Эротические рассказы

G.F. Barner Staffel 1 – Western. G.F. BarnerЧитать онлайн книгу.

G.F. Barner Staffel 1 – Western - G.F. Barner


Скачать книгу
sank auf die Pritsche. Er blieb sitzen, der Schweiß klebte an seinem Körper. Das Licht im Gang verlosch bis auf jene eine Lampe, die Dämmerlicht in ihn warf.

      In diesem Zwielicht der Nacht bewegte sich Floyd Reegan, der Riese. Er war ein Brocken, ein gewaltiger Bursche, auch wenn er erst zweiundzwanzig Jahre alt war. Er war größer und breiter als alle anderen in der Außenstation von Richfield, Idaho.

      Floyd legte sich wieder hin, und auch Clancy sank um. Sie konnten beide nicht einschlafen, jetzt kam der Schlaf nicht.

      Dabei überfiel er sie jeden Abend wie ein Tier nach der verfluchten Arbeit im Lavagebiet. Dort brachen sie Lavabrocken heraus.

      Lava riß die Haut auf, Lavastaub reizte die Lungen. Und doch mußte irgendwer Lava brechen. Schließlich brauchte man den Bimsstein zum Schleifen in der Industrie. Selbst Hausfrauen hatten den Stein in ihren Küchen. Und Arbeiter, die mit Teer umgingen, bekamen ohne Bimsstein ihre Hände nie sauber.

      »Floyd«, flüsterte Clancy. »Tut mir leid, Junge.«

      »Is’ schon gut, Clancy«, wisperte Floyd zurück. »Uns glaubt keiner – mir nicht, dir nicht! Unschuldige in ’nem Jail gibt es nie, verstehst du? Ich hab’ einen totgeschlagen, yeah, ich bin ja so groß, ich brauch nur mit der Faust zuzuhauen, dann fällt einer mit eingeschlagenem Schädel um, was?

      Ich hab’ ihn nicht totgeschlagen, Clancy, bestimmt nicht, Clancy!«

      »Sei ruhig, ich glaube dir doch«, murmelte Clancy tröstend. »Ich weiß, daß du keinen tothauen kannst. Schlaf mal wieder, Junge.«

      Reegan schwieg, er seufzte nur einmal.

      Armer Teufel, dachte Clancy, du bist noch ärmer dran als ich, Junge. Sieben Jahre haben sie ihm gegeben, mir wenigstens nur vier, aber – die sitz ich nicht ab, ich nicht, niemals! Der geht im Jail noch vor die Hunde, der Junge, der schafft das hier nicht. Die kräftigsten Burschen haben sie in den Lavabruch geschickt. Also gut, ich bin kräftig, aber so stark wie Floyd bin ich nie. Der läßt einen an der ausgestreckten Hand verhungern. So gewaltig er ist, er ist noch ein Kind. Ein Riese mit wenig Verstand. Er denkt dauernd an seine alte Mutter und seine Schwester. Faßt einer seiner Freunde seine Schwester an und zerreißt ihr die Bluse, will was von ihr, was sie nicht will. Und er haut ihn zusammen. Hätte ich auch getan als Bruder, wenn ich ‘ne Schwester hätte.

      Nachher finden sie den anderen Burschen mit eingeschlagenem Schädel. Könnte Floyd jemand mit der Faust den Schädel einschlagen? Sie fanden einen Stein neben dem Toten. Aber Floyd schwört, er hätte gar keinen Stein genommen. No, der lügt nicht, der braucht keinen Stein, um jemand umzuschlagen, der nie!

      »Floyd...«

      »Ja, Clancy?«

      »Floyd, über Winter habe ich den frommen Mann gemacht und nie was versucht«, wisperte Clancy. »Floyd, jetzt ist Frühling. Ich will hier raus.«

      Es war ganz still drüben. Dann knarrte die Pritsche leicht. Reegan kroch wie ein Tier, ein Riesenbär, über den Boden und setzte sich an Clancys Pritsche hin.

      »Du, Clancy, das schafft keiner.«

      »Vielleicht doch?«

      »Mensch, Clancy, willste ehrlich weg? Warum hast du nie was davon gesagt, warum nicht?«

      »Ich bin nicht sicher, ob ich es allein schaffen kann, Junge«, flüsterte Clancy. »Aber – wegkommen kann man, ich sag’s dir. Ist mein Ernst, kein Spaß, Junge.«

      Er war ganz still, der große, breitschultrige Floyd Reegan, nur das Würgen saß ihm plötzlich im Hals. Er konnte minutenlang nichts sagen.

      »Clancy, sie ketten uns doch an, die Schlösser bekommt man nicht auf«, würgte er endlich. »Und dann – die Hunde. Und die Wachen. Das haben schon mal zwei versucht.«

      »Ich weiß, wie man entwischt, Junge. Man kann es nur mit ein paar Tricks erreichen, und man muß sich verstellen können. Kannst du dich verstellen, wenn es sein muß?«

      »Weiß nicht, Clancy, aber hier lernt man das ja. Maul halten und grinsen, wenn man kocht. Vielleicht schaff ich das. Clancy, du und ich, aber ich weiß nicht wohin.«

      »Ich weiß, wohin. Ich kenne jemand, der würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mir zu helfen. Und dir sicher auch. Wenn wir erst ‘raus wären, kämen wir auch davon. Floyd, du müßtest alles tun, was ich sage und dich verstellen können wie noch nie in deinem Leben, dann schaffen wir es.«

      »Hier kommt keiner ’raus. Die anderen beiden haben sie auch nach sieben Meilen gehabt, Clancy«, flüsterte Reegan. »Die hatten das Gitter ’raus, aber…«

      »Nicht hier. Draußen auf der Arbeitsstelle.«

      »Waaas? Unmöglich, das geht nie!«

      »Doch, Junge, doch.«

      »Angekettet – das geht nicht.«

      »Ich sage dir, daß es geht.«

      Reegan kauerte am kühlen Boden und stützte den Kopf in die Hände. Drei Zellen weiter lag Carpenter, ein Totschläger wie die meisten Männer hier. Carpenter kannte Clancy, er war erst im Winter hier eingeliefert worden und hatte Clancy in Idaho City gesehen. Als Carpenter hergekommen war, hatten die anderen auch bald gewußt, was Clancy für ein Mann war.

      Du lieber Gott, dachte Reegan und spürte, wie sein Pulsschlag zu hämmern begann. Carpenter hat von Clancy erzählt und von diesem Porter. Clancy soll ein ganz gefährlicher Kerl gewesen sein, der beinahe drei Kopfgeldjäger in die Hölle jagte. Er soll ‘ne Menge Tricks kennen. Wenn ich hier ’rauskommen könnte, ich täte alles dafür, bloß ’raus aus dem Käfig.

      »Clancy, du hast bestimmt nicht gestohlen?«

      »No, Junge. Ich weiß, du denkst manchmal, ich hätte die zweitausend Dollar versteckt, was?«

      »Ja, manchmal denke ich das, Clancy. Aber was machen wir ohne Geld?«

      »Aah, daran hast du gedacht? Daß wir ohne Geld nicht durchkommen könnten? Floyd, ich hab’ das Geld nicht versteckt, ich hab’s nie genommen, ehrlich. Wir kommen so durch, Junge. Und wenn wir am Ziel sind, dann wirst du begreifen, daß ich es nie nötig gehabt hätte, zweitausend schäbige Dollar zu nehmen.«

      »Aber keinen umbringen, das mach’ ich nicht, Clancy!«

      So ist das, dachte Clancy, keinen umbringen. Da macht er nicht mit, der

      Junge. Und der soll einen seiner Freunde erschlagen haben, der? Er will keinen umbringen müssen, und er wird es auch nicht tun. Ich auch nicht, wenn das klappt, was ich mir überlegt habe.

      Vielleicht klappt es doch, was?

      *

      Clancy blickte einen Augenblick lang nach hinten. Die Balkenhütte lag unter ihnen in etwa achtzig Schritt Entfernung. Kinsey saß auf der Bank. Er machte Pause und rauchte wie jeden Vormittag gegen neun Uhr. An einem der Wagen lehnte Gould, ein anderer Aufseher. Auch er war weit genug entfernt.

      Langsam nahm Clancy den Kopf wieder herum. Er hielt den Brechmeißel, ein gut meterlanges Ding, das sie zwischen die Lava gejagt hatten. Der Lavabruch lag in einem Kessel, umgeben von jenen bizarren Formen des toten Magmagesteins, das eine riesenhafte Mulde bildete. Sie arbeiteten alle an der nach Norden liegenden Wand auf einem Brettergestell. Seit Tagen waren sie in Zweiergruppen eingeteilt und brachen das Gestein in Platten aus der Wand. Das Bohlengestell befand sich mit der obersten Plattform gut acht Schritt über dem Boden. Die Leitern standen dicht nebeneinander, so daß sie mit zwei Mann, jeder auf einer Leiter, hochsteigen und herabklettern konnten. Ihre Armeestiefel, über denen sie die Hosenbeine aufgekrempelt trugen, zeigten jene typischen Spuren der Fußschellen. Selbst bei der Arbeit wurden sie angekettet. Immer zwei Mann an eine Kette. Jeder hatte eine Schelle um ein Bein. Taten sie etwas, gingen sie, rollten sie oder trugen sie einen Brocken Lava, mußten sie mit den angeketteten Beinen zugleich jeden Schritt machen.

      Clancy stand links, sein rechtes Bein war angekettet. Reegan war rechts, sein linkes Bein wurde von der Schelle umschlossen.


Скачать книгу
Яндекс.Метрика