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Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia VandenbergЧитать онлайн книгу.

Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg


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es bemerkt.

      Ob sie vergessen hat, dass sie uns eingeladen hat? ging es ihm durch den Sinn. Er sah Michael an, aber dessen Blick war nicht erreichbar. Er ruhte auf Beatrices Gesicht. Sie stand mitten im Raum, an der Seite ihres Verlobten, denn so konnte man ihn jetzt wohl doch schon bezeichnen, aber jetzt schien sie wie erstarrt.

      Als die beiden Männer eingetreten waren, hatte sie zufällig zur Tür geblickt, und dann hatte sich ihr Blick in dem von Michael Gordon verfangen. Sie stand da, in ihrem zartgelben Chiffonkleid, blauschwarzes Haar umgab ihr elfenbeinzartes Gesicht. Sie verkörperte alles in sich: Anmut, Jugend und trotz dieser schon Persönlichkeit.

      Es war unmöglich, sie zu vergessen, wenn man sie einmal gesehen hatte. So jedenfalls dachte Michael Gordon, denn er sah sie heute nicht zum ersten Mal. Er hatte nur nicht daran geglaubt, dieses Mädchen noch einmal zu sehen, dem er vor mehr als einem Jahr auf dem Champs Elysees in Paris begegnet war.

      »Ich möchte dich jetzt den Hollenbergs vorstellen, Michael«, sagte Daniel, doch der Arzt hörte es nur im Unterbewusstsein.

      »Wer ist das? Warum starrt dich dieser Mann so an?«, zischte Rolf Brugger indessen Trixi zu.

      »Dr. Norden hat einen Freund mitgebracht«, erwiderte das Mädchen tonlos. »Ich weiß seinen Namen nicht.«

      Aber auch sie wusste, wo sie ihn gesehen hatte. Sofort hatte sie es gewusst. Blitzartig hatte sich das Bild vor ihre Augen geschoben. Jener Frühlingstag in Paris. Allein war sie durch die Stadt gebummelt, an der Seine entlang und dann auf dem Champs Elysees hatte sie diesen Mann getroffen. Traumverloren, erfüllt von all dem Schönen, was sie in diesen Tagen gesehen hatte, war sie mit ihm zusammengestoßen. Ein paar Sekunden lang hatte sie an seiner Brust gelegen, seine Hände hatten ihre Arme umschlossen, der Blick aus dunklen Männeraugen hatte sie in tiefste Verwirrung gestürzt. Und dann, plötzlich, hatte die Stimme ihres Vaters ihren Namen gerufen. Hastig hatte sie sich von diesem Mann gelöst und war weggelaufen, um es später lange zu bereuen.

      Und nun war er hier, hatte sie angesehen mit dem gleichen Blick wie damals, und nun neigte er sich über die Hand ihrer Mutter.

      »Entschuldige«, sagte sie gedankenlos zu Rolf. »Ich muss mich um Mami kümmern.«

      »Ein schönes Fest«, sagte er ironisch. »Kümmere dich, aber vergiss nicht, dass heute unsere Verlobung bekanntgegeben werden soll.«

      Trixi gelangte in dem Augenblick zu ihrer Mutter, als diese flehend sagte: »Bitte, geben Sie mir noch einmal eine solche Injektion, Herr Doktor. Nur noch eine.«

      Und dann sah sie, wie ihre Mutter schwankte, wie Dr. Norden sie auffing. Sie dachte jetzt nicht mehr an jenen Fremden. Sie dachte nur noch an ihre geliebte Mami. Und da war auch schon Jörg zur Stelle.

      »Mami«, stieß er heiser hervor.

      Dr. Norden und Dr. Gordon stützten Astrid Hollenberg. Fast unbemerkt konnten sie sie zu ihrem Zimmer bringen, dessen Tür Trixi bereits geöffnet hatte.

      Daniel trug die Halbohnmächtige zum Bett. Trixi stand mit tränenerfüllten Augen an der Tür. Verschwommen sah sie jetzt Michaels Gesicht.

      »Was fehlt Mami?«, fragte sie ent­setzt.

      »Ihre Mutter ist sehr krank«, erwiderte Dr. Gordon, und in diesem Augenblick schob er die Erinnerung an jenen Augenblick, der bis zum heutigen Tag seinen Zauber für ihn nicht verloren hatte, beiseite.

      »Bitte, lassen Sie uns jetzt mit Ihrer Mutter allein«, sagte er leise.

      *

      Es wurde nichts mit der Verlobung. Matthias Hollenberg war wie vor den Kopf gestoßen, als Jörg ihn von der Gesellschaft wegholte.

      »Krank? Astrid ist krank?«, fragte er.

      »Du hast ja ein Brett vor dem Kopf«, sagte Jörg erbittert. Er bekam aber keinen Verweis für diese Bemerkung.

      Sein Vater machte sich Vorwürfe in mancherlei Hinsicht. Er wurde kalkweiß, als Dr. Norden ihm eröffnete, dass seine Frau sofort in die Klinik gebracht werden müsse.

      »Ich dachte doch, dass es nur Migräne sei«, stotterte der sonst so selbstsichere Mann.

      Was es nun wirklich war, ließ sich nicht mit ein paar Worten erklären. Matthias Hollenberg hätte es auch gar nicht begriffen. Er hielt die Hand seiner Frau und flüsterte: »Es wird schon alles gut werden, Astrid.« Aber sie hörte es nicht mehr.

      »Schmeiß doch diese Gesellschaft hinaus«, stieß Jörg erbittert hervor.

      »Was soll ich denn sagen?«, fragte Matthias Hollenberg heiser.

      »Die Wahrheit, Vater, nichts als die Wahrheit. Dass deine Frau sich mühsam auf den Beinen gehalten hat, um dieses makabre Schauspiel nicht zu gefähr­den.«

      Makaber, dachte Dr. Gordon, aber rasch wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Kranken zu, Trixi saß zusammengekauert auf dem Teppich. Sie zuckte zusammen, als eine laute Stimme ertönte, die nicht zu überhören war.

      »Was ist nun eigentlich los?«, tönte Rolf Bruggers Stimme empört durch die Tür. »Hat sich die Familie zur Beratung zurückgezogen?«

      Jörg stieß ihn zurück, als er in derTür erschien. »Die Gesellschaft ist aus«, sagte er rau. »Unsere Mutter ist in der Klinik.«

      Rolf besann sich auf die Formen. »Verzeihung«, sagte er, »warum werde ich nicht informiert?«

      »Weil dazu noch keine Zeit war. Ich werde es hochoffiziell besorgen«, erklärte Jörg.

      Er nahm alle Kraft zusammen, aber die Beherrschung verließ ihn dann doch wieder, als Rolf nach Trixi rief.

      »Lass sie in Ruhe. Ihr ist nicht nach Verlobung zumute.«

      »Ruhe«, stöhnte Matthias Hollenberg.

      Jörg ging zu den Gästen. Und während er mit zitternder Stimme die Situation erklärte, hörte man draußen schon die Sirene des Krankenwagens.

      *

      So falsch die freundlichen Mienen der Gäste beim Erscheinen zum größten Teil gewesen waren, so gemischt waren sie beim Gehen. Es war schon ein gewaltiger Schock gewesen, dass die Gesellschaft unter solchen Umständen aufgelöst wurde. Auch das Mitgefühl mit Astrid war teilweise nicht echt, manche aber waren erschüttert. Der erwartete Höhepunkt des Abends aber, die Verkündigung der Verlobung, hatte nicht stattgefunden, darüber empfanden einige junge Damen Schadenfreude. Wenn man in alle hätte hineinsehen können, die nun die prächtige Villa verließen, hätte sich wohl auch Matthias Hollenberg gefragt, ob sein Geld keine bessere Verwendung finden könne, als das zu repräsentieren, was ihm so viel bedeutete.

      Ansehen und Reichtum!

      Dieser Abend machte ihm deutlich, dass es Wichtigeres gab. Schließlich war er seit dreiundzwanzig Jahren mit Astrid verheiratet. Überaus glücklich, wie er selbst immer gemeint hatte. Dass auch ihre Ehe zur täglichen Gewöhnung geworden war, musste ihm durch diesen Schicksalsschlag klargemacht werden.

      Hatte er nicht auch so manches liebe Mal gedacht und auch gesagt, dass Astrid launenhaft sei, dass sie ihm die Freizeit verderbe mit ihren ewigen Kopfschmerzen? Hatte das nicht bewirkt, dass er öfter abends ausging als früher, dass er sich manchen kleinen Flirt gestattete?

      Er war mit seinen siebenundvierzig Jahren noch immer ein attraktiver Mann. Er wollte jung bleiben, wollte das Leben genießen, nachdem er alles erreicht hatte, wonach er strebte.

      Er hatte es Astrid verübelt, dass sie nicht mehr strahlender Mittelpunkt der Gesellschaft sein wollte, jene vielbewunderte Frau, auf die er stolz war. Und nun wurde es ihm klar, dass sie es nicht mehr sein konnte, dass sie maßlos gelitten hatte. Dass es sie alle Kraft kostete, dieses Leiden zu verbergen. Matthias Hollenberg war bis ins Innerste erschüttert.

      »Ich fahre in die Klinik«, sagte er heiser. »In welche ist Astrid eigentlich gebracht worden?«

      »In die Neurologische«, erwiderte Jörg in verächtlichem Tonfall.

      Matthias


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