auf seinem Hemd. Noch bevor er aufspringen konnte, entdeckte Emely etwas, das sie noch mehr zappeln ließ.

      »Mami!« schrie sie und trat mit den Beinen, die in Tischhöhe waren, nach dem Teller. Auch das geschah ohne Absicht, nur aus freudigem Bewegungsdrang. Es war niemand da, der geistesgegenwärtig den Teller hielt. So kippte er samt Brei auf Mikes Hose.

      Das bemerkte zunächst nur er, denn alle Anwesenden sahen auf die Frau, die hereinkam, flink Emely aus ihrem Sitz nahm und innig an sich drückte. Die Kleine quietschte vor Vergnügen.

      Anna weinte und lachte gleichzeitg. »Mein kleines Mädchen, meine Amely!« keuchte sie erschöpft.

      Mike erhob sich und fühlte sich wie der bekannte »begossene Pudel«. Milchbrei tropfte an seinen Hosenbeinen hinunter und an seinem Hemd klebte ein Batzen wie ein Orden. »Hallo, Anna«, murmelte er und war sich bewußt darüber, daß er lächerlich aussah.

      »Ich bin frei und kann es noch gar nicht glauben! Nachdem Alfred Hafterleichterung und eine Verkürzung des Strafmaßes versprochen wurde, hat er ein umfassendes Geständnis abgelegt. Er hat mich entlastet. Daraufhin wurde meine Freilassung angeordnet. Ich bin so froh. Nun kann ich mich wieder um Emely kümmern. Mein größter Kummer war es, daß das Kind vernachlässigt werden könnte. Aber ich sehe ja, Sie haben sich vorbildlich um meine Kleine gekümmert. Wie kann ich Ihnen nur dafür danken.« Anna strahlte vor Glück und sah plötzlich ganz verändert aus.

      »Schon gut. Ich habe getan, was ich konnte, aber Sie sehen


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