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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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sorgen.«

      »Der Prototyp befindet sich also nicht in Ihrem Besitz, Mister Milstone?«

      »Nein.«

      »Und die Konstruktionspapiere?«

      »Das waren auch die anderen«, behauptete Milstone.

      »Darf man erfragen, welche anderen Sie zu meinen geruhen, Mister Milstone?« hakte der Butler sofort nach.

      »Es – es muß noch einen zweiten Interessenten geben. Sie haben selbst gesagt, daß der Prototyp gestohlen wurde. Und wenn meine Leute es nicht waren, können es nur andere gewesen sein.«

      »Dieser Feststellung möchte auch meine Wenigkeit sich in vollem Umfang anschließen, Mister Milstone.«

      »Na also«, antwortete der Spediteur, sichtlich erleichtert. »Die werden dann auch die Konstruktionspläne gestohlen haben, von denen Sie sprachen.«

      »In der Tat war der Panzerschrank der Firma ›Hitec‹ zweimal kurz nacheinander das Ziel nächtlicher Besucher«, bestätigte Parker. »Im ersten Fall gelang es meiner Wenigkeit, die Herren von der Aussichtslosigkeit ihres Beginnens zu überzeugen. Die Herren, die später in der Nacht anrückten, waren dann jedoch erfolgreich, falls dieser Hinweis für Sie von Interesse ist, Mister Milstone.«

      »Wirklich?« tat der Spediteur überrascht. Er machte erstaunte Augen, doch Parker ließ sich dadurch nicht täuschen. Die Art, in der Milstone die Neuigkeit aufnahm, ließ eher darauf schließen, daß es für ihn gar keine Neuigkeit war.

      »Dann war es also mein Fehler, daß meine Jungs die ersten waren«, faßte Milstone zusammen. »Dabei sagt man doch immer: Den Letzten beißen die Hunde.«

      »Sie können nicht zufällig eine Vermutung äußern, wer dieser ›Letzte‹ gewesen sein könnte, Mister Milstone?«

      »Ich habe wirklich keinen blassen Dunst, Parker«, beteuerte der Spediteur.

      »Man dankt in aller Form für die herzliche Gastfreundschaft und das aufschlußreiche Gespräch, Mister Milstone«, sagte der Butler und wollte seine Herrin schön zur Tür geleiten, doch zuerst gab es noch eine kleine Störung.

      Mit neu erwachtem Mut kamen Milstones Leibwächter zur Tür herein und wollten sich ohne viel Federlesens auf die Besucher stürzen. Sie hatten jedoch die Rechnung ohne den Butler gemacht.

      Ein Fußtritt gegen einen Blumenkübel reichte aus, um eine fast zimmerhohe Palme aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wie eine Schranke senkte sich der struppige, armdicke Stamm des Tropengewächses herab, als der erste Angreifer gerade ins Zimmer stürmen wollte.

      Das unverhoffte Hindernis zwang ihn, eine turnerische Übung zu absolvieren, die entfernte Ähnlichkeit mit einer Bauchwelle am Reck hatte. Der Abgang war jedoch alles andere als formvollendet. Japsend und stöhnend blieb der ungeschickte Turner auf dem Rücken liegen und vergaß seine unfreundlichen Absichten.

      Sein Kollege war zu dicht gefolgt, um noch ausweichen zu können. Er landete schreiend im spitzen, scharfkantigen Blätterwerk der Palme. Sekunden später war er wieder auf den Beinen, doch damit kam er nur vom Regen in die Traufe.

      Agatha Simpson hatte nämlich inzwischen ihren Pompadour in Schwingung gebracht und plazierte ihn genüßlich auf der Nase des Angreifers. Röchelnd taumelte der Mann durchs Zimmer, während sein Riechorgan Format und Farbe einer reifen Tomate annahm.

      Er zeigte ein paar mißglückte Tangoschritte und torkelte gegen Milstones Schreibtisch. Auf dem Bauch rutschte er über die blankpolierte Platte und fiel seinem völlig verdatterten Chef um den Hals.

      »Man wünscht noch einen möglichst geruhsamen Nachmittag, Mister Milstone«, ließ Parker sich vernehmen, räumte den Blumenkübel beiseite und geleitete seine Herrin hinaus.

      *

      »Ich war wieder viel zu sanftmütig«, warf sich Lady Agatha vor, als sie wieder im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum saß. »Ich hätte das Verhör schärfer führen sollen. Dem dreisten Lümmel kann man doch kein Wort glauben, Mister Parker.«

      »Dieser Einschätzung möchte auch meine Wenigkeit sich ohne Vorbehalte anschließen«, pflichtete der Butler ihr bei. »Vermutlich darf man davon ausgehen, daß Mylady sich inzwischen ein eigenes Bild von den Ereignissen der vergangenen Nacht gemacht haben?«

      »Selbstverständlich, Mister Parker«, tönte es postwendend aus der Sprechanlage. »Ich wäre Ihnen aber dankbar, wenn Sie meine Ausführungen wiederholen würden.«

      »Man wird sich bemühen, Myladys scharfsinnige Analyse korrekt wiederzugeben«, versprach Parker, der seine Herrin insgeheim bewunderte. »Mylady haben aus Mister Milstones Verhalten den Schluß gezogen, daß er entgegen eigener Bekundung doch gründlich über die Ereignisse der vergangenen Nacht informiert war«, begann der Butler.

      »Habe ich das, Mister Parker?« fragte die ältere Dame überrascht. »Und welchen Schluß ziehe ich daraus?«

      »Mylady dürften es als wahrscheinlich ansehen, daß Mister Milstone seine Informationen aus erster Hand erhielt«, antwortete der Butler, »nämlich von dem zweiten Tresorknackerteam, das er persönlich entsandte.«

      »Interessant«, reagierte Mylady gelangweilt.

      »Daraus wiederum dürften Mylady den wirklich interessanten Schluß gezogen haben, daß Mister Milstone doch im Besitz des Prototyps ist oder zumindest war«, fuhr Parker fort. Prompt war die Detektivin wieder hellwach.

      »Genauso verhält es sich, Mister Parker«, nickte sie eifrig. »Der Lümmel wird es bereuen, daß er mich angelogen hat. Aber zum Glück fällt eine erfahrene Detektivin auf solche Tricks nicht herein. Mir war von Anfang an klar, daß Killbone den Phototyp doch hat.«

      Behaglich lehnte Lady Simpson sich in die weichen Polster zurück. »Dann ist ja wieder mal alles klar, Mister Parker.«

      »Bis auf eine Kleinigkeit, falls der Hinweis erlaubt ist, Mylady.«

      »Und das wäre, Mister Parker?« wollte die ältere Dame wissen. »Ständig behelligen Sie mich mit unwichtigen Kleinigkeiten.«

      »Zweifellos haben Mylady geplant, auch den Auftraggeber der drei erfolglosen Einbrecher zu ermitteln«, entgegnete Parker, ohne sich von der Laune seiner Herrin beeindrucken zu lassen. »Man sollte nicht ausschließen, daß er sich im Besitz der gestohlenen Konstruktionsunterlagen befindet, falls der Hinweis erlaubt ist.«

      »Diesen Schurken werde ich mit einer besonders genialen List zur Strecke bringen. Doch davon später, Mister Parker«, ließ Mylady erkennen, daß sie nicht gewillt war, sich auf weitere geistige Anstrengungen einzulassen.

      Wieder lehnte sich die ältere Dame entspannt in die Polster zurück. »Warum werde ich denn nicht verfolgt, Mister Parker?« murmelte sie, schon halb im Traum.

      »Erfreulicherweise darf man Mylady auf einen kleinen, aber entscheidenden Irrtum hinweisen«, meldete Parker, der den Rückspiegel schon längere Zeit aufmerksam im Auge behalten hatte.

      »Also doch«, triumphierte die Detektivin und saß sofort wieder kerzengerade. »Ich habe es geahnt, Mister Parker. Wenn man einen richtigen Gangster demütigt, schlägt er zurück.«

      »Darf man Myladys Äußerung so deuten, daß Mylady bereits über den Auftraggeber der Verfolger informiert sind?« erkundigte sich der Butler und bog ohne Vorwarnung in eine Seitenstraße ein.

      »Das war aber eine seltsame Frage, Mister Parker«, sagte die ältere Dame. »Wer sonst außer Killbone sollte mir die Kerle auf den Hals gehetzt haben?«

      »Fraglos haben Mylady die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß es sich auch um Mitglieder der konkurrierenden Bande handeln könnte«, gab der Butler zu bedenken.

      »Als Detektivin bin ich es gewohnt, Mister Parker, ständig alle nur denkbaren Möglichkeiten in meine Betrachtungen einzubeziehen«, erklärte Agatha Simpson. »Woraus schließe ich, daß es sich um Mitglieder der zweiten Bande handelt?«

      »Mister Milstone dürfte


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