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Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter DöngesЧитать онлайн книгу.

Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman - Günter Dönges


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das bloß enden?«

      »Mit der Festnahme der Täter und der Rückerstattung des Diebesguts, falls die Anmerkung erlaubt ist, Sir.«

      »Sie haben gut reden«, entgegnete Clenwick bitter. »Sie stecken nicht in meiner Haut.«

      »Dieser Feststellung möchte man keinesfalls widersprechen, Sir«, gab der Butler zurück.

      Clenwick überhörte den Einwurf. »Glauben Sie denn, daß Sie mit Ihren Ermittlungen überhaupt Erfolg haben?« wollte er zum Schluß des Gesprächs wissen. »Die Kriminalbeamten am Tatort schienen mir jedenfalls etwas ratlos. Sie sprachen von professioneller Arbeit und fehlenden Spuren.«

      »Mylady ist absolut zuversichtlich«, teilte Parker mit, bevor er den Hörer auflegte. »Ein Besuch bei einem Tatverdächtigen steht unmittelbar bevor.«

      *

      »Ich habe natürlich von Anfang an geahnt, daß es sich um zwei Banden handelt, die hinter diesem Phototyp herjagen, Mister Parker«, behauptete Mylady, als der Butler sie über Clenwicks Anruf informiert hatte. »Ich hätte Sie darauf hinweisen sollen, bevor ich Sie gestern abend in die Fabrik schickte.«

      »Darf man um Aufklärung darüber bitten; worauf Mylady Ihre Annahme stützen?«

      »Nun – mein detektivischer Instinkt ist unbestechlich, Mister Parker«, wich die ältere Dame aus.

      »Nie würde meine Wenigkeit dieser Feststellung widersprechen, Mylady«, versicherte der Butler. »Leider vermag man aber bisher keine Beweise vorzulegen, die eine solche Theorie erhärten könnten.«

      »Sie kleben immer an Tatsachen und Beweisen, Mister Parker«, tadelte die Detektivin. »So etwas ist bei der Arbeit nur hinderlich. Nehmen Sie sich ein Beispiel an mir.«

      »Selbstverständlich ist man ständig bemüht, Myladys leuchtendem Beispiel nachzueifern«, warf Parker ein.

      »Wenn Sie unbedingt Beweise haben wollen, Mister Parker«, bot Mylady an, nachdem sie überraschend erfolgreich in ihrem Gedächtnis gekramt hatte. »Warum haben die einen Ganoven die anderen nicht befreit, sondern der Polizei überlassen? Ich will es Ihnen verraten: Weil es keine Komplizen waren, sondern Konkurrenten.«

      »Zweifellos dürften Mylady sich bewußt sein, daß man noch auf eine weitere Erklärung verfallen könnte«, gab der Butler zu bedenken.

      »Natürlich weiß ich, daß es noch eine andere Erklärung gibt, Mister Parker«, reagierte die Detektivin unbekümmert. »Welche?«

      »Mylady dürften bedacht haben, daß man die Herren Einbrecher mit Handschellen aus speziell gehärtetem Stahl zu fesseln beliebte, die jedem handelsüblichen Werkzeug trotzen«, gab Parker die gewünschte Auskunft. »Es könnte also einen Befreiungsversuch gegeben haben, der aber von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, sofern die Anmerkung erlaubt ist.«

      »Es gibt sogar noch eine dritte Erklärung, Mister Parker«, wußte die Detektivin plötzlich. »Als die dreisten Lümmel gerade den Panzerschrank aufgebrochen und den Phototyp herausgeholt hatten, wurden sie gestört. Deshalb hatten sie keine Zeit mehr, ihre Komplizen zu befreien.«

      »Allerdings dürfte diese Annahme einen etwas geringeren Grad an Wahrscheinlichkeit für sich beanspruchen«, wandte der Butler ein. »Nach der allgemeinen Lebenserfahrung sollte man davon ausgehen, daß ein Mitglied der Unterwelt seinen Komplizen befreit, ehe er sich der Arbeit zuwendet.«

      Parker betrieb das kleine Geplänkel mit Agatha Simpson aus einer Art sportlichem Ehrgeiz. In Wirklichkeit war er davon überzeugt, daß zwei skrupellose Gangsterbanden ein gnadenloses Wettrennen begonnen hatten. Als Preis winkte dem Sieger eine Waffe, mit der man nicht nur lautlos töten, sondern sogar Flugzeuge vom Himmel holen konnte.

      Agatha Simpson war dagegen so verwirrt, daß sie überhaupt nicht mehr wußte, was sie glauben sollte.

      »Welches ist der nächste Schritt, den mein taktisches Einsatzkonzept vorsieht, Mister Parker?« erkundigte sie sich vorsichtshalber.

      »Falls man sich recht erinnert, planten Mylady einen Besuch bei Mister Milstone«, versuchte der Butler seiner Herrin weiterzuhelfen.

      »Und was will ich da?«

      »Mister Milstone ist der Waffenschmuggler, den Mylady dringend verdächtigen, Anführer der einen Bande zu sein.«

      »Ich weiß sehr gut, wer Mister Killbone ist, Mister Parker«, gab Lady Simpson zurück. »Worauf gründe ich meinen Verdacht gegen Mister Killbone? Abgesehen davon, daß er als Waffenschmuggler von vornherein verdächtig ist?«

      »Mylady fanden heraus, daß die Raumpflegerin Jennifer Burley Mister Milstone wenige Stunden vor dem Einbruch telefonisch darüber informierte, wo der gesuchte Prototyp zu finden War«, half der Butler seiner Herrin auf die Sprünge.

      »Die Agentin!« fiel der älteren Dame Wieder ein. »Ich wußte gleich, daß sie mit dem Menschen unter einer Decke steckt. Natürlich hat der Kerl die Papiere und den Phototyp. Ich werde unverzüglich einen Überraschungsangriff starten, Mister Parker.«

      »Myladys Fahrzeug befindet sich in einsatzfähigem Zustand, falls der Hinweis genehm ist.«

      »Mit eisernem Griff Werde ich ihm den Phototyp entreißen, Mister Parker«, schwor die resolute Dame und schwang sich temperamentvoll aus dem Sessel.

      »Fraglos haben Mylady die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß sich der Prototyp gar nicht in Mister Milstones Besitz befindet«, bremste Parker ihren überschäumenden Tatendrang.

      »Falls er das Ding schon weiterverkauft hat, werde ich ihn zwingen den. Namen des Käufers preiszugeben, Mister Parker.«

      »Um den Prototyp verkaufen zu können, müßte Mister Milestone ihn zunächst in seinen Besitz gebracht haben, Mylady.«

      »Aber das hat er doch, Mister Parker. Sonst würde ich gar nicht erst hinfahren.«

      »Bisher steht nicht fest, ob die erfolgreichen Tresorknacker von Mister Milstone entsandt wurden oder von einem unbekannten Konkurrenten«, gab Parker zu bedenken, während er seine Herrin zum Wagen geleitete.

      *

      Der rußgeschwärzte Backsteinbau, in dem Möbel- und Waffenspediteur Edward Milstone residierte, wirkte fast genauso heruntergekommen wie die langsam Verfallenden Lagerschuppen ringsum.

      Mit einer angedeuteten Verbeugung öffnete Parker seiner Herrin die Tür mit der Aufschrift »Büro«.

      Zwei athletisch gebaute junge Männer, die in das Studium von Pornozeitschriften vertieft waren und ihre Schreibtischplatten als Fußstützen benutzten, blickten unwillig auf.

      »Was wollen Sie?« knurrte einer Von ihnen gereizt. »Hier ist Mittagspause.«

      »Mylady Wünscht Mister Edward Milestone zu sprechen«, teilte der Butler mit und lüftete seinen schwarzen Bowler ein wenig.

      »Der Chef hat auch Mittagspause«, lautete die mürrische Antwort.

      »Eine Lady Simpson ist es nicht gewohnt, daß man sie warten läßt«, stellte die Detektivin unmißverständlich klar und steuerte forschen Schrittes die Tür mit den Namensschild »E. Milstone« an.

      Die Schnelligkeit, mit der die beiden Burschen sich nun von ihrer Lektüre trennten, war beachtlich. Einer von ihnen hätte es fast geschafft, sich der energischen Dame in den Weg zu stellen. Mylady holte jedoch unvermittelt zu einer ihrer gefürchteten Ohrfeigen aus und fegte den Mann wie ein lästiges Insekt beiseite.

      Der zweite ließ sich durch den Mißerfolg Seines Kollegen keineswegs entmutigen, sondern stürzte der Detektivin mit wütendem Aufschrei nach. Parker, den dieses ungastliche Verhalten keineswegs überraschte, sorgte jedoch dafür, daß der Angreifer seine Absichten spontan änderte.

      Blitzschnell und dennoch mit Würde ließ der Butler sein altväterlich gebundenes Regendach vom angewinkelten Unterarm senkrecht in die Höhe steigen. Gleich darauf hatte er die bleigefütterte Spitze in der schwarz behandschuhten Rechten und ließ den gebogenen Bambusgriff


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