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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von BuchnerЧитать онлайн книгу.

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Strom und kein Telefon gibt, sind sie doch recht nützlich. Aber hast schon recht. Ich gehe jetzt. Und du, du tust dich von den Feuchtwiesen am Bergsee fernhalten, bis wir herausgefunden haben, wer diese Saukerle sind.«

      »Das mache ich, Toni! Nochmals ein herzliches Vergelt’s Gott!«

      »Dir auch ein Vergelt’s Gott, Ella, für deine guten und so heilsamen Kräuterprodukte. Pfüat di! Sobald ich etwas weiß, komme ich her!«

      »Gut, Toni! So machen wir es!

      Und sage der Anna, ihr Hefezopf schmeckt wunderbar!«

      »Das werde ich! Da wird sie sich freuen.«

      Toni zog den Rucksack auf. Er war etwas schwerer. Toni lächelte.

      »Da hast etwas reingetan, Ella, wie?«

      »Ja! Jetzt gehst aber, Toni! Pfüat di!«

      »Pfüat di, Ella!«

      Toni ging davon. Bevor er in den dichten Wald trat, drehte er sich noch einmal um und winkte Ella Waldner zu. Ella schwenkte ein weißes Taschentuch und winkte ihm ebenfalls.

      *

      Toni eilte mit großen Schritten den Waldpfad entlang zu seinem Auto. Er wendete und fuhr zurück zur Ortsmitte. Er hielt auf dem Marktplatz an. Bevor er ausstieg, rief er übers Handy Anna auf der Berghütte an. Mit kurzen Worten erzählte er ihr, was er von Ella erfahren hatte.

      »Was willst du jetzt machen, Toni?«, fragte Anna.

      »Erstens will ich herausfinden, wem die Feuchtwiesen am Bergsee gehören. Deshalb will ich mit dem Fellbacher reden. Es schaut aber nimmer so aus, als sei er noch im Rathaus. Alle Fenster sind verschlossen. Na ja, es ist ja auch schon spät. Fell­bacher ist oft noch abends im Rathaus, aber heute wohl nicht.«

      »Dann besuche ihn daheim!«, schlug Anna vor.

      »Na, Anna! Des ist zu auffällig!«

      Toni überlegte einen Augenblick. Dann hatte er einen Einfall. Er wollte Pfarrer Zandler aufsuchen. Zandler war Mitglied des Gemeinderats von Waldkogel und musste ohnehin davon erfahren. Toni beredete es kurz mit Anna. Sie fand auch, dass es eine gute Idee war und wünschte ihm viel Glück.

      »Sag den Kindern Gute Nacht von mir, Anna!«

      »Das werde ich, Toni! Und du sei vorsichtig, wenn du später in der Dunkelheit raufkommst. Nach dem vielen Regen ist der Pfad glitschig. Oder du schläfst bei deinen Eltern?«

      »Schmarrn! Ich schlafe im Bett neben dir! Da hält mich auch kein glitschiger Bergpfad davon ab. Mache dir keine Sorgen! Ich bin vorsichtig. Aber es kann spät werden, bis ich komme. Musst nicht aufbleiben, Anna!«

      »Das musst du schon mir überlassen!«

      Sie lachten beide und beendeten das Gespräch.

      Helene Träutlein öffnete Toni die Tür. Er grüßte sie kurz.

      »Ich muss dringend den Herrn Pfarrer sprechen! Ist er daheim?«

      »Er ist in seinem Studierzimmer und …«

      »Danke, ich kenne den Weg!«, unterbrach sie Toni und stürmte an ihr vorbei.

      Die Tür war nur angelehnt. Toni drückte sie auf.

      »Grüß Gott! Die Ella Waldner ist bedroht worden! Wem gehören die Feuchtwiesen hinten am Bergsee?«

      Pfarrer Zandler ließ das Brevier sinken, in das er sich vertieft hatte. Er kam nicht dazu, Toni zu grüßen, denn der ließ sich nicht unterbrechen und erzählte ohne Punkt und Komma, was er wusste.

      Pfarrer Zandler überlegte einen Augenblick. Dann sagte er:

      »Wem die Feuchtwiesen gehören, das kann nur der Fellbacher wissen oder er muss im Grundbuch nachsehen. Aber mir fällt dazu etwas ein. Ich habe ein gutes Gedächtnis und bin ja fast schon so lange im Gemeinderat, wie ich Pfarrer in Waldkogel bin. Da war einmal etwas mit den Feuchtwiesen am Bergsee. Des ist schon viele Jahre her. Das war noch, bevor die Gemeinde das Neubaugebiet ausgewiesen hat auf der anderen Seite von Waldkogel, in Richtung Marktwasen. Des war zu der Zeit, als die Gebietsreform durchgeführt wurde. Damals wurde im Gemeinderat auch mal darüber diskutiert, was wäre, wenn noch mehr Neubauflächen gebraucht würden. Dabei wurde auch über die Feuchtwiesen geredet. Aber die Erschließung wäre zu teuer geworden. Also hat man es gelassen. Außerdem hätte ein Neubaugebiet dort die ganze schöne Landschaft um den Bergsee verschandelt. Aber der Fritz weiß bestimmt mehr.«

      Pfarrer Zandler griff zum Telefon und rief den Bürgermeister daheim an.

      »Fritz, da ist eine Schweinerei im Gang. Wem gehören die Feuchtwiesen?«

      »Mei, Heiner, was nimmst du für ein schweinisches Wort in den Mund«, lachte der Bürgermeister. »Da muss dich ja etwas ganz schön geärgert haben.«

      »Wem gehören die Feuchtwiesen hinten am Bergsee? Du, es ist ernst, die Ella Waldner hat dort Kräuter gesammelt und wurde bedroht!«

      »Himmel, des ist wirklich eine Schweinerei, Heiner. Die Feuchtwiesen haben früher einmal dem Moosbauer gehört, dann sind sie verkauft worden. Die haben in den letzten Jahren öfters den Besitzer gewechselt. Deppen, die so etwas kaufen, gibt es wohl immer wieder, die träumen von Renditen und sind dann froh, wenn sie den Grund wieder los sind.«

      Pfarrer Zandler erinnerte den Bürgermeister an die damalige Diskus­sion im Gemeinderat über die Wiesen und berichtete, was Toni ihm erzählt hatte.

      »Da muss sofort etwas unternommen werden!

      Wir treffen uns in ein paar Minuten im Rathaus!«

      Der Bürgermeister legte auf.

      Toni und Pfarrer Zandler gingen hinüber zum Rathaus. Es dauerte nicht lange, dann kam der Bürgermeister. Kurz drauf steckten die drei Männer die Köpfe über dem Grundbuch der Gemeinde Waldkogel zusammen.

      »Die Feuchtwiesen sind öfter verkauft worden, als ein Senn ein Hemd wechselt!«, sinnierte der Bürgermeister. »Da ist sicherlich eine mordsmäßige Schweinerei im Gange. Des denke ich mir auch. Aber da spielt die Gemeinde Waldkogel nicht mit. Da werden wir sofort etwas unternehmen.«

      Bürgermeister Fellbacher machte Kopien aus dem Grundbuch mit den Eintragungen über die Entwicklung der Besitzverhältnisse und kopierte und vergrößerte den Teil der Gemarkungskarte.

      »So, jetzt geht es los«, sagte der Bürgermeister.

      Zuerst rief er Albert Weisgerber an. Der Sägewerkbesitzer war auch Mitglied im Gemeinderat. Sein Sägewerk lag in unmittelbarer Nähe des Bergsees. Dann rief er auf dem Waldschlösschen an. Graf Tassilo von Teufen-Thurmann war selbst am Telefon. Fellbacher erklärte kurz den Grund seines Anrufes und seinen Plan.

      »Also, da ist eine Schweinerei in Gange, ganz bei dir in der Nähe, Tassilo! Da könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Der Weißgerber hat seine Hilfe auch schon zugesagt und kommt mit seinen Leut’.«

      Der alte Graf, dessen Vorfahren seit vielen Generationen in Waldkogel beheimatet waren, bot sofort seine Hilfe an.

      »Tassilo, ich bin mit dem Zandler im Rathaus, und der Baumberger Toni ist auch hier. Wir treffen uns jetzt gleich mit dem Weisgerber Albert bei den Feuchtwiesen hinten am Bergsee. Kannst auch hinkommen?«

      »Sicher kann ich kommen! Doch was willst du mitten in der Nacht dort?«

      »Das wirst dann schon sehen. Bringe einige starke Lampen mit, wenn du welche hast! Wir fahren jetzt gleich los!«

      Bürgermeister Fellbacher verabschiedete seinen Gesprächspartner schnell und legte auf. Er rieb sich die Hände und wandte sich Pfarrer Zandler und Toni zu.

      »Also, ich habe folgenden Plan. Des Grundstück vom Tassilo grenzt an den Bergsee. Des Sägewerk vom Weisgerber ist net weit davon entfernt. Die beiden sind näher dran. Es ist net auffällig, wenn die da ein bissel spionieren. Sie sind ja eigentlich vor Ort, versteht ihr?«

      »Aber was willst jetzt mitten in der Dunkelheit


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